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>DENK MAL!   >Windkraftanlagen im Wald

 

Windkraft im Wald?

Zeit für Gegenwind!

( ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, Neunkirchen,

im Westerwald, in Hessen, Rheinland-Pfalz, ...)

 

> Hier geht es allein um den Schutz der Natur - und der ist nicht verhandelbar ! <

Liebe Besucher*innen!  Ein MObiles LAndschaftsMUseum, das sich der Natur- und Erlebnispädagogik sowie der Erforschung von Landschaftsökologie und Landschaftswandel verschrieben hat, muss Stellung beziehen, wenn wertvolle Landschaft und Natur wider alle Vernunft zerstört werden - erst Recht, wenn es um den eigenen Heimathafen geht.

Aus diesem Grund ist diese Seite allein dem Thema "Windkraft im Wald" (bzw. Windkraftanlagen (WKA) im Wald) gewidmet, um die wichtigsten diesbezüglichen Hintergrund-Informationen allen Interessierten thematisch geordnet zugänglich machen zu können. Daneben soll sie dazu dienen, sämtliche - auch die übersehenen (!) - Aspekte des Naturschutzes detailliert und wissenschaftlich fundiert aufzuzeigen. Dazu muss der Blick exemplarisch ins Detail gerichtet werden, hier speziell auf ein Waldgebiet im Westerwald an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz: den 'Hauser Wald'. An seinem Beispiel und den vielseitigen Aktivitäten der zu seinem Schutz gegründeten "Interessengemeinschaft Gegenwind Hauser Wald" (IG Gegenwind) werden sowohl die wichtigsten Naturschutz-Belange als auch die Möglichkeiten, Grenzen und die Historie eines lokalen Widerstandes aufgezeigt.

Der 'Hauser Wald' ist zwar nur ein Beispiel unter vielen, kann und soll hier jedoch dazu dienen, den zahlreichen allzu oft verharmlosten Problemen, die mit dem Thema "Windkraft im Wald" einhergehen, die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen. Aufgrund seiner besonderen Biotop- und Artenvielfalt ist dieser Wald seit 2016  Gegenstand umfangreicher wissenschaftlicher Erhebungen, an denen der Herausgeber dieser Seite auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Sie zeigen u. v. a., dass zahlreiche gesetzlich geschützte Biotope in den offiziellen Gutachten schlicht und ergreifend übersehen wurden. Die umfangreichen Biotopkartierungen werden am Ende zeigen, dass der Hauser Wald nicht in ein Baugebiet verwandelt werden darf, sondern in weiten Teilen unter Naturschutz gestellt werden muss!

Vor der endgültigen Fertigstellung können die mehrere hundert Seiten umfassenden Erhebungen zwar noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden. Gleichwohl sind einige grundlegende Daten und Informationen zu einem bereits im März 2019 seitens der NI (Naturschutz-initiative) sowie der HGON (Hessische Gesellschaft f. Ornithologie und Naturschutz) - Arbeitskreis Limburg-Weilburg) eingereichten NSG-Antrag an dieser Stelle im Internet abrufbar:

>>> Der 'Hauser Wald' ist ein "Quellenwald"

 

Die Internet-Präsenz der "IG Gegenwind Hauser Wald" (mit aktuellen Terminen und Spendenmöglichkeit)

finden Sie hier:

>>> IG Gegenwind Hauser Wald  *)

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Inhalt / Seitenaufbau:

I. Aktuell

II. Vorwort

1. Einführung
    1.1. "Geld, Geld und nochmals Geld"
    1.2. Klimaschutz - Naturschutz - Zukunft
2. Argumente
    2.1. Ein Wald ist kein Industriegebiet!
          2.1.1. Warum erst jetzt?
          2.1.2. Waldschutz ist Klimaschutz - Rodungen
          2.1.3. Waldschutz ist Trinkwasserschutz - Wasserschutzgebiet !
          2.1.4. Waldschutz ist Artenschutz - Biodiversität
          2.1.5. Betreten auf eigene Gefahr!
          2.1.6. Denkmäler, Boden-Funde und schützenswerte Landschaft
    2.2. Physik
          2.2.1. Fehlende Energie-Speicher...?
          2.2.2. Recycling
          2.2.3. Gesundheit - Infraschall - Wertverlust der Immobilien?
    2.3. Kosten - Nutzen - Alternativen
3. Der Kampf um den 'Hauser Wald' - Presse, Statements, Rückblick
4. Die 'Gretchen-Frage'

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*) Hinweis: Der Herausgeber dieser Seite ist kein Mitglied der IG Gegenwind Hauser Wald, sondern ausschließlich in Fragen des Natur- und Biotopschutzes beratend tätig - und dies nur auf ehrenamtlicher Basis.

Windkraftanlagen im Wald ? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald ?

I. Aktuell

+++  Gegenwind aktuell   +++   Naturschutz aktuell   +++

 

November / Dezember 2024

 

 

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Mikroplastik und Umweltgifte - Langfristige Gesundheitsschäden durch Windkraftanlagen ?!

Ein offener Brief an alle Entscheidungsträger und Verantwortlichen in Sachen "Windkraft im Wald" sowie Aufruf zu umfassender wissenschaftlicher Klärung

 

 

(Quelle: Solberg, A.; Rimereit B.-E. & J. E. Weinbach (2023): The toxic wings - Damage and casualty of wind turbine blades >>> Download PDF)

 

Neben der für jeden sichtbaren unmittelbaren Verseuchung von Umwelt und Natur im Falle einer Havarie (s. Foto oben), scheint von WKA eine weitere  schleichende und permanente Gefahr auszugehen, die bislang viel zu wenig Beachtung findet. Dies gilt umso mehr, als diese Industrieanlagen derzeit bevorzugt im Bereich bislang unberührter Natur errichtet werden. Es geht dabei vor allem um die Erosion der Rotorblätter, durch die offenbar in erheblichem Ausmaß Mikroplastik und dabei wohl auch das krebserregende Bisphenol A sowie sog. PFAS (= per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) in die Umwelt gelangen.

Um das Thema Mikroplastik sowie das Problemfeld PFAS hat sich u.a. der BUND in besonderem Maße verdient gemacht:

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/pfas-im-trinkwasser-bund-findet-ewigkeits-

chemikalien-in-leitungs-und-mineralwasser/

 (https://www.bund.net/meere/mikroplastik/?gad_source=1&cHash=e89ceca1ed7bb87745e741d20f43ee41 

 https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/ewigkeitschemikalien-pfas-in-zwei-von-sieben-zahnseiden/ ,

eine Verbindung zu WKA wird dabei jedoch bislang nicht hergestellt. Das dürfte ein großer Fehler sein, denn das Problem scheint weitaus größere Ausmaße zu haben, als man gemeinhin annehmen möchte. Um hier eine möglichst valide Beurteilung zu erreichen, sind natürlich möglichst seriöse Quellen zu Rate zu ziehen. Diese sind selten, es gibt aber einige klare Hinweise, die teils sogar aus der Windbranche selbst stammen. Als Beispiele sei auf

https://www.mdpi.com/1996-1073/15/22/8553

https://www.windbranche.de/news/nachrichten/artikel-25242-fraunhofer-iwes-sagt-erosion-von-

windkraftanlagen-den-kampf-an

https://www.iwes.fraunhofer.de/de/presse/archiv-2017/regenerosion-an-rotorblaettern-effektiv-vorbeugen0.html

Solberg, A.; Rimereit B.-E. & J. E. Weinbach (2023): The toxic wings - Damage and casualty of wind turbine blades >>> Download PDF)

sowie

https://www.erneuerbareenergien.de/technologie/onshore-wind/das-rotorblatt-im-visier-achtung-

erosionsschaeden-relativ-neuen-windkraftfluegeln

verwiesen. Letzterem Beitrag ist das folgende Foto:


(Quelle: >>> https://www.erneuerbareenergien.de/das-rotorblatt-im-visier-achtung-erosionsschaeden-relativ-neuen-windkraftfluegeln )

 

zu entnehmen. Weitere, ebenso erschreckende Aufnahmen findet man in einem weiteren Beitrag von J. Liersch:

 

 

(Quelle: >>> KWE_Erosion-am-Rotorblatt_Liersch.pdf )

 

Auch die wissenschaftlichen Dienste des Bundestages dürften wohl eher nicht im Verdacht stehen, unqualifizierte Anti-Windkraft-Propaganda zu betreiben:

https://www.bundestag.de/resource/blob/645194/9ff58eaefc3834a9803233baeb6668d5/WD-8-023-19-pdf-data.pdf 

https://www.google.com/urlsa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=

 2ahUKEwjziYTrvfiDAxWRg_0HHe1sDTM4FBAWegQICxAB&url=https%3A%2F%

In dieser "Kurzinformation zu einem Einzelaspekt der Erosion von Rotorblättern von Windrädern" ist zu lesen, dass "sich ein maximaler Materialabtrag von 1.395 t/a für alle rund 31.000 Windkraftanlagen in Deutschland" ergibt. Umgerechnet wären das dann erschreckende 45 kg pro Windrad und Jahr! Der dann noch folgende Vergleich mit dem Abrieb von Reifen und Schuhsohlen hinkt m. E. jedoch, weil die WKA ja nicht entlang von Straßen, sondern überwiegend in bislang unberührte Landschaft gestellt werden. Hinzu kommt, dass in Sachen naturnahe Wälder ohnehin zwingend umgedacht werden muss: hier ist zukünftig auch jeder KfZ-Verkehr weitgehend zu vermeiden (!), und es wird sicher nicht einfach, Forst, Jagd und private Holzwirtschaft von dieser Notwendigkeit zu überzeugen ... Sie wird aber unumgänglich, wenn man die letzten Reste unberührter Natur schützen will - bzw. muss!

Sollte das alles jedenfalls auch nur ansatzweise so zutreffen, wie zuvor umrissen, hätte dies geradezu verheerende Folgen für solch empfindliche Lebensräume wie Quellbiotope. Selbst deutlich geringere Einträge dieser Substanzen hätten hier u. U. katastrophale Auswirkungen auf das Ökosystem und selbstverständlich würden diese toxischen Substanzen auch irgendwann im Grund- bzw. Trinkwasser landen !! Vor einer eindeutigen wissenschaftlichen Klärung dürfte es deshalb nicht eine einzige weitere Genehmigung dieser Technologie in Wasserschutzzonen (auch nicht in Kategorie III !), Naturwäldern und ähnlich sensiblen Landschaftsbestandteilen geben!

 

Dr. Holger Rittweger

Büro f. Landschafts- u. Paläoökologie
65620 Waldbrunn

 

 

Ergänzende Informationen:

 

Jahrhundertgift PFAS ist fast überall - Die Ewigkeitschemikalien PFAS vergiften an mehr als 1.500 Orten Wasser und Böden. Das haben umfassende Medienrecherchen gezeigt. Mit jedem Tag ohne Verbot steigen die Risiken für Mensch und Umwelt.

https://www.bund.net/chemie/pfas/

 

Große Industrieverbände warnen vor Klimafolgen von PFAS-Verbot

"Ohne PFAS ließen sich die Schlüsseltechnologien der Transformation zur Klimaneutralität nicht produzieren: kein Windrad, kein Energiespeicher, kein E-Auto, keine Halbleiter ..."

https://www.chemietechnik.de/markt/grosse-industrieverbaende-warnen-vor-klimafolgen-von-pfas-verbot-543.html

 

Aus der Anfragenpraxis: Sind Windkraftanlagen schlecht für das (Grund-)Wasser?
Von RA Tobias Kroll, Frankfurt a.M.

https://idur.de/wp-content/uploads/2021/04/2021-IDUR-Schnellbrief-225gesch.pdf

 

Windkraft und Trinkwasserschutz. Erfahrungsbericht bei der Errichtung von Windkraftanlagen in einem Trinkwasserschutzgebiet

https://www.umwelt.niedersachsen.de/download/80130

 

Behauptungen zur Windkraft – Abrieb und Chemikalien

https://energiewende.eu/windkraft-abrieb/

 

Fluorkunststoffe treiben die Energiewende voran

https://www.chemours.de/pfas-advocacy/solar-wind-energy

 

Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz 05.08.2024: Lebensmittelsicherheit „Ewigkeitschemikalien“ PFAS: Wildschweinleber stark belastet

"Wegen der gesundheitlichen Risiken rät das Landesuntersuchungsamt (LUA) vom Verzehr der Leber von Wildschweinen dringend ab ..."

https://lua.rlp.de/presse/pressemitteilungen/detail/ewigkeitschemikalien-pfas-

wildschweinleber-stark-belastet

 

https://www.deutschlandfunk.de/recycling-windraeder-100.html

 

Aktuelle Liste der Unfallereignisse an Windkraftanlagen:

https://www.keinewindkraftimemmerthal.de/Images/Windkraft/Unfallliste_immer_aktuell.pdf

 

 

 

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Waldboden ist Boden des Jahres 2024

 

Lockerbraunerde aus Laacher Bimstuff (LST) im Hauser Wald (Foto: HR 24.10.2012)

 

https://boden-des-jahres.de/

 

Aufgrund des seit Jahrzehnten bestehenden Bildungsmangels und einseitiger Fokussierung bzw. Manipulation im Hinblick auf den rein monetären Wert der Dinge begreift die Mehrheit leider nicht, welche Bedeutung über Jahrtausende entstandene unversehrte (!) Waldböden haben und welche immense Ökosystemleistung von ihnen ausgeht.

(s. auch https://www.mobileslandschaftsmuseum.de/kreisarc.htm )

 

 

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Wissenschaftler fordern:

Keine Windenergie im Wald und in Schutzgebieten!

 

In einer 64-seitigen Sonderbroschüre der Naturschutzinitiative e.V. (NI) beleuchten 22 Wissenschaftler die Auswirkungen von Windenergieanlagen auf unsere Wälder und Landschaftsschutzgebiete, den Artenschutz sowie die Biodiversität. Ihre Forderung: Keine Windenergieanlagen in Wäldern und Schutzgebieten errichten. „Die Umwandlung von Wäldern und noch naturnahen Lebensräumen in Energieindustriegebiete stellt eine der größten zusätzlichen Gefahren für die Biodiversität und damit für die Lebensgrundlagen von Menschen und Tieren dar. Die einseitige Bedienung der finanziellen Interessen der Windkraftindustrie gegenüber allen anderen gesellschaftlichen Belangen birgt eine ungeheure Sprengkraft für den sozialen Frieden und schadet dem Natur-, Arten- und Landschaftsschutz“, betonte Harry Neumann Vorsitzender der Naturschutzinitiative (NI).

 

 

 

Download: http://naturschutz-

initiative.de/images/PDF2024/2024KeineWindenergieImWald.pdf

 

Bitte unterstützen Sie die Forderungen der NI und verbreiten Sie die frei verfügbare digitale Publikation und/oder bestellen Sie die 64 Seiten starke Broschüre als Papierversion, um diese an Entscheidungsträger und interessierte Bürger zu verteilen. Dafür wird um eine Spende gebeten, der Höhe der Bestellmenge angepasst, um die Porto- und Druckkosten zu decken.

Ihre Bestellung senden Sie bitte per Mail an: bestellung@naturschutz-initiative.de

 

 

 

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>>>  Weitere Stellungnahmen, Statements, Artikel chronologisch unter Punkt: 

3. Der Kampf um den 'Hauser Wald' (s. u.)

 

 

Windkraftanlagen im Wald ? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald ?

II. Auf ein (Vor-)Wort

 

 

 

"Weißt du, was ein Wald ist? Ist ein Wald etwa nur zehntausend Klafter Holz?

Oder ist er eine grüne Menschenfreude?"                Bert Brecht

 

Manche Erkenntnis braucht schlicht und ergreifend Zeit ... und ich gebe unumwunden zu, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um ("nach Fukushima") zu erkennen (und zuzugeben), dass meine bis in das Jahr 2016 nahezu uneingeschränkte Befürwortung des Windkraft-Ausbaus (dem Mainstream folgend) überwiegend ideologisch begründet war und zu einem Gutteil auch auf Nicht-Wissen und dem Vertrauen in bestehende Politik- und Behörden-Strukturen basierte. Wäre ich nicht - durch Freunde angestoßen - auf bestimmte und später noch zu thematisierende "Ungereimtheiten" bei den Ausbauplänen im zuvor bereits kurz vorgestellten 'Hauser Wald' gestoßen, hätte ich mich wahrscheinlich weiterhin gutgläubig verlassen ... und wohl niemals so intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Es erfordert nämlich eine immense Fülle an Wissen, um in Gänze zu erfassen, wie sehr die sog. "Energiewende" in ihrer bisherigen Form in die Irre führt.

Leider ist die Beschäftigung mit allen damit verbundenen extrem komplexen Fragen äußerst zeitraubend, weshalb vielen Menschen die Bereitschaft fehlt, sich wirklich tiefgründig damit auseinanderzusetzen. Da vertraut man dann doch lieber den Politikern, die man gewählt hat, die werden schon wissen, was in dieser Frage richtig ist. Was aber wenn Ignoranz, Arroganz und Dogmatismus von eben jenen verhindern, dass stichhaltigen Gegenargumenten überhaupt nur ein wenig Gehör geschenkt, und jeder Kritiker von oben herab belächelt und gleich in die "Schmuddelecke" der Klimaleugner und Populisten gedrängt wird? Denn genau das ist nach meiner inzwischen vielfältigen Erfahrung hier der Fall. Dabei wissen Windkraftkritiker selbst über kleinste technische Details in aller Regel deutlich mehr, als die Mehrzahl der Politiker, die sich auf der Basis von an Ahnungslosigkeit grenzendem Halbwissen befähigt fühlen, diesbezügliche Bauanträge guten Gewissens durchzuwinken.

Es geht hier keineswegs darum, Windkraft grundsätzlich abzulehnen, denn dies wäre am Ende genauso falsch wie die fast einer neuen Religion nahe kommende und allerorten weiter getragene Lehrmeinung, ihr massiver Ausbau sei völlig alternativlos, wenn es um die Rettung des Klimas geht. Windkraft kann zweifellos sinnvoller Bestandteil alternativer Energie-Gewinnung sein - ihr industrieller Ausbau ist jedoch mit massiven Tiefbauarbeiten, extremen Eingriffen in den Naturhaushalt und umweltrelevanten Immissionen verbunden - in naturnahen Wäldern richtet sie deshalb nicht wiedergutzumachenden Schaden an. Dies darf nicht länger verschwiegen bzw. aus politischem oder ideologischem Kalkül verharmlost werden!

Da das MOLAMU/BLP nach eigenem Selbstverständnis aber stets für einen seriösen und deshalb kritischen Umgang mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen steht und sich deshalb nicht auf die zuvor geschilderte dogmatische Art mit Halbwissen zufrieden geben kann, müssen und sollen nachfolgend möglichst unterschiedliche Sichtweisen diskutiert werden. Gleichwohl können und dürfen an dieser Stelle ausschließlich Aussagen sowie Hinweise auf Veröffentlichungen und Veranstaltungen (Flyer, Plakate etc.) erscheinen, die sich streng an wissenschaftliche Gepflogenheiten und den aktuellen Forschungsstand halten - auch und gerade in sprachlicher Hinsicht (!) - eindeutig als solche erkennbare satirische Überspitzungen bilden selbstverständlich eine Ausnahme. Wird jedoch gegen die genannten grundlegenden Prinzipien verstoßen, muss sich das MOLAMU/BLP eindeutig distanzieren.

Dies gilt u. a. für pauschalisierte und bislang unbewiesene Aussagen zu Fragen möglicher Gesundheitsgefahren durch von Windkraftanlagen erzeugtem Infraschall oder zu einem angeblich nur erfundenen durch den Menschen verursachten Klima-Wandel durch Treibhaus-Gase, wie sie von bestimmten politischen Kreisen (z.B. AfD oder US-Regierung) gezielt kolportiert und leider auch viel zu oft unkritisch von Windkraftgegnern übernommen werden.

Dennoch muss aber auch diesen Fragen stets offen und kritisch begegnet werden, d.h. man muss guten Argumenten und klaren Beweisführungen aus unterschiedlichen Quellen selbstverständlich grundsätzlich Aufmerksamkeit schenken. Es gibt zu viele Irrtümer in der Wissenschaft, die aus eben diesem Mangel an kritischem Denken über Jahrzehnte nicht aufgeklärt wurden.

Wer aber den Pfad der Seriosität und kritischen Auseinandersetzung verlässt und auf einseitige  und nicht eindeutig belegte populistische Plattitüden setzt, gefährdet den zwingend notwendigen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens, schwächt am Ende nur die eigene Position, bringt sich in die Defensive und spielt damit dem Gegner in die Hände!

Es sei deshalb auch ausdrücklich betont, dass nicht jede Aussage in den nachfolgend verlinkten Seiten diesbezüglich überprüft, gefiltert und deshalb auch keine Verantwortung für jeden ihrer Inhalte übernommen werden kann.

In einer fast nur noch nach Profit-Interessen ausgerichteten Welt der "Lobbykratie", der "möglichst viele "Werbe-Klicks" generierenden "Fake News"- und Verschwörungstheorie-Plattformen" sowie gezielten industriell-politisch gesteuerten Ablenkungsmanöver hilft einzig und allein kritisches eigenständiges Denken, d.h. die Recherche nach Fakten aus möglichst seriösen und stets mehreren unterschiedlichen (!) Quellen, um dann selbst auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes zu vergleichen und zu entscheiden bzw. abzuwägen. Letzteres ist extrem zeitraubend und anstrengend … muss aber sein, wenn als einzige Alternativen die komplette Täuschung, lähmende Verunsicherung, konsumgesteuerte Gleichgültigkeit und daraus resultierend die allmähliche Verblödung bleiben.

> Und genau deshalb wird an dieser Stelle wenigstens versucht, stets unterschiedliche Aspekte zu beleuchten! Hier muss also noch richtig gelesen werden! - Wer nach "Häppchen-Infos" und reißerischen Plattitüden auf Boulevard-Niveau sucht,

ist hier definitiv am falschen Platz. <

Andererseits wird - und das wird der, der weiter liest, sehr schnell merken - hier auch kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es um den Schutz der Natur geht (!) ...

 

Dr. H. Rittweger

 

 

Windkraftanlagen im Wald ? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald ?

1. Einführung

 

Die Nachteile überwiegen bei weitem:

WKA schaden dem Ökosystem Wald!

... der schöne "Traum von der sauberen Energie aus dem umsonst wehenden Wind" ...

zerplatzt sofort, wenn man nur mal genau hinschaut - leider. 

 

1.1. "Geld, Geld und nochmals Geld"

Spät erkannt und leider wahr: Der momentane Kurs in Sachen alternative Energiegewinnung dient an erster Stelle den Kapital-Interessen einiger weniger, gegen (!) die Natur und vor allem - und das ist das Schlimmste -  ohne den Großteil der BürgerInnen mit auf den so wichtigen Weg in eine annehmbare Zukunft incl. der erneuerbaren Energien zu nehmen. Statt lokal wertschöpfende und identitätsstiftende kommunale "Bürger-Energie" gemeinschaftlich in die Hand zu nehmen, treten Spekulanten und Groß-Investoren auf den Plan, deren einziges Ziel ein möglichst hoher Gewinn ist. Wäre die Aussicht auf eben diesen nicht vorhanden, würde sie wohl gar nicht stattfinden: die sog.  "Energiewende". Im "grünen Tarnmäntelchen" wird mit hohen Renditen geworben - und die dürfen hier ja auch sein, denn man "investiert ja einzig und allein in die Umwelt und ganz gewiss nur, um eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden". So wird die nackte Gier zu einer "guten grünen Gier" - wie praktisch für das Gewissen!

Und wer zahlt am Ende die Zeche bzw. die Gewinne derer, die ohnehin schon so viel haben, dass sie ihr überschüssiges Geld hier anlegen können bzw. müssen ...? Es bringt nichts, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen: Bei genauem Hinsehen sind große Teile dieser "Investitionen in erneuerbare Energie" kein gesamtgesellschaftlicher Fortschritt sondern nur ein weiteres Rädchen in der Ursachen-Maschinerie für die unsere Demokratie gefährdende immer weiter auseinander klaffende Schere zwischen arm und reich. Wo ist sie hin, die einst so hoffnungsvolle und zukunftsweisende auch und gerade von "den Grünen" getragene "Idee" von einer wirklichen ökologischen Wende incl. Rückkehr zu echter sozialer (und nachhaltiger) Marktwirtschaft? Ohne soziale Gerechtigkeit kein ökologisches Verhalten! Diese logische und nicht nur für die "Energiewende" sondern für unsere gesamte zukünftige Existenz auf diesem Planeten zentrale Erkenntnis muss unbedingt in den Fokus gerückt werden. Ihr wird deshalb ganz am Ende dieser Seite unter Punkt "4. Die Gretchen-Frage" noch besondere Aufmerksamkeit geschenkt ...

(Dieser von der IG Gegenwind erstellte Aufkleber kann (u.a.) über die Kontaktadresse des MOLAMU

(s. >>> IMPRESSUM) bestellt werden.)

 

Besonders bitter ist die Erkenntnis, dass trotz des Errichtens von annähernd 30.000 WKA in Deutschland immer noch kein konventionelles Kraftwerk abgeschaltet werden konnte und der CO2-Ausstoß zwischen 2009 und 2019 keinen Deut gesunken ist, sondern stetig weiter stieg. Wie ist diese an Schizophrenie grenzende Tatsache zu erklären? Stimmt da vielleicht grundlegend was nicht im System? Statt Selbstkritik: Schweigen im Walde - bzw. im "Windpark" (... um hier gleich zu Beginn auch einmal diesen pervertierten und bewusst verniedlichenden Begriff für einen mit Industrie-Anlagen kaputt gemachten Wald aufzugreifen). Auf die zentral wichtige Frage, wie denn der flatterhafte Windstrom gespeichert, d.h. dauerhaft vorgehalten werden kann, kommt keine überzeugende Antwort (s. Kap. 2.2. Physik). Statt dessen: Durchhalteparolen: Weiter so, das werden wir schon hinbekommen, später halt ...

Auch die Frage, ob der stetig steigende CO2-Anstieg vielleicht etwas mit dem ungebremsten Wachstum einer ausufernden Konsumgesellschaft - und dabei nicht zuletzt auch mit den immer "fetter" werdenden "Angeber-Karossen" auf unseren Straßen zu tun hat, wird allenfalls hinter vorgehaltener Hand gestellt. Statt den Fokus auf das Energie sparen, z.B. auf dringend gebotene Geschwindigkeitsbegrenzungen oder die konsequente Attraktivitätssteigerung von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Ideen zu gedrosseltem und nachhaltigem Konsum  zu legen - was z.B. hieße, möglichst kleine, leichte, sehr sparsame Autos möglichst lange zu fahren - soll der gesamte "schmutzige Fuhrpark" möglichst rasch auf den Schrott. Das spart dann richtig viel CO2, weil die neuen Autos ja demnächst alle mit Strom betrieben werden und viel umweltfreundlicher und auch richtig sauber sind. Das verspricht immerhin die Autoindustrie, an deren Integrität in diesel Zeiten (den Druckfehler bitte ich zu entschuldigen) ja sicher niemand zweifeln wird. Oder "lügt man sich damit womöglich auch nur was in die Tasche" bzw. ist das eventuell nur eine Verlagerung des Problems und damit ein weiterer Irrweg? Auch darauf wird weiter unten unter "Argumente" zurückzukommen sein.

Gibt es denn in Sachen Energie "Am Ende noch gar keine (wirkliche) Wende"? Doch: eines hat sich in jedem Fall bereits geändert: die Lobby. Die "böse" alte Atom- und Kohle-Lobby wird von der neuen "guten" Windkraft-Lobby ersetzt, die aufs engste mit der Politik und leider auch den großen Umweltverbänden verwoben alles daran setzt, den ländlichen Raum und den größten Schatz der dort lebenden Menschen: eine wenigstens noch in den bewaldeten Bereichen intakte Naturlandschaft Schritt für Schritt in eine "Teil-Industrie-Region" zu verwandeln. Jedes kleine "Aber" der Landbevölkerung wird anhand der geschickt kolportierten "Alternativlosigkeit" sofort mit dem Makel "Ja willst Du denn Schuld sein, wenn alles untergeht ?" belegt. Dabei sollte selbst der einfältigste und gleichgültigste "Dörfler" doch zumindest erahnen, dass sich derart tiefgreifende landschaftliche Veränderungen irgendwann einmal rächen werden ...

Doch wer will sich davon schon die überall herrschende Goldgräberstimmung vermiesen lassen? Auch auf dem Land lockt der "schnöde Mammon". Durch Versprechungen finanzieller Art wird die Zustimmung der BürgerInnen und vor allem der Lokal-Politiker regelrecht erkauft - ja man zahlt sogar schon vorab (d.h. vor dem eigentlichen Baubeginn!) einen Teil der "Tantiemen". Angesichts klammer Dorf-Gemeinde-Kassen fällt da das "Nein sagen" verdammt schwer, vor allem, weil das "schöne Geld" ja später womöglich zurückgezahlt werden muss (!), falls der Vertrag - aus welchen Gründen auch immer - scheitert... . Wie nennt man solch eine Art von politischer Beeinflussung doch gleich ...?  

Da ist es dann auch egal, dass es mit der Möglichkeit zu umfassender Meinungsbildung und demokratischer Beteiligung nicht so genau genommen wird: da reicht es vollkommen, wenn vor Jahren einmal gefragt wurde, ob man für oder gegen Windkraft ist. Wo die "Dinger" später genau hinkommen, wie hoch sie am Ende sein werden und welchen Schaden sie dort eventuell anrichten, spielt doch keine Rolle. Warum sollte man angesichts der in Aussicht stehenden Einnahmen, die BürgerInnen unnötig aufmischen und bei einem derart drastischen und generationenübergreifenden Eingriff in den lokalen Naturhaushalt extra befragen? Es ist zwar ihr einziger und bislang völlig unberührter Wald, der wird aber doch nur in einen "Windpark" verwandelt, das hört sich doch richtig gut an.

Es ist wirklich erstaunlich, mit welcher Ignoranz und Arroganz manche Kommunal-Politiker auf der Grundlage der von der großen Politik kolportierten angeblichen Alternativlosigkeit über jeden konträren Befund, über jede berechtigte Kritik hinweggehen; leider verhindern die beiden in diesem Absatz fett geruckten Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen immer und überall jeden Zugewinn an Wissen, Intelligenz und Weitsicht.

 

Letzten Endes geht es also auch hier nur um

Krötenwanderung

 

 

1.2. Klimaschutz - Naturschutz - Zukunft

Und wie steht es dabei grundlegend um den Schutz der Natur, den sich doch gerade "die Grünen" auf die Fahnen schreiben? Immer mehr ehrliche, unbeugsame und geradlinige Naturschützer werden an den Rand der Verzweiflung gebracht: Selbst die großen Umweltverbände: BUND, NABU, Greenpeace verschließen ihre "ideologisierten Augen" vielerorts vor dem, was auf der Grundlage von "Bezahl-Gutachten" angerichtet und dann auch noch als Klimaschutz "verkauft" wird. Was viele Leute nicht wissen, ist die Tatsache, dass die eingesetzten Gutachter-Büros nicht etwa von einer neutralen Instanz, wie den Oberen Naturschutzbehörden (ONB), für ihre Arbeit bezahlt werden, sondern direkt von den Vorhabenträgern - hier also den Windkraft-Investoren. Und wie verhält sich ein dringend auf Folge-Aufträge angewiesenes privates Gutachter-Büro dabei dann wohl in aller Regel und verständlicher Weise?  "Wes Brot ich ess - des Lied ich sing" - ein Schelm wer Böses dabei denkt ...

Um die Komplexität eines naturnahen Wald-Ökosystems wenigstens annähernd zu erfassen, müssten mehrere Wissenschaftler unterschiedlicher naturkundlicher Fakultäten viele Jahre (!) an Beobachtungs-, Kartier- und Bestimmungsarbeit leisten, die daran anschließend dann von personell hervorragend aufgestellten übergeordneten Behörden zu bewerten wären. Wie der Verfasser dieser Seite nebst Mitarbeitern der HGON mehrfach beobachten konnte, werden jedoch stattdessen nicht selten studentische Hilfskräfte (mit Foto-Bestimmungsbüchern) eingesetzt, deren Ergebnisse dann in Gutachten fließen, die maßgeblich über die Umweltverträglichkeit von Bauvorhaben in bislang unberührten Gebieten entscheiden! Hinzu kommt, dass in den betroffenen Wäldern ausschließlich an den unmittelbaren Tiefbau-Eingriffsflächen kartiert wird - und dabei noch nicht einmal eine umfassende Vegetationsaufnahme erfolgt! Dass dabei (aus Zeit- und Kostengründen) ganze Biotop-Verbundsysteme übersehen werden - wie zu beweisen sein wird - darf niemanden wirklich wundern.

Wie kann es sein, dass die großen Naturschutzverbände das nicht erkennen? Der BUND ruft z.B. einerseits zu Spenden für den Erhalt alter naturnaher Wälder auf und verschließt gleichzeitig die Augen vor den nachweislich völlig unzureichend untersuchten Auswirkungen von WKA-Baumaßnahmen auf naturnahe Wald-Ökosysteme - wie den 'Reinhardswald' oder den hier im Fokus stehenden 'Hauser Wald'. Ein Wald, der der Braunkohle weichen muss, ist ein guter und schützenswerter Wald; der andere, welcher einem Windindustriepark weichen soll, ist nicht der Rede bzw. keiner umfassenden wissenschaftlichen Erhebung wert. Das ist an Schizophrenie eigentlich kaum noch zu überbieten.

Beruht dieses aus naturwissenschaftlicher Sicht absolut nicht nachvollziehbare Verhalten am Ende allein auf dem Dogma der Alternativlosigkeit und der daraus resultierenden Beschönigung, Ignoranz oder gar echter Ahnungslosigkeit? Oder hat es womöglich doch damit zu tun, dass viele Mitglieder von großen Naturschutz-Verbänden bis in die Führungsriegen hinein mit der Windkraft-Lobby "verquickt" sind, wie der 2018 verstorbene Dirigent Enoch zu Guttenberg (einst Gründungs-Mitglied des BUND) behauptete? Eine diesbezügliche Klage seitens des BUND wurde im April 2016 wieder zurückgezogen - aus „Angst vor der Macht der Wahrheit“, wie zu Guttenberg darauf meinte ... 

Aber: Trotz aller Kritik am derzeitigen Ausbau der erneuerbaren Energien ... muss man sich bei genauem Hinsehen  - (und diesmal) zusammen mit den großen Naturschutz-Verbänden (BUND, NABU, Greenpeace, ...) - schon wundern, welche politischen Kräfte nun urplötzlich - nämlich erst seitdem es um Windkraft geht (!) - eine "Ader für den Natur- und Umweltschutz" entdeckt haben, sich ansonsten im neoliberalen Privatisierungswahn aber "einen Dreck um eben jene kümmern". Angesichts der zunehmend ausufernden und Demokratie gefährdenden "Lobby-Steuerung", wo es nur noch um Kapital-Interessen und das Umsetzen der eigenen Ziele geht, wo selbst Nachrichten zu Waren degradiert, gezielt lanciert und viel zu leichtfertig weitergetragen werden, gilt es sehr genau hinzusehen, abzuwägen und vielleicht auch mal konkrete Fragen zu stellen. Zum Beispiel die wirklich entscheidende: Wie wäre es denn, wenn wir einfach mal ernsthaft mit Energiesparen beginnen würden ..., wenn wir unseren ausufernden Lebensstil und ein auf immer mehr Wachstum und nochmals Wachstum angewiesenes Wirtschafts-System, welches einer CO2-Reduktion und dem globalen Naturschutz grundsätzlich entgegensteht, einfach mal grundlegend in Frage stellen und (ideologiefrei) nach Alternativen suchen (s. o.)? Und dabei geht es keineswegs - wie sämtlichen Kapitalismus-Kritikern so gerne pauschal unterstellt wird - um eine (völlige) Abkehr von der Marktwirtschaft - und damit das Ende der Welt ... (s. dazu ebenfalls Kap. 4. "Die Gretchen-Frage").

Denn gerade wir in den westlichen Industrienationen dürfen nicht länger ignorieren, dass unser momentaner Lebensstil hauptverantwortlich für die globalen Umweltprobleme zeichnet, die ein immer bedrohlicher werdendes Ausmaß erreichen. Eine Mehrheit seriöser Wissenschaftler liefert stichhaltige Argumente für eine sich anbahnende durch uns Menschen (vor allem durch fossile Brennstoffe) verursachte Klimakatastrophe - gleichwohl ein ausgesprochen komplexes Thema, dem an dieser Stelle nicht ausreichend Aufmerksamkeit gewidmet werden kann.

Nicht minder beunruhigend ist jedoch auch das (am Ende auf die gleiche Ursache = ungezügelter Konsum und Wachstum zurückgehende) weltweite Artensterben. Der Verlust an globaler Biodiversität (s. z.B. neueste Insekten-Studien!) könnte für den Fortbestand einer annehmbaren Umwelt sogar noch viel bedrohlicher sein. Klima- und Naturschutz sind deshalb untrennbar miteinander verbunden und müssen deshalb gleichberechtigt nebeneinander vorangebracht werden! Denn eines ist sicher:

>>> Wer glaubt, wir könnten immer so weiter machen, weil "wir haben ja jetzt saubere erneuerbare Energie", der irrt gewaltig! Wer genau hinsieht, muss vielmehr sofort begreifen, dass wir gar keine andere Wahl mehr haben, als nach neuen, wirklich alternativen und zukunftsweisenden Wegen zu suchen. Und dabei darf es keine Denkverbote geben - weder selbst auferlegte noch fremdbestimmte.

+++   Wahrlich kein Spaß mehr - es ist höchste Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen!   +++

siehe u. v. a.

>>> LIVING PLANET REPORT  (WWF u. Zool. Ges. London !!!) <<<

https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF/WWF-Living-Planet-Report-2024-Kurzfassung-dt.pdf

>>> https://naturschutz-initiative.de/ - Die Biodiversitätskrise

 

>>> Das Ende der Evolution (Matthias Glaubrecht)

 

Bedrohlicher als der Klimawandel:
>>> Das Verschwinden der Arten ist die Krise des Jahrhunderts! <<<

und

Die Behauptung, der Biodiversitätsverlust würde nicht vornehmlich durch Lebensraumvernichtung, sondern in erster Linie durch den Klimawandel hervorgerufen, ist absichtlich kolportierter und kompletter Unsinn!

(vgl. u. v. a. MATHYS, W. (2020): Grundsatzpapier Windkraftnutzung in Deutschland)

 

Ein seriöser Wissenschaftler muss deshalb sowohl die IPCC-Berichte sehr ernst nehmen - darf daneben jedoch auch andere gut recherchierte Argumentationsketten nicht völlig außer Acht lassen! Zum Beispiel diese:

https://kaltesonne.de/die-sonne-im-juli-2019-die-erde-wird-gruener-die-ausbleibende-katastrophe/

Dieser interessante und gewiss nicht leicht von der Hand zu weisende Beitrag zeigt, wie wichtig es sein / werden könnte, die Fähigkeit der CO2-Aufnahme von sämtlichen globalen Ökosystemen zu erhöhen bzw. zumindest nicht weiter zu gefährden oder zu mindern. Weniger der Klimaschutz als vielmehr deutlich mehr Anstrengungen in Fragen des Biotop-, Arten- und Naturschutzes wären die logische (und überlebenswichtige) Konsequenz! Das heißt: keine weitere Flächen-Versiegelung (auch und gerade nicht in Wäldern!), stattdessen Aufforsten, strenger Schutz der Ozeane, ökologische Landwirtschaft, Stopp der Wegwerf-Plastik-Wirtschaft, Wachstums- und Konsumdrosselung (= der effektivste Klimaschutz !) -  wo es nur irgend geht u. s. w. wären der einzig sinnvolle Hebel, um irreversible Kipp-Punkte zu verhindern (s. dazu erneut unter "4. Gretchenfrage").

Um es nochmals klar auf den Punkt zu bringen: An dieser Stelle geht es keineswegs um dumme und ignorante "Klimawandelleugnung", wie sie von bestimmten Interessengruppen (vor allem aus dem "rechten Lager") nebst zahlreichen selbst ernannten "Forschern" immer wieder gezielt kolportiert wird. Da in der Natur aber alles mit allem zusammenhängt, führen einseitige Sichtweisen stets in die Irre. Die Wahrheit könnte deshalb - wie so oft - in der Mitte liegen. Auf brauchbare Gegenargumente darf man jedenfalls gespannt sein ...

 

Was am Ende allenthalben fehlt, ist ausreichend

>>>  Respekt vor der Natur !

(hier durch einen "Klick" auf den Punkt gebracht)

 

 

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Einschub: Zusätzliche "Statements" und interessante Quellen:

 

Wissenschaftler fordern: Keine Windenergie im Wald und in Schutzgebieten!

https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten/1743-28-03-2024-wissenschaftler-fordern-keine-

windenergie-im-wald-und-in-schutzgebieten

 

 

Klimawandel-Hintergründe

https://axelbojanowski.substack.com/

 

Paradoxe Klimawende: Windräder statt Bäume | SPIEGEL TV

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=GHCqxhdPmqw

 

„Grünes Wachstum“ wird uns nicht retten

Nico Paech, in Der Freitag, 01.09.2021

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/gruenes-wachstum-wird-uns-nicht-retten

(Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd ...  :D)

 

 

Windkraftindustrie und Naturschutz sind nicht vereinbar!

Eine Denkschrift von Dr. Wolfgang Epple

mit Vorwort und Fotografien von Harry Neumann

https://www.naturschutz-initiative.de/geschenke/denkschrift-windkraftindustrie-und-naturschutz-

sind-nicht-vereinbar

 

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"Lesen im Kaffeesatz"? - Wie die Gutachtenpraxis bei Windkraft funktioniert 

https://www.youtube.com/watchv=gnVTooT9YKo&feature=youtu.be

 

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Peter Wohlleben zu Windkraft im Wald

>>> https://www.facebook.com/PeterWohlleben.Autor/videos/windkraft-im-wald/542192126267656/

 

und

"Windräder im Wald sind Irrsinn im Quadrat"

Statement von Peter Wohlleben

>>> https://www.naturschutz-initiative.de/2-uncategorised/1035-13-08-2021-peter-

wohlleben-windraeder-im-wald-sind-irrsinn-im-quadrat

 

 

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Hannes Jaenicke zu Windkraft im Wald

>>> https://www.youtube.com/watch?v=aHrh0pKbMHI

"WALDSCHUTZ IST KLIMASCHUTZ"
"WALDSCHUTZ IST ARTENSCHUTZ"
"WALDSCHUTZ IST TRINKWASSERSCHUTZ"

 

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Windkraft in Wäldern
Johannes Bradtka / Umwelt-Watchblog

>>> https://umwelt-watchblog.de/windkraft-in-waeldern-fachbeitrag-von-johannes-bradtka/
 

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"Windindustrie versus Artenvielfalt"
Eine reich bebilderte Studie von Dirk Bernd, Gutachter für Artenschutz, über die Auswirkung der Windenergienutzung auf Großvögel- und Fledermausarten am Beispiel Odenwald und weiteren Mittelgebirgsräumen

Download / Buchbestellung:

>>> https://www.muna-ev.com/ver%C3%B6ffentlichungen/

 

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Eine interessante Perspektive:

 

Ökonomin Pettifor:

Klimawandel
Als allererstes müssen die Millionäre für die Kosten der Klimakrise aufkommen!

https://kontrast.at/ann-pettifor-reiche-klimawandel/?

utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=newsalert



"Die reichsten 10 Prozent dieser Welt verursachen allein 50 Prozent der globalen Emissionen, die den Klimawandel hervorrufen." ...
Die Welt muss "sich von einem System abwenden, das sich auf das Geldverdienen konzentriert, anstatt Arbeitsplätze zu schaffen und unsere Ökosysteme zu schützen."

 

Ob das bei den "green new deal"-Predigern auf Symphathie stößt?    ;-)

 

 

 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen,  ... IG Gegenwind Hauser Wald

2. Argumente

"Eine Meinung aufgrund von besseren Argumenten und neuen Informationen zu ändern, ist keine Blamage sondern gelebte Demokratie!"

 

Gegen unsachliche Verharmlosung, Halbwissen und Falschinformation helfen allein wissenschaftlich fundierte Fakten.

 

Um es hier noch einmal dezidiert aufzugreifen: Hier wird ganz sicher nicht "das Lied" der Kohle- oder Atom-Lobby gesungen (s.o.), wie "grüne" Umweltverbände sämtlichen Windkraftgegnern so häufig pauschal unterstellen. Selbstverständlich müssen wir neue Wege beschreiten, möglichst rasch aus der Kohleverstromung aussteigen und selbstverständlich brauchen wir einen Ausbau der erneuerbaren Energien! Hier geht es deshalb ganz sicher nicht um eine grundsätzliche Ablehnung von Windkraft oder gar ein Zurück zur Atomkraft - ganz im Gegenteil. Die erneuerbaren Energien müssen aber mit Vernunft und vor allem ohne nachhaltige Zerstörung von schützenswerten Ökosystemen, zu deren Erhaltung sie ja doch eigentlich beitragen sollen (!), umgesetzt werden.

Denn auch das ist Fakt:

>>> Unsere naturnahen Laub-Wälder sind die derzeitig letzten (!) Refugien mit Böden und Grundwasser, die nicht – oder (leider) besser gesagt: in nur geringem Ausmaß – von irgendwelchen Immissionen belastet sind. Allein deshalb müssen wir unbedingt verhindern, dass dies nun auch noch Schritt für Schritt aufgeweicht wird!

Der 'Hauser Wald' ist zwar nur ein Beispiel unter vielen, zeichnet sich jedoch durch eine besondere Biotop- und Artenvielfalt aus. Deshalb muss und wird nachfolgend Schritt für Schritt (und wissenschaftlich fundiert!) aufgezeigt, was in diesem so überaus schutzwürdigen Ökosystem verloren gehen würde. Wer sich hier als politischer Entscheidungsträger auf oberflächliche "Bezahlgutachten" verlässt und tiefer gehende Analysen ignoriert, ist nicht nur schlecht beraten, sondern lädt eine große Verantwortung auf seine Schultern ...

 

 

 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen,  ... IG Gegenwind Hauser Wald

2.1. Ein Wald ist kein Industriegebiet!

Umwelt-, Natur- und Artenschutz

(am Beispiel des Hauser Waldes im hessischen Westerwald)

 

2.1.1. Warum erst jetzt?

Und noch eins gleich vorweg: Ja, es stimmt: Auch die IG Gegenwind Hauser Wald war spät dran mit ihrem Protest - regelrecht aus einem Dornröschenschlaf erwacht - wie die lokale Presse schrieb (s. entsprech. "links" weiter unten). Die Gemeinden Dornburg und Waldbrunn hatten bedauerlicherweise bereits Verträge unterzeichnet ...

Wer war nach dem Atom-Ausstieg sowie angesichts einer sich möglicherweise anbahnenden Klima-Katastrophe nicht verunsichert, wie es mit der Energie-Gewinnung in unserem Land weitergehen soll bzw. kann? Müssen wir, um unseren Planeten zu retten und trotzdem nicht irgendwann im Dunkeln zu stehen, nicht ganz besondere Opfer bringen?

Viele BürgerInnen haben schlichtweg Zeit gebraucht, das tatsächliche Ausmaß der lokalen Natur-Zerstörung in Gänze zu überblicken und außerdem zu durchschauen, dass das Gros der Windkraft-Betreiber - genauso wie jede andere Industrie-Lobby - nur den eigenen Profit im Blick hat - ohne Rücksicht auf Verluste! Bei genauem Hinsehen geht es hier nicht mal im Ansatz um schonende, CO2-neutrale Energiegewinnung zum Vorteil aller (s.u.)! Ob Letztere überhaupt durch den weiteren Ausbau der Windenergie zu bewerkstelligen ist, muss doch zumindest arg angezweifelt werden (auch dazu später mehr).

Und genau diese (späten) Erkenntnisse im Verein mit dem uns allen drohenden enormen Verlust an Lebens-Qualität treiben immer mehr Menschen an, mit allem notwendigem Nachdruck für ein bisschen intakte Rest-Natur in ihrer Heimat zu kämpfen.

Immer mehr Gewerbeflächen, Umgehungsstraßen und Kfz-Verkehr auch jenseits der offiziellen Straßen in Feld, Flur und Wald! Auch die einst so beschauliche Westerwälder Landschaft ist längst nicht mehr das, was sie einmal war. Es gibt immer weniger wirkliche Rückzugs- und Erholungsgebiete für Mensch und Tier – höchste Zeit für ein Umdenken!

Und jetzt soll auch noch ein durch kaum zu zählende Quellen und anschließende Feuchtbiotope charakterisierter naturnaher Wald durch überdimensionierte Windkraftanlagen teilgerodet werden. Auf einer Waldfläche von weniger als 1,5 Quadratkilometern sollen insgesamt 6 mehr als 200 m hohe Windkraftanlagen errichtet werden. Dieser - für die Menschen vor Ort einzige! - dorfnahe Wald wird sich dadurch in seinem Charakter total verändern, seine ursprüngliche Schutz- und Erholungsfunktion weitgehend verlieren.

 

Für weitergehende spezielle Informationen zum Naturraum sei erneut an diese Stelle verwiesen: 

>>> Der 'Hauser Wald' - Archäologie, Geologie, Natur


 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald?

2.1.2. Waldschutz ist Klimaschutz - Rodungen

"Stoppt die Zerstörung unseres Waldes!"

"Hausen ist von herrlichen Laub- und Nadelwäldern umgeben" ist (noch!) auf der Internet-Präsenz der Gemeinde Waldbrunn zu lesen. Über die Ästhetik von Windkraftanlagen kann man streiten ... über die Tatsache, dass sich das Bild der lokalen Landschaft aller umliegenden Orte (vor allem in Hausen, Neunkirchen, Irmtraut u. Langendernbach) dauerhaft und drastisch verändern wird, nicht.

 

Die vorstehende Abbildung ist keineswegs übertrieben,  die geplanten Windräder sollen 200 und in einem Fall sogar 240 m Höhe erreichen, und das Nächstgelegene am "Unteren Irmtrauter Weg" wird nur knapp über 1.000 m vom Ortsrand entfernt liegen! (Fotomontage: Th. Blum)


Auch wenn die ursprüngliche Planung ab 2018 abgeändert wurde (es sind nur noch 6 Anlagen geplant und die Kurvenradien verkleinert), zeigt die vorstehende Fotomontage, dass ein kleines
Westerwald-Dorf wie Waldbrunn-Hausen von derart großen Industrieanlagen regelrecht erschlagen wird. Die höchsten Bäume im Wald erreichen knapp 40 m. Das höchste Windrad wird mit 240 m Höhe also 200 m höher sein als der höchste Baum! Weitere Vergleiche gefällig? Der Kölner Dom ragt mit der höchsten Spitze "nur" 157 m in den Himmel, der Kirchturm der Pfarrkirche in Langendernbach gerade mal 30 m. Wie würde solch ein "Monster-Turm" wohl unmittelbar daneben wirken?

Ist das Roden von naturnahen Mischwäldern zur angeblichen CO2-Einsparung an sich schon schizophren, wird das geplante Ausmaß erst durch einen Blick aus dem All offenkundig (s. Abb. unten). So zeigt der Blick auf eine WKA-Montagefläche in der Nähe des nicht weit entfernt liegenden Ortes Girkenroth, dass pro Anlage bis zu 10.000 Quadratmeter Wald verloren gehen können. Das ist eine deutlich größere Fläche, als ein üblicher Sportplatz in der Region aufweist! Im Unterschied zu Girkenroth wird der Wald bei Waldbrunn-Hausen jedoch nicht vom Rand her "angenagt", sondern die Anlagen sollen mittendrin entstehen, wodurch sich die negativen Auswirkungen auf den Naturhaushalt um ein Vielfaches potenzieren!

 

 Montagefläche für ein Windrad bei Girkenroth mit Streckenmaßstab (VG Westerburg, Quelle: Google Maps; Aug. 2016)

 

Dazu kommen dann noch die ca. 160 m langen Kranstellflächen, die z.T. als ganz neue Schneisen in den bestehenden Wald geschlagen werden müssen. Bei insgesamt sechs (ursprüngl. sieben) Anlagen plus Zuwegung könnten zwischen Waldbrunn-Hausen und Dornburg-Langendernbach demnach bis zu 100.000 Quadratmeter bislang intakte Natur verloren gehen - nicht eingerechnet, dass die dazwischen verbleibenden bewaldeten Flächen ihren momentanen Wert aufgrund der massiven Störungen gleichsam dauerhaft einbüßen würden!

Die entstehende Mischung aus Industrie-Standort mit verdichteten Schotterflächen, Rotorenlärm und Blinklichtern zwischen den verbleibenden Baumflächen wird mit dem einstigen Wald  so gut wie nichts mehr gemein haben. Und es darf stark bezweifelt werden, dass die (inzwischen eine Minderheit bildenden) lokalen Befürworter sich im Klaren darüber sind (bzw. waren), dass hier der größte Schatz eines kleinen Westerwald-Dorfes regelrecht verhökert wird: ein intakte Rest-Natur, die das bietet, was die meisten gehetzten Stadt-Menschen immer dringender suchen: Ruhe, Erholung, "Entschleunigung" in einer sich scheinbar mit jedem Tag schneller drehenden Welt.

 

Luftbild mit der Lage der (ursprünglich) geplanten Windräder, den dazu gehörigen (überwiegend befestigten) Montageflächen und überbreiten Baustraßen, die sich nur zum Teil mit den vorhandenen Forstwegen decken werden. Der Obere Irmtrauter Weg, wo WKA 5 errichtet werden soll (WKA 6 ist inzwischen entfallen), eine allseits beliebte Jogging- und Spazier-Strecke, soll zukünftig durch kahle Windrad-Stellflächen verlaufen. Zwischen dem sog. "Langen Stein" (Wegekreuzung Bildmitte oben; vgl. Topographische Karte unten) sollte ursprünglich entlang der Grenze zu Rheinland-Pfalz zudem eine ganz neue Trasse durch ein ökologisch wertvolles Feucht-Tälchen gefräst werden (Trotz der Änderungen ab 2018 (s.o.), wird hier die alte Planung weiter gezeigt, um klarzustellen, mit welchem Selbstverständnis und welcher Skrupellosigkeit die Planer hier selbst in gesetzlich geschützten Biotopen zu Werke gehen).

 Im Bild unten links ist der sich ständig in NO-Richtung erweiternde Basalt-Steinbruch v. Elbtal-Elbgrund zu erkennen, der in Fragen der "Umweltverträglichkeit" für zusätzliche Probleme sorgt.

(Quelle: http://www.geoportal.hessen.de/, verändert, H. Rittweger 08/2016)

 

Wer sich dann noch die Mühe macht, im Internet nach Bildern oder Filmen vom "Bau von Windkraftanlagen im Wald" zu suchen, sollte eigentlich begreifen, was hier vor allem in der Bauphase auf den bislang noch so naturnahen 'Hauser Wald' mit vielfältiger Baumarten-Zusammensetzung und Altersstruktur zukommen wird - er wird sich davon über Generationen hinweg - und im Bereich der verdichteten Böden überhaupt nicht mehr erholen!


 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen,  ... IG Gegenwind Hauser Wald

2.1.3. Waldschutz ist Trinkwasserschutz - Wasserschutzgebiet !

Wer darüber hinaus nach "Problemen beim Betrieb von Windkraftanlagen" sucht, wird im Internet auch sehr schnell auf zahlreiche Unfallberichte stoßen. Das Umstürzen ganzer Anlagen, nicht zu löschende Brände und ein unkontrollierter massiver Austritt von Getriebeöl sind auch in unserem Wald keineswegs ausgeschlossen! Dazu muss man wissen, dass der betroffene Wald westlich von Hausen von außerordentlicher Bedeutung für die Trinkwasser-Versorgung aller (!) umliegenden Ortschaften ist, und die geplanten Windräder allesamt in der Wasserschutzzone III liegen! Sogar Quellfluren, Feuchtgebiete und -Tälchen sollen nach den bestehenden Plänen trockengelegt, zugeschüttet und planiert werden! Hinzu kommen die enorme Wegeverbreiterung (besonders in den Kurvenbereichen !) incl. Teerdecken an Steigungsstrecken sowie die Bodenverdichtung durch die massiven Baumaßnahmen mit schwerem Gerät. Niemand kann wirklich sagen, wie groß die negativen Auswirkungen auf die Grundwasser-Neubildung und -Qualität durch den Bau, die Fundamentierung und den Betrieb dieser Anlagen am Ende sein werden!

Wirklich umfassende hydrogeologische Gutachten liegen nach unserer Kenntnis nicht vor oder werden den Bürgern, wie alle anderen Gutachten bis dato nicht ausgehändigt! Bei einer Bau-Genehmigung hätten die unmittelbar Betroffenen somit keine Möglichkeit eines Einspruches, da die Fa. ENERTRAG zugleich den sog. Sofortvollzug der Baumaßnahme bei positivem Bescheid beantragt hat.

Dass diese Eingriffe Folgen haben werden, steht außer Frage. Welche Folgekosten (!) daraus für die Anlieger-Gemeinden erwachsen, die sich im Moment noch über die in Aussicht gestellten Pachteinnahmen freuen, vermag jedoch niemand im Detail zu orakeln ...

 

              

Ölunfall auf dem Oberen Irmtrauter Weg am 05.02.2017 (Fotos H. u. C. Rittweger) an der geplanten WEA 5.

 

So musste die Freiwillige Feuerwehr Hausen bereits am 05.02.2017 das weitere Abspülen einer großen Öl-Lache verhindern, die im Zuge der Baugrund-Sondage  durch ein seitens ENERTRAG beauftragtes Subunternehmen (unbemerkt?) entstanden war. Selbst sog. "Bio-Öl" würde den im betroffenen Quellsumpf vorkommenden Wasserorganismen irreparablen Schaden (!) zufügen, und man muss sich fragen, warum solche Bohrungen an einem ökologisch derart sensiblen und gesetzlich geschützten Biotop überhaupt genehmigt werden. Seitens der IG Gegenwind wurde dieser Vorfall sowohl bei der Oberen als auch bei der Unteren Wasser- und Naturschutzbehörde aktenkundig gemacht und seitens der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz) dankenswerter Weise auch zur Anzeige gebracht.

Dass dies bei Weitem kein Einzelfall ist, konnte man z.B. im Februar 2017 auch an diesem Beispiel aus dem Odenwald sehen: >>> !! (s. auch: >>> !). Welche Mengen dabei tatsächlich ausgetreten sind, ist im Übrigen nur von untergeordnetem Belang, denn für viele im Wasser lebende Tiere sind bereits geringste Mengen toxisch.

Wie eingangs bereits betont, stellt der 'Hauser Wald' eines der in der Region letzten Gebiete mit reinstem Quellwasser ohne (bislang!) nennenswerte Immissionen (Dünger, Abwässer, Straßenabrieb, Flächenabspülung, Agrargifte etc.) dar! Das zeigen zahlreiche der in den Quellen und Kleingewässern (noch!) lebende Organismen, die uns hier als hochempfindliche und bedeutende Bioindikatoren dienen können! Er ist damit weitaus wertvoller als jede noch so hohe (!) Ausgleichszahlung an eine Gemeinde - mögen die Aussichten auf Zusatzeinnahmen bei klammer Kassenlage auch noch so bestechend sein!!

Dass wir dieses Schutzgut für nachfolgende Generationen um jeden Preis schützen und erhalten müssen, sollte eigentlich unmittelbar zu begreifen sein ... gleichwohl treffen Politiker wie Behörden andere Entscheidungen ..., so dass es weiterer Ausführungen bedarf:

Der 'Hauser Wald' ist ein "Quellen-Wald"!

Durch den speziellen Verlauf von Wasserscheiden - z.B. jener zwischen Elb- und Lasterbach - ist der 'Hauser Wald' durch eine außergewöhnlich große Anzahl an Quellaustritten gekennzeichnet. Tümpel- und Versumpfungsquellen bilden zusammen mit den zahlreichen Quellgerinnen ein Biotop-Verbundsystem von enormem Wert für den gesamten Naturhaushalt. Zusammen mit speziellen Datenerhebungen zu Flora und Fauna wird dies Gegenstand von wissenschaftlichen Gutachten sein, die derzeit auf ehrenamtlicher Basis verfasst werden (GUCKELSBERGER / RITTWEGER in Vorb.).

Wer etwas von Hydrogeologie, Geomorphologie, Bodenkunde und Landschaftsökologie versteht, dem ist natürlich sofort klar, dass die hier so außergewöhnlich zahlreichen oberflächlich sichtbaren Quellaustritte am Ende nur winzige Fenster in einen weitaus größeren Grundwasserstrom im Untergrund darstellen. Ihr Einzugsgebiet - mithin die obere Bodenschicht des nahezu gesamten Hauser Waldes - hat deshalb eine außerordentliche Bedeutung für die Filtrierung (bzw. Reinigung) des Niederschlagswassers und damit für die Qualität des Trinkwassers für alle umliegenden Orte! Hier Tiefbauarbeiten mit schwerstem Gerät durchzuführen und riesige Beton-Fundamente zu gießen, durch deren Verwitterung (Zersetzung) durchaus bedenkliche Stoffe in die Umgebung und damit in das Grundwasser abgegeben werden können (>>>) - kann eigentlich nur als Ausdruck von völliger Ahnungslosigkeit sowie menschlichen Größenwahns gewertet werden!  Bereits die Baugrundbohrungen im Vorfeld bzw. im Rahmen des Bauantrages stellen ein unkalkulierbares Risiko für mögliche unerwünschte Verunreinigungen tiefer liegender Grundwasserleiter dar! Dass diese hier überhaupt genehmigt wurden, ist aus fachlicher Sicht nicht zu begreifen!

Was schließlich ein unkontrollierter Brand einer solchen Anlage in einem derart sensiblen Gebiet bedeuten würde, mag man sich gar nicht ausmalen (s. dazu z. B. "Fiese Fasern: Carbonfasern in Windkraftanlagen" ( z.B. https://umwelt-watchblog.de/fiese-fasern-die-unterschaetzte-gefahr-in-

windkraftrotorblaettern/  https://deutscherarbeitgeberverband.de/Artikel.html?PR_ID=847&Title=). Wie kann jemand bei Verstand hier für eine Genehmigung plädieren?

 

 

 

Versumpfungsquellen (Helokrenen) in unmittelbarer Nähe des geplanten WKA Standort 10 (Gemarkung Dornburg-Langendernbach), dessen Untergrund vom hier austretenden Quellwasser durchströmt wird.

s. auch:

>>> Der 'Hauser Wald' - Archäologie, Geologie, Natur

 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald?

2.1.4. Waldschutz ist Artenschutz - Biodiversität

            "Schwarzstorch, Uhu, Haselmaus, Milan ..."

Wer bis an diese Stelle vorgedrungen ist und aufmerksam gelesen hat, dem ist längst klar, dass der 'Hauser Wald' alles andere als ein eintöniger Buchen- und erst recht kein “wertloser” Fichten-Stangenforst ist, sondern aus äußerst vielfältigen, struktur- und artenreichen Laubwaldbeständen sowie einem Mosaik von vielen weiteren Biotoptypen besteht, in denen tausende teils stark bedrohte und störungsempfindliche Arten leben.

Daneben ist der 'Hauser Wald' ein bedeutendes Rückzugsgebiet für wandernde Amphibien - sowohl als Winterquartier und im Bereich der vielen feuchten Tälchen auch als Refugium in den heißen Sommermonaten. Ein Mensch mit wirklichem Verantwortungsgefühl für die (im Moment so gern zitierte) Biodiversität (Artenvielfalt) würde im Traum nicht darauf kommen, derart große Industrie-Anlagen mitten in solch ein naturnahes Waldgebiet zu bauen! Angesichts der spezifischen naturräumlichen Ausstattung dürfte in diesen Bereichen gar nichts gebaut werden, vielmehr sollten diese unter umfassenden Schutz gestellt werden (!) ... und das lässt sich auch wissenschaftlich fundiert untermauern - zu gegebener Zeit, an geeigneter Stelle.

Als Beispiele für im 'Hauser Wald' zu beobachtende Tierarten seien an dieser Stelle stellvertretend nur der Schwarzstorch, der Uhu und die Haselmaus genannt. Trotz aller einzuhaltender Abstände und Wiederaufforstungs-Maßnahmen würden sie und viele weitere Arten hier ihren über Jahrhunderte gewachsenen und gewohnten Lebensraum verlieren.

Um ein Vorkommen der geschützten Haselmaus auszuschließen, wurden im Auftrag der Betreiberfirma ENERTRAG schon im Jahr 2015 sog. Bilchröhren aufgehängt, die von den Tieren als Nisthöhle angenommen werden sollten. Da an den Standorten (noch!) zahlreiche Baum-Veteranen (Habitats-Bäume) mit natürlichen Nistgelegenheiten vorkommen, ist es jedoch fraglich, ob damit ein sicherer Nachweis ihrer An- oder Abwesenheit am Standort gelingen kann.

 

Eine der im Auftrag d. Fa. ENERTRAG aufgehängten Bilchröhren am "Oberen Irmtrauter Weg", direkt am geplanten Standort für Windenergieanlage (WEA) Nr. 5.

 

Wie in einer von Hessen-Forst herausgegebenen Broschüre anschaulich geschildert, ist der Hauptgrund für den Rückgang der Haselmaus-Vorkommen in der Zerschneidung der Waldgebiete zu sehen! Damit wird klar, dass diesen Tieren in dem hier geplanten "Windpark-Wald" jegliche Existenz-Grundlage entzogen wird. Ein "Vergrämen" d.h. Vertreiben der Tiere in benachbarte Waldgebiete ist nicht möglich, da das Waldgebiet auch so schon von sich ausdehnenden Siedlungen, ständig größer werdenden Gewerbegebieten und stark befahrenen Straßen wie der B54 begrenzt wird.

Hinzu kommen die über einem Wald völlig unnatürlichen Dauer-Blinklichter bei Nacht sowie das Summen der Rotoren, welches das Konzert der Singvögel übertönen und die Kommunikation vieler weiterer Tier-Arten empfindlich stören wird. Tiere, die am oder im Boden leben (Fuchs, Dachs, Wald- und Rötel-Mäuse etc.) werden durch Bau und Betrieb der Anlagen (u. a. durch Bodenvibration) gleichsam ihre angestammte Heimat für immer verlieren.

Für Vögel und Fledermäuse sind natürlich auch die sich mit bis zu 300 km an den Spitzen drehenden Rotoren gefährlich. Sie werden dort nicht selten regelrecht zerhackt. Im Februar 2017 ist es Mitgliedern der "IG Gegenwind Hauser Wald" gelungen, per Film nachzuweisen, dass viele hundert Kraniche genau in der Höhe und am Ort der zu errichtenden Windräder ziehen. Dass die WEA entgegen der Beteuerungen der Betreiber eben nicht zuverlässig zur Zugvogelzeit abgestellt werden, zeigt das nachfolgende Beispiel aus dem Vogelsberg:

 

Von eine Windkraftanlage im Vogelsberg getöteter Kranich

(Quelle: http://www.gegenwind-vogelsberg.de/kranich-stirbt-durch-rotorblatt-einer-wka-in-helpershain/)

 

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>>> Exkurs: Roter Milan <<<

schon wieder ist es passiert:

> Traurig, schockierend, sinnlos ...<

         

Ein von einer WKA zerfetzter Roter Milan bei Zehnhausen (VG Rennerod) im Westerwald

(Aufgenommen am 26.03.2018; von Peter Peters (Vielen Dank, dass die Fotos hier gezeigt werden dürfen!))

 

sowie ein von einer WKA geköpfter Roter Milan im Bürgerwindpark Hünfeldener Wald.

(gemeldet am 23.06.2020; von A. Jäger, Kaötenholzhausen (Vielen Dank, dass die Fotos hier gezeigt werden dürfen!))

 

> Solche Nachweise sind selten, da die Schlagopfer i.d.R. rasch von Beutegreifern (Fuchs, Dachs etc.) weggeschleppt werden.

 

>>> Dazu passt folgender Artikel aus der Welt von Prof. Dr. Fritz Vahrenholt:

>>> http://hd.welt.de/Sonderseiten-edition/article166911571/Bis-kein-Storch-mehr-fliegt.html

der das Problem ziemlich genau auf den Punkt bringt.

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>>> Dennoch darf man auch diese nicht zu widerlegenden Argumente des BUND nicht einfach ignorieren - nur weil es momentan nicht "in den Kram passt":

"Windräder töten Vögel und Fledermäuse. Das ist so, das wird in der Öffentlichkeit und den Medien heftig diskutiert und in einer Zeit, in der manche Vogelarten bedroht sind, ist jeder getötete Vogel (insbesondere die bedrohten Arten!) einer zu viel.

Dennoch ist es erstaunlich, dass die über 18 Millionen Vögel, die jährlich in Deutschland an Glas und Glasscheiben sterben, kein öffentliches Thema sind. Auch zu den wesentlich massiveren Schäden durch Vogelschlag im Straßenverkehr und entlang von Bahn- und Hochspannungstrassen, zur Bedrohung der Vogelwelt durch Agrargifte und Naturzerstörung gibt es keine Debatte.

Warum wird die kleinere Bedrohung wahrgenommen und die andere nicht einmal diskutiert? Wer redet von einem Vogelsterben durch Windräder? Wer hat ein Interesse, dass die zentralen Ursachen des Artenschwundes, nämlich Klimawandel und Verlust von Naturlandschaften nicht zum Thema werden?

Das Thema Windenergie, Windräder, Vögel, Fledermäuse & Vogelschlag ist komplex, schwierig und es gibt keine einfachen Antworten. Dennoch sollte sich auch diese Debatte an Fakten orientieren."

Siehe dazu weiter unter:
>>> http://www.bund-rvso.de/windenergie-windraeder-voegel-fledermaeuse.html

 

und zu Herrn Prof. Vahrenholt ist hier aber noch anderes zu erfahren:
 

>>> https://klima-luegendetektor.de/tag/fritz-vahrenholt/
>>> http://www.bund-rvso.de/maxeiner-miersch-akw-gen-lobby.html

>>> Fazit: Eigenständiges Denken ist demnach auch hier gefragt ...

 

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Wer nun glaubt, dass diese und viele andere im Internet zu findende Bilder absichtlich überzogen und übertrieben martialisch sind, um die Windkraft an sich in Misskredit zu bringen, der kann seine Beratungsresistenz z.B. hier >>> http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de gezielt an offizieller Stelle abbauen. Die dort, in der sog. "Zentralen Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesamt für Umwelt Brandenburg" geführte Statistik, die nur (!) auf den tatsächlich gemeldeten Funden beruht, zeigt z.B. (Stand Feb. 2017), dass an WEA in Deutschland bislang 3.218 Fledermäuse sowie 3.307 Vögel getötet wurden. Auf dieser Seite können auch detaillierte Excel-Tabellen mit den Opfer-Zahlen für einzelne Arten (z.B. Roter Milan: 337, Weißstorch: 58 oder Schwarzstorch: 2) eingesehen bzw. herunter geladen werden. Die Dunkelziffer dürfte dabei um ein Vielfaches (!) höher liegen (s. entsprechende Filme und Bilder im Internet sowie unter "links" unten)!

Neben den genannten Schwarzstörchen fliegen über und im Hauser Wald viele weitere geschützte Arten z.B. der Uhu und der Rote Milan! Für Letzteren gibt es neben Fotos direkt über dem zukünftigen Windkraftanlagen (!) auch einen interessanten filmischen Beleg von P. Guckelsberger aus dem Frühsommer 2016 (>>> https://www.youtube.com/watch?v=naDL6Ry4VuY).

Im Juli 2016 ist daneben auch ein fotographischer Nachweis für den Schwarzmilan unmittelbar über dem betroffenen Waldgebiet gelungen. Auch wenn diese beeindruckende Vogelart in Mitteleuropa derzeit als nicht gefährdet gilt, ist sie für die Region Dornburg-Rennerod-Waldbrunn doch als Seltenheit zu werten.

 

Ein Schwarzmilan (Milvus migrans) über Waldbrunn-Hausen (Foto: T. Wüst, 22.07.2016)

 

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>>> Exkurs: "Wald-Lehr-Pfad und "Eisvogelweg" <<<

 

Ein Vorkommen seltener Tierarten wie Schwarzstorch oder Uhu sollte eine Gemeinde in der heutigen Zeit doch eigentlich mit Stolz erfüllen und wäre eigentlich ein Grund, dieses Waldgebiet mit allen Mitteln zu schützen und sogar weitgehend für den Kfz-Verkehr zu sperren!

Wie grotesk wirkt angesichts der Windkraftpläne doch ein aus naturpädagogischen Überlegungen angelegter Wald-Lehr-Pfad, unmittelbar unter den geplanten Windkraftanlagen Nr. 3, 4, 8 u. 10!? Hier findet man u. a. eine Schautafel mit Informationen zum hier vorkommenden Schwarzstorch. Auf ihr ist u.v.a. zu lesen, dass diese Tiere neben Ruhe (!) ein außergewöhnlich großes, manchmal bis 1.000 ha großes Brutrevier brauchen, um Ihre Jungen aufzuziehen! Wie passt das zu einem angeblich ausreichenden Mindest-Abstand von 1.000 m zu einem Horst dieser Art?! Wenn man weiß, dass diese Tiere zur Nahrungsaufnahme folglich sowohl in das Elbtal im Westen als auch in das des Lasterbaches im Osten fliegen müssen, wirkt die Aussage: dass sie nicht über diesen Teil des Waldes fliegen (wo sie von den Rotoren getötet werden können) wie ein Stück aus dem Tollhaus! Im Juli 2016 wurden von mehreren Hauser Bürgern Schwarzstörche im Flug zwischen dem betreffenden Waldgebiet und dem Lasterbach-Tal beobachtet. Eine Kollision mit den Rotoren wäre demnach nur eine Frage der Zeit!

 

Schwarzstorch-Informations-Tafel am Wald-Lehr-Pfad Langendernbach direkt neben WKA Nr. 10 (Erläuterung im Text)

 

Gleichermaßen grotesk wirkt dann auch der zwischen Waldbrunn-Hausen (Birkenmühle) über Neunkirchen bis Westernohe verlaufende und unter natur-touristischen Gesichtspunkten angelegte "Eisvogelweg". Auf Schautafeln entlang des Weges wird u.a. auf weitere seltene Greifvogelarten wie den Schwarzmilan aufmerksam gemacht, der selbstverständlich gleichfalls ein Opfer der Rotoren werden könnte. Diese mit viel Aufwand errichtete landschaftliche Attraktion wird durch den Bau der Windkraftanlagen völlig ihren Reiz verlieren.

 

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s. z.B. auch:

>>> Experten schlagen Alarm – der Artenschutz kommt bei den Gesetzesänderungen zum Ausbau der Windenergie deutlich zu kurz - https://www.deutsche-fledermauswarte.org/pressemitteilung-zeitenwende-im-artenschutz-

aktuelle-gesetzesaenderung-versus-wissenschaftliche-evidenzen-beim-fledermausschutz-

und-dem-ausbau-der-windenergienutzung/

>>> Grün gegen Grün - Wenn für Windräder Wald geopfert wird - https://www.zdf.de/politik/frontal-21/gruen-gegen-gruen-100.html

>>> Westerburg (Juni 2017)  -   Windrad als Todesfalle für den Rotmilan

>>> Uckermark (Juni 2017) -  Unbekannte zerstören Seeadlerhorste nahe künftiger Windparks   

>>> Spektrum der Wissenschaft (Jan. 2016)  -   Windkraft im Wald - mehr Schaden als Nutzen!

>>> Rotmilan und Windkraft:  - Ein Film von Tierfilmer Andreas Kieling

>>> ! Fledermäuse - Tödliche Verwechslung! (wicht. Hinw. v. Chr. Hrbek)   >>> Frankfurter Rundschau 17.07.2017

>>> Windkraft im Wald zerstört Leben - Frankfurter Rundschau, 11.11.2014

>>> Schwarzstorch - Bestand und Bedrohung

>>> http://www.bund-hessen.de/themen_und_projekte/natur_und_artenschutz/

natur_erleben/h/haselmaus/

 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind (nicht nur) in Waldbrunn-Hausen - IG Gegenwind Hauser Wald - Windkraft im Wald?

2.1.5. Betreten auf eigene Gefahr!

Selbst die BürgerInnen, denen die Natur in unserem Wald weitgehend egal ist, werden sich wundern, wenn an Ihrer beliebten Jogging- bzw. Walking-Strecke (d.h. an den dann ohnehin nicht mehr wieder zu erkennenden, zu kahlen, breiten Fahrstraßen mutierten Waldwegen) demnächst Schilder mit der Aufschrift "Betreten auf eigene Gefahr" stehen werden, die auf den im Winter im Bereich von Windrädern regelmäßig vorkommenden Eisbruch hinweisen. Die von den Rotoren bei bestimmten Wetterlagen umher geschleuderten Eisbrocken können nämlich in der Tat für Mensch und Tier lebensgefährlich sein.

 

2.1.6. Denkmäler, Boden-Funde und schützenswerte Landschaft

Spuren aus der Vergangenheit sind im Hauser Wald überaus zahlreich - eine hinreichende Zusammenstellung steht bislang aus. Da eine diesbezügliche Anfrage seitens der IG Gegenwind an die zuständige Fachbehörde (Frau Dr. S. Schade-Lindig, hessenARCHÄOLOGIE, Schloss Biebrich / Ostflügel, 65203 Wiesbaden v. 19.09.2016) leider ohne jegliche Reaktion blieb, sei - um die vorliegende Seite nicht unnötig zu überfrachten - hier auf diesen Versuch einer Zusammenstellung vom Juni 2016 verwiesen:

>>> Der 'Hauser Wald' - Archäologie, Geologie, Natur

 

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s. ggf. auch:

>>> https://joerg-rehmann.de/blog/2019/10/21/end-of-landschaft/

>>> http://www.mobileslandschaftsmuseum.de/spuren/basalt.htm

 

Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen,  ... IG Gegenwind Hauser Wald

2.2. Physik / Naturwissenschaft

 

2.2.1. Fehlende Energie-Speicher...?

Waren "kurz nach Fukushima" sowie dem unmittelbar nachfolgenden überraschenden Beschluss zum Atomausstieg noch alle zutiefst verunsichert, wird der Sinn von großen Windkraftanlagen inzwischen selbst von Fachleuten - auch und zunehmend von Wirtschaftswissenschaftlern! - immer häufiger angezweifelt, da sie aus vielfachen Gründen in nur geringem Maß zur CO2-Reduktion beitragen können. Einer der Gründe ist, dass der Windstrom kaum zu speichern ist, so dass in Spitzenzeiten sehr viel Strom produziert wird, der dann ins Ausland verkauft wird, während die konventionellen Kraftwerke trotzdem weiterlaufen müssen (!), um keinen Engpass in windschwachen Zeiten zu riskieren. Obwohl es in der BRD inzwischen fast 30.000 WKA gibt, konnte bislang nicht ein einziges herkömmliches Kraftwerk abgeschaltet werden und noch schlimmer: Auch die CO2-Bilanz hat sich in den vergangenen 5 Jahren nicht einen Deut zum Besseren gewendet (s. Grafik unten)!

Die Frage, ob die durch uns Menschen ausgelösten Klima- und Umweltprobleme überhaupt durch den massiven Ausbau erneuerbarer Energie im eigenen Land gelöst werden können, lässt sich unter streng wissenschaftlichen Gesichtspunkten keineswegs so eindeutig beantworten, wie es allenthalben kolportiert wird. Da damit jedoch ausgesprochen komplexe Thematiken verbunden sind, muss jedem(r) Leser(in) empfohlen werden, hier eigene umfassende Recherchen anzustellen. Bei wirklich kritischer Betrachtung wird man feststellen müssen, dass die Probleme selbst bei massivstem Ausbau allenfalls gemildert werden können ...; ohne grundlegenden Wandel des Wirtschaftens inkl. deutlich sparsamerem Ressourcenverbrauch (s. 4. "Gretchenfrage") wird sich wahrscheinlich gar nichts zum Besseren wenden ...

 

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Dazu hier z. B. ein fundierter, lesenswerter und verständlicher Beitrag vom Physikalischen Institut der Universität Heidelberg (DUBBERS et al. 2019):

 

>>> „Energiewende- Fakten, Missverständnisse, Lösungen – ein Kommentar aus der Physik“

 

Darin finden sich diese beiden, sehr anschaulichen und aussagekräftigen Grafiken:

 

 

... die das eigentliche Dilemma auf Anhieb deutlich werden lassen.

 

Zum Problem der fehlenden Speicher-Möglichkeiten sei daneben auch auf diesen bereits etwas älteren, jedoch ebenfalls besonders anschaulichen Beitrag verwiesen:

>>>  Wie viel Zappelstrom verträgt das Netz?

Bemerkungen zur deutschen Energie-Wende

 

s. auch weitere Beiträge v. Prof. Dr. Dr. H.-W. Sinn

https://www.hanswernersinn.de/de/themen/Energiewende

 

> Des Weiteren sind zusätzliche eigene Internet-Recherchen zu diesem Themen-Komplex zu empfehlen!

 

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>>>  Fazit 1: Es ist eben nicht so einfach, wie mancher Politiker es gerne hätte! Wer diese nicht zu widerlegenden technisch-physikalischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fakten aus rein ideologischen Gründen einfach ignoriert, versündigt sich an Land, Mensch und Natur !

>>>  Fazit 2: Einen wirklich überzeugenden Weg, wie die "grüne Energie" sinnvoll und ausreichend gespeichert werden kann, liefern die uneingeschränkten Befürworter bislang überhaupt nicht!

 

 

2.2.2. Recycling / Folgen für Umwelt und Natur

Ein weiteres bislang weitgehend missachtetes Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass Windkraftanlagen nicht recycelt werden können!  Vor allem in den Flügeln sind ökologisch bedenkliche Verbundstoffe verbaut. So titelt z.B. die Basler Zeitung schon am 05.04.2018: "Abbruchstimmung in Deutschland - Vielen Windparks droht das Aus. Der Rückbau könnte zu unerwarteten Problemen führen."

Stellen Sie auch hier eigene Internet-Recherchen an!

Beispiele:

Balsaholz für Windräder: Gefährlicher Boom in Ecuador

"Der Wert, den Balsaholz im Moment hat, ist destruktiv. Es herrscht eine Goldgräberstimmung, die zu Übernutzung und sozialen Verwerfungen in den Gemeinden führt."

https://www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/amazonien/balsaholz-fuer-windraeder

Mikroplastik! "Achtung! Erosionsschäden an relativ neuen Windkraftflügeln"

https://www.erneuerbareenergien.de/technologie/onshore-wind/das-rotorblatt-im-visier-

achtung-erosionsschaeden-relativ-neuen-windkraftfluegeln

"Fiese Fasern": Carbonfasern in Windkraftanlagen:

https://www.deutschlandfunk.de/recycling-windraeder-100.html

https://umwelt-watchblog.de/fiese-fasern-die-unterschaetzte-gefahr-in-windkraftrotorblaettern/

(https://deutscherarbeitgeberverband.de/Artikel.html?PR_ID=847&Title=)

Umweltsünder E Autos ? | Doku | ARTE - ReUpload!

https://www.youtube.com/watch?v=NEwRrWUeO2A

Der Abriss alter Windräder wird zum Problem

(>>> https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/der-abriss-alter-windraeder-wird-zum-problem-

16463542.html )

(>>>  https://bazonline.ch/ausland/europa/abbruchstimmung-in-deutschland/story/

18862585)

s. z.B. auch:

>>> http://www.capital.de/dasmagazin/unternehmen-windraeder-abfallentsorgung-remondis-

recycling-8401.html

oder:

Teure Hinterlassenschaften – Die Rückbaukosten von Windrädern

>>>  http://ruhrkultour.de/teure-hinterlassenschaften-die-rueckbaukosten-von-windraedern/


 

2.2.3. Gesundheit - Infraschall - Wertverlust der Immobilien?

Dass sechs derart hohe Windräder in einer Entfernung von großenteils nur knapp über 1.000 Metern deutlich im Dorf zu hören sein werden, dürfte wohl außer Frage stehen.

Viel wichtiger als der hörbare Schall, ist jedoch die Frage nach den nicht hör- aber eindeutig mess- und spürbaren Infraschall-Emissionen.  Über deren Auswirkungen auf Mensch und Tier gibt es derzeit sehr widersprüchliche wissenschaftliche Untersuchungen bzw. Aussagen (s. zahlreiche Beiträge im Internet unter diesem Suchbegriff sowie weiter unten unter: "Links und weitergeh. Informationen"). Hier mag sich jeder sein eigenes Bild machen.

Sehr nachdenklich stimmt jedoch, dass es inzwischen sogar eine Kennziffer der Krankenkassen für die Anerkennung der Gesundheitsschäden durch Infraschall verursacht von Windkraftanlagen gibt: ICD-10-GM2010-CODE T75.2. (Schwindel durch Infraschall als behandlungsbedürftige Krankheit)! Das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information in Köln (DIMDI) hat die Vergabe des ICD-Codes (www.dimdi.de) vorgenommen (s. dazu auch unten unter: "Links und weitergehende Informationen").

 

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>>> Exkurs: Wissenschaftliche Studien zum Thema Infraschall <<<

 

> Chronic Infrasound Impact is Suspected of Causing Irregular Information via Endothelial Mechano-transduction and Far-reaching Disturbance of Vascular Regulation in All Organisms <

>>> https://doi.org/10.9734/bpi/mria/v8/727

 

> Windkraftanlagen (WKA)
Was sie als Windkraftnachbar wissen sollten - Auswirkungen der Windkraft
<

>>> https://assets-global.website-files.com/6402604cf5eb58120b389179/

65548c0c64d96decb02e0849_Was%20sie%20als%20Windkraftnachbar

%20wissen%20sollten11.Nov.2023.pdf

 

Bellut-Staeck, U. (2022):

> Windenergieturbinen und Schallbelastungen im hörbaren und IFLN-Bereich: Hohe Evidenz für schwere Gesundheitsbelastungen nach aktueller Studienlage <

Dtsch Med Wochenschr 2022; 147: 1222-1223 (Thieme-Verlag)

>>> https://assets-global.website-files.com/

6402604cf5eb58120b389179/6454a40c49aead4aced0404f_dmw-18138373.pdf

 

> Informationen zu Infraschallfragen <

seriös. wissenschaftlich. anschaulich.

https://www.infrage.org/

 

> Klimaheilmittel und Krankmacher?! <

http://www.deutschlandfunkkultur.de/windkraft-in-der-kritik-klimaheilmittel-und-

krankmacher.976.de.html?dram:article_id=416029

 

und auch das darf ein vernunftbegabter Homo sapiens nicht ignorieren:

> ! Studie der Universität Mainz ! <

Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie (HTG) der Universitätsmedizin Mainz:


>  ! Windräder produzieren Infraschall, den man nicht hört, der aber enorme körperliche Folgen haben kann ! <

SWR Fernsehen RP

aus der Sendung vom Mi, 25.04.2018 17:00 Uhr :

>>> https://swrmediathek.de/player.htm?show=c601c330-48a8-11e8-ba49-

005056a10824

s. auch:

>>> http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/stoersender-fuers-herz-

muskel-verliert-an-kraft-forscher-der-mainzer-herzchirurgie-untersuchen-folgen-des-infraschalls-

durch-windkraftanlagen_18566513.htm

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>>> Diese Ergebnisse stimmen schon bedenklich, dennoch darf man auch diese guten Gegen-Argumente des BUND nicht einfach ignorieren:

"Gerade in Deutschland nimmt der Lärm zu: "Straßenverkehrslärm, Motorradlärm, Schienenverkehrslärm, Fluglärm, Gewerbelärm und Industrielärm, Baustellenlärm, Nachbarschaftslärm, Freizeitlärm & Sportlärm". Während immer mehr Menschen unter Lärm leiden wird bundesweit ein kleiner Randaspekt des Lärms von interessierten Kreisen, Klimawandelleugnern und Kohle- und Atomkraft-Lobbyisten zum Schwerpunkt der veröffentlichten Debatte gemacht."

Siehe dazu weiter unter:
 

>>> http://www.bund-rvso.de/infraschall.html

 

>>> Fazit: Am Ende ist es natürlich die Addition aus den vielen Lärmquellen, die krank macht. Es sollten folglich keine neuen dazu kommen - und schon gar nicht in einen der Erholung dienenden Wald gestellt werden!
 

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Offenbar kann derzeit niemand mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass Infraschall bei Dauerbelastung doch zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen bei Mensch und Tier führt! Sollte dies am Ende der Fall sein, wäre eine von vielen Folgen z.B. eine dramatische Entwertung der Immobilien vieler BürgerInnen nicht nur von Waldbrunn, sondern auch von Langendernbach, Neunkirchen und Irmtraut (VG Rennerod)!!

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Auch in dieser Frage sind deshalb dringend eigene Internet-Recherchen zu empfehlen!

s. ggf. auch:

 

>>>  https://www.dsgs-info.de/news/

>>>  https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/streitfall-

infraschall-ein-unterschaetztes-problem-der-windkraft/

>>> Windradschall-Betroffene / Videos: https://www.youtube.com/c/DSGSeV/videos

>>> FAZ 08.07.2019:  Gesundheitsrisiko - Aufstand gegen die Windkraft

>>> https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-infraschall---unerhoerter-laerm-100.html

>>> !! Der wahre Preis der Elektro-Autos - https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/

planet-e-der-wahre-preis-der-elektroautos-100.html

>>> Wofür wir am Ende den Wald opfern ... - https://www.youtube.com/watch?v=KKocAFFTvuE

>>> ! Krankenkassen und Infraschall:  http://www.ulrich-richter.de/fakten/gesundheit/infraschall/

 

Windkraft im Wald? - Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen, Rheinland-Pfalz, ...

2.3. Kosten - Nutzen - Alternativen

 

Fakt ist, dass nicht nur namhafte Physiker sondern auch Wirtschaftswissenschaftler der Windkraft zunehmend mit Skepsis begegnen – und das sind beileibe nicht alles notorische Querulanten mit Halbwissen aus dem Internet. Als eben solche versuchen die Windkraft-Lobbyisten jedoch sämtliche Skeptiker immer wieder gerne öffentlich bloß zu stellen - das durfte auch die IG Gegenwind Hauser Wald u.a. im Rahmen mehrerer Informations-Veranstaltungen hinlänglich erfahren ... Wer sich jedoch wirklich einmal ernsthaft und intensiv mit diesem Thema befasst, der kann durchaus zu dem Schluss kommen, dass der derzeitige Windkraftausbau sogar ein kompletter Irrweg ist ...

Gäbe es denn überhaupt sinnvolle Alternativen? Definitiv ja. Neben der solarthermischen Erzeugung von Wasserstoff in Wüsten- und Halbwüstenregionen (diesem interessanten Thema kann hier leider keine vertiefende Aufmerksamkeit geschenkt werden  ...) vor allem durch konsequentes Energie-Sparen (s. dazu die "Gretchen-Frage" am Ende dieser Seite) und nicht zuletzt natürlich auch (!) durch die Errichtung von vielen kleineren Windkraft-Anlagen (!) an geeigneten Standorten und diese gehören dann in Bürgerhand! Das bietet den entscheidenden Vorteil, dass der meiste Strom dann gleich vor Ort verbraucht werden kann.

Große Windkraftanlagen sollten dagegen in jedem Fall nur in Bereichen errichtet werden, die ohnehin schon von industriellen bzw. infrastrukturellen Eingriffen beeinflusst sind: z.B. entlang von Straßen, Autobahnen und Bahnlinien. In großen geschlossenen naturnahen Waldgebieten haben sie definitiv nichts zu suchen! Diese werden durch ihren Bau und Betrieb so nachhaltig und drastisch verändert, dass das eigentliche Ziel: einen Beitrag zu Umwelt, Klima- und Naturschutz zu leisten, völlig konterkariert wird.

Hinzu kommt,  dass die durchschnittliche Volllastquote deutscher Windkraftanlagen aufgrund der Windverhältnisse unter 20% liegt! Das heißt, dass sie weniger als ein Fünftel ihrer möglichen Leistung erbringen! Ohne ausreichende Speicher-Möglichkeiten - und die sind nirgendwo in Sicht (!) - sind Windkraftanlagen deshalb keine Option für eine Versorgungssicherheit mit Strom (s. z.B. unten: Vernunftkraft-Beitrag: "Warum Großwindkraftanlagen der Energiewende schaden!"). Diese geringen Auslastungsquoten, die sich auch nicht steigern lassen, spiegeln wider, dass der Zubau neuer Großwindkraftanlagen keinen (!) weiteren Nutzen für eine ökologische Energiewende bringt!

Sollten das die Betreiber von Windkraftanlagen nicht eigentlich auch wissen? Kann es sein, dass es hier in erster Linie gar nicht um Klimaschutz für uns alle sondern um die Profitinteressen einiger weniger geht … der Wald den Windkraftanlagen nur deshalb weichen muss, weil hier aufgrund der Meereshöhe höhere Renditen zu erwarten sind? Die traurige Wahrheit ist, dass wir alle über die sog. EEG-Umlage derzeit nicht für eine echte und ehrliche Energiewende sorgen, sondern überwiegend den Profit von einigen wenigen finanzieren, denen Natur und Umwelt mehrheitlich völlig egal sind und von denen nicht wenige ohne mit der Wimper zu zucken gleichermaßen in Kernenergie investieren würden (s. dazu auch "Kleine Beispielrechnung" unten !). Am Ende finanzieren wir damit dann sogar selbst die Zerstörung unserer letzten intakten Wälder (s.u. Vernunftkraft-Beitrag: "Wofür wir am Ende unseren Wald opfern!")!

Auf Ihrer Internet-Präsenz brüstet sich auch die hier investierende Fa. ENERTRAG mit der besonderen Umweltfreundlichkeit ihrer Energiegewinnung. Was diese Firma tatsächlich von Naturschutz bzw. von einem behutsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen hält, war bereits im Mai 2016 zu erfahren, als mitten in der Brut- und Setzzeit an einigen der geplanten WKA-Standorten illegale, d.h. nicht von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigte Bohrungen zur Baugrunderkundung mit schwerem Gerät durchgeführt wurden ... und nach Protesten dann in den Herbst verlegt werden mussten. Und auch in 2017 ging es nahtlos weiter mit den Umweltsünden (durch von ENERTRAG beauftragten Sub-Unternehmen). Über den Öl-Unfall wurde ja bereits weiter oben berichtet. An gleicher Stelle wurde jedoch auch ein Graben (incl. Quellschüttung) unerlaubterweise mit mehreren Tonnen Splitt verfüllt. Die Behörden wurden seitens der IG Gegenwind auf diese Vorgehensweise hingewiesen und haben umgehend auf die Entfernung des Splittes hingewirkt. Zudem wurde am geplanten Standort der WEA 8 div. Plastikmüll einfach im Wald liegen gelassen ... . Jeder aufmerksame Leser dieser Zeilen darf sich nun fragen, welches Schlachtfeld erst die geplanten Bauarbeiten in diesem empfindlichen Ökosystem hinterlassen würden! Das Thema Umweltschutz und ein behutsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie die Beachtung der geltenden Gesetze scheinen bei diesen Projektierern jedenfalls nur auf dem Papier zu existieren.

 

Nicht genehmigte, illegale Baugrund-Bohrung an einem der WKA-Standorte (Foto: Th. Blum, 03.05.2016)

 

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Höchste Zeit für eine wieder von Kapitalinteressen befreite Wissenschaft - ohne Lobbysteuerung - egal aus welcher Richtung!

s. u. v. a.:

 

>>> Ein Plädoyer gegen Alleingänge in der Klimapolitik (H.W. Sinn; Aug. 2023)

  https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/hans-werner-sinn-ein-plaedoyer-

gegen-alleingaenge-in-der-klimapolitik-19122767.html

 

>>> Im Gespräch: Bernd Fleischmann (“Klima-Wahrheiten – Warum sich das Klima ändert”)

https://apolut.net/im-gespraech-bernd-fleischmann/


>>> CO2 = Globale Erwärmung = Klimawandel ! Und was wäre, wenn alles viel
komplexer ist ? Natürliche Klimawandel – Fakten aus geologischer,
archäologischer und astrophysikalischer Sicht

https://www.researchgate.net/publication/349439973

>>> Bundesrechnungshof wirft Regierung Versagen bei Energiewende vor -

https://www.welt.de/wirtschaft/article181690102/Bundesrechnungshof-wirft-Regierung-

Versagen-bei-Energiewende-vor.html

>>> Warum Großwindanlagen der Energiewende schaden! - https://www.youtube.com/watch?v=DijXCuUk5KI

>>> Woran die Windkraft scheitern wird!  >>>  https://www.youtube.com/watch?v=VPTVbrxWftY

>>> Das Problem lässt sich nur global lösen - Professor Dr. Hans-Werner Sinn - Symposium der Vernunft

>>> Wir alle zahlen für den Profit von wenigen  >>> Windiges Geld - Reportage des NDR

>>> Sturm auf die Windräder - http://www.welt.de/print/wams/article157250713/Sturm-auf-die-Windraeder.html
(Ein unbedingt lesenswerter Artikel (aus der Welt am Sonntag, v. 24.07.16), der zeigt, dass es hier längst nicht mehr nur um Windkraft und Energiewende sondern inzwischen auch um die Verteidigung von demokratischen Errungenschaften geht!)

>>> Ein interessantes Beispiel für kleine Windkraftanlagen als Alternative:  http://sheerwind.com/

>>> Schon 2015 jammerte die ENERTRAG über "grenzwertige (En)Erträge" in der Wirtschaftswoche:
 http://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/energiewende-der-letzte

windstoss/12341416.html

 

Windkraft im Wald? - Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen, Rheinland-Pfalz, ...

3. Der Kampf um den

'Hauser Wald' -

Presse, Statements und Stationen eines lokalen Widerstandes im Rückblick

(zusammengestellt von und veröffentlicht für die >>> IG Gegenwind Hauser Wald  Waldbrunn)

 

 

 

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September / Oktober 2024

 

Online-Fachtagung 15.10.2024:

Evidenzbasierter Fledermausschutz bei Windkraftvorhaben: Alte und neue Herausforderungen

https://www.leibniz-izw-akademie.com/seminare/fledermausschutz-windkraft-2024

https://5siyd.r.sp1-brevo.net/mk/mr/sh/SMJz09SDriOHUny1mdswky2aE32R/ai_CkOip7PHC

 

 

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Zeitenwende im Artenschutz – Aktuelle Gesetzesänderung versus wissenschaftliche Evidenzen beim Fledermausschutz und dem Ausbau der Windenergienutzung

 

Pressemitteilung der Deutschen Fledermauswarte:

Experten schlagen Alarm – der Artenschutz kommt bei den Gesetzesänderungen zum Ausbau der Windenergie deutlich zu kurz

 

https://www.deutsche-fledermauswarte.org/pressemitteilung-zeitenwende-im-artenschutz-aktuelle-

gesetzesaenderung-versus-wissenschaftliche-evidenzen-beim-fledermausschutz-und-dem-ausbau-der-

windenergienutzung/

 

 

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Juli 2024

 

Artikel NNP, 02.07.2024

Initiative kritisiert CDU und SPD

In einem offenen Brief wendet sich die IG Hauser Wald an Landtagsabgeordnete, bekommt aber nur eine Antwort

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG. Die Windkraftgegner der IG Hauser Wald sind enttäuscht. Erst gelang es der Initiative nicht, mit ihren Bedenken gegen den geplanten Windpark das Projekt im Wald von Hausen und Langendernbach zu verhindern. Und jetzt fühlen sich ihre Mitglieder auch von ihren Landtagsvertretern der CDU und SPD im Stich gelassen. An die hatten sie sich Anfang April in einem offenen Brief gewandt, um doch noch Unterstützung in ihrer Sache zu bekommen. Bekommen haben sie aber noch nicht einmal eine Antwort, sagt IG-Sprecher Alois Höhler.

Er spricht von einer „einigermaßen arrogant anmutenden Verhaltensweise“ der Regierungsparteien im hessischen Landtag. Die Adressaten hätten es „bis zum heutigen Tag nicht einmal für erforderlich gehalten, überhaupt zu antworten, geschweige denn, sich einmal vor Ort über die Situation zu informieren“. Lediglich die kleine Oppositionsfraktion FDP habe sich gemeldet. Alois Höhler: „Letztlich war es allein die örtliche Landtagsvertreterin der FDP, Marion Schardt-Sauer, die  sogleich Bürgernähe und Interesse zeigte.“ Sie habe der IG denn auch „ihre volle Unterstützung zugesagt“. Nur ist die FDP eben nicht an der Regierung beteiligt. 

„Fall der kommunalen Selbstverwaltung” 

Im Gegensatz zu den Christdemokraten, zu deren Fraktion der Landtagsabgeordnete Christian Wendel gehört. Er werde „zeitnah“ auf den offenen Brief antworten, versichert Wendel auf Anfrage dieser Zeitung. Zugleich weist der Landtagspolitiker darauf hin, dass es sich in dieser Angelegenheit um einen „Fall der kommunalen Selbstverwaltung“ handele. Tatsächlich haben sowohl die Dornburger als auch die Waldbrunner Gemeindevertretung beschlossen, innerhalb ihrer Gemarkungsgrenzen Windkraftwerke aufstellen zu lassen. Diese Entscheidung steht, so Wendel. Er maße sich daher nicht an, „die Dinge zu kommentieren“, zumal das Regierungspräsidium das Vorhaben noch prüfe und erst danach eine Genehmigung erteile.

Noch zurückhaltender ist Wendels Landtagskollege Tobias Eckert. Dessen Büroleiter Swen Bastian schreibt auf Nachfrage dieser Zeitung, weshalb Eckert schweigt: „Normalerweise antwortet Herr Eckert nicht auf offene Briefe, da diese Form in aller Regel nicht wirklich zum Austausch von Meinungen gedacht ist und diesem selten förderlich ist."

Wenn aber von Ihnen nun explizit eine Antwort gewünscht ist, wird Herr Eckert Ihnen, sobald es ihm zeitlich möglich ist, kurz antworten und Stellung beziehen.“ Das ist die Reaktion an diese Zeitung, nicht an die IG Hauser Wald. Die fühlt sich nicht nur schlecht behandelt, sondern gar nicht behandelt. Dabei hätten die Mitglieder der IG eine Stellungnahme ihrer heimischen Landtagsabgeordneten. „sehr begrüßt und jedenfalls respektiert“, betont IG-Sprecher Höhler. Jetzt habe man nichts. „Nur betretenes Schweigen“, so Höhler. Und das, obwohl es ausreichend Aspekte zu beleuchten gebe. Etwa wie die Entscheidung für die Windräder mit dem „Zukunftsplan Wasser“ der hessischen Landesregierung zusammenpasse. In diesem Konzept werden Kommunen und Wasserbeschaffungsverbände aufgefordert, „geeignete und erforderlichenfalls auch umfangreiche Vorkehrungen zu treffen, um die vorhandenen Trinkwasservorkommen bestmöglich zu schützen und langfristig zu sichern“, fasst Höhler zusammen. Die Trinkwasservorkommen geraten aber nach Überzeugung der IG durch den geplanten Windpark massiv in Gefahr. Dazu hätte man Christian Wendel und Tobias Eckert gerne gehört.

 

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Juni 2024

 

Artikel NNP, 06.06.2024

Auch Waldbrunn bekommt Windräder

Kaum Gegenwind im Parlament: SPD und CDU setzten sich mit ihrem Votum durch

Von Anken Bohnhorst

WALDBRUNN. Auch die Gemeinde Waldbrunn setzt auf Windkraft. In ihrer aktuellen Sitzung stimmten die Parlamentarier mehrheitlich für den überarbeiteten Pachtvertrag mit dem Windparkbetreiber Enertrag und damit für die Errichtung von Windrädern im Hauser Wald. Geplant sind dort insgesamt sechs Windkraftanlagen (WKA), wobei jeweils zwei auf die Gemarkungen von Hessenforst sowie auf die der Nachbarkommune Dornburg gestellt werden sollen. Mit allen drei Flächeneigentümern hatte der Windparkbetreiber Pachtverträge ausgehandelt. In Dornburg hatte diese Vereinbarung in den vergangenen Monaten zu heftigen Kontroversen geführt. Die Windkraftgegner, die im dortigen Parlament von der SPD angeführt werden und außerhalb des Gremiums von der Bürgerinitiative IG Gegenwind Zuspruch erfahren, hatten bis zuletzt auf mögliche Probleme der Wasserversorgung und -verunreinigung hingewiesen. Auch in Waldbrunn sind die Windräder nicht unumstritten. Hier lehnt die Bürgerliste. Waldbrunn (BLW) den aktualisierten Pachtvertrag mit Enertrag geschlossen ab, „da wir ein zu großes Risiko bezüglich unseres Trinkwassers sehen“, fasst BLW-Sprecher Marc Eisenkopf die Haltung seiner Fraktion auf Nachfrage diese Zeitung zusammen. „Aus dem Gebiet, in welchem die Windkraftanlagen errichtet werden, beziehen beide Gemeinden einen hohen Anteil ihres Trinkwassers. Durch die Errichtung der WKAs an diesem Standort sehen wir Qualität und Quantität unseres Trinkwassers gefährdet".

Waldbrunner SPD sieht es anders als Dornburger

Christoph Simon, Vorsitzender der Waldbrunner SPD-Fraktion, die sich im Gegensatz zu den Parteikollegen aus Dornburg für die Windräder ausspricht, zählte bei der jüngsten Gemeindevertretersitzung die Vorteile des Pachtvertrags und der Windkraft auf. So erhöhten sich die Pachterträge für die Gemeinde, Jagdpächter würden während der Bauzeit der Anlagen durch Enertrag entschädigt, Kosten für die Rechtsberatung sowie für Versicherungsleistungen würden übernommen, und, betont Simon gegenüber dieser Zeitung, die Trinkwasserversorgung von Waldbrunn bleibe sichergestellt. Das habe die Verwaltung deutlich gemacht.

Tatsächlich würden auch nicht 60 Prozent des Waldbrunner Trinkwasserbedarfs im Hauser Wald generiert, wie die IG Gegenwind behaupte. Vielmehr habe im Jahr der Anteil 45 Prozent betragen, sagt Simon. Auch bei der bevorstehenden Rodung für die WKAs  geht die IG Gegenwind Simon zufolge von falschen Zahlen aus. So würden nicht wie behauptet 75.000 Quadratmeter Wald vernichtet; sondern für jede Anlage seien 7700 Quadratmeter fällig, von denen allerdings jeweils 3800 Quadratmeter wieder aufgeforstet
würden.

Dass dieses Vorhaben trotzdem einen „Eingriff in die Natur“ darstelle, bestreite auch die SPD nicht, räumt Simon ein. Dennoch sei die Windenergie eine Möglichkeit, sich dem Klimawandel entgegenzustemmen. „Auch uns hier von der SPD ist klar, dass Waldbrunn nicht die Welt retten wird, aber einen kleinen Beitrag sollten wir schon dazu beitragen.“ Der könnte sich aus Sicht der SPD-Fraktion auch wirtschaftlich lohnen. Denn die Gemeinde Dornburg hat dem Pachtvertrag mit Enertrag bereits zugestimmt, Hessenforst wird dies ebenfalls tun, und mit dem Beschluss für die Vereinbarung wird, sobald das Regierungspräsidium zugestimmt hat, auch Waldbrunn  wirtschaftlich profitieren, so Christoph Simon.

Die Bürger sollen sich beteiligen können

Darüber hinaus kündigt Bürgermeister Peter Blum (parteilos) eine weitere Waldbrunner Besonderheit an. Der Vertrag mit Enertrag sehe die Möglichkeit vor, dass die Bürger sich an dem Projekt beteiligen und an dessen Gewinn partizipieren können. Sobald das Verfahren genehmigt sei, gebe es einen „Optionsvertrag“. Der sehe die Gründung einer Gesellschaft vor, „die es Bürgern ermöglichen. „wird sich, an der entstehenden Gesellschaft zu beteiligen, wenn eine bestimmte Mindesteinlage erreicht ist“ teilt der Rathauschef auf Anfrage mit. „Die Bürger erhalten dann entsprechend der Einlage eine Gewinnbeteiligung.“ Er selbst habe das Projekt von Anfang befürwortet, sagt Blum. „Da, wo es möglich und genehmigungsfähig ist, sollten Windkrafträder gebaut werden.“

Die CDU-Fraktion in der Waldbrunner Gemeindevertretung hatte sich ebenfalls mehrheitlich für den Pachtvertrag mit Enertrag ausgesprochen. Eine weitere Stellungnahme der Christdemokraten lag bis Redaktionsschluss aber nicht vor.

 

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Dornburgrundschau Juni 2024

Ein schwarzer Tag für den Hauser Wald

Herr Bürgermeister Höfner hat mal wieder seine Schäfchen mit Hilfe der fraktionszwangsgesteuerten Dornburger CDU ins Trockene gebracht.

Sein Antrag auf der Gemeindevertretersitzung am 26.04.2024 auf Zustimmung zur Vertragsanpassung zum Bau der (höheren) Windenergieanlagen wurde mit 15 Zustimmungen, 14 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen angenommen.

Und das allen Fachberichten über die Gefahren für Ökosystem und Trinkwasserversorgung, allen am Podium geäußerten Bedenken der Mandatsträger von FWG, SPD, FDP und Grüne, allen offensichtlichen Bedenken der vielen Zuschauer zum Trotz.

Höfners Herde zeigte keine Reflexionsbereitschaft und keine Fähigkeit, eine eigene Meinung zu vertreten. Lediglich ein Mandatsträger der CDU stimmte, nachdem er seine Beweggründe am Podium kundtat, gegen den Antrag der Vertragsanpassung.  Zwei weitere CDU-Parlamentarier enthielten sich.

Durch seine gebetsmühlenartigen Reden zum  Thema WEA, die Herr Höfner in der Vergangenheit bei jeder öffentlichen und nicht öffentlichen  Gelegenheit zum Besten gab, hat er zumindest seine schwarze Mehrheit eingelullt. 

Dies zeigte sich auch bei der Ortsbeiratssitzung in Langendernbach am 11.04.24, an der zwei Ortsbeiräte der FWG- raktion die Erweiterung der Tagesordnung um den Punkt „Abstimmung zur Vertragsanpassung der WEA Hauser Wald- Meinungsbild des Ortsbeirats Langendernbach" beantragen wollten und der CDU-Ortsvorsteher den Punkt abschmetterte und nicht mal eine Abstimmung zur Erweiterung der Tagesordnung zuließ, mit den Worten, er lasse sich keine Tagesordnung von anderen Parteien vorschreiben.

FWG, Dornburg

 

 

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Dornburgrundschau Juni 2024

Windkraftanlagen im Hauser/Langendernbacher Wald:

Das „Ja” der CDU-Fraktion kann für unsere Bürger noch teuer werden

Am 25.04.2024 hat die Gemeindevertretung Dornburgs, ausschließlich mit den CDU- Stimmen, dem Pachtvertrag zur Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) im Langendernbacher Wald zugestimmt, obgleich selbst von Bundesbehörden wie dem Bundesumweltamt aber auch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Gefährlichkeit dieser „Ewigkeitschemikalien“ hingewiesen wird. Alle anderen Fraktionen und nur ein Vertreter der CDU haben sich entschieden gegen den Pachtvertrag ausgesprochen.

Wie einem Zeitungsbericht in der Nassauischen Neuen Presse am 03.05.2024 zu entnehmen war sind im Landkreis Rastatt bereits die Trinkwasserpreise um 20% gestiegen, weil im Grundwasser Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in hohen Konzentrationen auftauchten. Dies führte dazu, dass das Trinkwasser dort nun sehr teuer und aufwändig aufbereitet werden muss und dieses Erfordernis die Erhöhung der Wasserpreise bewirkt.

Bei der geplanten Errichtung von Windkraftanlagen im Hauser und Langendernbacher Wald ist es demnach nur eine Frage der Zeit, wann diese gefährlichen Stoffe auch in der Schürfung und dem Tiefbrunnen „Breitenborn“, aber auch in den Trinkwassergewinnungsanlagen der Gemeinde Waldbrunn und evtl. auch der Gemeinde Elbtal, festgestellt werden und dann das Trinkwasser ebenso teuer aufbereitet werden muss. Diese PFAS werden u. a. mit Nieren- und Hodenkrebs, Schilddrüsen- erkrankungen, Leberschäden und Unfruchtbarkeit des Menschen in Verbindung gebracht. 

Es ist Fakt, dass von den Rotoren pro WKA/Jahr 45 Kg dieser gefährlichen Stoffe abgesondert werden. Wenn dieser Fall eintritt, sind die heutigen Befürworter der WKA in diesem Wald- und Quellgebiet nicht mehr an der Macht, die Betreiber der WKA firmieren vermutlich dann als GmbH &Co KG mit streng begrenztem Kapital und so werden dann, so wie es im Landkreis Rastatt passiert ist, die Bürgerinnen und Bürger Dornburgs mit wesentlich höheren Trinkwasserpreisen die „Zeche“ bezahlen müssen. Ob sich die CDU- Fraktion bei Ihrer Entscheidung hierüber dessen bewusst war, ist nach dem ignoranten und arroganten Gebaren in der Sitzung stark zu bezweifeln. 

Die Wahrscheinlichkeit ist leider groß, dass die nunmehr getroffene Entscheidung sich mittel- bis langfristig als ein finanzielles Minusgeschäft darstellt.

Alois Höhler, Dornburg-Langendernbach
 

 

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Dornburgrundschau Juni 2024

Die Arroganz der Macht

Als aufmerksamer Besucher der Sitzung der Gemeindevertretung vom 25. April war ich vor allem enttäuscht, wie man seitens der CDU-Fraktion mit der absoluten Mehrheit seine Habgier rigoros durchsetzt und sämtliche begründeten Bedenken ignorant abkanzelt, so insbes. die Gefahren für die gesamte Dornburger Trinkwasserversorgung. 

Zu dem Windkraft-Beschluss wurde von allen übrigen Fraktionen ausdrücklich bemängelt, dass der Ortsbeirat Langendernbach (OB) zu dem neuen Gestattungsvertrag, entgegen gesetzlicher Pflichten, nicht angehört wurde. Wie sich zeigt, wurde die Beteiligung seitens des Vorsitzenden der Gemeindevertretung (Stahl, CDU) gar bewusst unterlassen.

Wenn der Sprecher der CDU-Fraktion, Frensch, behauptet, der OB sei doch schon "vor zehn Jahren zum Thema gehört worden" - was bereits fraglich und vermutlich auch falsch ist - und eine erneute Anhörung deshalb nicht erforderlich sei, dann wirft das die Frage auf, wieso sich die Gemeindevertretung, die sich 2014 ja mit dem Altvertrag ebenfalls bereits befasst hat, hierzu nun erneut beschließen musste.

Weder Bürgermeister Höfner noch der GV-Vorsitzende Stahl, noch der Langendernbacher Ortsvorsteher Michael Schneider sahen sich veranlasst, Frensch zu widersprechen. Warum?!

Mit solch beschämender Ignoranz sorgt die CDU-Fraktion vor allem für eines: Unmut! Und dass sich das Klima im Parlament weiter verschlechtert, der Ton sich verschärft und man sich von den Interessen der Bevölkerung weiter abhebt und so die allgemeine Politikverdrossenheit noch zusätzlich befördert. Doch Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall. Zumindest ich weiß nun daraus meine Lehren zu ziehen und welche Partei ich bei der nächsten Kommunalwahl sicher NICHT wählen werde, und einige andere Besucher werden sich in jener Sitzung eine ganz ähnliche Meinung gebildet haben.

Uli Kaiser Langendernbach
 

 

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Mai 2024

 

Leserbrief NNP, 25.05.2024

Die Bürger müssen die Zeche zahlen

‚Zu: „Chemie macht Wasser immer teurer“ (Ausgabe vom 3. Mai): Am 25. April hat die Gemeindevertretung Dornburgs ausschließlich mit den CDU-Stimmen dem Pachtvertrag zur Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) im Langendernbacher Wald zugestimmt, obgleich selbst von Bundesbehörden auf die Gefährlichkeit dieser „Ewigkeitschemikalien“ hingewiesen wird. Alle anderen Fraktionen  und nur ein Vertreter der CDU: haben sich entschieden gegen den. Pachtvertrag ausgesprochen. 

Wenn diesem Zeitungsbericht zufolge im Landkreis Rastatt bereits die Trinkwasserpreise um 20 Prozent gestiegen sind, weil im Grundwasser PFAS in hohen Konzentrationen auftauchten, ist es nur eine Frage der Zeit, wann diese gefährlichen Stoffe auch in der Schürfung und dem Tiefbrunnen „Breitenborn“ festgestellt werden.

Diese PFAS werden unter anderem mit Nieren- und Hodenkrebs, Schilddrüsenerkrankungen, Leberschäden und Unfruchtbarkeit des Menschen in Verbindung gebracht.

Es ist Fakt, dass von den Rotoren pro WKA/Jahr 45 Kilogramm dieser gefährlichen Stoffe abgesondert werden. Wenn dieser Fall eintritt, sind die heutigen Entscheider nicht mehr an der Macht, die Betreiber der WKA firmieren vermutlich als GmbH & Co KG, und so werden dann, so wie es im Landkreis Rastatt passiert ist, die Bürgerinnen und Bürger Dornburgs mit wesentlich höheren Trinkwasserpreisen die „Zeche“ bezahlen müssen. 

Ob sich die CDU-Fraktion bei  Ihrer Entscheidung hierüber bewusst war, ist nach dem ignoranten Gebaren in der Sitzung stark zu bezweifeln.

Alois Höhler, Dornburg-Langendernbach, ehemaliger Vorsitzender der Gemeindevertretung (CDU)

 

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Leserbrief NNP, 25.05.2024

Bedenken werden „niedergemacht“

Zu „Im Parlament hat’s wieder geknallt“ (Ausgabe vom 30. April): Als aufmerksamer Besucher der Sitzung der Gemeindevertretung war ich überrascht, vor allem aber enttäuscht, wie man seitens der CDU-Fraktion mit der absoluten Mehrheit Dinge durchsetzt und alle vorgetragenen Bedenken der anderen Gemeindevertreter ignorant und arrogant „niedermacht“.

Zum Thema Windkraft wurde in der letzten Sitzung von allen anderen Fraktionen unter anderem bemängelt, dass der Ortsbeirat Langendernbach zu dem neuen Pachtvertrag nicht gehört wurde. Offenbar lagen nur dem Ortsvorsteher die Unterlagen: vor, der in der letzten Sitzung einen Antrag der FWG auf Beratung ablehnte und die Gefahr für Trinkwasser und Ähnliches herunterspielte.

Wenn der Sprecher der CDU  Fraktion Frensch einfach behauptet, der Ortsbeirat sei 2014 zum Altvertrag gehört worden und eine erneute Anhörung sei nicht erforderlich, muss man sich fragen, wieso die Gemeindevertretung, die 2014 ebenfalls den Altvertrag beraten hat, diesen nun erneut beraten hat? Mit dieser Ignoranz sorgt die CDU-Fraktion dafür, dass sich das Klima im Parlament weiter verschärft und sie sollten sich schämen, so arrogant zu handeln.

Ulrich Kaiser, Langendernbach
 

 

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Artikel NNP, 16.05.2024

Schwere Vorwürfe gegen Behörde

Windkraft in Dornburg: SPD-Parlamentarier Karlheinz Wagner kritisiert die Kommunalaufsicht

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG. Die Gegner der geplanten Windräder auf Langendernbacher Gemarkung müssen einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Die Beschwerde, die SPD-Gemeindevertreter Karlheinz Wagner bei der Kommunalaufsicht des Kreises eingereicht hat, um den Vertrag mit dem Energieunternehmen Enertrag zu verhindern, blieb erfolglos, weil die Vereinbarung bereits unterschrieben war, bevor die Kommunalaufsicht dessen mögliche Rechtswidrigkeit prüfen konnte. Somit ist der Vertrag nach Einschätzung von Karlheinz Wagner zwar wirksam, aber nicht weniger problematisch, „Ich halte dieses Vorgehen für einen ungeheuerlichen Vorgang, der geeignet ist, das Klima in der Gemeindevertretung und insbesondere auch in Langendernbach weiter zu verschlechtern", sagt der SPD-Mann und rechnet mit Gemeindevorstand und Kommunalaufsicht scharf ab.

Hintergrund ist die Entscheidung in der Gemeinde Dornburg über eine Verlängerung des Pachtvertrags mit Enertrag, über die monatelang in den politischen Gremien sowie in der Bürgerschaft gerungen wurde. Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) und die Mehrheit der CDU-Fraktion begrüßen den neuen Vertrag, weil er der Gemeinde langfristig Millioneneinnahmen bescheren soll, und weil es bereits seit rund zehn Jahren einen Grundsatzbeschluss für die Errichtung von Windkraftanlagen am Ortsrand von Langendernbach gibt. Daher drehe sich die Diskussion nicht um die Zustimmung oder Ablehnung von Windrädern, sondern nur um die Verlängerung eines jetzt aktualisierten Pachtvertrags für die Fläche, die Enertrag benötigt. Das hatte Höfner mehrmals betont.

Die Gegner des Projekts sehen das anders, zumal der Beschluss für Windräder in Langendernbach zehn Jahre zurückliege und nicht die ökologischen Risiken aufgreife, die in der Zwischenzeit erkannt worden seien, argumentieren sie. Noch gewichtiger ist für Wagner allerdings, dass der Ortsbeirat Langendernbach zu diesem Thema nicht gehört wurde und keine Stellungnahme abgegeben hat. Das verlange aber die Hessische Gemeindeordnung, weil die Belange des Ortes betroffen sind. Diese Beteiligung des Ortsbeirats habe er in der Parlamentssitzung am 25. April eingefordert und eine Beschwerde bei der Kommunalaufsicht für den Fall angekündigt, dass dennoch ein Beschluss gefasst werde, sagt Wagner.

Ortsbeirat: Gespräche ja, Abstimmung nein

Da die Entscheidung mit knapper Mehrheit für den Vertrag ausfiel, verfasste Karlheinz Wagner seine Beschwerde einen Tag nach der Gemeindevertretersitzung und schickte sie am 26. April an die Kommunalaufsicht. Um deutlich zu machen, wie dringend die rasche Prüfung sei, schrieb er zwei Tage später an den Landrat.

Beide Briefe waren jedoch zu spät. Denn nach Auskunft des Kreises hat Bürgermeister Höfner ebenfalls einen Tag nach der Gemeindevertretersitzung den Vertrag mit Enertrag bereits unterzeichnet und an das Unternehmen weitergeleitet, berichtet Karlheinz Wagner, was ihm die Kommunalaufsicht mitteilte, Wagner bewertet das so: „Diese Eile lässt sich nur so erklären, dass der Bürgermeister Angst hatte, das Vorhaben werde doch noch scheitern.“ Als die Kommunalaufsicht den Bürgermeister von Dornburg nachträglich dennoch zu einer Stellungnahme auffordert, erklärt Höfner nach Informationen dieser Zeitung, wegen des bereits bestehenden Vertrags lägen für Langendernbach keine „spezifischen Sonderinteressen“ vor. Die Fläche befände sich „über einen Kilometer von der Ortslage entfernt an der absoluten Gemarkungsgrenze zu Waldbrunn“. Gleichwohl sei das Thema im April, einige Tage für der Parlamentssitzung, im Ortsbeirat besprochen worden. Im Protokoll der Sitzung heißt es dazu „das Meinungsbild innerhalb des Ortsbeirates ist uneinheitlich. Im Einvernehmen wurde auf eine Abstimmung innerhalb des Gremiums verzichtet“. Aus Sicht der Kommunalaufsicht war der Ortsbeirat mithin beteiligt.

SPD-Gemeindevertreter Karlheinz Wagner kann das nicht nachvollziehen. Er sagt, „ein Rechtsverstoß ist hier eindeutig gegeben“ Den hätte die Kommunalaufsicht erkennen müssen, „statt ihn mehr oder weniger zu entschuldigen“ und „dadurch zu rechtfertigen, indem Sie etwa darauf hinweisen, der Ortsbeirat sei ja irgendwie doch beteiligt worden“. Wenn die Kommunalaufsicht nicht ihrer Aufgabe nachkomme, Rechtsverstöße eines Gemeindeorgans festzustellen, gegebenenfalls zu missbilligen und erforderlichenfalls auch zu sanktionieren, dann werde sie zum „zahnlosen Tiger“.

 

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März - April 2024

 

Artikel NNP, 27.04.2024

Parlament in Dornburg lässt einen Windpark zu

Der Grundsatzbeschluss für Windräder im Hauser Wald liegt seit zehn Jahren vor / Neu ist die Höhe der Anlagen

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG. Mit einer hauchdünnen Mehrheit haben die Dornburger Gemeindevertreter für den Pachtvertrag mit dem Energieversorger Enertrag votiert und damit die geplante Errichtung eines Windparks im Hauser Wald ermöglicht. Der Entscheidung vorausgegangen waren teilweise hitzig geführte Diskussionen in den zurückliegenden Monaten sowie eine emotionale Debatte am Donnerstagabend im Parlament. Den Auftakt dazu bot ein Antrag von Diana Jordan, Gemeindevertreterin für Bündnis 90/Die Grünen. Sie hatte gefordert, dass alle Dornburger Ortsbeiräte sowie der Jugendausschuss zu diesem Thema gehört werden sollten, ehe eine Entscheidung gefällt werden könne. Ob ein Pachtvertrag mit Enertrag geschlossen werde, sei von „generationenübergreifender Relevanz“, argumentierte sie. Dass jedenfalls der Ortsbeirat Langendernbach, auf dessen Gemarkung zwei Windräder gebaut werden sollen, eine Stellungnahme abgeben muss, verlangte auch Karlheinz Wagner (SPD). Das würden sowohl die Hessische Gemeindeordnung als auch die Geschäftsordnung der Gemeinde Dornburg vorsehen. Ohne diese Stellungnahme aus Langendernbach sei ein Beschluss über den Vertrag rechtswidrig, so Wagner. Sollte dennoch abgestimmt und der Vereinbarung mit dem Energieversorger zugestimmt werden, werde seine Fraktion die Kommunalaufsicht einschalten, kündigte der Sozialdemokrat an. An der Haltung der Mehrheitsfraktion CDU änderte das nichts. Sie lehnte weitere Beteiligungen und Stellungnahmen ab.

Das Regierungspräsidium muss noch zustimmen

Dem Pachtvertrag mit Enertrag stimmten die Christdemokraten indes mehrheitlich zu. Dabei handele es sich um eine Nutzungsvereinbarung für Flächen im Hauser Wald und keine Entscheidung, für oder gegen Windräder, betonte CDU-Fraktionssprecher Josef Frensch. Einen „positiven Grundsatzbeschluss“ für Windkraftanlagen habe das Parlament bereits im Jahr 2011 gefasst; damals seien auch die

 

- " Klima lässt sich nicht retten, wenn man die Natur zerstört." -

Karlheinz Wagner, SPD-Gemeindevertreter in Dornburg

 

Bürger befragt worden und hätten das Projekt mit großer Mehrheit befürwortet. Vereinbart war die Errichtung von Windrädern mit einer Flügelspitzenhöhe von 200 Meter; die jetzt vorgesehenen Anlagen sind 38 Meter höher. 

Um die geänderte Höhe gehe es, sagte auch Bürgermeister Andreas Höfner.(CDU), nicht um eine grundsätzliche Entscheidung. Zudem muss das  Regierungspräsidium dem Vorhaben im Hauser Wald noch zustimmen. Für die Gemeinde Dornburg geht es allerdings auch um den finanziellen Ertrag, den die Windräder in die Kasse der Kommune blasen könnten. Höfner zufolge könne die Gemeinde für die Vertragslaufzeit von knapp. 30 Jahren mit Einnahmen von zehn Millionen Euro rechnen. Er appelliere daher an die Gemeindevertreter, dem Pachtvertrag mit dem Energieversorger Enertrag zuzustimmen.

Das lehnte Höfners Parteikollege Walter Valeske ab. Ihm sei durch das umfangreiche Informationsangebot der Bürgerinitiative IG Gegenwind sowie auf einer von einem Fachmann geführten Wanderung durch das Quellenbiotop im Hauser Wald die Bedeutung der Trinkwasserversorgung für Dornburg deutlich gemacht worden. Daher könne er sich nicht dem Votum seiner Fraktion anschließen und stimme nicht für den Pachtvertrag. Gegen die Vereinbarung und die mögliche Errichtung von Windrädern sprach sich auch Jörg Heep (FWG) aus. „Die Argumente sind zu Genüge ausgetauscht“, sagte Heep. Jetzt müsse abgewogen werden, ob Pachteinnahmen oder die Erhaltung des Waldes wichtiger sind. Die Folgen des Bauprojekts seien nicht absehbar. Fest stehe nur: „Der Wald mit Windrädern wird nicht mehr der Wald sein, den wir kennen.“ Auch Christof Neber (FWG) empfahl, dem Vertrag nicht zuzustimmen, "dann sind wir die Geister los“. Gemeinsam gegen die Nutungsvereinbarung mit Enertrag sprachen sich auch Andreas Bill (FDP), Grünen-Vertreterin Diana Jordan sowie Ottmar Baron, Karlheinz Wagner und Martin Kundermann von der SPD-Fraktion aus. Er sei kein Gegner der Windkraft, betonte Kundermann. Nur dürfe sie nicht mehr schaden als nützen. Das aber drohe dem Hauser Wald, dessen „intaktes Ökosystem“ nachhaltig beschädigt werde. Weshalb eine derzeit gesunde Waldfläche vernichtet werden solle, leuchte ihm nicht ein.

„Klima lässt sich nicht retten, wenn man die Natur zerstört“, formulierte Karlheinz Wagner. Er plädierte dafür, einen alternativen Standort in der Gemeinde zu finden. Und SPD- Fraktionschef Baron erklärte,  es müsse „richtig“ geprüft werden. Derzeit befinde man sich im Bereich von Prüfungsergebnissen und Spekulationen. Die CDU-Fraktion sah das mehrheitlich anders und setzte sich mit der Zustimmung zum Pachtvertrag mit dem Energieversorger Enertrag durch.

 

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Artikel NNP, 24.04.2024

Das Ökosystem im Blick

Gefährden Windkraftanlagen den Hauser Wald? / Exkursion mit der IG Gegenwind zu den Quellenvorkommen

Von Klaus-Dieter Häring

DORNBURG/WALDBRUNN. Das Thema Windkraftanlagen im Hauser Wald brodelt und beschäftigte jetzt auch die vielen Menschen, die einer Einladung der „IG Gegenwind Hauser/Langendernbacher Wald“ durch Alois Höhler gefolgt sind. Am Treffpunkt Waldparkplatz in Langendernbach zeigte der enorme Andrang der Besucher, dass dieses Thema bewegt. Hintergrund der mehrstündigen Wanderung durch den Wald war es, einen Überblick über die vielen Quellenvorkommen in diesem Gebiet zu erhalten und es sollte Auskunft über eventuelle Auswirkungen auf das gesamte System gegeben werden.

Mit Holger Rittweger hatten die Organisatoren nicht nur einen auf diesem Gebiet erfahrenen Fachmann und Naturwissenschaftler eingeladen, sondern auch einen erbitterten Gegner der für dieses Gebiet vorgesehenen Windkraftanlagen.

Zu Beginn stellte Holger Rittweger die unterschiedlichen Quellenformen wie Tümpelquelle und Sturzquelle sowie die Tierarten vor, die in diesem Gebiet anzutreffen sind und von ihm katalogisiert wurden. „Die Anzahl von 300 Quellen wird wohl nicht reichen“, sagte er. Diese Quellen sollen nach Auskunft der IG Gegenwind für Trinkwasservorkommen sorgen, die 60 Prozent des Trinkwasserbedarfs von Waldbrunn und 39 Prozent von Dornburg abdecken sollen. Auch wurde ein Einblick in die unterschiedlichen Ebenen der Bodenformationen gegeben, die dafür verantwortlich sind, dass Quellen aus dem Boden treten, um nach meheren Metern zu verschwinden und nach weiteren Metern wieder auftauchen. „Die verschiedenen Ebenen sind alle miteinander verbunden und bilden ein Ökosystem“, erklärte Holger Rittweger, der bei einem Eingriff durch Bodenverdichtungen eine große Gefahr der Zerstörung dieses Gebietes sieht.

Man hätte, als man vor vielen Jahren die Verträge mit dem Energieunternehmen am grünen Tisch“ unterschrieb, lediglich eine einzige Quelle in diesem Gebiet aufgeführt, so Rittweger. Mit den heutigen Zahlen könne man, viele Jahre später, von mehreren Hundert Quellen ausgehen, in einem Gebiet, das zwar als gesetzlich geschütztes Biotop eingestuft ist, gleichzeitig aber auch als Vorranggebiet Windkraft.

Heimat des seltenen Höhlenflohkrebses

Doch nicht nur das Thema Quellen wurde aufgegriffen ‚Auch die Tierwelt ist eingebunden in dieses System. Darunter so seltene Tierarten wie die Grasfroschkaulquappe, der Höhlenflohkrebs oder die „Dunkers Quellenschnecke“, die ein Beweis für sauberes Wasser ist. Gehe man nun hin und lichte den Wald durch Rodungen auf, hätte dies enorme Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem, so Rittweger. Denn keiner könne sagen wie sich dann die Quellenverläufe darstellen, und die Biotopvernetzung würde empfindlich gestört.

Wie der ehemalige Förster für dieses Gebiet Peter Schönke anführte, hätte ein Eingriff in dieses Biotop auch Auswirkungen auf die Vogelwelt. So wären viele Jungvögel auf ein Gebiet angewiesen, das auch in einer Zeit der Trockenheit noch Wasser führen würde. Und dies sei in diesem Gebiet der Fall. Nach Auffassung der IG Gegenwind ist aber auch die Obere Naturschutzbehörde gefordert. Es müsse ein Gutachten erstellt werden, das ein Gebiet von hundert Metern um jede Quelle kartiert.

Nachdem dann auch noch eine Einzigartigkeit für den gesamten Westerwald in Form einer Tümpelquelle besucht worden war, berichtete einer der Teilnehmer der Führung von den Auswirkungen, die sich im Windkraftgebiet von Mengerskirchen ergeben hätten. So müsste die Gemeinde Mengerskirchen seit einiger Zeit Trinkwasser aus dem benachbarten Lahn-Dill-Kreis hinzukaufen, um den Trinkwasserbedarf der eigenen Bürgerinnen und Bürger zu decken. Am Ende entstand noch eine Diskussion, bei der einer der Teilnehmer Holger Rittweger Halbwahrheiten vorwarf. So soll es sich unter anderem bei den vorgestellten Vorkommen nicht um Quellen gehandelt haben, was Holger Rittweger vehement bestritt. Auch wurden  die Verhältnisse in der Zeit angesprochen, in der die Verträge unterschrieben wurden. Eine Zeit, in der von Trockenheit in der heutigen Form noch keine Rede gewesen sei. Es bestehe nur Rettung für dieses Gebiet, wenn beide Gemeinden sowie das Land Hessen beziehungsweise Hessen Forst auf die Errichtung dieser Industrieanlagen im Wald verzichteten.

 

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Leserbrief NNP, 24.04.2024

Tragweite nicht verstanden

Zu „Größere Windräder, höhere Einnahmen“ (Ausgabe vom 19. April): „Verwundert“  äußert sich der Langendernbacher Ortsvorsteher Schneider über die Ängste und Behauptungen der Bürgerschaft mit Blick auf die planten Industrieanlagen im Hauser Wald - natürlich sei auch weder Trinkwasserversorgung noch Flora oder Fauna in Gefahr, haben hier doch gleich ‚mehrere Bürgermeister“ im Landkreis entsprechende Unbedenklichkeit bescheinigt. Herr Schneider zeigt bereits durch den Verweis auf die Gemarkungsgrenzen und die angeblich nur geringe betroffene Fläche im Bereich der Gemeinde Dornburg, dass er die Tragweite dieses Projektes nicht versteht. Ein solches Biotop definiert sich nicht über Gemeindegrenzen, sondern in seiner Gesamtheit - auch der Vergleich mit „anderen Gemeinden“ hinkt. Herrschen dort die gleichen Voraussetzungen mit Blick auf  das Ökosystem? Vermutlich nicht. Schade, dass sich der  Ortsbeirat so über den Mund fahren lässt.

Andreas Bill, Gemeindevertreter der FDP in Dornburg

 

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22.04. u. 01.03.2024:

 

Öffentliche Exkursionen des MOLAMU / BLP:

"Quellen- und Biotopvernetzung im Hauser Wald"

    

Foto: C. Rittweger, 22.04.2024

 Einblicke in die ökologischen Besonderheiten im Bereich Langendernbach

mit mehr als 50 Personen und beinahe bis zum dunkel werden ...

(s. Pressebericht NNP: "Das Ökosystem im Blick", 24.04.2024)

 

Vielen Dank für das Interesse und die anregenden Gespräche !

 

Dr. Holger Rittweger

 

 

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Artikel NNP, 20.04.2024

Worum sich der Streit dreht

In Dornburg spitzt sich der Konflikt um die Umsetzung der Windkraft zu / Die IG Gegenwind warnt vor massiven ökologischen und wirtschaftlichen Gefahren

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG. Das Thema Windkraft steht auf der nächsten Gemeindevertretersitzung am 25. April in Dornburg. Der Haupt- und Finanzausschuss wird zum „Nutzungsvertrag über Flächen zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Windkraft in der Gemarkung Langendernbach“ berichten und eine Beschlussempfehlung abgeben.

Tatsächlich ist eine Entscheidung über den überarbeiteten Pachtvertrag mit dem Energieunternehmen Enertrag fällig. Würde sich die Mehrheit der Parlamentarier dafür aussprechen, könnte das seit Jahren diskutierte Projekt vorankommen. Während die Befürworter auf die Vorteile der erneuerbaren Energien hinweisen, warnen Kritiker vor langfristigen ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden.

Die Front der Gegner hat sich längst formiert. Um das Vorhaben aufzuhalten, wendet sich die Bürgerinitiative IG Gegenwind jetzt in ‘einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten aus dem Kreis sowie an den hessischen Innenminister Roman Poseck (CDU). „Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns hierzu einmal Ihre ehrliche Meinung mitteilen. Besser jedoch wäre es, wenn Sie im Interesse der hiesigen Bürgerinnen und Bürger auf eine Umsetzung der Windkraft in diesem fast ursprünglichen Naturraum verzichten würden“, schreibt IG-Sprecher Alois Höhler in seinem Brief nach Wiesbaden. Der Widerstand dreht sich vor allem um drei große Streitfragen.

Wie viel Wald wird gerodet?

Die Erkenntnisse und Überzeugungen der IG Gegenwind “sind bekannt. Für sie stehen die rund 80 Hektar Wald und Quellgebiet in den Gemarkungen Dornburg, Waldbrunn und auf der Fläche von Hessen-Forst im Vordergrund. Sollte hier der geplante Windpark mit sechs Anlagen entstehen, müssten Höhler zufolge rund 75.000 Quadratmeter Wald gerodet werden; der Boden würde verdichtet, könnte etwa bei Starkregenereignissen nurmehr wenig Wasser aufnehmen, und das Ökosystem würde zerstört. Die Folgen seien  dramatisch, so Höhler. Das hätten hydrogeologische Gutachten belegt, die aber weder die Planer noch die Verwaltung im Dornburger Rathaus bislang beachtet hätten.

Ist die Trinkwasserversorgung in Gefahr?

Aus Sicht der IG Gegenwind verschärfe der Bau der Windkraftanlagen auch das Risiko für die Trinkwasserversorgung. Denn im Hauser und Langendernbacher Wald werden rund 60 Prozent des gesamten Trinkwasserbedarfs von Waldbrunn und 39 Prozent des Trinkwasserbedarfs von Dornburg generiert. Während in anderen Kommunen die Wälder aufgeforstet würden, um die Trinkwasservorkommnisse zu sichern, würde in Dornburg gerade das Gegenteil unternommen. Mehr noch: Der Bau von Windanlagen stehe in krassem Widerspruch zu dem von der Landesregierung aufgesetzten „Zukunftsplan Wasser“, argumentiert Höhler. Bezogen auf den Hauser und Langendernbacher Wald müsse man davon ausgehen, „dass man bei den Entscheidern im Land Hessen entweder die spezifischen Risiken, die gerade dieses Gebiet aufwirft, oder den Inhalt des wasserwirtschaftlichen Fachplanes ‚Zukunftsplan Wasser’ nicht kennt“.

Die Trinkwasserversorgung der umliegenden Gemeinden ist auch Bestandteil einer Anfrage der FDP-Landtagsabgeordneten Marion Schardt-Sauer. Das Regierungspräsidium (RP) Gießen werde die Genehmigung der Windkraftanlagen „nach Aktenlage“ vornehmen, gibt Schardt-Sauer zu bedenken. Eine Begehung des Waldes erfolge ihrer Information zufolge nicht. Das Umweltministerium weist diese Vermutung indes zurück. „Vielmehr fanden bereits mehrere Ortstermine der Zulassungs- und Genehmigungsbehörde statt, um den Hinweisen auf Quellvorkommen nachzugehen.“ Quellbereiche sind nach den Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes unter Schutz gestellt, heißt es in dem Antwortschreiben der Landesbehörde. „Sie werden daher als Teil des Naturhaushalts im Zuge der Prüfung der naturschutzfachlichen Belange bei der Genehmigungsentscheidung berücksichtigt.“ Auch die Trinkwasserversorgung ist nach Auskunft des hessischen Umweltministers Ingmar Jung (CDU) gesichert. „Für Trinkwassergewinnungsanlagen der angrenzenden Gemeinden des Hauser Waldes sind Wasserschutzgebiete festgesetzt“, betont er.

Wer haftet bei wirtschaftlichen Schäden?

Neben den ökologischen Bedenken treibt die Vertreter der IG Gegenwind aber auch eine weitere Sorge um. „Nach Recherchen des Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags werden von Windradflügeln durch Erosion höchst bedenkliche Stoffe in erheblichem Umfang in die Umwelt abgegeben und auf großer Fläche verteilt“, schreibt Alois Höhler in seiner Stellungnahme. Neben anderen Stoffen seien hier Mikroplastik, Weichmacher, Bisphenol A, aber auch PFAS-Substanzen enthalten, die sich nicht biologisch abbauen und die Höhler zufolge „als krebserregend oder krebsverdächtig einzustufen sind“. Fachleute gingen davon aus, dass eine Windkraftanlage rund 45 Kilogramm dieser Chemikalien absondere. Irgendwann landeten die Stoffe „geradezu zwangsläufig“ über die im Wald befindlichen Schürfungen und Tiefbrunnen auch im Trinkwasser. „In welchem Ausmaß und wie schnell, das kann laut Aussage der Enertragexperten vom Oktober vergangenen Jahres niemand vorhersagen.“ Tatsächlich hatte der Enertrag-Sprecher bei einer Informationsveranstaltung in Waldbrunn eingeräumt, dass die Trinkwasserversorgung während des Baus der Anlagen beeinträchtigt werden könne. Für Höhler birgt das neben der gesundheitlichen auch eine weitere wirtschaftliche Gefahr. Er vermutet: „Sollten während des Baus oderwährend des Betriebs dieser Windkraftanlagen die Trinkwassergewinnungsanlagen durch Einträge gefährlicher Substanzen Schaden nehmen, werden die betroffenen Gemeinden allein dastehen und aus ihren begrenzten Haushaltsmitteln die Sanierung der kontaminierten Brunnen und Schürfungen vornehmen müssen, falls dies überhaupt möglich sein wird.“ Dass die Betreibergesellschaft dann eintrete, bezweifelt er, denn die werde „bekanntermaßen als maximal haftungsbeschränkte GmbH & Co KG, auftreten“. Auch dieser Aspekt dürfte bei der Gemeindevertretersitzung für Diskussionsstoff sorgen.

 

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Artikel NNP, 19.04.2024

Größere Windräder, höhere Einnahmen

Ortsbeirat befasst sich mit Spielplatz, Skaterbahn und neuen Pachtvertrag

DORNBURG-LANGENDERNBACH (red). Der Ortsbeirat Langendernbach konnte in seiner aktuellen Sitzung vom guten Fortgang einiger Projekte berichten.

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Während im Ortsbeirat bei den oben erwähnten Projekten große Einigkeit besteht, gehen beim Thema Windräder die Auffassungen auseinander. Es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner der Windkraftanlagen. Befürworter sehen in Windrädern die Chance auf den angestrebten Energiewandel, Windkraftgegner sehen darin unnütze Beeinträchtigungen der Natur.

Bei der Diskussion um geplante Windräder setzte sich Ortsvorsteher Michael Schneider (CDU) für eine Versachlichung ein. Er erläuterte zunächst, dass es einen Pachtvertrag der Gemeinde Dornburg für sogenannten „kleinere“ Windräder mit einer Flügelspitzenhöhe von rund 200 Metern gebe. Das weitere Verfahren werde im Regelfall so verlaufen, dass der Bauträger einen Bauantrag stelle, über den die zuständige Behörde zu entscheiden habe. Dort werden Gutachter und Verbände gehört, auch bestehen Einspruchsmöglichkeiten für Bürger und Bürgerinnen. Falls die Behörde den Bauantrag genehmige, könnten die Windräder gebaut werden.

Die Gemeindevertretung wird in Kürze über einen Antrag abstimmen, der einen Pachtvertag für „größere“ Windräder mit einer Flügelspitzenhöhe über 230 Meter vorsieht, heißt es vonseiten des Ortsbeirats. Die Gemeindevertretung entscheidet nicht darüber, ob Windräder gebaut werden oder nicht; sondern „nur“ über einen Pachtvertrag der Nutzungsfläche.

Verwundert über Ängste und Behauptungen

Das Gelände für sechs angedachte Windräder im sogenannten Hauser Wald sei vom Land Hessen als Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen, so Schneider. Dort sollen je zwei Windräder auf dem Gebiet von Dornburg, Hessenforst und Waldbrunn entstehen. Die gesamte Fläche des Dornburger Ortsteils Langendernbach, wo die Windräder geplant sind, betrage rund acht Quadratkilometer, davon werden laut Schneider 44 Prozent landwirtschaftlich (3.500.000 Quadratmeter) genutzt und 31 Prozent sind bewaldet, dies  entspricht rund 2.500.000 Quadratmetern Wald. Davon würden dauerhaft (nach Baufertigstellung und Renaturierung in der Gemarkung Langendernbach) gemäß der Bauskizze der  Firma Enertrag etwa  4000 Quadratmeter für den Betrieb der Windräder benötigt: Dies entspricht einem Anteil von 0,16 Prozent der Fläche des Waldes in Langendernbach, weil große Teile der Baumasse auf dem Gebiet von Hessenforst liegen würden. Rechnet man mit den durchschnittlichen Angaben der Fachliteratur, so werden laut Schneider pro Windrad 4000 Quadratmeter benötigt, dann wäre die prozentuale Nutzfläche bezogen auf den Langendernbacher Waldbestand mit 0,32 Prozent anzugeben.

Verwundert ist Ortsvorsteher Michael Schneider über die Ängste und teilweise erfolgten Behauptungen, dass durch so einen geringen Flächenverlust die Wasserversorgung infrage gestellt wird oder man von der massiven Zerstörung von Flora und Fauna spricht. Seine Nachfragen bei mehreren Bürgermeistern im Landkreis habe ergeben, dass in keiner Kommune, wo jeweils seit vielen Jahren Windkraftanlagen im Betrieb sind, Probleme mit der Wasserversorgung aufgetreten seien. Die beiden für Langendernbach angedachten Windräder befinden sich laut Schneider unmittelbar an der Gemarkungsgrenze. Die Flächen für den Aufbau und die spätere Anfahrt, zum Beispiel für Wartungsarbeiten befänden sich für alle sechs Windräder ganz überwiegend auf dem Gebiet von Hessenforst und Waldbrunn. Die Beeinträchtigung  des Langedernbacher Waldes  seien vergleichsweise sehr gering.

„Dass es Beeinträchtigungen geben wird, ist unbestritten, besonders sicherlich in der Bauphase“, so Schneider weiter. „Aber der absolut größte Teil der Flächen und des Baumbestandes in Langendernbach bleiben unberührt. Außerdem müssen für gerodete Flächen neue Anpflanzungen erfolgen.“ Neben der bedeutsamen ökologischen Betrachtung gebe es eine juristische und eine finanzielle, heißt es weiter vonseiten des Ortsbeirats. „Größere Windräder würden der Kommune deutlich höhere Einnahmen bringen, die sich in den kommenden Jahren auf mehrere Millionen Euro belaufen. „Wenn die Gemeindevertreter über einen neuen Pachtvertrag entscheiden, sollten sie nach  Auffassung des Ortsbeirats alle Aspekte bedenken.“

Die nächste Sitzung des Ortsbeirates ist für den 27. Juni geplant.

 

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Dornburg Rundschau April 2024

Im Revier von Schwarzstorch und Wildkatze  

„Der Hauser Wald gleicht einem Schwamm, er ist ein riesiges Biotop-Verbundsystem mit einer einzigartigen Konstellation von Quellen verschiedenster Art, die unterirdisch miteinander in Verbindung stehen“ so beginnt Dr. Holger Rittweger seine Ausführungen am 1. März 2024.

Im Rahmen einer Exkursion, geleitet vom Waldbrunner Geografen, erhielten Gemeindevertreter und interessierte Bürger am Nachmittag des 1. März die Gelegenheit, sich ein Bild vom ‚Wasserspeicher‘ Hauser Wald zu machen. Das Waldgebiet, gelegen zwischen Langendernbach, Hausen und Irmtraut kennt Rittweger in- und auswendig. Seit Jahren ist es Gegenstand stark gegensätzlicher Interessen: einerseits der von Gemeinde und Hessenforst geplanten Windkraftanlagen, andererseits der Sorge von Naturfreunden und Bürgern um die Erhaltung dieses einzigartigen Stücks heimischer Kulturlandschaft und die saubere und sichere Trinkwasserversorgung der angrenzenden Gemeinden.

Debatten allein können das Bild nicht vermitteln, das sich einem vor Ort bietet - unter der sachkundigen Erläuterung eines Experten, der dieses Waldstück über Jahre hinweg erforscht, wissenschaftlich analysiert und kartografiert hat. Unsere Wanderung, beginnend am Waldparkplatz auf Langendernbacher Seite, führte uns entlang einer Reihe verschiedenster Quellformen um am Ende des Aufstiegs an einer der höchsten Stellen - und in unmittelbarer Nähe zu einem der geplanten Fundamente - eine wirkliche Besonderheit sehen zu dürfen. Eine Tümpelquelle, ein Naturphänomen, in dem das Quellwasser am Grund eines Kleingewässers austritt, um sich anschließend auf seinem Weg talwärts über sumpfige Flächen wieder im Erdreich zu verlieren und - je nach Konfiguration der darunter liegenden Gesteins- und Bodenarten wieder zu Tage tritt, neu formiert und am Ende seiner Reise in 2 Bächen den Wald verlässt.

Flora und Fauna waren nicht erstes Thema dieser Exkursion — natürlich stehen all diese Dinge in einem Verhältnis und so war es interessant zu erfahren, wie sich auch in wärmeren und trockeneren Monaten aus der Existenz so genannter Zeigerpflanzen oder bestimmter Baumkonstellationen wie Eschen, Erlen und Weiden, Quellgebiete erkennen lassen. Wirklich ‚trocken‘ ist es hier nie — auch wenn das Auge auf den ersten Blick keinen Wasserfluss auszumachen vermag. Hilfestellung erhalten Wissenschaftler wie Rittweger an dieser Stelle auch von Methoden wie dem LIDAR Scan - hierbei werden Satellitenaufnahmen analysiert um Bodenbilder zu erstellen auf denen jeglicher Bewuchs ‚entfernt‘ wird und damit Spuren sichtbar werden, die die Nutzung des Geländes in früheren Zeiten erkennen lassen. Archäologische Spuren bis hin zu bergbaulicher Nutzung im vorletzten Jahrhundert werden sichtbar. Ein komplexes und eigenes Thema für das Rittweger in näherer Zukunft eine eigene Begehung plant.

Der Abschluss der Wanderung führt uns zu den beiden ‚Förster-Schönke-Teichen‘ die ebenfalls ein einzigartiges Ensemble und Lebensraum für Mikroorganismen und Kleintiere in den Wäldern der Umgebung darstellen. Selbst wenn diese durch Baumaßnahmen nicht berührt würden, so ist es unmöglich vorherzusagen, was die Verdichtung durch tonnenschwere Fahrzeuge und anzulegende Trassen hier an Auswirkung haben würden. Das feine Kapillarsystem des Quellsystems würde so komprimiert und mit Blockaden versehen, dass sich — abgesehen von der Austrocknung durch Oberflächenversiegelung, auch eine Blockade dieses faszinierenden Wasserkreislaufs ergäbe. Mutmaßungen sind dies nicht. Schon der Einsatz von schweren Maschinen wie Harvestern bei der Holzernte führt zu Verdichtungen, die auf Jahrzehnte hinaus Wasserflüsse verändern, ja sogar stoppen. Hier könnte schon der Einsatz von Pferden zur Holzrückung vieles verhindern.

Der Hauser Wald ist mehr als ein Naherholungsgebiet und Wasserspeicher; er bietet bedrohten Arten wie dem Schwarzstorch und der Europäischen Wildkatze, die ausschließlich in ruhigen und intakten Wäldern mit Altholzbestand heimisch ist, einen ungestörten Lebensraum. Mikroorganismen im Gefüge der Quellen entziehen sich dem menschlichen Auge, die Quellerbsenmuschel oder Dunkers Quellschnecke sind nur wenige Millimeter groß und gehören doch zu dem komplexen Ökosystem, das hier in Gefahr ist.

Dr. Rittweger, der sich ursprünglich neutral gegenüber den Bauplänen im Hauser Wald zeigte, ist nach intensiver Auseinandersetzung mit dem geplanten Standort gegen diese Nutzung. Die Diskussion um die Energiewende muss ergebnisoffen geführt werden, doch die Zerstörung dieses Areals durch den Bau massiver Industrieanlagen wäre unwiderruflich.

‚Seeing is believing‘ - nutzen Sie die kommenden Frühlingstage für einen Spaziergang durch diese faszinierende Naturlandschaft, einen ‚Urwald‘ mit jahrhundertealtem Baumbestand und schulen Sie alle Sinne - es gibt hier viel zu entdecken. Der Westerwald hat durch die Auswirkungen des Borkenkäfers eine massive Zerstörung und Veränderung seines Landschaftsbildes erfahren müssen. Eine menschengemachte Zerstörung verbliebener Refugien muss in dieser Zeit mit aller Kraft verhindert werden. Windkraft ist eine Technik der Stunde - man kann für die Platzierung solcher Anlagen aber auch alternative Standorte wie z.B. Wiesen finden. Man muss es nur wollen!

Neben einer Wanderung durch den Hauser Wald selbst ist ein Besuch von Dr. Rittwegers Website sehr zu empfehlen. Unter http://www.mobileslandschaftsmuseum.de/archiv/hauwald.htm können Sie all die Dinge, die wir bei unserer Exkursion sehen und lernen durften nochmals en Detail nachlesen.

Andreas Bill, Langendernbach

 

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Dornburg Rundschau April 2024

Thema Windkraft:

Keine Kommunalpolitik nach „Gutsherrenart”

Als Gast bei der Bürgerfragestunde vor der letzten Sitzung der Gemeindevertretung musste ich feststellen, wie Bgm Höfner mit Fragen aus der Bürgerschaft umgeht.

Als ich die Frage stellte, wieso der Ortsbeirat Langendernbach bisher nicht offiziell zu den vorliegenden Pachtverträgen für die Errichtung von Windkraftanlagen (WKA) gehört wurde, so wie es der $ 82, Abs. 3 der Hess. Gemeindeordnung (HGO) zwingend vorsieht, antwortete der Bgm salopp, dass die Ortsbeiräte Dorndorf und Wilsenroth beim seinerzeitigen Pachtvertrag für die dortigen WKA ebenfalls nicht gehört wurden. Außerdem sei der Ortsbeirat Langendernbach in der Sache involviert, das könne man beim Ortsvorsteher nachfragen. Wenn die Ortsbeiräte Dorndorf und Wilsenroth seinerzeit nicht gehört wurden, was im Wesentlichen im Widerspruch zur HGO steht, muss man nicht diese Unterlassung zweimal begehen.

Da es ja eine Bürgerfragestunde und keine Podiumsdiskussion oder ähnliches ist, habe ich hierzu keine weitere Erwiderung vorgenommen, aber im Anschluss daran habe ich einmal die Protokolle des Ortsbeirates Langendernbach genau studiert. Dort ist auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen, dass lediglich bekannt gegeben wurde, dass das Thema WKA in der HFA-Sitzung am 10.07.2023 behandelt werde.

In der Ortsbeiratssitzung am 4.12.2023 gab es ebenfalls nur eine Sachstandsmitteilung, dass eine weitere Beratung in der Gemeindevertretung in der Februarsitzung 2024 erfolgen soll. Nicht mehr und nicht weniger. Es erfolgte gemäß dem Protokoll noch nicht einmal eine Diskussion!

Um dem § 82 (3) HGO (und das ist ein Gesetz) zu entsprechen und damit der Ortsbeirat in gesetzmäßiger Weise gehört wird, muss diesem die Beschlussvorlage zusammen mit dem Pachtvertragsentwurf vorgelegt werden, damit die Mitglieder sich einen Eindruck über den Umfang der Maßnahme machen und eine Beschlussempfehlung hierzu geben können. Dies ist bisher nicht erfolgt! Ich frage mich, welchen Umfang eine Maßnahme noch haben muss, dass der Ortsbeirat Langendernbach sich damit beschäftigen darf. Wenn aber in diesem Wald- und Quellgebiet Quellen zerstört, oder durch den Bau dieser Industrieanlagen erheblich beeinträchtigt werden, zudem mindestens 17.000 m² größtenteils gesunder Wald gerodet wird, ist das nach meiner Meinung eine Maßnahme, die in einem Ortsbeirat schon einmal ausführlich besprochen werden muss.

Die Bürgerschaft in Langendernbach hat es verdient, dass sie einmal erfährt, wie der Ortsbeirat zu diesem, in der Bevölkerung strittigen Projekt denkt.

Wenn der Bgm denkt, den Ortsbeirat nicht ordnungsgemäß hören zu müssen, besteht immer noch die Möglichkeit, dass der Ortsbeirat selbst initiativ wird und sich die Beschlussvorlage einfordert und hierzu eine Beratung ansetzt.

Im Übrigen stelle ich die berechtigte Frage an alle 31 Mitglieder der Gemeindevertretung, ob Sie die illegale Vorgehensweise nicht einmal bei der Kommunalaufsicht anprangern oder zumindest einmal hinterfragen. Aufgrund der umfangreichen Fragen, die in der letzten Bürgerfragestunde gestellt wurden, hat nun der Vorsitzende der Gemeindevertretung offenbar daraus die Konsequenz gezogen und für die nächste Gemeindevertretersitzung die Bürgerfragestunde abgesagt. Ob das die richtige Umgehensweise mit gelebter Demokratie ist, kann sich ein Jeder selbst fragen. Wenn Politik in Dornburg so weiter gemacht wird, muss sich vor allem die CDU-Fraktion nicht wundern, wenn das Thema Windkraft (wenn es denn zu einem Vertragsabschluss mit der Firma Enertrag kommt) bis zur nächsten Kommunalwahl im März 2026 in aller Munde bleibt und sich eine neue politische Gruppierung bildet, die bei der nächsten Kommunalwahl in Dornburg antritt und z. B. unter dem Namen „Dornburg-Union“ oder „Demokraten für Dornburg“ versucht alle Bürgerinnen und Bürger, die eine andere Art der politischen Handlungsweise in unserer Gemeinde wünschen, zu gewinnen.

Geeignete Kandidatinnen und Kandidaten gibt es zur Genüge, dass habe ich aus all den zahlreichen und durchaus positiven Reaktionen, nicht nur in Bezug auf das Thema Windkraft betreffend, auf die vielen Berichte und Leserbriefe erfahren dürfen.

Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich in der CDU-Fraktion noch einige Kolleginnen und Kollegen mehr gegen diesen Irrsinn, der ja alle Dornburger Bürgerinnen und Bürger betrifft, aussprechen.

Alois Höhler, Langendernbach

 

 

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Februar 2024

 

Leserbrief NNP, 17.02.2024

Rückenwind aus Wiesbaden

Zu „Wie die FDP Windräder verhindern will“ (Ausgabe vom 15. Februar): Marion Schardt-Sauer hat mit ihrer Meinung zu den geplanten Windkraftstandorten im Hauser / Langendernbacher Wald als erstes heimisches Mitglied des Hessischen Landtages die Initiative ergriffen, diesen rein monetär begründeten Irrsinn zu beenden. Sie weist richtigerweise darauf hin, dass im Falle, dass man feststellt, dass in der Vergangenheit Vorrangflächen für Windkraft ausgewiesen wurden, die sich nun aufgrund von schützenswerten Quellen als Fehler erweisen, man neue und andere Flächen ausweisen muss. Wenn fachliche Fehler gemacht wurden, muss man den Mut haben, umzudenken und dies zu revidieren. Bei großen Teilen der CDU-Fraktion gilt aber offenbar das Motto: „Weiter so....“.

Daher gilt es, ausdrücklich den Mitgliedern der CDU-Fraktion zu danken, die sich in der mutmaßlichen „Probeabstimmung“ vor der letzten Gemeindevertretersitzung gegen einen Vertrag mit Enertrag ausgesprochen haben und somit zumindest zunächst einmal eine Verschiebung der irrsinnigen Entscheidung erreicht haben. Bleiben Sie, ebenso wie die anderen Fraktionen, die die Gefahren durch die WKA an dieser Stelle Weise erkannt haben, bei Ihrer Haltung. Die Bürgerinnen und Bürger werden es Ihnen danken.

Es bleibt zu hoffen, dass auch die Landtagsabgeordneten Christian Wendel (CDU) und Tobias Eckert (SPD) ebenfalls zeitnah den Mut aufbringen, sich zu dieser Thematik zu äußern. Die Dornburger Bürgerinnen und Bürger erwarten eine Stellungnahme von der neuen Koalition in Wiesbaden. Aussitzen ist hier das falsche Signal.

Alois Höhler, Dornburg-Langendernbach
 

 

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Artikel NNP, 14.02.2024

Wie die FDP Windräder verhindern will

Landtagsabgeordnete gegen Windkraft im Hauser Wald

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG/WALDBRUNN.

Noch bevor in den Gemeinden Dornburg und Waldbrunn endgültige Entscheidungen für oder gegen Windräder auf Gemeindeflächen gefallen sind, meldet sich die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer zu Wort. „Wir können doch nicht ernsthaft den Klimawandel dadurch aufhalten wollen, indem wir einzigartige und schützenswerte Natur hierfür zerstören“, sagt sie. Quellen und Quellgebiete seien durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt. „Hier verbietet sich also jeglicher Eingriff.“ Das müsse auch für den Hauser Wald gelten. Dennoch sollen hier „ausschließlich die eingereichten Unterlagen der Windindustrie berücksichtigt“ werden, meint Schardt-Sauer. Weder die Gutachten eines Biologen noch die des vom Regierungspräsidium Gießen beauftragten Quellenexperten, würden hier eingearbeitet. „Wie passt das alles zueinander?“, fragt die Landespolitikerin.

Sechs Anlagen sollen entstehen

Schardt-Sauer hatte bereits in der Vergangenheit auf den Konflikt zwischen dem Ausbau der Windenergie und dem Naturschutz aufmerksam gemacht. Geplant sind sechs Windkraftanlagen, von denen das Energleunternehmen Enertrag jeweils zwei auf der Gemarkung von Hessenforst, Dornburg und Waldbrunn errichten will. In beiden Kommunen hatten dazu Informationsveranstaltungen für die Bürger sowie Vertragsverhandlungen mit den Verwaltungen stattgefunden.

Waldbrunns Bürgermeister Peter Blum (parteilos) hatte in der vergangenen Gemeindevertretersitzung angekündigt, dass „zeitnah“ weitere Gespräche mit dem Unternehmen geführt werden. In Dornburg hatte bei der letzten Parlamentssitzung über den neu verhandelten Vertrag mit Enertrag abgestimmt werden sollen. Dazu kam es nicht, weil Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) die Beschlussvorlage kurzfristig zurückzog. Allerdings bedeute eine Ablehnung des Vertrags nicht, dass der Windpark nicht trotzdem gebaut werde, erklärte er. Vielmehr könnten sich dann auf dem Gebiet von Hessenforst mehr Windräder drehen.

Dass überhaupt die Notwendigkeit besteht, im Hauser Wald Windräder aufzustellen, zieht FDP-Politikerin Schardt-Sauer nun erneut in Frage, „Der geplante Bau von sechs Windkraftanlagen wirft ernste Fragen hinsichtlich der ökologischen, kulturellen und sozialen Auswirkungen auf die Region an der rheinland-pfälzischen Grenze auf“, sagt sie. Man dürfe „nicht zulassen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien auf Kosten wertvoller Naturlandschaften und der Lebensqualität unserer Bürger erfolgt. Der Hauser Wald ist ein Juwel der Natur und Heimat zahlreicher geschützter Tierarten sowie ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen "Trinkwasserversorgung. Bauvorhaben an so einem Ort müssen hinterfragt werden.“

Umdenken nach „fachlichen Fehlern“

Erarbeitet werden müsse eine Lösung für den Hauser Wald, die sowohl der Umwelt als auch der Verantwortung für zukünftige Generationen gerecht wird. Schardt-Sauer weiter: „Wenn wir feststellen, dass wir in der Vergangenheit Vorrangflächen für Windkraft ausgewiesen haben, die sich nun aufgrund von schützenswerten Quellen als Fehler erwiesen haben, muss es da nicht möglich sein, Flächen neu auszuweisen?“ Wenn man hier „fachliche Fehler“ gemacht habe, müsse umgedacht werden. „Diesen Prozess werden wir konstruktiv von der kommunalen Ebene bis hin zum Landtag unterstützen und verfolgen.“

Die nächste Sitzung der Gemeindevertretung in Dornburg ist am Donnerstag, 22. Februar, ab 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle von Langendernbach. Die Gemeindevertretersitzung in Waldbrunn ist für  Montag, 11. März, vorgesehen..

 

 

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Nicht nur im Westerwald:

Windkraft in der Traumlandschaft Bayerischer Wald? Was in Lalling / Landkreis Deggendorf droht

>>> https://www.youtube.com/watch?v=HtBMqKYCbno

Eine anschauliche Visualisierung der Folgen von Windkraft im Wald

von Dr. Wolfgang Epple

 

 

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Dornburg Rundschau Feb. 2024

Das Land Hessen darf keinen Pachtvertrag abschließen und muss den Spuk beenden

Im Rahmen der Info-Veranstaltung zu der Errichtung von Windkraftanlagen im Langendernbacher / Hauser Wald am 21.10.2023 wurde von Bgm Höfner wiederholt betont, dass eine sach- und fachgerechte Prüfung des vorzulegenden Genehmigungsantrags und der Gutachten durch das Regierungspräsidium erfolge und man doch einfach auf die Prüfung des RP vertrauen solle!

Am Schluss der Veranstaltung wurde dann jedoch eher ganz am Rande mitgeteilt, dass es sich um ein vereinfachtes Verfahren handelt, eine Umweltverträglichkeitsprüfung schlechterdings nicht durchgeführt werden wird, und dass die Prüfung der Unterlagen nach Aktenlage erfolgt. Dies bedeutet im Klartext nicht weniger, als dass man sich ausschließlich auf die Gutachten der von Enertrag beauftragten und bezahlten Büros verlässt! Die umfangreichen Untersuchungen durch die Herren Dr. Rittweger und Guckelsberger bleiben unberücksichtigt. Geht’s noch?!

Gerade diese beiden Fachleute weisen darauf hin, dass es sich im Langendernbacher/Hauser Wald um Quellen und nicht wie vom Hydrologen der Fa. Enertrag fälschlich dargestellt, um Pfützen oder Trichterhohlformen handelt. Die Erhebungen und Kartierungen dieser beiden Fachleute wurden im Übrigen von weiteren Experten u.a. von der Universität Koblenz-Landau sowie von Herrn Stefan Zaenker von der Oberen Naturschutzbehörde in Kassel, der mehrfach vor Ort war, vollumfänglich bestätigt. Herr Zaenker wurde aber offenbar zwischenzeitlich vom RP „zurückgepfiffen“.

Das vollständige Ignorieren dieser ausgewiesenen Fachwissenschaftler, die Absicht des Landes Hessen 2 % der Landesfläche für den Ausbau der Windkraft verfügbar zu machen und die Prüfung der Genehmigungsunterlagen beim RP lediglich nach Aktenlage, lässt bei der IG Hauser Wald erhebliche Zweifel aufkommen, dass die Abwägung sach- und fachgerecht stattfindet. Das Land wird alles daran setzen, seinen Plan umzusetzen. Gutgläubigkeit und blindes Vertrauen in die behördliche Prüfung durch das RP sind unter den vorliegenden Gegebenheiten völlig fehl am Platz! In den sämtlichen Diskussionen zu diesem Thema wird seitens des Bürgermeisters wiederholt und gebetsmühlenartig von der Gefahr gesprochen, dass für den Fall, dass die Gemeinde Dornburg keinen neuen Pachtvertrag mit der Firma Enertrag abschließt, zwei weitere Windkraftanlagen auf den Flächen von Hessen Forst errichtet werden könnten. 

Zur Klarstellung: Auf diesen Flächen, die nicht HessenForst gehören, sondern im Eigentum des Landes Hessen stehen, können nicht zwei zusätzliche WEAn gebaut werden! Wäre dies möglich, wären diese bereits von Beginn an vorgesehen worden. HessenfForst ist lediglich vom Land Hessen beauftragt, diese Flächen forstwirtschaftlich zu betreuen, so wie es HessenForst auch bei vielen andern Städten und Gemeinden praktiziert. HessenForst ist offenbar auch damit beauftragt, mit potentiellen Investoren Pachtverträge für Windkraftanlagen, Funksendemasten und ähnliche Bauten zu verhandeln. Daher ist es das Land Hessen, welches als Grundstückseigentümer aufgefordert werden muss, diesen Irrsinn zu beenden. Es ist vollkommen unverständlich und geradezu grotesk, wenn das Land einerseits mit enormem Aufwand einen umfangreichen wasserwirtschaftlichen Fachplan mit dem Titel „Zukunftsplan Wasser“ erstellt und dann auf der anderen Seite beabsichtigt, in diesem Quellgebiet großflächig Wald zu roden und damit das sowohl qualitative als auch quantitative Trinkwasservorkommen für die Gemeinden Dornburg, Waldbrunn und zudem Elbtal aufs Spiel setzt. Zur allgemeinen Information sollten sich diejenigen Damen und Herren der CDU-Fraktion, die dieses Projekt noch immer befürworten, einmal die Ziele des „Zukunftsplans Wasser“ der hessischen Landesregierung aufmerksam anschauen, wo bereits auf der 1. Seite dieses Zukunftsplanes die wichtigsten Zielsetzungen zu finden sind. Diese stehen im krassen Widerspruch zu dem Vorhaben des Landes Hessen auf dessen Waldgrundstücken im Hauser / Langendernbacher Wald. Daher sollten die heimischen Landtagsabgeordneten Christian Wendel (CDU), Tobias Eckert (SPD) und Marion Schardt-Sauer (FDP) gebeten werden, sich dafür starkzumachen, dass das für Dornburg und Waldbrunn, aber auch für Elbtal so wichtige Trinkwasserversorgungsreservoir nicht nachhaltig beeinträchtigt oder gar geschädigt wird. Man kann nicht mit schönen „Sonntagsreden“ - wie dies offenbar beim Seniorennachmittag in Langendernbach gegenüber einer anwesenden Seniorin (Anni E.) geschah - konstatieren, dass eine Waldrodung für Windkraftanlagen dort oben nicht stattfinden darf, dann aber HessenForst voranschicken, um riesige Waldflächen abzuholzen.

Die IG Hauser Wald, für die ich hier spreche, hofft, dass sowohl bei allen Mitgliedern der Gemeindevertretung als auch in der Landespolitik eine Kehrtwende vollzogen wird, der gesunde Menschenverstand und die Verantwortung für die Schöpfung wieder Raum greifen und die beiden Gemeinden Waldbrunn und Dornburg sowie das Land Hessen von diesem gefährlichen Unfug Abstand nehmen.

Die zukünftigen Generationen werden es danken.

Alois Höhler, Langendernbach

 

 

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Dornburg Rundschau Feb. 2024

Warum wird in der Windindustrie geradezu "traditionell" auf die Unternehmensform der GmbH & Co. KG zurückgegriffen?

1. Eine Unternehmensaufspaltung vereinfacht die objektbezogene Gewinnermittlung und Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des einzelnen Standorts. Diese entbehrt automatisch einer separaten Kontenführung in einem Konzern für Satelliten-Betriebstätten. Die Trennung der Gewinnermittlung von anderen Standorten oder der Mutter (Verwaltung) ist aus gewerbesteuerrechtlichen Gründen unabdingbar (Pflicht zur Gewerbesteuerzerlegung).

2. Die Haftung wird maximal begrenzt, die Muttergesellschaft, deren Aktionäre (Enertrag ist eine SE, sprich: eine Aktiengesellschaft nach europ. Recht) vor unerwarteten Haftungsereignissen, Verlusten oder gar einer Insolvenz geschützt. Dieser Punkt stellt stets die Haupterwägung dar. Würde es nur um die buchhalterisch/steuerlich erforderliche Trennung gehen, würde eine sog. Patronatserklärung zwischen Mutter- und Tochterunternehmen ausreichen. Diese gibt es aber nicht! Dies ist gleichzeitig der Nachteil (für die Betreiber), da damit eine geringe Bonität und mithin u.a. entsprechend hohe Finanzierungskosten verbunden sind.

3. Eine GmbH & Co. KG ist bestens dazu geeignet, Körperschafts- und Gewerbesteuer zu sparen. Allerdings dürfen inzwischen max. 30% an den von dem operativen Betriebsstandort räumlich getrennten (statuarischen) Verwaltungssitz verlagert werden. Meist wird die Komplementär-GmbH gar nicht an der KG beteiligt, sie übernimmt (gegen Vergütung!) lediglich die Geschäftsführung und die (selbstredend stringent auf ihr Kapital begrenzte) Haftung für die KG.

4. Eine GmbH & Co. KG kann sehr leicht als sog. Publikums-KG geführt werden, womit dann auch sehr einfach eine theoretisch unbegrenzte Zahl von Gesellschaftern als (exakt begrenzt haftende Kommanditisten) aufgenommen werden kann, was bei Bürgerbeteiligungsmodellen so gemacht wird, will man nicht zusätzlich eine externe Genossenschaft (e.G.) errichten und führen. Dieses Modell entspricht dann einem geschlossenen Immobilienfonds. Den Kommanditisten steht keinerlei Recht an der Geschäftsführung innerhalb der KG zu.

5. Vertrags- und Geschäftspartner haben dieser Unternehmensform mit großer Vorsicht zu begegnen. Das Gesamtkapital ist eng begrenzt und vor allem meist auch vollständig den Kreditgebern sicherungsübereignet. Oft arbeitet die Windbranche darüber hinaus mit Genussscheinen, Nachrangdarlehen oder stillen Teilhaberschaften, die im Insolvenzfalle ebenso in die Röhre sehen wie die Geschäftspartner, deren irgendetwas einfachvertraglich (ohne Hypotheken, Bankavale pp.) "zugesichert" wurde. Solche Zusicherungen sind im Ernstfall das Papier nicht wert, auf dem sie verfasst sind.  Im Hinblick auf die Bonität kann es für Vertragspartner kaum schlimmer kommen, außer wenn an Stelle der GmbH eine UG oder gar eine engl. Limited als Komplementärin eingesetzt wird, was aber wegen des diesen Unternehmensformen weit vorauseilenden und daher bereits bekannten Ruchs in der Praxis eher die Ausnahme ist. Eine quasi unumstößliche Tatsache ist vielmehr, dass die solvente Muttergesellschaft Enertrag SE nur anfänglich Vertragspartnerin der Gemeinde sein wird. Alsbald wird das gesamte Projekt unternehmerisch ausgegründet und dabei kommt es zu der o.b. Unternehmensform mit strengster Haftungsbeschränkung. Wer nun meint, man könne den Übergang auf einen Dritten dann doch einfach durch entsprechende Individualvereinbarung im Vertrag verhindern, der möge dies doch am besten einmal gegenüber der Enertrag-Mutter einfordern. Er wird dann sehr schnell erkennen müssen, dass dies für die Enertrag SE geradezu ein Ausschlusskriterium ist, ein No-Go, weil es bereits die Sicherungsübereignung auf ein Kreditinstitut nicht ermöglichen und damit die zwingend erforderliche Fremdfinanzierung vereiteln würde. Das wird sich eine Enertrag SE nicht bieten lassen, denn diese investiert praktisch kein Eigenkapital oder zumindest solches nicht in nennenswerter Höhe in die reine Betreibergesellschaft als GmbH & Co. KG.

Daher die eindringliche Bitte: Alle Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter die nach wie vor den Deal mit der Firma Enertrag befürworten, sollten sich die Konsequenzen, die sich aus dieser Unternehmensform für die Gemeinde ergibt und die einzig und allein dem zukünftigen Betreiber Vorteile bringt, genau vor Augen führen. Dann kann eigentlich niemand ruhigen Gewissens hierzu seine Zustimmung geben. Dies wird langfristig für die Gemeinde Dornburg ein nicht zu kalkulierbares Risiko und mit größter Wahrscheinlichkeit ein finanzielles Minusgeschäft darstellen.

Gerold Fröhlich, Langendernbach

 

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Dornburg Rundschau Feb. 2024

Windkraftanlagen im Hauser / Langendernbacher Wald

Hier: Gefahren durch Erosion gesundheitsschädlicher Stoffe an den Rotorblättern

Windenergieanlagen der neuesten Generation erreichen Gesamthöhen von mehr als 250 m. Mittlerweile werden in derartigen Anlagen neben glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) auch carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) in einem nicht unerheblichen Umfang verwendet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Umweltbundesamt stufen derartige Kunststoffe - insbesondere auch im Brandfall - als stark gesundheitsschädlich ein, ähnlich wie Asbest. Die damit möglicherweise einhergehenden Gesundheitsrisiken, Altlastenrisiken und möglicherweise auch Entsorgungsrisiken können aktuell immer noch nicht abschließend eingeschätzt werden.

Nach dem Bundesbodenschutzgesetz trifft dem Eigentümer eine Ausfallhaftung. Es ist deshalb aktuell bei Neuansiedlungen und beim späteren Repowering von Windenergieanlagen ein noch deutlich stärkeres Augenmerk als in der Vergangenheit darauf zu legen, dass aus Eigentümersicht der Investor/Betreiber spätestens ab Baubeginn eine umfassende Umweltschaden-Haftpflichtversicherung nachweist, die lückenlos sämtliche relevanten Risiken abdeckt. Die Einzelheiten des Versicherungsumfangs sind detailliert im abzuschließenden Nutzungsvertrag zu regeln und Verstöße mit Vertragsstrafen zu belegen. Unabhängig von einem Brandfall besteht jedoch bereits beim ständigen regulären Betrieb einer Windkraftanlage ein weiteres größeres Problem, das sogar von der Windkraftbranche selbst gesehen wird und nach deren Aussage in einer Langzeitstudie noch eingehend zu untersuchen ist. Auch nach Recherchen des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags können von Windradflügeln durch Erosion bedenkliche Stoffe in nicht unerheblichem Umfang in die Umwelt abgegeben und auf großer Fläche verteilt werden. Daher sollte allein dies schon vor einer eindeutigen Klärung dazu führen, ein Moratorium (Aussetzung) für bislang unbelastete Gebiete zu fordern.

In dem Quellgebiet Hauser / Langendernbacher Wald mit seinen praktisch reinen Lebensräumen könnte das größere Folgen haben, und irgendwann landen die Stoffe geradezu zwangsläufig über die dort befindlichen Schürfungen und Tiefbrunnen auch im Trinkwasser. In welchem Ausmaß und wie schnell, das kann laut Aussage der Enertrag- Experten vom 21.10.2023 niemand vorhersagen.  Erst recht nicht, dass das nicht passieren wird.

Aufgrund dieser Aussage ist es zu hoffen, dass die Vertragsunterzeichner, die Gemeindevertreter der betroffenen Gemeinden und auch die Genehmigungsbehörde die am 12. Dezember 2023 neu in Kraft getretene Trinkwassereinzugsgebieteverordnung (TrinKwEGV) mit dem risikobasierten Ansatz für Einzugsgebiete ausreichend berücksichtigen. In dieser wird der Wasserversorger verpflichtet, ein Risikomanagement der Einzugsgebiete von Entnahmestellen für die Trinkwassergewinnung zu etablieren. Hierzu gehören Beschreibung, Gefährdungsanalyse und Risikoabschätzung, ein Untersuchungsprogramm des Wassers mit den identifizierten überwachungsrelevanten Parametern und eine aussagekräftige Dokumentation. Zum Schutz unseres Trinkwassers und der Bevölkerung sollten die wasserversorgenden Gemeinden sich schon jetzt präventiv damit auseinandersetzen und nicht bis zum letzten Tag der aufgeführten Fristen warten. Wenn diese Stoffe erst einmal in der Schürfung und dem Tiefbrunnen Breitenbrunn angekommen sind, dann wird das im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Gewinnungsanlagen stillgelegt werden müssen oder das Wasser über lange Jahre kostenintensiv aufbereitet werden muss, um die gesundheitsschädlichen Substanzen aus dem Trinkwasser herauszufiltern.

Noch ein Wort zu den Haftungsrisiken der Gemeinde Dornburg als Grundstückseigentümer: Betreiber verschweigen oft die dem Eigentümer eines Standortgrundstücks treffende Mitverantwortung für den ordnungsgemäßen Zustand und Betrieb der Anlage gemäß $ 836 BGB. Nach dieser Vorschrift darf sich der durch eine bauliche Anlage Geschädigte unter bestimmten Voraussetzungen auch beim Grundstückseigentümer schadlos halten, obwohl dieser weder Betreiber noch Eigentümer der auf seinem Grundstück errichteten Anlage ist. Gegen dieses eigene Haftungsrisiko kann sich der Eigentümer nur im Innenverhältnis und somit nur bedingt dadurch schützen, dass im Nutzungsvertrag ein umfangreiches Pflichtenheft ebenso vereinbart wird, wie das Vorhalten einer umfassenden Umwelthaftungsversicherung, welche auch alle den Eigentümer treffenden Risiken mitversichert. Der Inhalt und Umfang der Police müssen umfassend und konkret bereits im Nutzungsvertrag definiert sein. Pauschale Regelungen, wie die schlichte Übernahme der "gesetzlichen Haftung" und "Verkehrssicherungspflicht" bei gleichzeitigem Abschluss einer nicht näher beschriebenen "Haftpflichtversicherung", genügen dem regelmäßig nicht.

Ich stehe für erneuerbare Energien an geeigneten Standorten mit wenig Beeinträchtigung und Risiko für Mensch, Natur und Umwelt.

Michael Schröter, Dornburg
 

 

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Dornburg Rundschau Feb. 2024

Abstimmung zu Windkraftanlagen im Hauser Wald

Die Abstimmung über die Windkraftanlagen (WKA) auf der Dornburger Gemarkung des Hauser Waldes wird in einer der nächsten Gemeindevertretungssitzungen wieder auf die Tagesordnung gebracht werden. Es ist gut und richtig, dass der vorläufige Vertragsentwurf entgegen dem Wunsch des Bürgermeisters, der diese Entscheidung - die immerhin die nächsten Generationen betrifft - professionell nachverhandelt wurde. Das nun vorliegende Vertragswerk ist wesentlich vorteilhafter für die Gemeinde Dornburg. Dennoch. Ich bleibe bei meinem Standpunkt, diese WKA dort nicht zu bauen. Zu unsicher ist mir, ob beim und durch den Bau der WKA die ausreichende Versorgung Dornburgs mit sauberen Trinkwasser durchgängig erhalten bliebe. Wenn großflächig Bäume gerodet, Flächen versiegelt und verdichtet werden, wenn giftiger Abrieb der Rotorenblätter als Micropartikel ins Grundwasser geraten, kann die Versorgung mit sauberem Trinkwasser aus diesem Gebiet gefährdet sein. Die Folgen wären immens. Denn immerhin erhält Dornburg etwa ein Drittel des Trinkwassers aus diesem Gebiet. Zudem sinken die Grundwasserpegel aufgrund der Erwärmung des Klimas durch den Klimawandel tendenziell. Umliegende Gemeinden sind davon ebenfalls betroffen. Sie werden Dornburg im Notfall somit mutmaßlich nicht langfristig mit Trinkwasser mitversorgen können.

Noch gibt es kommunale Immobilien in Dornburg, die bislang nicht auf die Eignung für Photovoltaik-Anlagen geprüft wurden. Die CDU-Mehrheitsfraktion hat eine solche Prüfung erst kürzlich abgelehnt. Aus diesen Gründen bleibe ich bei einem klaren Nein zu den WKA im Hauser Wald.

Fraktion FDP/DIE GRÜNEN aufgelöst

Nachdem Fabian D’Antonio im Dezember 2023 wegen seiner Umorientierung - er ist jetzt für die paneuropäische Partei „Volt“ aktiv - zu-rückgetreten ist, wird die Fraktion FDP/DIE GRÜNEN im Dornburger Gemeindeparlament auf Wunsch seines Nachfolgers nicht fortgeführt. Auf meine kommunalpolitischen Aktivitäten hat das keinen Einfluss.

Fragestunde für alle in der Gemeindevertretung

Am 22. Februar 2024 findet die nächste Gemeindevertretungssitzung in der MZH Langendernbach statt. Auch diesmal haben alle Dornburger:innen wieder die Möglichkeit, ab 19.00 Uhr bis zum Beginn der offiziellen Sitzung um 19.30 Uhr den Gemeindevertreter:innen Fragen zu stellen. Bisher war die Beteiligung an den Fragestunden erfreulich hoch. Das darf auch gern diesmal so sein. Über zahlreiches Erscheinen und eine rege Frage-Antwort-Runde freue ich mich, damit diese Fragestunde auch in Zukunft fortgeführt wird.

Gasthörer:innen sind bei allen Sitzungen, egal, ob Gemeindevertretung, Ortsbeiratssitzungen oder Ausschusssitzungen, herzlich willkommen. Die Sitzungstermine sind spätestens sechs Tage vor der jeweiligen Sitzung auf der Homepage der Gemeinde Dornburg veröffentlicht. Inhalte vergangener Sitzung sind ebenfalls dort in kurzen Protokollen veröffentlicht.

Die Kommunalpolitik, insbesondere die Gemeindevertretung, braucht engagierten Nachwuchs. Menschen, die Dornburg sowohl demokratisch als auch inhaltlich voranbringen wollen. Regelmäßiges Gasthören in den Sitzungen kann dazu ein guter Einstieg sein.

Ihnen allen gute Wünsche für 2024!

Diana Jordan, Gemeindevertreterin BÜNDNIS 90/DIE GRUNEN


 

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Dornburg Rundschau Feb. 2024

LESERMEINUNG

Kommunikation zwischen Mandatsträgern und Bürgern?!

Im Rahmen der Haushaltsberatung wurde seitens der CDU-Fraktion die Schaffung einer Stelle für Öffentlichkeitsarbeit mit der Begründung abgelehnt: „Die Kommunikation zwischen Mandatsträgern und Bürgern ist gut und wenn wir unsere Politik nicht erklären können, wer dann?“

Dass die tatsächliche Situation komplett anders ist, zeigte sich vor der letzten Gemeindevertretersitzung. Am Bürgerhaus standen ca. 100 Bürgerinnen und Bürger (Wählerinnen und Wähler !!), vorwiegend aus Langendernbach, die gesittet, ruhig und sachlich mit den eintreffenden Mandatsträgern reden und ihre Bedenken vortragen wollten.

Die Mitglieder der CDU-Fraktion rannten, bis auf zwei Ausnahmen, wortlos hieran vorbei, ohne die Transparente zu beachten oder gar ein sachliches Gespräch zu führen. Der Bürgermeister und der Vors. der Gemeindevertretung schlichen sogar über einen Hintereingang in das Bürgerhaus, um einer Diskussion aus dem Weg zu gehen. Das gehört sich nicht!!! Der Vors. der Gemeindevertretung ist der 1. Bürger der Gemeinde. Er ist von diesen gewählt und muss daher auch mit den Bürgern reden. Wenn der Bürgermeister dann anschließend auf der Homepage der Gemeinde schreibt: „Ich lade alle zu einer konstruktiven und ehrlichen Debatte ein“, ist das glatt weg ein Hohn. Sowohl Andreas Höfner als auch Markus Stahl sollten ihre Verhaltensweise einmal gründlich überdenken.

Christina Bommel, Langendernbach

 

 

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Januar 2024

 

 

Leserbrief NNP, 04.01.2024

Scherbenhaufen für den Bürgermeister  

Zu „Weiter Wirbel um Windräder in Dornburg“ (Ausgabe vom 13. Dezember): Der beabsichtigte Bau von Windkrafträdern hat in Dornburg eine aktive Bürgerbewegung geweckt und dazu eine allgemeine Aufmerksamkeit erreicht. Offensichtlich steht der Bürgermeister nun vor einem persönlichen Scherbenhaufen und versucht in einer „Erklärung des Bürgermeisters“ über das offizielle Portal der Gemeinde das Dilemma zu erklären und sein Ziel zu retten. Der Gemeindevorstand ist anscheinend nicht involviert, obwohl Antrag und Rücknahme Sache des Gemeindevorstandes sind. Dies wirft Fragen auf.

Aber für wen oder gegen wen sind die langen Ausführungen verfasst? Dies kann nur die eigene Mehrheitsfraktion (CDU) sein, da sie die Reißleine gezogen hat und anscheinend zum ersten Male sich zumindest in Teilen öffentlich den Forderungen des Bürgermeisters widersetzte. Grundsätzlich geht es nicht um den langen Vorlauf zur Entscheidung oder der Verzicht auf Einnahmen für die Gemeinde - sowieso zu hinterfragen -, sondern  den Eindruck, dass Bürgermeister Höfner sich nicht wegen seiner Persönlichkeitsstruktur flexibel auf die sich veränderten Werthaltungen bezüglich der Umwelt und Vorsorge einstellen kann. Man hätte sich als Vorbereitung gewünscht, dass er Alternativen vorlegt, aber nicht drohend sogar Hessenforst - welches für diese abschließende Entscheidungen keine Befugnis hat - vorschiebt.

Seine Erklärungen im Portal sind merkwürdig, denn wie will man „alle mitnehmen“ und dann mit obskuren Gedanken in der offiziellen Erklärung wie „die ständigen politischen Spielchen und  das notorische Sich-gegen-das-Bein pinkeln gehen meiner Familie und mir gelinde auf den Geist“ zu konterkarieren. Dies schadet dem gemeindlichen Miteinander und bringt die Funktion eines Bürgermeisters in Verruf. Die Würde des Menschen ist unteilbar, aber ein Bürgermeister ist nicht sakrosankt. Es wäre besser gewesen, anstatt des Eigenlobs auf seine Sparsamkeit oder wegen fehlender Windräder Zukunftsängste zu haben, den Bürgern Mut und Hoffnung für 2024 zu machen.

Walter Kunz, Dornburg

 

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Dezember 2023

 

! Wie Erneuerbare Energie mit Naturschutz zu verbinden ist !

3Sat-Nano: https://www.youtube.com/watch?v=rCjPF26IMCY

 

Ist es eine gute Idee in geschützten Wäldern Windkraftanlagen zu bauen? Nein, sagt eine wissenschaftliche Arbeit dazu. 3Sat Nano mit einem Bericht, warum z. B. der Reinhardswald nicht geeignet ist für Windkraftanlagen. Eigentlich sind die Einschnitte bekannt und auch die Folgen, aber möglicherweise erhofft man sich von Windkraft in Wäldern weniger Proteste von Anwohnern. Die Konsequenzen sind allerdings drastisch, der Bericht schildert sie eindrücklich.

 

 

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November - Dezember 2023

 

Über "Restrisiken im Kannebäckerland" und den Verzicht auf eine UVP

Anmerkungen zum Offiziellen Info-Tag der Gemeinde Dornburg im Bürgerhaus Frickhofen am 21.10.2023 

 

    

u. a. mit Vorträgen von Dipl.-Ing. Paul Guckelsberger: „Artgerechte Wasserhaltung – Fokus Hauser Wald“ sowie Dr. Holger Rittweger: „Der Hauser Wald - Ein Vorranggebiet für Windkraft, das niemals eines hätte werden dürfen.“ (s. des Weiteren:  https://www.buergerforum-energiewende-hessen.de/Dornburg)

Wie bereits in Waldbrunn-Lahr im Januar dieses Jahres wurde seitens der von den Windindustrie-Investoren bezahlten Gutachter erneut versucht, auch die Bürger in Dornburg gezielt verkürzt und falsch über die ökologische Ausstattung und Bedeutung des Hauser Waldes zu informieren. Eindeutige Quellbiotope, die hier als gesetzlich geschützte Lebensräume die lukrativen Pläne vereiteln könnten, wurden erneut zu "Pfützen" degradiert - offenkundig nicht wissend oder ignorierend, dass diese wertvollen Feuchtgebiete inzwischen von mehreren ausgewiesenen und unabhängig voneinander (im Auftrag der Oberen Naturschutzbehörde !) tätigen Fachwissenschaftlern zweifelsfrei als Quellen kartiert und beschrieben sind.

So sehr diese erneute Dreistigkeit auch in Erstaunen versetzt, soll hier jedoch nicht noch einmal im Detail aufgeführt sein, was an wissenschaftlich unhaltbarem Unfug zur Darstellung gebracht wurde. Vielmehr sei dazu erneut auf den  "Offenen Brief v. 15.02.2023 verwiesen sein:

> Über Quellen, "Pfützen" und eine sog. "Trichterhohlform" <

(s. weiter unten > Februar 2023),

in dem auch Filmsequenzen verlinkt sind, welche die getätigten Falschaussagen für jeden sichtbar widerlegen.

Über die tatsächliche Qualität der abgelieferten "Expertise" gibt nicht zuletzt auch die erneut öffentlich wiederholte Aussage: "Wir befinden uns ja hier im Kannebäckerland" Auskunft, die im Publikum zurecht für reichlich Gelächter sorgte. Denn nicht nur in geographischer sondern auch in geologischer Hinsicht ist hier (unter Bezugnahme auf die stauenden Tonschichten im Untergrund) offenkundig nichts verstanden ...

 Die einzige, wirklich auf Tatsachen beruhende Aussage des vortragenden Gutachters ist und bleibt deshalb die vom Januar dieses Jahres:

"Ein Restrisiko für das Trinkwasser besteht immer."

Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

 

Neu ist hingegen der erstmals öffentlich bekundete

Verzicht auf Durchführung einer UVP !

Wie Alois Höhler (Dornburg-Langendernbach) in einer anschließenden Pressemitteilung herausstellt, war die wichtigste Aussage seitens der Vertreter von Enertrag, "dass beim RP Gießen ein vereinfachtes Verfahren, ohne Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), für dieses Projekt beantragt wurde. Diese ursprünglich, zumindest in Waldbrunn gegebene Zusage, wurde seitens Enertrag nun „über Bord“ geworfen."

Eine entsprechende, jedoch stark gekürzte Pressemeldung ist hier zu finden:

https://hl-journal.de/bildungsmesse-hessencampus-windenergie-dornburg/

 

Dr. H. Rittweger, 12.11.2023

 

 

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Leserbrief NNP, 27.12.2023

Diesen Irrsinn beenden

Zu „Weiter Wirbel um Windräder“ (Ausgabe vom 13. Dezember): Im Rahmen der Info- Veranstaltung zu der Errichtung von Windkraftanlagen im Langendernbacher / Hauser Wald wurde von Bürgermeister Höfner wiederholt betont, dass eine sach- und fachgerechte Prüfung der vorgelegten Planunterlagen und Gutachten durch das Regierungspräsidium erfolgt und man der Prüfung des RP trauen solle. Am Schluss der Veranstaltung wurde dann so nebenbei mitgeteilt, dass es sich um ein beschleunigtes Verfahren handelt, keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, und dass die Prüfung der Unterlagen nach Aktenlage erfolgt. Dies bedeutet, dass man sich ausschließlich auf die Gutachten der von Enertrag beauftragten und bezahlten Büros verlässt. Die umfangreichen Untersuchungen durch die Herren Dr. Rittweger und Guckelsberger bleiben außen vor. Geht’s noch? Gerade diese beiden Fachleute weisen darauf hin, dass es sich im Langendernbacher / Hauser Wald um Quellen und nicht, wie vom Hydrologen der Fa. Enertrag fälschlich dargestellt, um Pfützen und Trichterhohlformen handelt. Das Land Hessen muss als Grundstückseigentümer über die heimischen Landtagsabgeordneten aufgefordert werden, diesen Irrsinn zu beenden. Hessen kann nicht einen Zukunftsplan Wasser erstellen, aber hier über Hessen-Forst eine sowohl qualitative, wie quantitative Trinkwasserversorgung für mehrere Gemeinden riskant aufs Spiel setzen.

Alois Höhler, Dornburg

 

 

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Leserbrief NNP, 22.12.2023

Verhaltensweisen überdenken

Zu „Haushalt steht, Unzufriedenheit bleibt“ (Ausgabe vom 1. Dezember): Im Rahmen der Haushaltsberatung wurde seitens der CDU-Fraktion die Schaffung einer Stelle für Öffentlichkeitsarbeit mit der Begründung abgelehnt: „Die Kommunikation zwischen  Mandatsträgern und Bürgern ist gut, und wenn wir unsere Politik nicht erklären können, wer dann?“ Dass die tatsächliche Situation anders ist, zeigte sich vor der letzten Gemeindevertretersitzung. Am Bürgerhaus standen circa 100 Bürgerinnen und Bürger (Wählerinnen und Wähler!), vorwiegend aus Langendernbach, die gesittet, ruhig und sachlich mit den eintreffenden Mandatsträgern reden und ihre Bedenken vortragen wollten. Die Mitglieder der CDU-Fraktion rannten, bis auf zwei Ausnahmen, wortlos hieran vorbei, ohne die Transparente zu beachten oder gar ein sachliches Gespräch zu führen. Der Bürgermeister und der Vorsitzende der Gemeindevertretung schlichen sogar über einen Hintereingang in das Bürgerhaus. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung ist der erste Bürger der Gemeinde. Er ist von den Einwohnern seiner Gemeinde gewählt und sollte daher auch mit den Bürgern reden. Wenn der Bürgermeister dann anschließend auf der Homepage der Gemeinde schreibt: „Ich lade alle zu einer konstruktiven und ehrlichen Debatte ein“, ist das ein Hohn. Sowohl Andreas Höfner als auch Markus Stahl sollten ihre Verhaltensweise einmal gründlich überdenken.

Christina Bommel, Dornburg-Langendernbach

 

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Leserbrief NNP, 21.12.2023

Anerkennung für die Entscheidung

Zu „Wind, Gegenwind oder gar kein Wind“ (Ausgabe vom 30. November): Ein Lob an diejenigen Christdemokraten, die sich vor der jüngsten Gemeindevertretersitzung gegen den Raubbau im Hauser Wald gestellt haben, und damit gegen den Willen des Bürgermeisters und sogar Teile ihrer eigenen Fraktion! Erfreulich, dass es Kommunalpolitiker gibt, die sich nicht von Geld oder einer vorgegebenen Linie beeindrucken lassen, sondern sich konsequent informieren, selbst nachdenken und den Wählerwunsch sowie den Bedarf an zunehmend knapper werdendem sauberen Trinkwasser als vorrangig betrachten. Gegen den Strom zu schwimmen erfordert Mut, zumal wenn es nicht die Mehrheitsmeinung in der eigenen Fraktion darstellt. Die Entscheidung, die Bedürfnisse der Dornburger Bürger sowie kommender Generationen zu respektieren und mit einem von Industrieanlagen verschonten Wald echte Nachhaltigkeit zu fördern, zeugt von ebenso intelligentem wie aufrichtigem Einsatz für das Gemeinwohl.

In Zeiten, in denen politische Abwägungen häufig von kurzfristigen finanziellen Aspekten und Fraktionszwang beherrscht sind, ist es beruhigend, Politiker zu sehen, die sich für das Richtige einsetzen, nämlich für unsere Zukunft.  Herzlichen Dank den betreffenden Mitgliedern der CDU-Fraktion, aber auch allen anderen Dornburger Gemeindevertretern, die sich gleichermaßen engagieren. Ihre Courage verdient große Anerkennung! Schön wäre es, wenn sich solche Dornburger und Waldbrunner Christdemokraten, die sich noch immer nicht von dem riskanten Irrweg mit Windrädern im Hauser Wald lösen können, ihre Position kritisch überdenken und den Schutz des Trinkwassers und der Umwelt über nur vermeintlich sichere Pachteinnahmen zu stellen.

Petra Mendel, Waldbrunn

 

 

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Leserbrief NNP, 19.12.2023

Unsicherheit bei den Bürgern

Zu „Wind, Gergenwind oder gar kein Wind“ (Ausgabe vom 30. November): Zu „Wind, Gegenwind oder gar kein Wind?“ (Ausgabe vom 30. November): Viele Dornburger Bürger trafen sich vor dem Bürgerhaus in Frickhofen, um vor der Gemeindevertretersitzung mit nötigem Nachdruck gegen die Erstellung einer Industrieanlage (Windkraftanlagen in einem  Wasserschutzgebiett 3 im Wald zwischen Hausen und Langendernbach) zu  demonstrieren. Sie wollten die eintreffenden Kommunalpolitiker darauf aufmerksam machen, dass es noch nicht zu spät ist, auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse dem Vorhaben ein Ende zu bereiten. Nur zwei Vertreter haben überhaupt mit uns gesprochen. Andere gingen grußlos an uns vorbei. Bürgermeister Höfner und einige Gemeindevertreter wählten sogar den Hintereingang und verpassten somit die Chance auf ein Gespräch. Ein weiteres Beispiel, wie sich Politik und Bürger immer weiter voneinander entfernen. Die Sitzung begann allerdings mit einem Paukenschlag. Ohne Mehrheit für die Unterzeichnung des Pachtvertrages mit dem Investor Enertrag zog Bürgermeister Höfner den Antrag zurück und musste dies auch nicht weiter begründen. Für die Bürgerschaft besteht nun erneut eine große Unsicherheit, wie es weitergeht. Der Eindruck bleibt, dass hier hinter verschlossenen Türen reine Parteipolitik betrieben wird. Die Enttäuschung über diese Vorgehensweise ist insgesamt sehr groß. Warum wird nach aktuellem Informationsstand noch immer an einem solchen Vorhaben festgehalten? Warum steht der Schutz des Trinkwassers, der Schutz vor Hochwasser bei Starkregen, und auch der Schutz des Waldes als Lebensraum noch immer an zweiter Stelle? Eines ist klar: Die Bürgerschaft wird weiter für diese Themen und den Erhalt des Waldes kämpfen.

Peter Holly, Dornburg-Langendernbach
 

 

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Artikel NNP, 13.12.2023

Weiter Wirbel um Windkraft

Bürgermeister Höfner erklärt, was passieren könnte, wenn die Anlagen im Hauser Wald nicht errichtet werden

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG-LANGENDERBACH. Es geht um Windräder, die mit 238 Metern 38 Meter höher als ursprünglich geplant aus dem' Hauser Wald herausragen und um rund zehn Millionen Euro, die die Gemeinde Dornburg in den nächsten 29 Jahren an Pachteinnahmen einstreichen könnte. Das sind die Eckdaten für zwei Windkraftanlagen, die sich auf der Gemarkung in Langendernbach befinden und für deren Errichtung jetzt ein aktualisierter Vertrag mit dem potenziellen Pächter der Anlage, dem Energieunternehmen Enertrag, vorliegt. Über diese neue Vereinbarung muss diskutiert und entschieden werden, und zwar möglichst in der nächsten Parlamentssitzung, sagt Bürgermeister Andreas Höfner (CDU).

Die grundsätzliche Zustimmung zu den Windrädern liegt längst vor. Und zwar genau seit dem 26. November 2012. An jenem Tag votierten 27 von 30  Gemeindevertreter aus den damals im Parlament vertretenen Fraktionen CDU, SPD und FWG für diese Möglichkeit der Energiegewinnung und für Windräder mit einer Flügelhöhe von 200 Metern; die Anlagen waren 38 Meter kürzer als die jetzt von Enertag präferierten Modelle. Das sind die Fakten.

Die letzte Entscheidung trifft das Regierungspräsidium

Die müssen klargestellt werden, findet Höfner und wendet  sich daher auf der Homepage der Gemeinde an die Bürger. Er lade zu einer „konstruktiven und ehrlichen Debatte ein. Ohne Polemik oder persönliche Anfeindungen.“ 

Dass es Bürger gibt, die grundsätzlich gegen Windkraftanlagen sind oder diese in ihrer Heimatgemeinde ablehnen, ist Höfner bewusst. Deren Kritik nehme er ernst, betont er, weist allerdings auch darauf hin, dass die potenziellen Risiken” geprüft und untersucht werden. Zum Beispiel bei der Trinkwasserversorgung. „Hier möchte ich anmerken, dass die finale Genehmigung durch das Immisionsschutzdezernat des Regierungspräsidiums Gießen noch nicht erteilt ist“, so Höfner. Die Behörde werde sich „mit dieser Thematik noch einmal intensiv befassen“. Es sei also durchaus möglich, „dass selbst nach positivem Beschluss aller politischen Organe das Projekt in der Versenkung verschwindet, wenn das Regierungspräsidium Gießen umweltrechtliche Bedenken äußert“.

Vertrag geprüft: Keine rechtlichen Bedenken

Darüber hinaus hätten Gegner der Anlage Bedenken zum Pachtvertrag mit Enertrag, sagt Höfner. Auch hier könne er beruhigen. „Die uns als Verwaltung betreuende Anwaltskanzlei, die auf Verwaltungsrecht spezialisiert ist, hat den Vertrag geprüft und mitgeteilt, dass rechtliche Bedenken nicht bestehen.“

Viel problematischer wird es aus Sicht des Bürgermeisters, wenn der neue Vertrag abgelehnt würde. Dann könnte der  Energieversorger nämlich trotzdem Windrädern errichten, nur eben um 38 Meter kleinere. Die ursprünglich festgelegten Bedingungen würden dann eingehalten. Es könnte aber auch sein, dass Enertrag anstatt in Langendernbach auf der angrenzenden Gemarkungsfläche von Hessen-Forst ein oder zwei weitere Windräder montieren würde. Damit würden die Bedenken der Kritiker keineswegs ausgeräumt, sondern nur auf ein Nachbargrundstück verschoben. Die möglichen Handlungsoptionen von Hessen-Forst und Enertrag werden derzeit geprüft, teilt Höfner auf Anfrage dieser Zeitung mit. Die Ergebnisse sollten vor er nächsten Parlamentssitzung Ende Februar vorliegen. Dann soll endgültig eine Entscheidung fallen.

 

 

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Artikel NNP, 09.12.2023

Windkraft: Ausstieg gefordert

Dornburgs Sozialdemokraten plädieren für Rückzug der Gemeinde / Genossen in Waldbrunn sehen es anders

Von Anken Bohnhorst

DORNBURG/WALDBRUNN. Eine politische Entscheidung liegt noch nicht vor, eine behördliche Genehmigung auch nicht. Dennoch sorgt der mögliche Bau von sechs Windkraftanlagen im Hauser Wald weiterhin für Turbulenzen. Zuletzt hatte Dornburgs Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) seinen Antrag, mit dem ein neuer Pachtvertrag mit dem Energieunternehmer Enertrag beschlossen werden sollte, aus dem Parlament zurückgezogen. Es bestehe noch Klärungsbedarf mit Hessen-Forst auf deren Gemarkung im Hauser Wald ebenfalls Windräder aufgestellt werden sollen, hatte er argumentiert. Ottmar Baron, SPD-Fraktionsvorsitzender in der  Gemeindevertretung, nennt Höfners Verhalten ein „unwürdiges Schauspiel“. Die Begründung des Verwaltungschefs sei „fadenscheinig“, sagt der Sozialdemokrat. Der Bürgermeister habe eine „sich abzeichnende Abstimmungsniederlage vermeiden“ wollen, weil das Vorhaben „auch in der CDU-Fraktion nicht mehr einhellig befürwortet“ werde. Tatsächlich hatten einige Mitglieder der Dornburger Christdemokraten öffentlich Zweifel an dem Projekt geäußert.

SPD: Eingriff in die Natur an diesem Standort zu groß

Auch in der Bürgerschaft hatte sich während der vergangenen Monate Widerstand formiert; vor der letzten Parlamentssitzung im Paul-Arens-Bürgerhaus hatten Windkraft- Gegner demonstriert. Die möglichen Beeinträchtigungen für Umwelt und Natur seien zu gewaltig, fürchten sie.  Diese Auffassung vertritt auch die SPD-Dornburg: Die Fraktion werde „jedenfalls auch in Zukunft geschlossen gegen den Abschluss eines Pachtvertrages stimmen, weil der Eingriff in die Natur an dem vorgesehenen Standort einfach zu groß“ sei, sagt Ottmar Baron und gibt Höfner einen Rat: „Als bekennender Karl-May-Freund sollte der Bürgermeister eine alte Indianerweisheit beherzigen: Wenn das Pferd tot ist, absteigen und nicht versuchen weiterzureiten. Das Pferd ‚Windkraftanlagen’ ist hier tot und sollte nun begraben werden.“ 

Ein paar Kilometer weiter in der Nachbargemeinde Waldbrunn herrscht bei den Sozialdemokraten indes eine andere Einstellung. Deren Fraktionsvorsitzender Christoph Simon sagt: „Die SPD-Fraktion war von Anfang an Befürworter des Windparks im Bereich des Hauser Waldes. Für uns überwiegen nach wie vor die Vorteile eines solchen Vorhabens.“ Schlagworte wie Unterstützung der Energiewende, Einsparung von CO2 und Einnahmen für die Kommune müssten mit Leben gefüllt werden, betonte er bereits Anfang des Jahres nach einer Informationsveranstaltung mit dem Energieunternehmen, der Landesenergiebehörde, Hessen-Forst sowie mit Kritikern des Projekts.

Waldbrunner Bürger sollen sich beteiligen können

Zudem habe seine Fraktion „Starkes Vertrauen in die zuständige Genehmigungsbehörde, die dafür verantwortlich ist, Vor- und Nachteile abzuwägen und dann eine entsprechende Entscheidung nach den gültigen Gesetzen und Regularien zu treffen“, so Simon. Die zuständige Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium in Gießen, das den Antrag von Enertrag prüfen muss - sobald dieser beschlossen ist und eingereicht wurde.

Für Waldbrunn weist Christoph Simon aber noch auf einen weiteren Aspekt hin. Die Bürger sollten an den Einnahmen des Windparks beteiligt werden. Diese Idee sei schon einmal vor einigen Jahren formuliert, aber verworfen worden. Seine Fraktion wolle den Vorschlag nochmals vorbringen, sagt Simon. In Dornburg ist eine Bürgerbeteiligung an dem Projekt kein Thema. 

 

 

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Dornburg Rundschau, Dezember 2023

Soll das Quellgebiet der Windindustrie geopfert werden ?

Gegenseitige Positionen wurden in einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt

Die Gemeinde Dornburg und die LandesEnergieAgentur Hessen hatten zu einer Informationsveranstaltung zum Windparkvorhaben im Hauser bzw. Langendernbacher Wald eingeladen, zu der ca. 120 Besucherinnen und Besucher aus verschiedenen Ortsteilen erschienen waren.

Die Firma Enertrag will in dem knapp 80 Hektar großen Waldgebiet zwischen Langendernbach und Hausen mindestens 6 Windkraftanlagen (WKA) errichten, wo pro Windrad eine Fläche von jeweils ca. 7.700 m? Wald gerodet werden müssen und pro Anlage jeweils bis zu 5.000 m? dauerhaft versiegelt werden sollen. Jeweils 2 WKA werden auf Eigentum der Gemeinden Dornburg und Waldbrunn und weitere 2 WKA auf Flächen des Landes Hessen bzw. Hessen Forst geplant.

Seitens der Firma Enertrag wurde das Projekt kurz durch Herrn Kunze vorgestellt und Aussagen zu Teilen der Pachteinnahmen gemacht, da die Höhe der Gesamtpacht im abzuschließenden Pachtvertrag geregelt würde. Wichtigste Aussage seitens der Vertreter von Enertrag war, dass beim RP Gießen ein vereinfachtes Verfahren, ohne Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP), für dieses Projekt beantragt wurde. Diese ursprünglich, zumindest in Waldbrunn gegebene Zusage, wurde seitens Enertrag nun „über Bord“ geworfen. Seitens des Hydrologen Stefan Klose vom Büro Björnsen wurden Ausführungen zur Hydrogeologie gemacht. Bei den Anwesenden machte sich einerseits lautes Gelächter breit, als er zu Beginn seiner Ausführungen davon sprach, dass man sich hier im Kannenbäcker Land befände und dies ließ beim Publikum in Bezug auf die Qualität des hydrogeologischen Gutachtens begründete Zweifel aufkommen, da dieses Büro bereits seit 7 — 8 Jahren im Gebiet Analysen vornimmt und man dann vom Kannenbäcker Land sprach. Zur Befürchtung der IG Gegenwind, dass eine Gefahr für die dort befindlichen Trinkwassergewinnungsanlagen in Dornburg und Waldbrunn bestehe, konnte er lediglich mitteilen, dass ein Restrisiko immer bestehe.

Dr. Holger Rittweger erläuterte in seinem Vortrag, dass es sich im Hauser/Langendernbacher Wald um Quellen handelt und nicht wie vom Hydrologen dargestellt es sich hier um Pfützen und Trichterhohlformen handelt. Es gebe in diesem großen Waldgebiet ein enorm komplexes Biotopverbundsystem mit unzähligen Quellen und schützenswerten Biotoptypen. Er verwies darauf, dass Herr Stefan Zaenker von der Oberen Naturschutzbehörde in Kassel mehrfach vor Ort war und seine Kartierungen vollumfänglich bestätigt hat.

Paul Guckelsberger, widmete sich in seinem Fachvortrag schwer punktmäßig der Thematik Sicherung der Trinkwassergewinnungsanlagen in diesem Gebiet, das im Jahr 2022 39% des gesamten Wasserverbrauchs in Dornburg abdeckten.

Frau Forke von der LandesenergieAgentur Hessen erklärte am Schluss, dass die Genehmigungsunterlagen der Firma Enertrag beim Regierungspräsidium in Gießen nur nach Aktenlage geprüft würden, was bedeutet, dass sich dort keiner mehr vor Ort bemüht um die Aussagen des Büros mit denen von Herrn Dr. Rittweger zu überprüfen, dass die Erhebungen des von Enertrag beauftragten Büros alleine als Grundlage für die Entscheidung dienen. Ein älterer Herr murmelte daraufhin: Dann kann man sich ja denken wie die Entscheidung vermutlich ausgeht!

 

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Dornburg Rundschau, Dezember 2023

Klimaanpassungskonzept und großflächige Waldrodung für Industrieanlagen passt nicht zusammen

Wenn die SPD-Fraktion im Dornburger Gemeindeparlament ein Klimaanpassungsgesetz fordert, ist das ihr gutes Recht einen solchen Antrag zu stellen. Wenn sich die Fraktionsspitze dann aber im gleichen Atemzug dafür stark macht, im Wald- und Quellgebiet zwischen Hausen und Langendernbach großflächig wertvollen Wald zu roden um dort 6 Windkraftanlagen (WKA) zu errichten ist dies geradezu grotesk.

Man sollte tunlichst die Finger davonlassen und keine Schneisen in den Wald schlagen, wie sie bei den bisher errichteten WKA leider für jeden vor Ort zu sehen sind. Denn diese Waldrodungen wirken sich bereits jetzt auf das Klima in unserer Gemeinde aus, und unter langen Hitzeperioden leidet die Bevölkerung, das Trinkwasser, aber auch der Wald und vor allem die Landwirtschaft schon jetzt besonders. Daher: Wenn man es mit dem Klimaschutz wirklich ehrlich meint, darf zunächst kein Wald für Windindustrie gerodet werden. Anschließend kann man sich nach meiner Meinung ehrlich mit der Frage nach einem notwendigen Klimaanpassungskonzept für Dornburg auseinandersetzen. 

Wenn Herr Dr. Valeske vorträgt, dass auch ohne ein teures Klimaanpassungskonzept Klimaschutzmaßnahmen überlegt und umgesetzt werden können gebe ich ihm Recht. Wenn er äußert, dass weitere Schritte zur Sensibilisierung der Bürger nicht notwendig seien gebe ich ihm ebenfalls bedingt Recht. Das habe ich in den letzten Wochen, in denen ich mehrere kritische Veröffentlichungen zu den geplanten WKA geschrieben habe, aus vielen zustimmenden Anrufen aus der Bevölkerung erfahren.

Einzig und allein den beiden Fraktionen von SPD und CDU scheint aber die Sensibilisierung für den Klimaschutz abhanden gekommen zu sein, denn kein normal denkender Mensch wird in der heutigen Zeit großflächig gesunden Wald roden, um dort Industrieanlagen zu errichten. Politische Zeugnisse werden bei der nächsten Kommunalwahl ausgestellt. Das Abgangszeugnis kann dem Bürgermeister egal sein, da er nicht mehr antritt. Anders sieht es bei SPD und CDU aus.

Das wird der Wähler nicht vergessen.

Es gibt sicher alternative Standorte. Dies ist zwar mit Verhandlungsgeschick und planungsrechtlichem Aufwand verbunden, das muss es aber den Volksvertretern für unsere Natur und unsere Zukunft wert sein.

Übrigens soll gemäß 8& 12 Hess. Waldgesetz eine Waldrodung 1:1 durch Neuaufforstung ersetzt werden und zwar im gleichen Naturraum, davon war bisher keine Rede.

Alois Höhler, Langendernbach
 

 

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Dornburg Rundschau, Dezember 2023

LESERMEINUNG

Stopp!!!

Keine Fällung von gesunden Bäumen für Industrieanlagen

Mit großer Sorge habe ich den Pressebericht zur Situation der Wälder im Landkreis Limburg-Weilburg zur Kenntnis genommen. Als regelmäßiger Besucher unseres Dornburger Waldes sind mir vor 2 - 3 Jahren zunächst die rasanten Schäden an den Fichten aufgefallen. Fichten gibt es mittlerweile schon fast keine mehr, weil sie mit der Klimaerwärmung am schlechtesten zurechtkommen.

Dann war aus der Presse zu lesen, dass auch die Buche durch die 3 letzten heißen Sommer an Vitalität verliert. Bei meinen Spaziergängen konnte ich ebenfalls an vielen Standorten in den verschiedenen Ortsteilen eine ganze Reihe von trockenen und abgestorbenen Buchen im besten Alter entdecken.

Wenn nun die Forstfachleute davon berichten, dass nun auch bei den Eichen, welche bisher noch am besten mit der Klimaveränderung zurechtkamen, der Eichenprachtkäfer beachtliche Schäden anrichtet und ganze Bestände kaputt macht, halte ich das für unser heimisches Klima und alle damit verbundenen Gefahren für eine absolute Katastrophe. Wenn man dann „im Dorf“ hört, dass man in den Fraktionen von CDU und SPD die Aufstellung von 6 Windrädern im Langendernbacher und Hauser Wald befürwortet und damit riesige Waldbestände rodet und Waldränder aufreißt, halte ich dies in der heutigen Zeit für einen Skandal. Aufgerissene Waldflächen bieten starken Stürmen und Orkanen die besten Möglichkeiten, weitere Schäden in unserem Wald anzurichten. Offenbar ist man in diesen beiden Fraktionen aber der Meinung, dass dies alles für Dornburg nicht zutrifft.

Die Befürworter der Windkraftanlagen in diesem Waldgebiet sollten die vielfältigen Warnungen der Fachleute ernst nehmen und unseren Wald nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Unsere Kinder werden es Ihnen und uns allen danken.

Allein der monetäre Aspekt, der offenbar die entscheidende Rolle für die Befürwortung dieses Projektes darstellt, kann bei dieser Entscheidung nicht das ausschlaggebende Argument sein um mögliche Auswirkungen auf Trinkwasser und Starkregenereignisse zu ignorieren. Der Preis, den wir für diese „Ubergangs-Energiequelle“ bezahlen müssen, ist einfach viel zu hoch !!! Ignorieren die gewählten Gemeindevertreter und besonders der Bürgermeister dies einfach so?? Aber der lässt sich dann wohl nach seinem Abgang dafür noch auf die Schulter klopfen!!

Der Zustand, welcher sich leider bei den bestehenden Windrädern zeigt, sollte sich auf keinen Fall in diesem besonders wichtigen Wald- und Quellgebiet wiederholen.

Es war weiter zu hören, dass der Bürgermeister in einer Versammlung der CDU offenbar geäußert habe, dass für den Fall, dass Dornburg hier keine Windräder baut, diese noch auf den Flächen von Hessen Forst errichtet werden können.

Tatsache ist: Aufgrund der erforderlichen Abstandsflächen zwischen diesen Standorten ist dies dort überhaupt nicht möglich. Schade, dass Höfner solche „Märchen“ verbreitet, nur um die „Soldaten“ der Mehrheitsfraktion und der SPD hinter sich zu postieren.

Detlef Wild, Langendernbach
 

 

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Leserbrief NNP, 05.12.2023

Es geht nur noch um Geldgier

Zu „Wie viel Wind verträgt die Gemeinde?“ (Ausgabe vom 25. November): Von 1994 bis 2002 war ich Mitglied der Gemeindevertretung und des Bauausschusses für die DBL in Dornburg. Nicht mehr angetreten bin ich, da ich diese sinnlose Zeitverschwendung leid war. Wir von der DBL haben gute Arbeit gemacht, aber das Gehabe der CDU war und ist immer noch erschreckend. Der Fraktionsvorsitzende sollte endlich zurücktreten, denn er kommt seiner Verpflichtung schon lange nicht mehr nach. Mitte der 1990er Jahre stand die Fortschreibung des regionalen Raumordnungsplanes an. Hierin waren auch Vorranggebiete für Windenergie eingetragen. Für Dornburg war im Plan ein Bereich nach den drei Thalheimer Siedlungshöfen, Richtung Nord-Osten zum Hochbehälter hin (Flur 39 Daroth) vorgesehen. Ohne Wald, freie Fläche! Auf Antrag der CDU-Mehrheit wurde dieser Bereich aus dem  Plan genommen. Begründung: Hier würden vermeintlich Pferde gestört. Im Langendernbacher-Hauser Wald werden keine Pferde gestört, hier  wird nach Plan intakte Natur für immer zerstört. Es wird leichtfertig und unverantwortlich unsere Wasserversorgung mit hervorragender Trinkwasserqualität, das auch in ausreichender Menge, aufs Spiel gesetzt. Das ist danach nicht mehr rückgängig zu machen. Um das zu erkennen, braucht man keine Gutachter oder Sachverständige, sondern nur gesunden Menschenverstand. Wie kann man nur auf so eine Idee kommen? Wer ist denn der Urheber?  Es geht doch nicht mehr um das Scheinargument „Energiewende“, es geht doch hier nur um Geldgier, das um jeden Preis. So kann es doch nicht gehen, so verantwortungslos kann doch keine Mehrheit einer Gemeindevertretung, weder von Dornburg, noch von Waldbrunn sein? Es geht um das Wohl aller Bürger, auch der Gemeindevertreter und ihrer Familien.

Hermann Krämer, Dornburg

 

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Artikel NNP, 30.11.2023

Wind, Gegenwind oder gar kein Wind ?

Gemeindevertreter sollen über Vertrag zur Windkraft abstimmen / Bürgermeister sorgt für faustdicke Überraschung

Von Anken Bohnhorst

Dornburg-Frickhofen. Die Erklärung vom Bürgermeister Höfner (CDU) ist kurz und knapp und sorgt für einen Knaller im Paul-Arens-Bürgerhaus. Er ziehe den Antrag zurück, in der Gemeindevertretung über einen Nutzungsvertrag mit dem Energieversorger Enertrag abstimmen zu lassen. Es bestehe „Klärungsbedarf für den Fall der Ablehnung“, sagt Höfner. Dieser Klärungsbedarf bezieht sich auf den Fall, dass nicht alle der 16 anwesenden CDU-Gemeindevertreter für den Hauser Wald als Windanlagen-Gebiet votieren und sich stattdessen dem Widerstand von SPD, FWG und der Fraktionsgemeinschaft FDP/die Grünen anschließen. Was dann geschehe, müsse zunächst mit Hessen-Forst, der sich die Fläche mit Waldbrunn und Dornburg teilt, besprochen werden. Die Frage, wie Hessen-Forst sich verhält, wenn beide Kommunen nicht auf das Angebot von Enertrag eingehen, „ist für uns wichtig“, so der Bürgermeister. Ob dann beispielsweise die Fläche des Landesbetriebs mit zusätzlichen Windrädern bestückt werde, müsse geprüft werden. Geplant war ursprünglich, auf jeder Gemarkung der drei Eigentümer jeweils zwei Windräder zu errichten.

Mehrstimmigkeit in der Mehrheitsfraktion

Ein Zusammenhang zwischen dem zurückgezogenen Antrag und dessen möglichem Scheitern besteht Höfner zufolge nicht. Ein Klärungsbedarf gegenüber den Parlamentsfraktionen besteht für Höfner nicht. Weshalb ein Antrag zurückgezogen wird, müsse nicht begründet werden.

Allerdings hatte die Verwaltung bei der Abstimmung im Parlament eine Niederlage nicht ausschließen können, obwohl die Christdemokraten in Dornburg über die absolute Mehrheit der Stimmen verfügen. Bei dieser Vertragsangelegenheit traten sie jedoch nicht geschlossen auf. Zuletzt hatte sich ein CDU-Gemeindevertreter in einem öffentlichen Schreiben gegen das Windkraft-Projekt im Hauser Wald gestellt. Darüber hinaus habe es ein oder zwei weitere Abweichler gegeben, berichtet ein Kenner der CDU-Fraktion. Dazu kam Kritik an dem Windkraft-Projekt aus der Bürgerschaft. Dieser Widerstand war während der letzten Wochen stetig angeschwollen. Immer wieder hatten Bürger auf mögliche negative Folgen für Natur und Umwelt durch die geplanten Windkraftanlagen im Hauser Wald hingewiesen.

Zuletzt war im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) über die Vereinbarung mit dem Energieversorger diskutiert und von SPD und FWG erreicht worden, dass Fragen zur Haftung und zur möglichen Vertragsverlängerung neu aufgerollt wurden. Außerdem hatte ein Fachanwalt für kommunale Belange das Vertragswerk geprüft und für tragfähig befunden. Die Skepsis blieb dennoch, zumal der Vertrag nicht an die Öffentlichkeit gelangen durfte. „Auf die Vertraulichkeit wird hingewiesen und ausdrücklich gebeten, den Vertrag nicht an Dritte außerhalb der kommunalen Mandatsträger sowie der zuständigen Verwaltung weiterzugeben“, heißt es in einem Schreiben aus dem Rathaus an die Gemeindevertreter. Das sei übliche Praxis und Wunsch des Vertragspartners, sagt der Vorsitzende der Gemeindevertretung Markus Stahl (CDU). Man hätte mehr reden müssen, um Klarheit zu schaffen, sagt ein anderes Mitglied des Gemeindeparlaments. Das hätte für Klarheit sorgen und Bedenken ausräumen können. Nach dem zurückgezogenen Antrag ist dafür nun erneut Zeit.
 

 

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Leserbrief NNP, 28.11.2023

Trinkwasser-Schutz sollte Vorrang haben

Zu „Wie viel Wind verträgt die Gemeinde?" (Ausgabe vom 25. November): Die bundesdeutsche nahezu hysterisch anmutende Energiewende hin zu Wind - und Photovoltaik hat unerwartete negative Folgen beim Strom-Außenhandel. Deutschland bezahlt bereits jetzt circa 100 Millionen Euro dafür, dass das Ausland überschüssige wenig steuerbare deutsche grüne Energie abnimmt, wenn Wind und Sonne zu viel Bio - Energie liefern (zu ca. 40 Cent/kWh) um das Stromnetz nicht zu beschädigen. Im Gegenzug muss aber Deutschland die zunehmend notwendige Import-Energie bezahlen, besonders nach Abschaltung und soweit bekannt, sofort vom Innenministerium angeordneter Teilzerstörung des „Kerns" der letzten drei AKW am 15. April 2023. Diese stehen jetzt auch als Reserve-Kraftwerke wohl nie mehr zur Verfügung. Große Windkraft- Anlagen, so wie im „Hauser Wald" geplant, wären nur dann grundlastfähig, das heißt für die Grundlast und Netzstabilität ein Gewinn, wenn daneben ein Gas-Dampf-Kraftwerk stünde, das bei Windflaute sofort energetisch die vergleichbare E-Energie liefert. Solange nicht genügend Strom-Speicher-Kapazitäten bestehen, ist der weitere Bau von monströsen Windrädern auch im Dornburger „Hauser Wald" mit seinen Wasserquell-Gebieten kontraproduktiv. Natur und Trinkwasser-Schutz sollten Vorrang haben.

Dr. Walter Valeske, Dornburg


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Artikel NNP, 25.11.2023

Wie viel Wind verträgt die Gemeinde ?

Der Vertrag für zwei Windräder ist verhandelt und geprüft. Jetzt könnte er beschlossen werden.

Von Anken Bohnhorst

Dornburg. Im Hauser Wald sollen sechs Windkraftanlagen errichtet werden. Zwei auf der Gemarkung von Waldbrunn, zwei auf dem Gelände von Hessen Forst und zwei auf Dornburger Gebiet. Dass die Gemeindevertretung Dornburg für den Bau der Anlagen votiert, ist nicht unwahrscheinlich. Ein Vertrag mit dem Energieunternehmen Enertrag liegt vor, wurde von einem Fachanwalt für kommunale Belange geprüft und könnte in der Parlamentssitzung am Dienstag, 28. November, beschlossen werden. Das zeichnete sich
jetzt im Haupt- und Finanzausschuss ab, dessen Mitglieder über die Vereinbarung diskutierten und Fragen stellten.

Geplant sind für Dornburg zwei Anlagen mit einer Flügelhöhe von 238,5 Meter und einer Leistung von jeweils 5,7 Megawatt. Die Windräder sollen 29 Jahre laufen; die Laufzeit kann um fünf Jahre verlängert werden, allerdings nach Vorstellung der Enertrag zu den heutigen Konditionen. Sollten sich während der Betriebszeit Rahmendaten wie Anlagenhöhe oder Leistung ändern, würden diese Abweichungen in den Vertrag eingearbeitet.

Haftungssumme reicht angeblich - Restrisiko bleibt

Nach Informationen dieser Zeitung erhält die Gemeinde Dornburg für jedes Windrad jährlich einen sechsstelligen festen Betrag, zusätzlich einen Anteil am Erlös. Eine Gewinnbeteiligung der Bürger etwa durch ein genossenschaftliches Modell ist nicht geplant, bestätigt Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) auf Anfrage.

Fragen bleiben dennoch. Zum Beispiel zur Haftung oder einer möglichen Insolvenz des Betreibers. Dieses Risiko wiesen die Enertrag- Mitarbeiter in der HFA-Sitzung indes von sich: Das Unternehmen betreue rund 1600 Anlagen, betonten sie. Die Haftungssumme in Höhe von fünf Millionen Euro sei „auf jeden Fall ausreichend". Jörg Heep, Fraktionsvorsitzender der FWG, und sein SPD-Parlamentskollege Karlheinz Wagner machten dagegen deutlich, dass bereits beim Bau der Anlagen das Grundwasser, beeinträchtigt werden könne. Dass ein Restrisiko hinsichtlich der Wassermenge und Qualität besteht, hatte das Energieunternehmen bereits bei einer Informationsveranstaltung in Waldbrunn eingeräumt.

Auf die Risiken der Wasserversorgung macht auch die Interessensgemeinschaft (IG) Gegenwind Hauser Wald aufmerksam. „Aus diesem Waldgebiet beziehen - neben den weit mehr als 8000 Dornburger Menschen - auch Tausende Menschen aus den benachbarten Gemeinden Waldbrunn, Elbtal und sogar Irmtraut einen erheblichen Teil ihres Trinkwassers", schreiben deren Vertreter in einer Stellungnahme. Durch die Baumaßnahmen und die Betonfundamente werde der Waldboden verdichtet und verliere seine Filterfunktion. Zudem würden Quellen zerstört.

Bis die Wiederaufforstung des Gebiets wirke, vergingen Jahre. Auch darauf habe Paul Guckelsberger, Ingenieur für Siedlungsgewässer, bei einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema in Dornburg hingewiesen. Leider seien zu diesem Treffen nur die Hälfte der Gemeindevertreter erschienen, empören sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft. Sie fragen in ihrem Schreiben: Ist die Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde über die Einschränkung bei Wassernotständen etwa reiner Zufall?" Für sie steht fest: „Ein Fehler in der Abwägung ist nicht wiedergutzumachen."

Auch den monetären Aspekt wollen die Kritiker nicht gelten lassen. Nach ihrer Einschätzung sind die Pachterträge „relativ unbedeutend", und es sei fraglich, ob sie „tatsächlich aus haushaltspolitischer Sicht erforderlich" sind. Ihre Antwort lautet: „Eine Gemeinde ist kein Investmentfonds." Vielmehr habe die Gemeinde die „kommunale Daseinsvorsorge unter sachgerechter Abwägung der Risiken" zu leisten, sie müsse die „Grundversorgung für die Dornburger Bürger, für Babys, für Familien sowie insbesondere für folgende Generationen sichern, anstatt sie blindlings und vorschnell zu verschleudern und sie damit möglicherweise aufzugeben".

Der Vertrag über den Bau von zwei Windkraftanlagen im Hauser Wald steht auf der Tagesordnung der öffentlichen Gemeindevertretersitzung am Dienstag, 28. November, ab 19.30. Bereits ab 19 Uhr findet eine Bürgersprechstunde statt. Die Sitzung ist im Paul Arens Bürgerhaus in Frickhofen.

 

 

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Leserbrief NNP, 24.11.2023

Zur Besinnung kommen

Zu „Keine Entwarnung für den Wald“ (Ausgabe vom 10. November 2023): Die Forstfachleute berichten, dass nach der Fichtenkalamität, der Vitalitätsschwäche bei den Buchen nun auch der Eichenprachtkäfer beachtliche Schäden an den Eichen anrichtet und ganze Bestände kaputtmacht. Das halte ich für unser heimisches Klima und alle damit verbundenen Gefahren für eine absolute Katastrophe. Wenn man dann hört, dass man in den Fraktionen von CDU und SPD die Aufstellung von sechs Windrädern im Langendernbacher und Hauser Wald befürwortet und dort gesunden Wald rodet und Waldränder aufreißt, halte ich dies in der heutigen Zeit für einen Skandal. Offenbar glaubt man in diesen beiden Fraktionen, dass dies für Dornburg nicht zutrifft. Die Befürworter der Windkraftanlagen in diesem Waldgebiet sollten die vielfältigen Warnungen der Fachleute ernst nehmen und unseren Wald nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Allein die Pacht, die offenbar der Grund für diesen Waldfrevel darstellt, kann bei dieser Entscheidung nicht das ausschlaggebende Argument sein, um mögliche Auswirkungen auf Trinkwasser und Starkregenereignisse zu ignorieren. Der Preis, den wir für diese „Übergangsenergiequelle“ bezahlen müssen, ist einfach viel zu hoch! Ignorieren die gewählten Gemeindevertreter und besonders der Bürgermeister dies einfach so? Der Zustand, welcher sich leider bei den bestehenden Windrädern zeigt, sollte sich auf keinen Fall in diesem besonders wichtigen Wald- und Quellgebiet wiederholen. Fakt ist: Wenn Dornburg keinen Pachtvertrag mit Enertrag abschließt, können diese beiden Windräder wegen der Abstandsflächen nicht noch auf den Flächen von HessenForst errichtet werden und der Wald bleibt erhalten.

Detlef Wild, Langendernbach

 

 

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September 2023

Eine aufschlussreiche Visualisierung:

Was Windkraft im Wald am Ende tatsächlich bedeutet...

 

 

Der Hauser Wald wäre nicht wieder zu erkennen ...

 

>>> https://www.youtube.com/watch?v=Yy4saU2Xbnw

 

 

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August 2023

Ein überraschender Geistesblitz im ZDF:

Wieso Windkraft im Wald Probleme macht

https://www.zdf.de/kinder/logo/windkraft-wald-einfach-erklaert-100.html

 

 

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Mai - Juli 2023

 

Mehrere Beiträge in der NNP nebst Leserbriefen zu Entwicklung in Dornburg bzgl. Verträge mit ENERTRAG ...

u.a.:

CDU Dornburg sucht Höhler-Nachfolger

Nach dem Rücktritt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung sortieren sich die Christdemokraten und drehen das Personenkarussell

DORNBURG (abv). Zwei Wochen nach dem Rücktritt von CDU-Parlamentarier Alois Höhler als Vorsitzender der Gemeindevertretung meldet sich jetzt die Dornburger CDU Fraktion mit einer offiziellen Stellungnahme zu Wort: „Die Fraktion bedauert den Rückzug von Alois Höhler sehr“ und bedanke sich für sein langjähriges Engagement, erklärt Peter Trottmann, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten. Zwar habe es manchmal unterschiedliche Meinungen gegeben, dennoch sei der Rücktritt überraschend gekommen. Nach Ansicht der CDU übte Höhler „das herausfordernde und nicht immer einfache Amt des Vorsitzenden der Gemeindevertretung rund zwölf Jahre lang mit Sachkenntnis, würdig und unparteiisch aus“.

Seine Fraktion habe mit Höhler „gut zusammengearbeitet“ und „wir hätten das ‚gerne fortgesetzt“, bestätigt Josef Frensch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Einen Vorschlag für die Nachfolge von Höhler präsentiert die CDU-Fraktion derzeit nicht. Dazu seien weitere Gespräche geplant. „Es geht bei der Besetzung des Vorsitzenden der Gemeindevertretung jetzt nicht um Schnelligkeit, um dann einfach weiterzumachen wie vorher“, so Frensch. Man wolle sich ein paar Tage Zeit nehmen, um „eine gute Lösung für die Zukunft“ zu finden. Einige personelle Veränderungen gibt es in der CDU Fraktion allerdings bereits jetzt. Die sind aber Fraktionsgeschäftsführer Markus Stahl zufolge schon „vor einigen Wochen vereinbart“ worden. So soll Mario Herzinger für Andreas Weckbecker Mitglied im Ausschuss für Bau, Umwelt und Klimaschütz werden. Da Weckbecker auch Vorsitzender dieses Ausschusses war, wird die CDU für dieses Amt ihr Ausschussmitglied Klaus Hörter vorschlagen. Zudem wird Meik Flügel im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) Michael Stahl ablösen. Zudem habe man: sich in der Fraktionssitzung „auch ausführlich mit der öffentlichen Kritik an Bürgermeister Höfner und an der CDU beschäftigt“, so Stahl und fasst zusammen: „An manchen Stellen können wir alle gemeinsam besser werden.“ Gleichzeitig unterstütze die CDU weiterhin Bürgermeister Höfner, sagt Fraktionsvorsitzender Trottmann.

Sachthemen ebenfalls in der Fraktion besprochen

Neben den Personalthemen und der allgemeinen Kritik sei es den Christdemokraten wichtig gewesen, die Sachthemen, die im Zusammenhang mit dem Rücktritt von ‚Alois Höhler benannt wurden, gemeinsam in der Fraktion zu besprechen, sagt Fraktionsgeschäftsführer Stahl. Dabei ging es unter anderem um einen Waldkindergarten und um Windkraftanlagen im 'Hauser Wald. Gerade beim Thema
Windkraft könne er den Vorwurf nicht nachvollziehen, dass hier „im stillen Kämmerlein“ diskutiert worden sei, sagt Trottmann. Der Vertrag mit der Betreiberfirma werde sowohl in der nächsten HFA Sitzung am 10. Juli als auch in der Gemeindevertretung am 20. Juli beraten. Bei den Bedenken zur Trinkwasserversorgung verlasse sich die CDU Fraktion auf die Einschätzung der zuständigen Behörden.

Auch beim Waldkindergarten lassen sich nach Ansicht der CDU-Fraktion die Differenzen überwinden. „Die Errichtung eines Waldkindergartens in Dornburg lehnt die CDU-Fraktion nicht prinzipiell ab“, sagt Fraktionsmitglied Klemens Schlimm. Es seien aber Fragen zum Konzept aufgekommen, weshalb der Antrag zunächst in den Jugendausschuss verwiesen wurde. Mittlerweile sei vereinbart worden, sich bei Waldkindergärten in umliegenden Gemeinden zu informieren.

 

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Leserbrief NNP, 27.06.2023:

Dornburger Bürger fühlen sich nicht ernst genommen.

Der Rücktritt des Vors. der Gemeindevertretung Herrn Alois Höhler und die von ihm vorgetragenen Beweggründe in Bezug auf die geplanten Windkraftanlagen besorgen die Mitglieder der IG Gegenwind, da nach der Absicht von Bürgermeister Andreas Höfner die Beratungen des Pachtvertragsentwurfs mit der Firma Enertrag für die geplanten Windkraftanlagen im Langendernbacher Wald in nichtöffentlicher Sitzung beraten und am 20. Juli beschlossen werden sollen.

Die BI ist über diese Respektlosigkeit verärgert und vermutet, dass hierdurch kritische Stimmen aus der Bevölkerung im Bezug auf das Projekt möglichst klein gehalten werden sollen.

Im Interesse des Naturschutzes, insbesondere aber hinsichtlich der Wasserversorgung für Langendernbach und die gesamte Gemeinde Dornburg sollte mit diesem Quellgebiet sorgsam umgegangen werden.

Denn schließlich werden 30 % des Wassers für Dornburg in Langendernbach gefördert.

Die Tragweite der zu erwartenden Auswirkungen auf die Natur und die Gewährleistung einer sicheren Wasserversorgung sind, nicht zuletzt auch im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel, viel zu umfangreich, um die Einwohner hier außen vor zu lassen.

Die Mitglieder der BI hoffen, dass es in der Gemeindevertretung noch Kräfte gibt, die dem herrschaftlichen Auftreten des Bürgermeisters die Stirn bieten und eine solche Bürgerinformationsveranstaltung, ebenso wie eine öffentliche Beratung in den gemeindlichen Gremien, möglich machen.

Für die IG Gegenwind
Stefan Wingenbach

 

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Nutzungsvertrag über Flächen zur Erzeugung von Strom aus Windkraft in der Gemarkung Langendernbach

Fragen und Anmerkungen zum Vertrag der Fraktion FDP/DIE GRÜNEN für Haupt- und Finanzausschusssitzung (HFA) am 10. Juli 2023

Der vorliegende Vertragsentwurf ist in höchstem Maße unvorteilhaft
für die Gemeinde Dornburg, weil:

- Alle genannten Beträge sind zu niedrig. Insbesondere auch, weil die
Risiken der WKA ausschließlich von der Gemeinde Dornburg getragen werden sollen.

- Eine Grundwasserverschmutzung während des Baus, z. B. durch Oberflächenverschmutzung durch eingesetzte Baumaschinen und nach dem Bau der WKA oder durch einen Brand kann nicht aus-
geschlossen werden bzw. ist zumindest temporär wahrscheinlich. Zu Bedenken ist dabei, dass rund ein Drittel des Dornburger Trinkwassers aus Langendernbach kommt. Ersatztrinkwasserbeschaffung -über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft - muss somit immer vertraglich und banktechnisch abgesichert zu Lasten der WKA-Betreiber gehen.

- Die geplante Rodungsfläche für die beiden WKA ist etwa doppelt so groß, wie die für die ursprünglich geplanten Anlagen. Das hat Folgen: Gerodete Flächen versteppen, der Boden verhärtet sich durch den Sonnenlichteinfall, Regenwasser fließt ab, ohne zu versickern.
Starkregenereignissen werden so zum Gefahrenpotential talabwärts.

- Deshalb sollte immer nur die Teilfläche verpachtet werden, die für den Betrieb der WKA notwendig ist. Ansonsten hat die Betreibergesellschaft Zugriff auf die gesamte Fläche. In jedem Fall sollte die
forstwirtschaftliche Nutzung für die nicht für die WKA benötigten Flächen bei der Gemeinde Dornburg bleiben.

- Für die Wegenutzung des Areals muss eine andere Gestaltung ausgehandelt werden (z. B. Geh- und Fahrrecht). Die Wege sollten nicht an die Betreiber verpachtet werden, die damit eine Nutzung durch
andere (z. B. Wanderer, Radfahrer:innen) ausschließen können.

- Vor Genehmigung der WKA sollte dem Betreiber nur das Betreten zum Vermessen des Geländes gestattet sein, aber keinerlei Baumaßnahmen.

- Eine vollständige, rückstandlose Rückbauverpflichtung muss über den gesamten Zeitraum des Bestehens des Risikos von der Betreibergesellschaft übernommen werden, nicht nur nach Beendigung des Nutzungsvertrages.

- Eine Kündigungsoption für Gemeinde (Verpächterin) fehlt; im vorliegenden Vertragswerk ist lediglich ein Rücktritt möglich. Bei Rücktritt besteht laut aktuellem Vertrag kein Regressanspruch:
Die Pacht muss zurückgezahlt werden, wohingegen die Pächter jederzeit aus dem Vertrag aussteigen können.

Fazit:
Um hohen finanziellen Schaden für die Gemeinde abzuwenden, rate ich dringendst, vor Vertragsschluss eine Fachperson für Vertragsrecht hinzuzuziehen, idealerweise mit gleichzeitiger Fachkenntnis zu Windenergieanlagen und Naturschutz. Selbst wenn ein Ministerium diesen Vertrag geprüft haben soll, kann das Vertragswerk lediglich auf sehr grobe juristische Mängel geprüft
worden sein, nicht auf Sinnhaftigkeit, bestmöglichen Ertrag und Nutzen für die Gemeinde Dornburg oder Naturschutz.

Zu prüfen ist auch:
- Gibt es andere, mögliche WKA-Vorranggebiete in der Gemarkung Dornburg?
- Unbewaldete Flächen, die für WKA besser geeignet sind?

Die HFA-Sitzung am 10. Juli 2023 wird öffentlich sein, zumindest in Teilen. Uhrzeit und Veranstaltungsort sollten spätestens eine Woche vor der Sitzung veröffentlicht sein:
https://www.gemeinde-dornburg.de/ortsteile-gemeinde/politik/einladungen

Die Herren Roger Simak und Stefan Wingenbach planen, während der o. g. Sitzung des HFA anwesend zu sein. Gerne beantworten sie dort bei Bedarf Fragen. Ihr Fachwissen rund um Windkraft, zu deren technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen Aspekten sowie Aspekten des Naturschutzes, ist groß.
Ich habe offiziell darum gebeten, die beiden o. g. Herren als fachkundige Personen zu dieser HFA-Sitzung einzuladen. Die Thematik ist schwerwiegend und bedarf einer umfassenden Betrachtung Information, idealerweise auch einer Bürger:innenversammlung, um dort Fragen beantwortet zu bekommen. Über ein zahlreiches Erscheinen von Interessierten am 10. Juli 2023 freue ich mich.

Diana Jordan
Stv. Fraktionsvorsitzende FDP/DIE GRÜNEN

 

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Politisch fragwürdig

Zu: Windräder im Hauser Wald: Gemäß einer Veröffentlichung über die Plattform des ZDF vom 9. Juli 2023 steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in Deutschland langfristig vor einem Kollaps. Die Grundwasserspiegel sind auch in Deutschland dramatisch gesunken. Ein Wissenschaftler empfiehlt eine massive Aufforstung und spricht sich für eine Erhaltung der Sumpf und Moorlandschaften aus. Genau das Gegenteil steht für eine politische Entscheidung zum Bau von Windkraftanlagen in der wertvollen Ressource „Hauser Wald“ in Dornburg kurzfristig an. Aus diesem Ökoresort werden die Gemeinden Waldbrunn, Dornburg und Elbtal mit qualitativ hochwertigem Wasser versorgt. Der Windkraftbetreiber hat einen Antrag eingebracht, wonach eine Erhöhung der geplanten Windkraftanlagen im Hauser Wald erfolgen soll. Durch die Erhöhung der Anlagen ist die Rodung einer Fläche von ca. 75.000 Quadratmetern erforderlich. Einhergehend werden Flächen, die letztendlich der Milderung der Klimaerwärmung, der Versorgung mit Trinkwasser sowie der Hochwasserprävention dienen, für immer verloren. Ich kann nur an die Vertreter aller Fraktionen appellieren, diese Natur- und ökologisch fragwürdige Entscheidung zu überdenken und der Betreiberfirma eine möglichst unwirtschaftliche Möglichkeit durch Festhalten an den bereits bestehenden Vertrag anzubieten. Durch jeden Meter mehr Höhe der Windkraftanlagen, steigt laut Experten der Ertrag der Anlagen überproportional. Durch ein „Nein“ zur Erhöhung der Windkrafträder könnte man auch eine politisch sehr fragwürdige Entscheidung korrigieren, die die Wasserversorgung der Region tangiert. Die Folgekosten durch verunreinigtes Wasser für die Region sind unüberschaubar und stellen ein erhebliches Risiko dar.

Thomas Heinz, Langendernbach

 

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Markus Stahl soll Höhler nachfolgen

CDU nominiert bisherigen Geschäftsführer als Kandidaten für den Chefposten im Parlament

Von Anken Bohnhorst

Dornburg. Vier Wochen, nachdem Alois Höhler (CDU) den Vorsitz des Dornburger Gemeindeparlaments sowie sein Mandat als Gemeindevertreter niedergelegt hat, präsentieren die Christdemokraten ihren Kandidaten für die Nachfolge. Markus Stahl (38), Referatsleiter im Hessischen Statistischen Landesamt und bislang CDU-Fraktionsgeschäftsführer, soll Höhler Posten übernehmen.
Stahl stammt aus dem Ortsteil Dorndorf und gehört dem Parlament in Dornburg seit der Kommunalwahl 2021 an. Er arbeite „sehr strukturiert und sachorientiert“, zudem bringe er Verwaltungserfahrung mit, sagt CDU Fraktionschef Peter Trottmann. Der Kandidat selbst sagt: „ich will mich gerne bemühen, einen Beitrag zu einem guten Miteinander aller Beteiligten in der Gemeindevertretung und insgesamt in der Dornburger Kommunalpolitik zu leisten.“
Tatsächlich hatte der Rücktritt von Alois Höhler für Diskussionen und einen heftigen Schlagabtausch auch außerhalb des Parlaments gesorgt. Höhler hatte sein Ausscheiden unter anderem mit einem Mangel an Transparenz erklärt und Bürgermeister und seinen CDU-Parteikollegen scharf kritisiert. Das hatte weitere Skeptiker der Lokalpolitik in Dornburg mobilisiert. Höfner hatte daraufhin auf der Homepage der Gemeinde eine lange Stellungnahme zu seinem politischen Agieren veröffentlicht und deutlich gemacht, dass für ihn Kommunalpolitik keine Show-Veranstaltung sei.
Die Wogen, die sich seither in der Gemeinde aufgetürmt haben, soll Markus Stahl jetzt glätten. „Mir ist es ein Anliegen, dass wir alle in der Kommunalpolitik trotz Meinungsverschiedenheiten, die völlig normal sind, menschlich anständig miteinander umgehen und gewisse Spielregeln der Zusammenarbeit einhalten.“ Für in sei wichtig, dass die politischen Akteure weniger übereinander, sondern mehr miteinander sprechen würden, betont er. Das gelte für die Gremien der Gemeinde ebenso wie für den Bürgermeister. Die Mandatsträger auf allen Ebenen „müssen zudem auch den Bürgerinnen und Bürgern als Gesprächspartner zur Verfügung stehen“, sagt Stahl und kündigt an, als Vorsitzender der Gemeindevertretung künftig zu zwei Bürgerversammlungen im Jahr einzuladen. Gewählt wird der neue Vorsitzende des Parlaments in der nächsten Sitzung der Gemeindevertretung am kommenden Donnerstag, 20. Juli. Stahls Gegenkandidat ist der SPD-Gemeindevertreter Karlheinz Wagner. Die Sitzung ist öffentlich.

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Höhler wurde im Stich gelassen

Zum Rücktritt von Alois Höhler: Es war wohl ein Paukenschlag, dass der langjährige Vorsitzende der Gemeindevertretung von Dornburg unerwartet sein Amt aufgab. Die CDU-Fraktion hebt die vergangene Arbeit des Vorsitzenden mit Sachkenntnis, würdig und unparteiisch hervor und erklärt gleichzeitig, so kann es nicht weitergehen und zeigt sogleich, dass er im Stich gelassen wurde und damit die politische Zerrissenheit in der CDU. Denn was kann den Bürgern Besseres zuteilwerden, als ein GV-Vorsitzender mit diesen geehrten Eigenschaften? Die Vorwürfe von Alois Höhler gegen die Arbeit des Bürgermeisters wiegen schwer und zeigen die oftmals angemahnte Arbeitsweise des Bürgermeisters. Es ist schon seltsam, dass dem Bürgermeister neben einem großen Bild auf dem Blasiusberg für eine Antwort zu A. Höhler so viel Raum zugeordnet wurde, obwohl er erklärte, keine Zeitung zu lesen. Ob dies eine notwendige intellektuelle Eigenschaft eines Bürgermeisters ist, mag dahin gestellt sein. Jedoch sind seine Auslassungen unter der Überschrift „Konter“ insgesamt sehr zweifelhaft und teilweise falsch. Deswegen ist es notwendig, dem ehemaligen Vorsitzenden Höhler zuzustimmen und aus vielerlei Ereignissen zu bestätigen, dass Höfner in subtiler Weise die Ortsbeiräte mit seinen kleinen Hinweisen manipuliert. Interessant ist, dass er neben den konstatierten Manipulationsvorwürfen bezüglich der Friedhofgestaltung in Langendernbach auch im OBR Frickhofen behaftet ist. Anscheinend nutzt der Bürgermeister die Möglichkeiten des Showbetriebes, so dass er sogar grenzwertig seine Meinung als amtliche Mitteilungen im Internet veröffentlicht und dabei noch ironisch seinen „Freund Höhler“ benennt.

Walter Kunz, Dornburg

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Bürger sollen über Windkraft infomiert werden

Befürworter und Gegner sollen sich präsentieren, und ein Fachanwalt soll den Vertragsentwurf prüfen

Von Anke Bohnenhorst

Dornburg. Bevor Windkraftanlagen in der Gemarkung von Dornburg-Langendernbach errichtet werden, sollen die Bürger über das Projekt und seine möglichen Folgen informiert werden. Außerdem soll ein neutraler Fachanwalt einen möglichen Vertrag mit dem Anbieter Enertrag prüfen, ehe die Gemeindevertreter die Vereinbarung beschließen. Darauf einigten sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) der Gemeinde und folften damit den Vorschlägen der FWG.
Hintergrund ist der Plan, im Hauser Wald insgesamt sechs Windkraftanlagen zu bauen, von denen zwei auf Dornburger Gebiet, zwei auf Waldbrunner Gemarkung und zwei auf dem Terrain von Hessen-Forst stehen sollen. Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) hatte zu den Windrädern in Dornburg im Septemer 2011 eine Bürgerbefragung durchgeführt; rund 40 Prozent der Bürger beteiligten sich damals. 85 Prozent von ihnen sprachen sich für Windkraftanlagen in Dornburg aus. Das ist zwölf Jahre her, während der sich neue Erkenntnisse ergaben und Bedenken entwickelten. Die richten sich vornehmlich auf die Wasserversorgung im Hauser Wald, die durch die Verdichtung des Bodens bedroht werden könnte. Eine Interessengemeinschaft „IG Gegenwind“ formierte sich und wies beständig auf die Risiken hin.

Präsentation und Disskussion

Auch Paul Guckelsberger, zuständig für Siedlungswasserwirtschaft an der Rhein-Main-Hochschule in Wiesbaden, hatte bei einer Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche über mögliche Gefahren berichtet. Man könne sich eben nicht grundsätzlich für oder gegen Windkraft positionieren, sondern müsse jeweils den Standort und die biologischen und hydrologischen Gegebenheiten berücksichtigen, betonte er. Bürgermeister Höfner hatte daraufhin eingeräumt, dass eine Genehmigung für die Windkraftanlagen nicht erteilt werde, wenn das Grundwasser tatsächlich verunreinigt oder di egesamte Wasserversorgung beeinträchtigt würden. Über mögliche Gefahren, aber auch über Chancen sollen sich die Bürger nun selbst ein Urteil bilden, und zwar Höfner zufolge „analog einer Veranstaltung“, die im Januar dieses Jahres in Waldbrunn-Lahr angeboten wurde. Dort hatten sich sowohl Skeptiker als auch Befürworter sowie der potenzielle Betreiber eines Windparks präsentiert und sich der Diskussion mit den Bürgern gestellt. Neben der Bürgerinformationsveranstaltung soll aber auch ein neutraler Fachanwalt das Vertragswerk zwischen dem Anbieter Enertrag und der Gemeinde Dornburg prüfen. Das sei wichtig, weil in der aktualisierten Vereinbarung beispielsweise nicht festgeschrieben sei, dass Enertrag der Gemeinde auch dann eine Mindestpacht zahlen muss, wenn die Windräder etwas aus technischen Gründen ausfallen, sagt Ottmar Baron, SPD Fraktionsvorsitzender in der Gemeindevertretung. Dass ein Experte vor Vertragsabschluss prüfe, ob die Übereinkunft „für die Gemeinde in Ordnung ist“, sei unverzichtbar. Eile ist aus Sicht des SPD Gemeindevertreters nicht geboten. Denn da der Vertrag mit einer Laufzeit von 29 Jahren ausgestattet ist, „können wir uns vorweg mehr Zeit lassen“, so Baron. Das sieht auch Christoph Weber von der FWG so. Es gehe darum, Schaden für die Gemeinde zu vermeiden. Ob tatsächlich eine Informationsveranstaltung für die Bürger von Dornburg stattfindet und wie mit dem Vertragsentwurf umgegangen wird, entscheiden die Parlamentarier in ihrer Sitzung am Donnerstag, 20. Juli.

 

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Rückenwind für Windpark-Gegner

Höfner: Bei Gefährdung der Trinkwasserversorgung wird es keine Genehmigung geben

Von Anken Bohnenhorst

Dornburg-Langendernbach. Die Gegner des Windparks im Hauser Wald spüren Rückenwind aus dem Rathaus von Dornburg: Wenn das Projekt tatsächlich die Trnkwasserversorgung und den Hochwasserschutz so gefährte wie von Fachleuten dargestellt, „dann wird es keine Genehmigung geben“, sagte Bürgermeister Andreas Höfner (CDU) am Mittwochabend bei einer Informationsveranstaltung der Interessengemeinschaft (IG) Gegenwind. Zudem bedeute ein Pachtvertrag nicht zwangsläufig die Realisierung des Windparks. Dessen Genehmigung erteile das Regierungspräsidium Gießen „auf Basis fundierter Gutachten“. Und die müssen erst noch erstellt werden.
Paul Guckelsberger, Experte für Siedlungswasserwirtschaft an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden, hatte bei der Infoveranstaltung der IG Gegenwind vor den Folgen des geplanten Baus für die umliegenden Gemeinden gewarnt. Vorgesehen sind derzeit sechs Windräder, von denen zwei auf Langendernbacher Gemarkung errichtet werden sollen. Das könnte für die Wasserversorgung riskant werden. Denn während die Dornburger rund 30 Prozent ihres Wasserbedarfs über den Hauser Wald abdecken, liegt dieser Wert in Waldbrunn sogar bei 45 Prozent, berichtete Guckelsberger. Gleichzeitig habe jedoch ein vom Windkraft-Anbieter Enertrag beauftragter Hydrologe eingeräumt, dass das Grundwasser während der Bauphase der Anlagen verunreinigt und dass während des Betriebs eine Verunreinigung des Grundwassers nicht ausgeschlossen werden könne. Darüber hinaus droht nach Einschätzung von Paul Guckelsberger auch eine Hochwassergefahr, weil der Boden durch die Baumaßnahme verdichtet werde, das Wasser mithin nicht versickern könne.
Zu den rechtlichen Bedenken über einen neuen Pachtvertrag mit Enertrag äußerte sich IG-Gegenwind-Sprecher Roger Simak. Er warb dafür, keine Vereinbarung „übers Knie zu brechen“. Grundsätzlich habe jeder Bürger das Recht, den Vertragsentwurf „vollumfänglich“ einzusehen, sofern dabei keine Geschäftsgeheimnisse gelüftet werden. Simaks Einschätzung der wirtschaftlichen Ergebnisse fiel ebenfalls nüchtern aus. Ein neuer Pachtvertrag werde Enertrag zufolge fällig, weil die im ursprünglichen Vertrag vorgesehenen Anlagen nicht mehr eingesetzt würden. Die Angebotenen Pachterträge des neuen Vertrags bezögen sich auf größere Anlagen, deren Maximalhöhe nicht mehr festgeschrieben sei. Die Einnahmen würden vom Umsatz abhängen, so Simak. Von der angekündigten Mindestpacht könne man mithin nicht sprechen. Das müsse bedacht werden, sagte er. Schließlich müssten die Vorteile der Gemeinde im Vordergrund stehen. Weitere Details über den Pachtvertrag sollen in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Montag diskutiert werden.
 

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Es gibt neue Erkenntnisse
 

Zu „Bürgermeister kontert Kritik“ (Ausgabe vom 26. Juni): In der Äußerung von Bürgermeister Höfner in dieser Zeitung am 26. Juni weist er auf die Bürgerbefragung aus 2011 hin, in der 40 Prozent der Haushalte an der Befrageung teilnahmen und davon sich 85 Prozent für den Bau von Windkraftanlagen auf Dornburger Gebiet aussprachen. Das entspricht einer faktischen Zustimmung der Dornburger Haushalte von weit weniger als 40 Prozent. In der Zwischenzeit, nach zwölf Jahren, gibt es aber neue Erkenntnisse durch die Experten Dr. Rittweger und Paul Guckelsberger, die allen Gemeindevertretern in Dornburg und Waldbrunn umfangreich übersandt wurden. Es handelt sich hier um ein schützenswertes Quellgebiet, und die großflächigen Rodungen für sechs Anlagen (je zwei in Dornburg, Waldbrunn und Hessen Forst) werden mit großer Wahrscheinlichkeit negative Auswirkungen auf dieses Quellgebiet haben. Nach dem Wassereinbruch bei der Fundamentbohrung des WKA in Wilsenroth habe ich kein Vertrauen zu den Aussagen der Geologen der Firma Enertrag. Auf meine Anfrage an den Geologen wurde mir auf der Bürgerversammlung von Bürgermeister Höfner das Wort entzogen. Dass die extrem trockenen Sommer der letzten Jahre ein eindeutiges Zeichen fü reine Klimaveränderung sind, fürfte auch dem letzten Gemeindevertreter aufgefallen sein und den montären Aspekt der Pachteinnahmen für diese WKA hinten anstellen. Die langfristige Sicherstellung der Wasserversorgung, wozu dieses Quellgebiet wesentlich beiträgt, sollte allen wichtiger sein. Auch dem Bürgermeister, der ja hier, zusammen mit dem Vorsitzenden der SPD-Fraktion die treibende Kraft zu sein scheint, wenn man dessen vor kurzem veröffentlichten Leserbrief richtig interpretiert.

Gerold Fröhlich, Dornburg
 

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Seltsame Zustände
 

Zu „Bürgermeister kontert Kritik“ (Ausgabe vom 26. Juni): Mit Verwunderung und einem ebensolchen Lächeln muss man den Kritik-Konter von Herrn Höfner zu Kenntnis nehmen. Wer sich auch nur ein wenig mit der hiesigen Gemeindepolitik beschäftigt, kennt die Vorgehensweisen unseres Herrn „Bürgermeister“ Höfner sicherlich nur zu gut. Dem Zweck dienende Mitglieder im Gemeindevorstand um sich platziert, die Ortsbeiräte fest im Griff und wissentlich aller noch so absurden Entscheidungen seiner CDU (Vasallen) in der Gemeindevertretung kann hier sicherlich nicht von offener, bürgernaher Politik gesprochen werden. Als Beispiel hier, die jüngst beschlossene Erhöhung der Grundsteuer B, deren Grundlage überaus zweifelhaft erscheint.
Diese Entscheidung der Vertreter der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung sollte so zeitnah wie möglich korrigiert werden. Der Rücktritt von Herrn Höhler, der über Jahre als loyal und erfahren galt, verdeutlicht doch nur die fragwürdige Amtstätigkeit von Herrn Höfner und die doch sehr seltsamen Zustände in der Gemeinde. Bleibt zu hoffen, dass der/die kommende Bürgermeister/in auch dem geforderten Tätigkeitsbild entspricht und wieder eine offene, bürgernahe und sinnvolle Gemeinepolitik betreibt.

Martin Köhl, Dornburg

 

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März / April 2023

 

 

NNP 27.04.2023

"Bald Windräder im Hauser Wald

Das Waldbrunner Parlament lehnt den Rücktritt vom Vertrag mit dem Energieanbieter Enertrag ab"

 

dazu auch einige Leserbriefe ...

 

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Leserbrief zum Artikel „Kinder in den Wald“ | NNP 12.4.23

Dornburger CDU und SPD sind sich mal einig:  Der von ihnen beantragte Waldkindergarten wäre auf dem waldintern eingezäunten Pflanzgartengelände gut platziert!

Das dürfte das beste Indiz dafür sein, dass der Club dieser Politiker zu keiner Zeit ein Interesse daran hatte, an welchem Waldstandort ihre WindIndustrieAnlagen WIA stehen sollen. Hauptsache die WIA kommen und den Skeptikern der „WindIndustrie im Wald“, wird eins ausgewischt.

Scheinbar keiner der Lokalpolitiker hat je einen der schönen Waldstandorte für die geplanten Windmühlen besucht, oder aber die Kinder sind ihnen noch gleichgültiger als der klimawirksame Wald, der für die WIA geopfert wird.

Zwei der geplanten Windräder stehen nämlich in unmittelbarer Eiswurfweite zu dem beantragten Waldkindergarten.

Daher bitte schon für ausreichend Kinderhelme sorgen!

Und die Pflanzgartenhütte, steht die nicht sogar im künftigen Stahlbetonfundament eurer WIA, meine Herren?

Ich stelle mir eben vor, wie man sich dann später einmal an seine Kindheit erinnert, wo man auf einer Kahlschlagfläche neben einem riesigen Stahlbetonfundament, mit Blick auf mehrere 250 m hohe blinkende Stahltürme glotzt und unter dem nervendem Gewummer gigantischer Rotoren spielen „musste“?

Paul Guckelsberger, Hausen

 

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Rückblick 04.03.2023:


Gemeinsame Veranstaltung mit der Naturschutzinitiative e.V. (NI)

 

Öffentliche Exkursion

"Vorfrühling im Storchenwald"

    

 Einblicke in die Ökologie eines besonderen Waldgebietes

> https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten/

1494-27-03-2023-zu-den-quellen-im-hauser-wald

 

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NNP 11.04.2023

"Wie geht es mit der Windkraft in Hausen weiter?

FDP-Landtagsabgeordnete fragt Landesregierung"

 

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Februar 2023

 

!! Offener Brief an die Gemeindevertreterinnen u. -vertreter sowie alle weiteren Verantwortlichen in Sachen "VRG WE 1103 Hauser Wald"

 

Waldbrunn, 15.02.2023

Dr. Holger Rittweger

Büro f. Landschafts- u. Paläoökologie
65620 Waldbrunn
 

Über Quellen, "Pfützen" und eine sog. "Trichterhohlform"

Quellen gehören zu den am wenigsten verstandenen, allzu oft übersehenen und bislang viel zu wenig geachteten Lebensräumen. Gleichzeitig zählen sie zu den kostbarsten und empfindlichsten Biotopen, die unsere Natur zu bieten hat. Nicht ohne Grund sind sie deshalb nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§ 30 BNatSchG) unter Schutz gestellt.

Im Unterschied zu einzelnen geschützten Arten, die man vergrämen oder deren Brutstätten man „verlegen“ oder - wie 2022 im ‚Hauser Wald‘ beim Schwarzstorch geschehen - gezielt und illegal zerstören kann, sind vorhandene Quellen (da nicht verrückbar) in aller Regel ein hartes Ausschlusskriterium für jegliches Bauvorhaben. Dies umso mehr, als Quellen immer durch sehr viel größere Einzugsgebiete gekennzeichnet und zudem mit einer Vielzahl an weiteren Feuchtbiotopen vernetzt sind.

Für einen Bauvorhabenträger, der nicht auf Alternativstandorte ausweichen kann oder will, bleibt deshalb nur der Versuch, sie zu "übersehen" oder, falls das aufgrund der Offensichtlichkeit nicht mehr geht, sie anhand von Fantasiebegriffen durch eingekaufte externe Gutachter in etwas anderes, etwas weniger Wertvolles verwandeln und mithin verharmlosen zu lassen. Zu dieser Praxis durfte ich im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 21.01.2023 in Waldbrunn-Lahr (s. Artikel NNP v. 23.01.2023: „Ökologisches Kleinod oder Großbaustelle?“) erstmals ein wahrlich abenteuerliches Beispiel kennenlernen.

 

Foto-Ausschnitt einer Schautafel (sog. LiDAR-Scan) mit Eintragungen seitens „Björnsen Beratende Ingenieure GmbH“, die am 21.01.23 in der Lahrer Halle ausgestellt wurde

 

Nach der dort öffentlich präsentierten "Expertise" gibt es im Hauser Wald gar keine "richtigen" Quellen, sondern nur "Pfützen" - eine noch abfälligere Bezeichnung für ein Feuchtbiotop lässt sich wohl kaum finden. Des Weiteren war zu erfahren, dass die zahlreichen Fließgewässer und Bachoberläufe - ich habe im Rahmen meiner Kartierarbeiten bereits mehr als 40 vermessen und mit Namen versehen (so auch den in der Schautafel von den Auftragsgutachtern ungefragt übernommenen ‚Moosbach‘) - gar keine Quellgerinne sind, sondern bloß "Stau- und Bodenwasser" abführen. Demnach handele es sich also keinesfalls um austretendes Grundwasser.

Das absolute Highlight an "Begriffsdehnung" stellt aber noch immer die "Trichterhohlform H2 S" dar. Kein Wort indes, dass diese Hohlform tatsächlich über Monate mit Wasser gefüllt ist und einen Überlauf aufweist.

 

Ein echtes Naturphänomen: Die „Trichterhohlform H2 S“ läuft monatelang über und überschwemmt großflächig und kontinuierlich die benachbarten Weidengebüsche und Nasswiesen.

 

Umso verblüffender ist es doch, dass sowohl in den "Pfützen" als auch am Grund dieser "Trichterhohlform" wie von Zauberhand über Wochen und Monate Wasser aufsteigt und dann auch noch da herausfließt! Wer möchte, kann an dieser Stelle:

www.mobileslandschaftsmuseum.de/archiv/hauwald.htm

bzw. unter dem nachstehenden Link:

https://c.1und1.de/@695504997223241231/M5lpd4fFRt6iNC2zGNrTxw

Videos anschauen, die dieses merkwürdige Phänomen sehr deutlich zeigen. Gott bewahre, eine (Tümpel-)Quelle ist das selbstverständlich nicht, denn eine solche "darf" es nicht sein; sonst läge hier ja ein nach § 30 BNatSchG geschütztes Biotop vor, und ein solches würde dem Bau von Windkraftanlagen und damit der "Klimarettung" klar im Wege stehen.

Auch wenn es mir zugegebenermaßen zuweilen schwerfällt, angesichts solcher Tatsachenverdrehung noch die gebotene Sachlichkeit zu wahren, ist mindestens festzustellen: Das, was hier seitens freilich gut bezahlter Sachverständiger abgeliefert wurde und wird, ist nicht nur skandalös und ungeheuerlich, sondern am Ende auch außerordentlich peinlich. Denn die Befunde, um die es hier geht, wurden inzwischen weiteren Wissenschaftlern und ausgewiesenen Kennern der Materie zum Peer-Review vorgelegt, so z.B. Stefan Zaenker von der Oberen Naturschutzbehörde (ONB) im RP Kassel.

Da meine immerhin 40-jährige Berufserfahrung in Sachen Biotopkartierung hier ja scheinbar nicht zählen soll, und diese, trotz der Tatsache, dass ich vor Ort mit tausenden ehrenamtlichen Arbeitsstunden außer Naturschutz keinerlei Ziele verfolge, von "interessierten Kreisen" geradezu intrigant schlechtgemacht wird, bin ich der ONB in Gießen sehr dankbar, dass sie Herrn Zaenker ins Boot geholt hat, um meine wissenschaftlichen Ergebnisse zu überprüfen.

Während ich mich im enorm komplexen Biotopverbundsystem des ‚Hauser Waldes‘ logischerweise nicht nur um Quellen kümmern kann (und darf, denn diese sind nur einer von vielen schützenswerten Biotoptypen), ist Stefan Zaenker genau darauf spezialisiert. Er hat nicht nur unzählige Quellen u.a. in der Rhön sowie im Vogelsberg kartiert, sondern ihm sind auch solch erstklassige Buchveröffentlichungen wie "Die Höhlentiere Deutschlands"

(www.quelle-meyer.de/shop/die-hoehlentiere-deutschlands )

und auch so brillante Filmbeiträge wie "Wasser ist unsere Zukunft"

(www.ardmediathek.de/video/close-up/wasser-ist-unsere-zukunft-ein-hoehlenforscher-

undseine-mission/hrfernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNzM4NDM )

zu verdanken. Ich empfehle Ihnen allen sehr, sich das einmal anzuschauen. Spätestens danach können Sie auch selbst unterscheiden, was eine Quelle ist und was nicht, und welcher immense Wert einem Waldgebiet wie dem Hauser Wald zukommt.

Da Stefan Zaenker meine Analysen zu 100 % bestätigt hat, er überdies auch selbst mehrfach mit hier vor Ort im Wald war und dabei sowohl vor Vertretern der Genehmigungsbehörde als auch der ONB schriftlich wie mündlich klare Aussagen getätigt hat, ist es geradezu unvorstellbar, dass die maßgebenden Stellen diesen, bereits für einen normal Verständigen leicht zu durchschauenden Unfug in puncto "überlaufende Pfützen und Trichterhohlformen" weiter mitmachen werden.

Hinzu kommen nicht zuletzt die zahlreich nachgewiesenen und speziell angepassten Zeigerarten, das heißt Lebewesen, die niemals in "Pfützen", sondern ausschließlich in Quellen und entsprechenden Begleitbiotopen vorkommen. Wer hier wider besseren Wissens etwas anderes behauptet, der lügt. Und wenn das womöglich nur deshalb geschieht, damit etwaige Folgeaufträge nicht gefährdet werden, dann ist das mindestens unlauter, um hier den Begriff des Betrugs aus dem Spiel zu lassen.

Ich bin wahrlich immer offen für wissenschaftlichen Diskurs, für das bessere Argument und den klaren Beweis - und ja: auch ich kann mich selbstverständlich täuschen. Es gibt aber Grenzen, die Erde ist keine Scheibe und der Himmel ist blau, nicht grün. So sprachlos mich diese offenbar bewusste "Begriffs-Akrobatik" zunächst auch machte, desto klarer muss auch ich nun Stellung beziehen.

Im vorliegenden Fall geht es allein um Begrifflichkeiten: Es soll und darf nicht "Quelle" oder "Grundwasser" heißen! So lautet wohl der Auftrag. Dabei ist jede Form von Grundwasser immer auch Stauwasser. Tritt es durch den lateralen (seitlichen) oder vertikalen Transport durch den Waldboden gereinigt wieder an die Oberfläche, dann handelt es sich um eine Quelle. Punkt!

So wie ein Handwerker oder Kaufmann es nicht unkommentiert lassen wird, wenn seine Arbeit ohne jeden Nachweis diskreditiert wird, kann, darf und werde auch ich nicht zulassen, dass wissenschaftliche Fakten, die sich nur durch mühevolle monatelange Beobachtung gewinnen lassen, derart gezielt und mit leicht durchschaubarem Motiv verdreht oder gar negiert werden.

Sollten jene Kapitalinvestoren etwa so naiv sein, anzunehmen, man habe es hier vor Ort allein mit irgendwelchen Dorftrotteln zu tun, die sich mal eben "ein X für ein U vormachen" lassen? Wer sich mit der Ökologie von Quellen wirklich auskennt, der muss sich doch geradezu wie "im falschen Film" vorkommen oder aber meinen, mit einem "fehlenden intellektuellen Zugang" konfrontiert zu sein. Angesichts der so penetrant dargebrachten Absurdität, könnte man geneigt sein, diese gutachterlich verschriftlichten Rohrkrepierer gar nicht ernst zu nehmen, wären da nicht die möglichen dramatischen Folgen für Mensch und Natur.

Das, was hier offenkundig wird, ist auch der einzige Grund dafür, warum ich es so lange wie möglich verzögern möchte, dass meine bisherigen Kartierungen öffentlich und damit Akteuren dienlich werden, die diesen Wald einzig aus monetären Interessen in ein Industriegebiet verwandeln wollen. Ich möchte meine Gutachten, wie es der Name schon sagt, allein für das Gute genutzt wissen! Keinesfalls sollen diese dazu dienen, angeblichen „Klimaschützern“ nebst ihren gedungenen Leihmäulern, die die Biotope offenbar nicht selbst finden können (oder wollen?), zu kostenlosen Informationen zu verhelfen, die sie dann am Ende mithilfe der gleichen "Experten" gegen entsprechende Vergütung relativieren, zerreden oder lächerlich machen können.

Letztlich erleben wir hier gerade einen Einblick in ein gesamtgesellschaftlich zunehmendes und gravierendes Problem - für mich als Naturwissenschaftler geradezu einen Blick in Pandoras Büchse: die Entwicklung hin zu immer mehr Privatisierung hat am Ende nämlich verheerende Folgen für den wissenschaftlichen Diskurs an sich und damit für die Wahrheitsfindung. Wo Forschung - im Großen wie im Kleinen - allein auf private Geldgeber angewiesen ist, werden letztlich nur noch bestimmte Interessen bedient. Wo Wissenschaft zunehmend korrumpiert wird, verlieren die Menschen das Vertrauen, wodurch am Ende auch echte Gefahren für eine Demokratie entstehen.

Ich bitte Sie deshalb herzlich: Folgen Sie in dieser Frage nicht den gerade angesagten und allgemein pauschalisierten Vorgaben, sondern allein der Logik und möglichst auch der eigenen Beobachtung, vielleicht auch Ihrem Instinkt sowie dem eigenen Gewissen! Lassen Sie sich bitte auch nicht länger weismachen, der Umbau solch eines Waldökosystems in ein Industriegebiet könnte irgendeinen nachhaltigen und sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten! Tiefbauarbeiten, Schwerlastverkehr und die jahrelange Wartung solcher Industrieanlagen sind in solch sensiblen Bereichen immer auch mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Selbst der hydrologische Gutachter musste während der Veranstaltung in Lahr einräumen, dass er ein Restrisiko für unser Trinkwasser nicht ausschließen kann.

Wer sich am Ende wirklich ehrlich macht, der muss doch zugeben, dass es hier vor allem um Profit geht - und das, wie meist, für eine kleine privilegierte Minderheit. Für die große Mehrheit der in der Umgebung dieses einzigartigen Waldes lebenden Menschen geht es jedoch um die möglicherweise dauerhafte Schädigung des ökologischen Gefüges in ihrer Heimat!

Ich bin weder ein Gegner von Windkraft, noch bin ich „Leugner“ des Klimawandels - wie es oft so gern und pauschal unterstellt wird, sobald die Argumente ausgehen. Ich bin lediglich jemand, der im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten versucht, korrekte und valide wissenschaftliche Ergebnisse vorzulegen, und das ohne jeden monetären Vorteil, sondern allein zugunsten der Natur.

Daneben bin ich stets bemüht, sämtliche Daten und Argumente (auch die von vermeintlichen Minderheiten) zuzulassen und zu vergleichen. Aus dem Erfahrungsschatz mehrerer Jahrzehnte Naturbeobachtung bin ich deshalb auch ganz sicher, dass das von uns Menschen ausgelöste Artensterben sowie die Mikroplastik-Verseuchung bis in den letzten Winkel dieses Planeten im Vergleich mit dem Klimawandel weitaus verheerendere Folgen haben wird. Wir gefährden damit gerade nichts weniger als das Überleben unserer eigenen Art und müssten deshalb eigentlich ganz dringend entsprechend gegensteuern. Mit echtem Naturschutz lässt sich jedoch kein Geld verdienen, nur deshalb hat dieser keine Lobby!

In der Hoffnung, Sie für eine kritischere und differenziertere Sichtweise gewinnen zu können, stehe ich Ihnen für etwaige Rückfragen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße

Ihr

Holger Rittweger
 

 

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NNP, 13. Februar 2023

Die Sache selbst in die Hand nehmen
Zu „Windkraft: Flora, Fauna und Finanzen“ (NNP vom 1. Februar):

Einmal mehr wurde viel zum Für und Wider für ein Windindustriegebiet im Hauser Wald gesprochen. Das Mantra der Verantwortlichen: Man könne den Schutz der Natur getrost in die Hände der Behörde RP Gießen legen. Diese Annahme geht jedoch fehl, spätestens seit dem „Osterpaket“ des grünen Ministers Habeck. Im neu gefassten § 2 des EEG heißt es für jedermann klar nachzulesen: Belange des Natur- und Artenschutzes treten bei der Genehmigung von Windenergieanlagen so lange zurück, bis Klimaneutralität erreicht ist. Wenn also die Waldbrunner Verantwortlichen den Schutz der einzigartigen Feuchtbiotope im Hauser Wald ernst nehmen, müssen sie die Sache schon selbst in die Hand nehmen und den Vertrag mit Enertrag kündigen. Dies hat offenbar nur die Bürgerliste verstanden. Sie sind wohl auch die einzigen, die den Enertrag-Bluff durchschauen, es werde in jedem Fall gebaut. Die Erschließungskosten bleiben gleich trotz weniger Anlagen, woanders erzielen gleich hohe Kosten größere Rendite. Sicheres Anzeichen dafür sind die – verglichen mit dem Üblichen – niedrigen Nutzungsentgelte für die Gemeinde. Dass einzigartige Lebensräume gefährdet sind, musste selbst die Obere Naturschutzbehörde einsehen. Ihr Gutachter hat die Arbeit von Dr. Rittweger bestätigt – wegen des neuen EEG nunmehr allerdings ohne Wirkung im Verfahren. Hätte die Biotopkartierung des Landes damals so sorgfältig gearbeitet wie Rittweger heute, wäre im Hauser Wald die beliebte Gleichung „Kommunalwald plus Staatswald ist gleich Windvorranggebiet“ bei der Regionalplanung wohl nicht aufgegangen.

Georg Reitz, Waldbrunn

 

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NNP, 06. Februar 2023

Es stinkt bis in den Himmel
Zu „Windkraft: Flora, Fauna und Finanzen" (NNP vom 1. Februar):

Herr Simon hat also großes Vertrauen in die Genehmigungsbehörde. In erster Linie sollten Gemeindevertreter ihren Mitbürgern vertrauen. Hier insbesondere denjenigen, die den Hauser Wald sehr gut kennen und ihn jahrelang in Bezug auf Fauna, Flora sowie Grund- und Trinkwasser genauestens untersucht haben. Nicht aber unbedingt Mitarbeitern einer Behörde, die unter enormem politischen Druck stehen und ihre Entscheidungen aufgrund sehr gut bezahlter Gutachten der Windkraftbetreiber fällen. Es ist einfach nur unfassbar, wie der Wille der Mehrheit der Hauser Bürger von einigen Gemeindevertretern und speziell auch vom Bürgermeister dermaßen ignoriert und mit Füßen getreten wird. Man sollte sich schnellstens von diesem egoistischen (monetär gelenkten) Kirchturmdenken distanzieren und Kommunalpolitik wirklich demokratisch und nicht fraktionspolitisch betreiben. Die Schutzgüter Wasser, Flora und Fauna werden laut Herrn Heep im Hauser Wald bewahrt. Da fehlen einem  wirklich die Worte! Allein ein Großteil der 14 dort lebenden Fledermausarten werden durch den erzeugten Unterdruck dieser „Monsteranlagen" elendig zugrunde gehen. Und selbst der Hydrologe des Vorhabenträgers hat nicht ausschließen können, dass Giftstoffe ins Grund- und damit auch ins Trinkwasser gelangen können. „Pecunia non olet"? Hier stinkt es ganz gewaltig (250 Meter hoch) bis in den Himmel.

Thomas Blum, Waldbrunn-Hausen


 

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Januar 2023

 

NNP, 23. Januar 2023

Ökologisches Kleinod oder Großbaustelle?

Informationsveranstaltung zum geplanten Windpark im Hauser Wald zeigte die unterschiedliche Positionen

Von Anken Bohnhorst


WALDBRUNN. Sechs Windräder sollen im Hauser Wald errichtet werden. Das sieht ein Vertrag aus dem Jahr 2014 vor. Doch acht Jahre nach der Vereinbarung hat sich der Wind gedreht, die Zustimmung bei den Bürgern ist abgeflaut. Über den aktuellen Stand des Projekts zur Energiegewinnung, über mögliche Chancen und Risiken informierten jetzt der Anlagen-Anbieter „Enertrag" und von ihm beauftragte Experten, die hessische Energie-Agentur LEA sowie Vertreter von Hessen Forst und von der Initiative „IG Gegenwind". Rund 180 Besucher kamen zu der Veranstaltung in die Mehrzweckhalle von Lahr.

 

(Foto: C. Rittweger, 21.01.2023)
 

Das Gebiet, um das es geht, erstreckt sich zwischen dem Waldbrunner Ortsteil Hausen und Dornburg-Langendernbach. Im Nordosten reicht es an die rheinland-pfälzische Gemeinde Neunkirchen. Rund 80 Hektar ist der Wald groß, berichtete Anna Forke von der Energie-Agentur LEA, die die Projektbeteiligten berät und begleitet. Dass Windenergieanlagen errichtet werden müssen, sei eine politische Entscheidung des Landes, sagte sie. Zwei Prozent der Landesfläche müssten als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen werden. Eine dieser Vorranggebiete sei der Hauser Wald, dessen Eigentümer die Gemeinden Waldbrunn, Dornburg und Hessen Forst sind. Von den geplanten sechs Windräder entfallen jeweils zwei auf jeden Eigentümer.

Für die Flächen aller Eigentümer gilt: „Der Hauser Wald ist ein ökologisches Kleinod', sagte Holger Rittweger für die „IG Gegenwind". Er hat den Wald untersucht und dessen Quellen kartiert, und er ist alarmiert, dass die hier vorhandene Vielfalt von Fauna und Flora zerstört werden könnte. Tatsächlich würden pro Windrad zwischen 0,2 und 0,5 Hektar Boden versiegelt, räumte Anna Forke ein. Neben dem verbauten Beton werde der Boden zudem durch die Baufahrzeuge verdichtet, die zu jedem Standort gelangen müssen und Lasten im dreistelligen Tonnen-Bereich transportieren, rechnete Gegenwind-Sprecher Roger Simak vor. Paul Schweda vom Anlagen-Anbieter „Enertrag" spricht von 15 bis 18 Tonnen, die ein 80 Meter langer Flügel wiegt. Die Windräder „bringen uns in Dimensionen, die man sich gar nicht vorstellen kann", murmelte ein Besucher und schüttelte den Kopf. Dabei versucht die „lG Gegenwind" gerade das. In einem Informationsflyer stellt sie einen Höhenvergleich an: „Die Pfarrkirche in Langendernbach ist 30 Meter hoch, der Kölner Dom 157 Meter, die Windräder im Hauser Wald 250 Meter."

Kritiker sorgen sich um Kahlschlag und Grundwasser

Dass die Windräder, von deren Installation man ausgeht, inzwischen rund 40 Meter höher sind als in der Vereinbarung aus dem Jahr 2014, erklärte „Enertrag"-Mann Paul Schweda. Die Untersuchungsergebnisse zum Arten- und Gewässerschutz hätten Nachbesserungen nötig gemacht. Außerdem hätten sich die gesetzlichen Anforderungen geändert, weitere Tiere seien aufgetaucht, deren Habitate nicht beeinträchtigt werden dürften. Auf diese geänderten Anforderungen müsse sein Unternehmen reagieren, weshalb die Anträge überarbeitet und neu gestellt werden mussten,
die dem Regierungspräsidium Gießen zur Genehmigung vorgelegt werden. Das koste Zeit, sagte Schweda, und natürlich wünsche sich sein Unternehmen eine schnellere Abwicklung. Ungewöhnlich sei diese Verzögerung indes nicht. „Wir bauen in jedem Fall", sagte er. Nur jetzt eben mit einem anderen Windrad-Typ, weil es das Modell aus dem ersten Antragsverfahren nicht mehr gibt. Dafür gibt es aber Schweda zufolge für die beteiligten Gemeinden neben den jährlichen Pachteinnahmen eine zusätzliche Ausschüttung von rund 35.000 Euro pro Kommune. Das sehe das Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) vor.

Die Kritiker des Vorhabens beruhigt das keineswegs. Sie fürchten um die Qualität des Grundwassers, das sowohl während der Baumaßnahme als auch während des Betriebs der Windkraftanlagen beeinträchtigt werden könnte, wie Hydrologe Stephan Klose einräumt. Ein Restrisiko gibt es immer." Das könnte sich jedoch potenzieren. Denn Paul Guckelsberger von der „IG Gegenwind" gab zu bedenken, dass der Kahlschlag im Wald, der für die Anlagen notwendig sein werde, die Nitratbildung im Grundwasser erhöhen werde. Zum drohenden Kahlschlag hatte auch Justus Hillebrecht von Hessen Forst eine Meinung. Man werde auf „Eingriffsminimierung" achten und Rodungen auf „Schadflächen" zu begrenzen versuchen, um „alte und gute Bestände zu erhalten". Holger Rittweger sagte: „Mir ist das alles zu technisch. Es geht hier um Naturschutz." Ohne den könne man die „ganze Ökologie in die Tonne treten.

 

 

 

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November / Dezember 2022

 

Wichtiges Grundlagenwissen für alle, die noch selbst denken ...

(sogar aus Quellen, die bislang noch nicht unter Verschwörungstheoretiker-Verdacht stehen  ;-)  )

 

1) Eine herausragende Visualisierung

Windkraft in Deutschland:

Große Versprechen, kleine Erträge

 

  >>>  https://www.nzz.ch/visuals/windkraft-in-deutschland-grosse-versprechen-

kleine-ertraege-ld.1710681

 

2) Nachhaltige Energie ?

Die versteckten Umweltkosten der Energiewende

>>> https://www.zdf.de/nachrichten/politik/energiewende-globaler-sueden-umwelt-

100.html#xtor=CS5-282

 

 

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September / Oktober 2022

 

Quellen und Feuchtbiotope überall in Gefahr

Über die erneute Zerstörung der 'Beilstein-Helokrene' ... aus Unwissenheit (?)

 

 

>>>  Projekt Biotopvernetzung und Wildtier-Wanderkorridor Waldbrunn / Westerwald

 

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August 2022

 

Wasser ist unsere Zukunft - ein Höhlenforscher und seine Mission

Nicht kommerzielle und deshalb inzwischen sehr seltene Grundlagen-Forschung mit Herzblut, Vernunft und Kompetenz.

Empfohlen für alle, die den Dingen ohne "Interessen" ungefiltert und ideologiefrei auf den Grund gehen wollen.

 

>>>  https://www.ardmediathek.de/video/close-up/wasser-ist-unsere-zukunft-ein-

hoehlenforscher-und-seine-mission/hr-fernsehen/

Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xNzM4NDM

 

 

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Juni / Juli 2022

 

Rückblick **) auf die

Frühjahrs-Exkursion zu den Quellen im Hauser Wald

 

(Foto: H. Neumann / NI)


Eine Veranstaltung der Naturschutzinitiative e.V. (NI) am 02.04.2022

 

    

 

Spannende Einblicke in das Reich der Quellen im Hauser Wald
NI fordert die Ausweisung als Naturschutzgebiet

 

>>>  https://naturschutz-initiative.de/index.php?option=com_

content&view=article&id=1222&catid=21

 

 

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April 2022

 

NNP, 25. April 2022

Initiative fordert Naturschutzgebiet

WALDBRUNN   NI erneuert ihren Antrag aus dem Jahr 2019


Der Verein Naturschutzinitiative (NI) erkundete bei einer Quellen-Exkursion den Hauser Wald bei Waldbrunn-Hausen. Unter der Leitung von Dr. Holger Rittweger vom „MObilen LAndschafts MUseum“ (MOLAMU) erkundeten die Teilnehmer einen Teil des weitläufigen Waldes, welcher durch Hunderte Quellaustritte sowie zahlreiche Quellgerinne und Bachoberläufe gekennzeichnet ist. Naturphänomene wie Gerinneschwinden, Tümpelquellen und bemerkenswerte Begleitbiotope, welche die hohe Wertigkeit des Gebietes unterstreichen, konnten begutachtet werden.
 

Eine reine Quellwasserqualität


Dr. Rittweger, der auch dem wissenschaftlichen Beirat der NI angehört, vermittelte anschaulich einen Einblick in die Quellenökologie. So konnte jeder Teilnehmer durch den Blick durch ein Vergrößerungsglas eine Dunkers Quellschnecke bewundern, welche der Exkursionsleiter aus einem der Quellgerinne „fangen“ konnte. Die Anwesenheit dieser etwa zwei bis drei Millimeter kleinen Art aus der Familie der Quell“ schnecken zeuge von der reinen Wasserqualität dieser Quellen vor Ort, so Rittweger. Dr. Rittweger, der diese schützenswerten Lebensräume im Hauser Wald seit 2016 kartiert, betonte, wie wichtig die Biotop-Vernetzung in der Fläche sei. Der außergewöhnlich hohe naturschutzfachliche Wert des Hauser Waldes bestehe u.a. aufgrund dieses zusammenhängenden Quellsystems. Wo hier Gewässer zutage treten, fänden sich gleichzeitig auch Indikatororganismen der Quellen, wie die Dunkers Quellschnecke, die Quellerbsenmuschel oder der Höhlenflohkrebs. Im Zusammenhang mit diesen Quellaustritten existierten weitere nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützte Nassbiotope wie Quellwälder, Feuchtstauden und Röhrichtgesellschaften oder Nasswiesenbrachen. Dies alles sei eingebettet in einen naturnahen Buchenwald, der ebenfalls die Kriterien eines nach EU-Recht schutzbedeutsamen Waldliebensraumtyps erfülle.
 

„Der falsche Platz für Windkraftanlagen”


In dieser Umgebung kämen auch besondere schutzbedeutsame Tiere wie der Schwarzstorch, der Rotmilan und der Mäusebussard sowie mindestens 14 gefährdete Fledermausarten vor. Ebenso komme ein umfangreiches Spektrum an Vogel und Insektenarten vor, erläuterte Rittweger. Auch die nach EU-Recht streng geschützte Haselmaus und die Europäische Wildkatze seien in diesem Wald heimisch. „Groteskerweise sind mitten in diesem Wald Windkraftanlagen geplant, welche diesen einmaligen Naturschatz zerstören würden“, kritisiert die Initiative. Die großen Fundamente, der Wegeausbau des Waldwegesystems und die Gefahr an Kontaminationen seien mit dem Quellschutz nicht zu vereinbaren, so der Referent.
 

Stellungnahme zum Regionalplan


Daher stellte die Naturschutzinitiative (NI) gemeinsam mit der Kreisgruppe Limburg-Weilburg der HGON bereits im Jahr 2019 beim Regierungspräsidium Gießen einen Antrag auf einstweilige Sicherstellung als Naturschutzgebiet. Im März dieses Jahres erneuerte die NI die Forderung der Unterschutzstellung im Rahmen einer Stellungnahme zum Regionalplan Mittelhessen.
„Die Naturschutzinitiative dankt Dr. Holger Rittweger für die fantastischen Einblicke in die geheimnisvolle und schützenswerte Welt des Hauser Waldes. Mit seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz in diesem Gebiet wollen wir es gemeinsam schaffen, dieses Kleinod an der Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz zu erhalten“, so Claudia Luber, Leiterin der Geschäftsstelle der NI.    red
 

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März 2022

 

Presseberichte zur aktuellen Entwicklung:

 

NNP, 01. März 2022

Bürgerliste: Rücktritt vom Vertrag mit Enertrag

Hausen   Baubeginn der Windräder durch Energieunternehmen ist seit Jahren überfällig

Die Gemeinde Waldbrunn soll vom Vertrag mit dem Energieunternehmen Enertrag zurücktreten. So lautet der Antrag der Bürgerliste Waldbrunn (BLW), den sie in der morgigen Gemeindevertretersitzung vorbrıngen wird. Die Vereinbarung mit Enertrag sieht die Errichtung von Windkraftanlagen im Hauser Wald vor, mit deren Bau innerhalb von fünf Jahren nach Vertragsabschluss begonnen werden sollte, andernfalls könne dıe Gemeinde von dem Vertrag zurücktreten. Dieser Fall sei jetzt eingetreten, argumentiert BLW-Fraktionsvorsitzender Manfred Lischeck. Denn der Vertragsabschluss datiert im April 2014, Da die mit Enertrag vereinbarten Nutzungsflächen im Ortsteil Hausen liegen, habe er den Antrag seiner Fraktion bereits vor der Parlamentssitzung dem Ortsbeirat Hausen vorgelegt. Das Gremium sollte Lischeck zufolge die Moglichkeit erhalten, „der Gemeindevertretung nach eigener Einschätzung eine Entscheidungshilfe“ zu geben. Die Einschätzung des Ortsbeirats, der aus drei BLW Mandatsträgern und einem Christdemokraten besteht, ist klar: Der Vorstoß der Bürgerliste zum sofortigen Vertragsrücktritt wird mehrheitlich unterstützt.

Einmalige Chance jetzt nutzen

Die Chance, jetzt aus der Vereinbarung mit Enertrag auszusteigen, sei einmalig und müsse genutzt werden, erklärte Ortsbeirat Claus Bornschein (BLW). Die „Wasserprobleme“ ließen sich nicht leugnen. Wissenschaftliche Untersuchungen hatte ergeben, dass rund 400 Quellbiotope im Hauser Wald bedroht und zerstört würden, sollten hier Fundamente für Windkraftwerke gesetzt und der Boden irreversibel verdichtet werden. Immerhin würden 46 Prozent des Trinkwassers für die gesamte Gemeinde in diesem Gebiet gewonnen, sagte Bornschein.

Auch sein Fraktionskollege, Ortsvorsteher Marc Eisenkopf, verwies darauf, dass alle Ortsteile wegen des zusammenhängenden Ringleitungssystems durch einen Eingriff in die Wasserversorgung betroffen seien. Es sei gerade nicht so, dass die Bürger von Fussingen, Ellar, Hintermeilıngen und Lahr keine Wasserprobleme bekommen könnten, wenn im Hauser Wald die Quellen beschädigt wurden, sagte er. Es gehe eben nicht nur um die Bedenken der Bürger von Hausen. Auch dass der Wald abgeholzt werde, um den Bau von ein oder zwei Windkraftanlagen zu ermöglichen, leuchte ihm nicht ein. Ähnlich hatte sich Ortsbeirat Bornschein positioniert. Auch er sprach sich gegen eine großangelegte Abholzung in der Gemarkung aus.

Eine andere Haltung nimmt Ortsbeirat Hans-Josef Wüst (CDU) ein. Er plädierte in der Sitzung für Transparenz bei der Realisierung des Windkraft-Projekts und für weitere Gespräche mit dem Energieunternehmen Enertrag. Den Politikern sei bei den ursprünglichen Vertragsverhandlungen vorgeworfen worden, nicht alle Details umfangreich dargestellt zu haben. Diesen Fehler dürfe man jetzt nicht wiederholen, weshalb die Fraktion der Christdemokraten eine weitere Informationsveranstaltung für die Bürger von Waldbrunn vorgeschlagen habe.

Infoveranstaltung ohne Umweltschützer

Als Teilnehmer stelle sich die CDU Vertreter der Gemeinde, des Investors und des Regierungspräsidiums vor. Sie sollen nicht nur die Pläne für das Vorhaben offenlegen, sondern auch die vereinbarten Pachtzahlungen nachverhandeln. Die werden für die Enertrag fällig, wenn die Flächen genutzt, die Windräder gebaut werden. Da seit Vertragsabschluss im April 2014 jedoch kein Spatenstich erfolgt sei, flossen folglich auch keine Pachteinnahmen in die Gemeindekasse, erinnerte BLW-Sprecher Lischeck. Warum die Enertrag nun ein Interesse an Neuverhandlungen haben solle, erschließe sich ihm nicht. Eine bessere Verhandlungsposition lasse sich allenfalls dadurch erreichen, dass man vom bestehenden Vertrag zurücktrete und dann von Neuem begınne.

Auch die von der CDU vorgeschlagene Informationsveranstaltung sieht er kritisch. Nach seiner Kenntnis stünden weder Wissenschaftler noch Umweltschützer auf der Teilnehmerliste. Manfred Lischeck: „Da sieht man die Tendenz.” Die Sitzung ist morgen um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle in Lahr.

ANKEN BOHNHORST


 

NNP, 03. März 2022

Vorerst kein Rücktritt vom Nutzungsvertrag

WALDBRUNN   CDU fordert mehr Infos zur Windkraft und Neuverhandlung der Pacht

Die Gemeinde Waldbrunn wird vorerst nicht vom Vertrag mit dem Energieunternehmen Enertrag zurücktreten und sich damit die Option für Windkraftanlagen im Hauser Wald offenhalten. Das entschieden die Gemeindevertreter am Mittwochabend mit der Stimmenmehrheit von CDU und SPD-Mandatsträgern. Die Bürgerliste Waldbrunn (BLW) hatte für einen sofortigen Rücktritt vom Vertrag zur Flächennutzung im Gemeindegebiet geworben. Der Vertreter der AfD nahm an der Sitzung in der Mehrzweckhalle Lahr nicht teil. Mit diesem Beschluss setzt sich die CDU mit ihrem Antrag durch, zunächst der Verwaltung den Auftrag zu erteilen, im Hinblick auf die Errichtung der Windkraftanlage eine Info-Veranstaltung unter Beteiligung des Regierungspräsidiums und des Investors für die Bürgerschaft zu organisieren, um die Informationen zum Stand der Genehmigung zu aktualisieren, formulierte CDU-Fraktionsvorsitzender Torsten Heep. Außerdem soll die Verwaltung die Pachtzahlungen mit dem Investor neu verhandeln. Zum jetzigen Zeitpunkt wolle man „noch nicht entscheiden“.

Nutzen muss Schaden dauerhaft überwiegen

Die Bürgerliste vertritt hier eine andere Meinung. Grundsätzlich unterstütze seine Partei die Energiegewinnung durch Windkraft, stellte BLW-Fraktionsvorsitzender Manfred Lischeck klar. Aber: "Der Nutzen muss den Schaden dauerhaft überwiegen.“ Und das sei bei den geplanten Windkraftanlagen im Hauser Wald nicht der Fall. Das dort bestehende Ökosystem werde nachhaltig beschädigt. „Wir rutschen von einer Naturkatastrophe in die nächste.“ Da mache seine Fraktion nicht mit und positioniere sich klar dagegen, betonte er. Die Möglichkeit, vom Vertrag mit der Enertrag zur Flächennutzung im Hauser Wald zurückzutreten, ergebe sich aus der Vereinbarung mit dem Energieunternehmen aus dem April 2014. Damals sei der Gemeinde ein Rücktrittsrecht für den Fall eingeräumt worden, dass die Enertrag nicht innerhalb von fünf Jahren mit der Errichtung ihrer Windkraftwerke auf Waldbrunner Gemarkung beginnt. Diese Frist sei längst verstrichen, sagte Lischeck im Parlament. Zudem habe sich die Verwaltung damals mit einem Vertrag mit zahlreichen Leerformeln abspeisen lassen. Unter anderem mit Pachtzahlungen, die bedeutend höher hätten ausfallen müssen als das, was die Gemeinde einstreicht. „Die Enertrag zahlt viel zu wenig.“ Weshalb sie also über neue Vertragsmodalitäten, gar über eine höhere Pacht verhandeln solle, leuchte ihm nicht ein. Schließlich hätten die Konditionen dem Unternehmen keine Nachteile beschert. Die Enertrag konzentriere sich allein auf ihre Gewinnmaximierung. Die Gemeinde könne dagegen durchaus von einer Vertragsauflösung profitieren, etwa wenn sie mit anderen Investoren verhandele oder wenn mit der Enertrag neue Vereinbarungen erarbeitet würden.

Nicht nur private Sachverständige *)

Dazu kommt es jetzt aber erst einmal nicht, auch wenn seine Fraktion die Motive der Bürgerliste nachvollziehen könne, räumte CDU-Sprecher Torsten Heep ein. Dennoch sei es der falsche Zeitpunkt, den Vertrag aufzulösen. Wichtig sei, die Bürger von Waldbrunn umfangreich zu informieren — und nicht immer nur von privaten Sachverständigen wie in der Vergangenheit. Auch der Sachverstand des Regierungspräsidiums sei gefragt, und dass deren Experten nach Waldbrunn kämen, um den augenblicklichen Stand des Verfahrens darzustellen, sei sicher. „Das RP kommt, wenn wir das wollen“, bestätigte auch Bürgermeister Peter Blum (parteilos). Christoph Simon, Fraktionsvorsitzender der SPD, wies darauf hin, dass bei der Renaturierung des Lasterbachs im Ortsteil Hausen das Gremium der Sachverständigen ebenfalls groß gewesen sei.

Eine endgültige Entscheidung für die Windkraft sei durch den Antrag seiner Fraktion nicht getroffen worden, machte CDU Mann Heep deutlich. Bislang sei kein Baum im Hauser Wald für ein Windrad gerodet worden, und jetzt ist erst mal Brut und Setzzeit. Daher werde bis zum 30. September ebenfalls nichts unternommen.

ANKEN BOHNHORST

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*) Anmerkung 1:

Mit "private Sachverständige" ist hier der Herausgeber dieser Seite und damit das Büro f. Landschafts- und Paläoökologie gemeint, dem hier unverschämter Weise die entsprechende Kompetenz abgesprochen wird, dessen bisherige Untersuchungen zum Hauser Wald jedoch (auf Veranlassung durch die Obere Naturschutzbehörde beim RP Gießen) längst durch einen (weiteren) unabhängigen externen Fachmann für Quellenökologie überprüft und bestätigt sind!  

(s. dazu erneut unter: >>> 'Hauser Wald' )
 

*) Anmerkung 2:

Eine am 26.02.2022 im Vorfeld und anlässlich der anstehenden Abstimmung auf Bitte der IG Gegenwind zusätzlich angebotene

"Kurzfristige außerplanmäßige Führung zu ausgewählten Quellen im 'Hauser Wald' "  (Treffpunkt: Grillhütte Hausen, Uhrzeit: 16:00 Uhr)

wurde trotz vollständiger Einladung nur von wenigen Gemeindevertretern wahrgenommen.

Dr. H. Rittweger, 11.03.2022

 

 

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Oktober 2021

 

Kahlschläge im Wald
Verfehlte Klimapolitik

>>> https://www.zdf.de/politik/frontal/klimawandel-kahlschlag-im-wald-100.html

 

Bitte unterzeichnen Sie die Petition

Wälder sind keine Holzfabriken - es reicht!!!

Wir Bürger fordern ein neues Bundeswaldgesetz!

Forstwirtschaft am Scheideweg: Bewirtschaftung älterer Buchenbestände muss sich grundlegend ändern

>>> https://www.change.org/p/w%C3%A4lder-sind-keine-holzfabriken-es-reicht-wir-fordern-ein-neues-

bundeswaldgesetz-juliakloeckner-svenjaschulze68/u/29821440?cs_tk=AtErDtdqz7-

SBCvqk2EAAXicyyvNyQEABF8BvBFkZXV5A46XfeJ0lce7b5A%

3D&utm_campaign=a39428b3da4e4615980de5ca18bb719c&utm_content=initial_v0_5_0&utm_

medium=email&utm_source=petition_update&utm_term=cs

 

weitere Informationen:

 

Video auf Youtube:  https://www.youtube.com/watch?v=TTUBhBh-DJU&t=12s

 

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2021/11/09/forstwirtschaft-am-

scheideweg-bewirtschaftung-%C3%A4ltere-buchenbest%C3%A4nde-muss-sich-

grundlegend-%C3%A4ndern/

 

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Halterner Zeitung, 27. Oktober 2021

Eingestürztes Windrad in Haltern:

Hunderte Liter Öl verseuchen Waldboden

https://www.halternerzeitung.de/haltern/eingestuerztes-windrad-in-haltern-

hunderte-liter-oel-verseuchen-waldboden-w1688441-p-3000361367/

 

Wer glaubt, dass dies nicht auch in jedem anderen Waldgebiet und damit natürlich auch im Einzugsgebiet von (Trinkwasser-) Quellen passieren kann, der glaubt sicher auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten ...

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Gemeindevertreter ...
 


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und auch das stellt für jedes Waldökosystem eine ganz sicher völlig unterschätzte Bedrohung dar:

 

SWR Aktuell, 28. Oktober 2021

Sturm zerstört Windrad im Hunsrück:

Wie sicher sind Windkraftanlagen?

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/wie-sicher-sind-windraeder-100.html


"Die Rotorblätter vieler Windkraftanlagen enthalten Carbonfasern, die als Sondermüll gelten und im Verdacht stehen, krebserregend zu sein"
 

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NNP, 03. Oktober 2021

Hauser Wald: Rückepferde oder Harvester?
DORNBURG  FDP/Bündnis-Grüne legen Gutachten vor - CDU, FWG und SPD zögern
 

von

ANKEN BOHNHORST

 

Die Gemeindevertreter Reiner Schmidt und Nicolas Hormel von der neu gegründeten Fraktionsgemeinschaft FDP/Bündnis 90-Die Grünen wollen den Hauser Wald retten. Deshalb forderten sie vor wenigen Tagen im Parlament, das Terrain künftig mit Rückepferden bewirtschaften zu lassen statt wie bisher mit einem Harvester. Der Hauser Wald sei in Gefahr, argumentierte Schmidt. Nicht nur der oberirdisch sichtbare Teil mit Bäumen, Sträuchern und Farnen. Auch die Tümpel und Sickerquellen, die mit ihren Quellgerinnen ein unterirdisches Biotop-Verbundsystem bilden. Dieses System, dessen Vorhandensein inzwischen auch von unabhängigen Quellexperten bestätigt worden sei, wird Schmidt zufolge von schweren Fahrzeugen regelrecht zerdrückt. „Dieses gilt es in Zukunft zwingend zu,verhindern.“
Der Vorstoß von FDP/BündnisGrünen stützt sich auf einen Antrag der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz aus dem Jahr 2019, mit dem erreicht werden sollte, den Hauser Wald als Naturschutzgebiet auszuweisen: „Zur Erhaltung und Entwicklung schutzbedeutsamer Lebensstätten, Biotope und Lebensgemeinschaften der hier vorkommenden wildlebenden Tier- und Pflanzenarten“ Außerdem gehe es um „Erhalt und Erforschung eines großen zusammenhängenden Grundwasserleiters mit zahlreichen Quellaustritten und die diesen Grundwasserhorizont aufstauende reliktische tertiäre Rotlehm-Schicht“. Und der Wald biete eine „außerschulische Kulisse zur Vermittlung von heimischer Natur und den spezifischen ökologischen Zusammenhängen“.
Auch die FDP-Landtagsabgeordnete Marion Schardt-Sauer hatte sich vor wenigen Wochen einen Eindruck vom Hauser Wald verschafft und sich für den Naturschutz dort eingesetzt. Noch sei es nicht zu spät. „Die Landesregierung kann die Zerstörung dieses kleinen Naturwunders noch verhindern. Dafür möchten wir ein Bewusstsein schaffen“, sagte Schardt-Sauer. Daher habe die FDP im Landtag eine Kleine Anfrage zu den Plänen der Regierung gestellt, wie diese die Quellwasservorkommen, die Pflanzenwelt und die Tiere vor den Baumaßnahmen und deren Folgen schützen will. Auch sie wies auf den Einsatz von Rückepferden als Alternative zu Harvestern hin. Eine Antwort liegt bislang nicht vor.
Dennoch sind das Gutachten und die Kleine Anfrage die argumentativen Säulen, die dem Antrag von Schmidt und Hormel Tragfähigkeit verleihen sollten. Die Unterstützung durch CDU, FWG und SPD blieb jedoch aus. Ob und wo in dem Gebiet Schäden entstanden seien, lasse sich nicht festmachen, sagte Alois Höhler (CDU). Reiner Schmidt erwiderte: Dann müsse das Gutachten sorgfältig gelesen werden, und dann hätten sich die anderen Fraktionen für die Informationsveranstaltungen zum Hauser Wald interessieren und an einer Erkundungstour teilnehmen sollen. Da sei aber kein Gemeindevertreter erschienen. Jetzt so zu tun, als wäre das alles neu, sei unredlich. Die Parlamentarier entschieden, erst die Antwort der Kleinen Anfrage abzuwarten, ehe sie einen Beschluss über den Antrag von FDP/Bündnis 90-Die Grünen fassen.
 

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September 2021

 

Eine verspätete Nachricht aus der Nachbarschaft (das nachfolgende "Rundschreiben Gegenwind Höchst" wurde dankenswerterweise von D. Hanke übermittelt):

Verein Gegenwind Höchst e.V. im Verbund mit "Initiative für Altendiez e.V.", BI "Hirschberg gegen die Umzingelung" und OG Hambach

FÜR den ERHALT
unserer wertvollen kulturhistorischen Naturlandschaft, den Wald, das Trinkwasserquellgebiet, die Artenvielfalt im NATURPARK NASSAU !

Das hat die zuständige Genehmigungsbehörde der Kreisverwaltung Rhein - Lahn
entschieden und dem Bürgermeister von Hambach auf Anfrage mitgeteilt.
In unserer Informationsveranstaltung am 10. Aug. 2021 verlas Peter Sehr,
im voll besetzten Gastraum von La Taberna, folgende Nachricht:

„Sehr geehrter Herr Sehr,
den Antrag auf die Errichtung der WEA Altendiez hat der Kreis zwischenzeitlich
abgelehnt. Der Antragsteller hat dagegen Widerspruch eingelegt. Die
Widerspruchsbegründung haben wir erst kürzlich erhalten. Die weiteren
Verfahrensschritte unsererseits sind derzeit, Prüfung einer möglichen Abhilfe
des Widerspruchs und Vorlage an den Kreisrechtsausschuss.“

Wir sind damit bestätigt worden in unserem gemeinsamen Widerstand gegen die
Zerstörung unserer noch liebenswert intakten Heimatregion
im Naturpark Nassau!
Wir danken den politischen Entscheidungsträgern für die Aufnahme eines
Dialogs zur Information und Meinungsbildung aller Bürgerinnen und Bürger,
und die erfolgte gewissenhafte, objektive Prüfung des geplanten Bauvorhabens.
Das ist zu unserer Freude und Zufriedenheit der aktuelle Sachstand.
Mit besten Grüßen
D.Hanke S.Seehaus U.Jürgens K.H. Wilbert
Altendiez, 11. Aug. 2021

 

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August 2021

Pressebericht

 

"Windkraft darf nicht die ökologische Vielfalt zerstören"

FDP-Politiker und Naturschützer unterwegs in Biotop-Verbundsystem

 (Nassauische Neue Presse 18.08.2021)

>>>  Download Presseartikel

 

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Juni 2021

Pressebericht

 

"Kein Platz mehr für Schwarzstörche?"

 (Nassauische Neue Presse 10.06.2021)

Schwarzstorch-Paar mit Nachwuchs im 'Hauser Wald' am 09.06.2018 (Foto: Revier-Förster P. Schönke, Dornburg-Langendernbach) 

>>>  Download Presseartikel

 

dazu:

"Naturschutz muss berücksichtigt werden"

 (Leserbrief Georg Reitz, Nassauische Neue Presse 17.06.2021)

>>>  Download Leserbrief

 

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Mai 2021

Pressebericht

 

"Verdichteter Boden, bedrohtes Quellbiotop"

 (Nassauische Neue Presse 08.05.2021)

>>> Download Presseartikel zum Hauser Wald

 

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>>> Aktueller Einschub Mai/Juni 2021 <<<

+++  Gegenwind aktuell   +++   Naturschutz aktuell   +++

 

"Über ein Vorranggebiet für Windkraft, das niemals eines hätte werden dürfen"

> Exkursion ‚Hauser Wald‘ <

mit Vertretern des RP Gießen am 19.05.2021

 

Ein persönlicher Rückblick von Dr. Holger Rittweger 

>>> Download

 

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Mai 2021

Pressemitteilung

Harvester zerstören Quellbiotope im Hauser Wald und bei Westernohe

Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. (NI) fordert mehr Waldschutz

https://www.naturschutz-initiative.de/pressemitteilungen/926-19-03-2021-pm-zerstoerte-quellbiotope-

im-hauser-wald-und-bei-westernohe

 

s. auch:

 

Forst auf dem Holzweg - Harvester zerstören Waldboden und Quellbiotope  >>>

 

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März 2021

 

Aktualisierung zum Eintrag v. Juli -August 2019 (s. unten):

 

Die Bürgerenergiegesellschaft „Bürgerwind Westerwald II UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG

  ist mit Eintrag vom 01.03.2021 HRA 3275 NP beim Amtsgericht Neuruppin aufgelöst, die Firma erloschen. Die u. g. Kommanditisten sind aus der Gesellschaft ausgeschieden.

(Hinweis von B. Fritz, Waldbrunn)
 

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>>> Aktueller Einschub Februar 2021 <<<

+++  Gegenwind aktuell   +++   Naturschutz aktuell   +++

 

Wenn man verstanden hat, dass wir keinen Quadratmeter unberührte Natur mehr versiegeln dürfen - egal wofür !

 

HOCHWASSER

> Eine Ursachenanalyse

 

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>>> Aktueller Einschub August-September 2020 <<<

+++  Gegenwind aktuell   +++   Naturschutz aktuell   +++

 

Ein neues Transparent der IG Gegenwind:

 

                                                                                           Foto: N. Lieder

 

und ein paar Anmerkungen zur:

 

         

>>>  Krötenwanderung

 

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>>> Aktueller Einschub Mai/Juni 2020 <<<

+++  Gegenwind aktuell   +++   Naturschutz aktuell   +++

"Klimawandel bedroht Artenvielfalt in Hessen"
"Mehr als 70 heimische Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht.

Hessen hat eine Liste mit den „Klimaverlierern“ erstellen lassen."

Unter diesem Titel machte z. B. die Frankfurter Rundschau (FR) vom 02. Januar 2020 auf ein ernstes Problem aufmerksam, welches u. a. auf die Zunahme von trocken-heißen Sommer zurückzuführen ist.

(Quelle: https://www.fr.de/politik/hessen-klimawandel-bedroht-artenvielfalt-zr-13413928.html)

 

"Der Klimawandel bedroht zunehmend Tier- und Pflanzenarten in Hessen. Nach Auskunft des hessischen Umweltministeriums sind 73 Arten bereits jetzt vom Aussterben bedroht und weitere 70 stark gefährdet. Um sich einen Überblick über die Auswirkungen des Klimawandels zu verschaffen, hat das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) eine Liste mit 234 heimischen Tier- und Pflanzenarten erstellt, die als „Klimaverlierer“ gelten. Bei ihnen handelt es sich überwiegend um kälte- und feuchtigkeitsliebende Arten."

„Nicht nur am Amazonas, sondern auch hier in Hessen ist die Artenvielfalt durch die Klimakrise in Gefahr“, wird Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) zitiert, die gleichfalls betont, dass neben den 234 Tier- und Pflanzenarten auch 31 Lebensraumtypen bedroht seien. „Das Land versucht unter anderem durch die Renaturierung von Quellen und Bächen die Population des Feuersalamanders in Hessen zu sichern“, wird die Ministerin weiter zitiert. Sie beruft sich dabei explizit auf die o. a. Studie des HLNUG, die sich mit der drohenden massiven Verschiebung von Klima- und Vegetationszonen sowie den spezifischen Artengemeinschaften befasst (https://www.hlnug.de/themen/naturschutz/klimawandel-und-biologische-vielfalt). Danach sind vor allem solche Lebensraumtypen bedroht, "die eine hohe Grundwasser- bzw. Oberflächenwasserabhängigkeit besitzen oder auf die Höhenlagen beschränkt sind". 

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Anmerkung d. Verfassers:

Ob Frau Ministerin Hinz überhaupt weiß oder ausreichend bedenkt, dass genau diese stark bedrohten Lebensraumtypen in unseren bewaldeten Höhenlagen nachweislich und vielfach direkt durch den Bau von Windkraftanlagen zerstört werden? Und dass diese Zerstörungen auf der Basis von vollkommen unzureichenden von den Windkraftinvestoren eingekauften Gutachten sowie daraus resultierenden kompletten Fehlplanungen geschehen - wobei der Ausbau erneuerbarer Energie doch eigentlich dem Schutz dieser Lebensräume dienen sollte?

 

    

Tümpelquelle mit austretendem Quellgerinne und anschließender ausgedehnter Überschwemmungsfläche sowie (rechts) Sturzquelle innerhalb einer Quellflur im "Hauser Wald". Beide gesetzlich geschützten (!) Lebensräume sind nach den offiziellen Gutachten gar nicht vorhanden ... und würden nach den darauf basierenden Plänen durch den Bau von Windkraftanlagen zerstört.

(Die Abbildungen sind Teil eines umfangreichen Gutachtens des BLP; Foto / Filmausschnitt H. Rittweger 2019).

 

>> Quellen mitsamt großräumigem Einzugsgebiet, Bachoberläufe und feuchte Wälder müssen absolute Tabuzonen für jegliche Tiefbaumaßnahmen und damit auch für Windkraft sein ! <<

 

>>> Frau Ministerin Hinz ist herzlich eingeladen, sich diese Lebensräume, in denen zahlreiche hochangepasste sowie sensible und hochgradig gefährdete Arten nachzuweisen sind, vor Ort anzusehen (s. auch unter: >>> 'Hauser Wald' ).


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Laut o. g. FR-Artikel betrachtet Frau Ministerin Hinz die vom HLNUG angefertigte Liste auch als ein "wichtiges Werkzeug für Artenschutzmaßnahmen", die im Rahmen des "Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025" angewendet werden (Hrsg.: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2017). 

(s. https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/integrierter_klimaschutzplan_

web _barrierefrei.pdf)

Dieser bietet eine gute Zusammenfassung des globalen Klimawandels und der möglichen spezifischen Gefahren für das Bundesland Hessen. Bemerkenswert ist jedoch, dass sich darin die Begriffe "Wohlstand" und "Wachstum" mehr als zehn mal finden lassen; Passagen, in denen es um die allgemeine Förderung der Wirtschaft (ohne Land- und Forstwirtschaft etc.) geht, findet man sogar mehr als 50 mal. Nach "Energie sparen" oder "Konsum drosseln" bzw. "reduzieren" oder einer "Entsiegelung von Flächen" oder gar "Aufforstung" sucht man indes vergebens, von einer "Reduktion des Flächenverbrauchs" ist nur einmal ganz am Ende in einer Tabelle die Rede. Wirklich konkrete Maßnahmen zum Naturschutz (mit einer Ausnahme: Moor-Renaturierung) oder einer Einführung einer echten "Kreislaufwirtschaft" sind gleichsam nicht zu finden. Besonders nachdenklich stimmt am Ende, dass hier auch keine einzige Maßnahme zur Energiespeicherung aufgeführt ist - die zentrale Herausforderung, wenn eine Umstellung auf erneuerbare Energie überhaupt funktionieren soll.

 

Ob so Klimaschutz und eine Umstellung auf erneuerbare Energien gelingen kann ... ?

Gut, dass eine zunehmende Zahl an Wissenschaftlern und Naturschützern sowie auch die "Fridays for future - Bewegung" da schon mehr begriffen haben:

"Das wirtschaftliche Handeln darf nicht weiterhin planetare Grenzen überschreiten."

 

>>> https://fridaysforfuture.de/forderungen/

 

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Zur Abrundung hinsichtlich wirtschaftlicher Interessen in Sachen "Gutachterwesen und Windkraft-Planung" sei schließlich noch auf ein besonderes Interview verwiesen:

Bianca Klein (e-motion-film.de) im Gespräch mit Herrn Dirk Bernd, Gutachter für Artenschutz

>>> https://www.youtube.com/watch?v=KeMbWYDrOgo&feature=youtu.be

Zitat:

>>> „Wenn sie nicht weichgespült sind als Gutachter und als Erfüllungsgehilfe der Industrie auftreten, sind sie nicht gern gesehen“ <<<
 

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Februar 2020

 

Als Reaktion auf den u. a. Artikel aus der Nassauischen Neuen Presse v. 30.01.2020 erschien dann der nachfolgende Leserbrief v. Th. Blum (HGON Waldbrunn-Hausen)

(digitalisiert v. T. Wüst, Waldbrunn-Hausen):

Alles dreht sich ums Geld

Zu „Die richtigen Worte finden" (Ausgabe vom 30. Januar):

Die Aussage von Herrn Heep „Es wird an der Grundsteuerschraube gedreht“ offenbart die eigentliche Problematik der sogenannten Energiewende. Im Prinzip dreht es sich nur noch ums Geld. Die Entwicklung und Umsetzung alternativer Energien ist wichtig und gut. Allerdings müssen dabei unbedingt bestehende Naturschutzregelungen eingehalten werden. Die Generierung von Geldmitteln darf hierbei niemals das ausschlaggebende Argument sein. Der Hauser Wald, in den einige Verantwortliche der Waldbrunner Gemeinde gerne riesige Industrieanlagen stellen möchten, ist Lebensraum vieler seltener und schützenswerter Tier- und Pflanzenarten und beherbergt zudem zahlreiche Quellbiotope, die zur Gewinnung unseres Trinkwassers unerlässlich sind. Jetzt, wo das Aufstellen von Windrädern bei sehr vielen betroffenen Bürgern auf Widerstand gestoßen und beinahe zum Erliegen gekommen ist, versucht die Politik nun auf andere Weise das Ganze wieder in Schwung zu bringen. Man möchte durch „Bürgerbeteiligungen“ mehr Akzeptanz erreichen. Bürgerbeteiligung ist prinzipiell immer eine gute Sache. Allerdings hat sie in diesem Fall doch einen sehr faden Beigeschmack. Bestehende Gesetze zu umgehen, indem man Anwohnern Geldgewinne in Aussicht stellt, kann man schon beinahe als Bestechung ansehen. Es gibt aber Menschen, denen Moral und der Erhalt der Natur wichtiger sind, als schnöder Mammon.

Thomas Blum, Hausen


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Januar 2020

 

Im Anschluss an eine Gemeindevertretersitzung der Gemeinde Waldbrunn erschien der nachfolgende Artikel in der Nassauischen Neuen Presse; digitalisiert v. T. Wüst, Waldbrunn-Hausen):

 

NNP, 30. Januar 2020

Die richtigen Worte finden

Waldbrunn  Bürger sollen entscheiden

von

ANKEN BOHNHORST

Die Windkraft sorgt weiterhin für Turbulenzen in Lahr. Zwar sei „die Sache entscheidungsreif“, sagte Marc Eisenkopf, Fraktionsvorsitzender der Bürgerliste (BL), in der aktuellen Gemeindevertretersitzung. Seit nahezu zehn Jahren werde kontrovers und intensiv diskutiert. Trotzdem: Ehe die Planungen einer Anlage zwischen Lahr und Waldernbach in der angrenzenden Gemeinde Mengerskirchen weiter konkretisiert werden, sollen die Bürger entscheiden, ob überhaupt Windkraftanlagen im Wasserschutz- und Waldgebiet der Gemeinde errichtet werden oder nicht.

Alle Interessen berücksichtigen

Darüber sind sich alle drei Fraktionen, BL, CDU und SPD, einig. Deshalb hatte die Bürgerliste in der Gemeindevertretung einen Antrag zur Durchführung des Bürgerentscheids gestellt - und zu Beginn der Sitzung zurückgezogen. Fraktionsübergreifend habe man sich schwer getan, eine rechtlich belastbare, die Sorgen und Interessen der Bürger berücksichtigende und dennoch unmissverständliche Fragestellung zu formulieren, räumte Eisenkopf ein. Das aber sei die Voraussetzung für einen sinnvollen Bürgerentscheid. Und die sei derzeit nicht gegeben. Vielmehr habe sich bei den Gemeindevertretern eine gewisse Unsicherheit breit gemacht, weshalb man sich zunächst um eine Stellungsnahme der Kommunalaufsicht sowie des Hessischen Städte- und Gemeindebunds bemühen werde.

Tatsächlich ist die Lage verzwickt. Hätte die Bürgerliste ihren Antrag auf einen Bürgerentscheid mit ihrer ursprünglichen Formulierung gestellt und bei der Abstimmung in der Gemeindevertretung hierfür nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht, wäre das Vorhaben vorläufig gescheitert, erklärte BL-Vorsitzender Eisenkopf. „Dann hätten wir eine Sperrfrist von einem Jahr.“ Dieses Risiko dürfe man nicht eingehen, mahnte er. „Wir können uns keine Schnellschüsse erlauben.“ Er fordert, den Antrag in den Haushalt- und Finanzausschuss zurückzuverweisen (HFA) und hier gemeinsam mit allen Fraktionen eine Formulierung zu finden.

Im Ausschuss gemeinsam beraten

Diesen Vorschlag bestätigten auch SPD und CDU. Allerdings machte Frank Zipp (SPD) zunächst seinem Unmut über die Hessische Landesregierung Luft. Zu argumentieren, „wenn man in der Nähe eines Windrads wohnt, dann muss man halt damit leben“ sei „blanker Zynismus“. Und Torsten Heep, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, betonte, es sei grundsätzlich wichtig, die Bürger in das Großprojekt einzubinden. „Ein Bürgerentscheid ist hilfreich.“

Allerdings müsse den Bürgern auch klar sein, welche Konsequenzen eine Ablehnung der Windenergieanlage hat. Sollte die Anlage nicht realisiert werden, würden der Gemeinde Pachteinnahmen für das Projekt im sechsstelligen Bereich entgehen, sagt Heep. Da aber der Haushalt ausgeglichen sein muss, müssen dann entweder die Ausgaben gekürzt, also Investitionsmaßnahmen gedrosselt werden. Oder es müssen mehr Einnahmen im Haushalt generiert werden. In der praktischen Umsetzung heißt das nach Heeps Einschätzung: „Es wird an der Grundsteuerschraube gedreht.“
 

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November 2019 

 

Im Nachgang zu einem "Info-Abend Windenergie" in der Mehrzweckhalle in Waldbrunn-Lahr, zu dem der Herausgeber dieser Seite eine Powerpoint-Präsentation zum Thema Trinkwasser und Quellen im Hauser Wald beitrug, erschien in der Nassauischen Neuen Presse folgender Artikel (digitalisiert v. T. Wüst, Waldbrunn-Hausen):

 

NNP, 20. November 2019

"Eine Katastrophe für die Artenvielfalt"

Lahr  IG Gegenwind informiert über geplante Windanlagen

Werden sich auf der Höhe zwischen Lahr und Waldernbach demnächst Windräder drehen, und wenn ja, wie bekommen diese Bauwerke der Natur und den Menschen? Darüber informierte die Initiative IG Gegenwind jetzt in der Sporthalle Lahr. Rund 200 Bürger hörten zu, diskutierten mit und erfuhren, dass sie ihre Zukunft mit einem Bürgerentscheid selbst mitgestalten können.

VON ANKEN BOHNHORST

Rund 30000 Windanlagen gibt es derzeit in Deutschland, sagt Stefan Wingenbach von der Initiative "IG Gegenwind" fest. Fünf weitere Anlagen könnten im Wald zwischen Lahr und Waldernbach dazukommen. Zwei Flächen der Gemeinden Waldbrunn und Mengerskirchen sowie von Hessen Forst sind hier zu Vorranggebieten ausgewiesen worden, und das bedeute mindestens, dass hier Pläne für Windanlagen geschmiedet würden, sagt Roger Simak vom Verein "Windkraft mit Vernunft“. Wo ein Vorranggebiet ist, wird über dessen Verwendung nachgedacht. Das gilt dem Fachmann zufolge auch für Hintermeilingen. Auch hier sei eine Fläche zum Vorranggebiet deklariert worden. Ob sich eines Tages tatsächlich Windräder drehen werden, ist indes noch nicht entschieden.

Auch für Lahr ist noch keine Entscheidung gefallen. Möglich wären Windräder‚ die von der Wohnbebauung in Lahr und in Fussingen in jeweils 1000 Meter Entfernung errichtet würden. Möglich und rechtlich zulässig wäre das. Nur ist die ökologische Sinnhaftigkeit fraglich, gibt Dr. Holger Rittweger vom Büro für Landschafts- und Paläoökologie Waldbrunn zu Bedenken. Dabei sei er keineswegs ein Gegner der Windkraft, sondern ein Kritiker, weshalb er über seine Erkenntnisse sprach, die sich auf den Hauser Wald beziehen. Auch hier ist die Errichtung von Windanlagen geplant. Die Beeinträchtigung der vorhandenen Biotope, wie Rittweger sie beobachtet, könnte auch in Lahr drohen.

Variable Wertungen

Allerdings gibt es in Hausen unterschiedliche Einschätzungen der Windkraft-Wirkung auf Flora und Fauna. „Gesetzlich geschützte Biotope sind nicht betroffen“, zitiert Rittweger die offizielle Beurteilung des Areals. Seine über mehrere Jahre hinweg vorgenommenen Analysen weisen dagegen ein anderes Ergebnis aus. Der Verbund von Feuchtbiotopen sei durchaus gestört. Wer sich freilich nicht mit der detaillierten Bestandsaufnahme befasse, etwa die Quell-Erbsenmuschel nicht berücksichtige oder den Eschen-Erlen-Sumpfwald ignoriere, blende nicht erfasste Ergebnisse als nicht vorhanden aus. Im Hauser Wald sei das fatal, sagt Rittweger. Sein Fazit: „Windkraft ist eine Katastrophe für die Artenvielfalt.“

Kritisch zu Windanlagen in Lahr ist auch die Haltung von Stefan Wingenbach von der Bürgerinitiative IG Gegenwind. Er spricht zudem von einer möglichen Gefahr für die Grundwasserversorgung. Immerhin trägt der Lahrer Brunnen rund 16 Prozent zur Waldbrunner Grundwasserversorgung bei; das entspricht 37000 Kubikmeter. Aus dem Brunnen in Hausen fließen sogar 117000 Kubikmeter in die Grundwasserversorgung. Das könnte aber durch die chemische Beschaffenheit des in den Anlagen verbauten Betons beeinträchtigt werden. Die Risiken seien nicht bekannt.

Genaue Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit der Anlagen liegen ebenfalls noch nicht vor. Zwar habe Mengerskirchen nach Aussage von Roger Simak „klug gehandelt“ und generiere durch die Anlagen am Knoten jährlich 400000 bis 500000 Euro. Die Einnahmen im Hauser Wald würden indes nur mit jährlich rund 36000 Euro pro Anlage taxiert, antwortet er einem Bürger auf dessen Frage nach der Rentabilität.

Trotz der Skepsis gegenüber den Windkraftanlagen bleibt bei einigen Besuchern in der Mehrzweckhalle die Frage: „Wie sollen wir den Energiebedarf decken ohne Atom- und Windkraft, ohne Kohle, aber mit E-Fahrzeugen?“ Ein Allheilmittel gebe es nicht, räumt Wingenbach ein. Fest steht für ihn aber, die Energiewende muss langsamer angegangen werden. Und mit Beteiligung der Bürger. Die könnten beispielsweise einen Bürgerentscheid zum Thema Windkraft anstoßen. Die Unterschriften von zehn Prozent der wahlberechtigten Bürger der Gemeinde sind hierzu notwendig. Für Waldbrunn sind dies 428, hat Roger Simak ermittelt. Alternativ könnte die Initiative für einen Bürgerentscheid auch aus der Gemeindevertretung entwickelt werden. Hier müssten zwei Drittel aller Mitglieder für einen Bürgerentscheid stimmen. Die nächste öffentliche Sitzung des Gemeindeparlaments ist am Donnerstag, 28. November, 19 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Fussingen.
 

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November 2019 

 

Der Herausgeber dieser Seiten schreibt einen persönlichen Brief an Herrn Regierungspräsidenten Dr. Christoph Ullrich in Sachen Trinkwasser-Schutz, Quellen- und Feuchtbiotope im 'Hauser Wald'.

 

 

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November 2019 

"Zielabweichungsverfahren"

„Vorranggebiet Windkraft versus Naturschutzgebiet“

 

Da die inzwischen vorliegenden naturschutzfachlichen Erkenntnisse zum 'Hauser Wald' (s. u.: NSG-Antrag März 2019; > Pressemitteilung ) während der ursprünglichen Regionalplanung (Aufstellung des sog. "Teilregionalplan Energie Mittelhessen" (TRPEM) 2016) noch nicht bekannt waren und die Ausweisung als "Vorranggebiet zur Nutzung der Windenergie" somit auf falschen (bzw. unzureichenden) Daten beruht, wäre es naheliegend, diesen Fehler durch ein "Abweichen vom ursprünglichen Planziel" zu beheben. Aus diesem Grund wandten sich die für den NSG-Antrag zeichnenden Naturschutzverbände Naturschutzinitiative e.V. (NI) und Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) am 05.11.2019 per Brief an die Obere Naturschutzbehörde (ONB) im RP Gießen und baten diese um Einleitung eines sog. "Zielabweichungsverfahrens"

Seitens der ONB wurde jedoch am 18.11.2019 geantwortet, dass ein Zielabweichungsverfahren als naheliegendes Instrument vorliegend nicht in Betracht komme, da von Zielen der Raumordnung nur abgewichen werden könne, wenn einerseits die Abweichung unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und andererseits die Grundzüge der Planung nicht berührt würden. Für eine Ausweisung als Naturschutzgebiet (NSG) wäre vielmehr zwingend eine Planänderung (TRPEM) durchzuführen. Eine Unterschutzstellung sowie eine einstweilige Sicherstellung seien somit derzeit rechtlich nicht durchsetzbar, da die raumordnerische Zielfestlegung "Vorranggebiet zur Nutzung der Windenergie 1103" einen vorrangigen rechtlichen Hinderungsgrund zur Unterschutzstellung des Gebietes „Hauser Wald“ als Naturschutzgebiet darstelle ...

Anmerkung d. Verfassers:

Ist das Ganze ggf. auch formaljuristisch fundiert zu begründen ..., ist es für einen "normal Verständigen" dennoch schwer nachvollziehbar:

Muss ich, wenn mich mein "Navi" aufgrund fehlender aktueller und eindeutig falscher Kartendaten komplett in die falsche Richtung führt, wirklich weiter fahren, bis die Firma die Software ändert ?

Kostet das nicht unnötig Zeit und Geld und Energie und CO2 ... ?

 

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Oktober 2019 

 

Die inzwischen umbenannte "Bürgerinitiative IG Gegenwind im Wald" gibt einen neuen achtseitigen Flyer heraus, der an sämtliche Haushalte in Waldbrunn, Mengerskirchen-Waldernbach und Dornburg verteilt wird.

 

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September 2019 

 

Nach einer Bürgerversammlung in Waldbrunn-Lahr erschien in der Lokalzeitung folgender Artikel, für den man sich jeden weiteren Kommentar ersparen kann (digitalisiert v. T. Wüst, Waldbrunn-Hausen):

 

NNP, 12. September 2019

Keine Diskussion:
Bürger sauer
Lahr   Telefonische Umfrage zum Windpark

Bevor eine Entscheidung für oder gegen den Windpark bei Lahr gefällt wird, sollen die Bürger des Waldbrunner Ortsteil hierzu telefonisch befragt werden. Darüber wollte die Verwaltung informieren. Diskutieren wollte sie nicht, weshalb die Versammlung in der Mehrzweckhalle zu einer verbalen Keilerei ausuferte.


VON ANKEN BOHNHORST

Über Windkraft werde an diesem Abend nicht diskutiert, sagt Dr. Wolfgang Hofmann (CDU), Vorsitzender der Waldbrunner Gemeindevertretung und Gastgeber der Versammlung, gleich zu Beginn der Versammlung, zu der etwa 200 Bürger gekommen sind. „Das Grundthema ist hier tabu.“ Informiert werde lediglich darüber, dass in einer telefonischen Befragung 400 Bürger der Gemeinde ihre Meinung zum möglichen Windpark Waldbrunn-Mengerskirchen äußern dürfen. Andere grundlegende Aspekte, Fragen und Bedenken der Bürger werde er nicht zulassen, betont er – und bringt damit nur wenige Augenblicke nach seinen Begrüßungsworten die Mehrheit der Zuhörer gegen sich auf. Sie seien gekommen, um Informationen zu erhalten, rufen einige Bürger. Sie wollen wissen: Welche Pläne gibt es für das gemeinsame Projekt mit Mengerskirchen? Mit welchen Auswirkungen auf Mensch und Natur ist zu rechnen? Wie soll man sich eine Meinung bilden, ohne zuvor Details erfahren zu haben?

Keine Diskussion, wiederholt Hofmann, und spätestens jetzt wird deutlich: Dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, dem gewählten Beschlussorgan der Gemeinde, wird bei seiner Versammlungsleitung kein Zugeständnis abzubringen sein. Fragesteller kanzelt Hofmann ab. Einen Mann fragt er gar, ob der überhaupt in Waldbrunn wohne und stellt dessen Rederecht in Frage. „Wir informieren über die Befragung. Das ist unser Service.“ Mehr nicht. Allenfalls eine kurze Einführung in eine mögliche Windpark-Option, präsentiert von Bürgermeister Peter Blum (parteilos). Der spricht von einem rechtskräftigen Teilregionalplan Energie und davon, dass Mengerskirchen in seinen Planungen schon weiter und aktiver sei. „Wir sind da reingestolpert“, räumt Blum ein. Vorstellbar seien Windpark-Modelle mit vier bis sechs Anlagen in einer Entfernung von rund 1000 Meter vom Ortsausgang Lahr. Details über die Anlagen kenne er derzeit selbst nicht. Die sollen in einer später zu erstellenden Konzeptstudie stehen. Die wiederum wird mit 350.000 bis 500.000 Euro wesentlich teurer sei als eine telefonische Befragung, für die die Gemeinde 8000 bis 10.000 Euro auf den Tisch lege müsse, sagt Thomas Scholz (CDU), Bürgermeister von Mengerskirchen und wegen der am Knoten bereits etablierten Windkraftanlage erfahren mit Telefonumfragen. Scholz soll berichten und bietet einen mehrminütigen Werbeblock für die Windkraft. Dass es ihm um Objektivität geht, ist nach diesem Auftritt schwer vorstellbar.

Wer erstellt die Fragen?

Den Waldbrunner Bürgern jedenfalls reicht das nicht. Wer stellt die Fragen? Warum werden nicht nur Lahrer befragt, die ausschließlich betroffen sind, will Ortsvorsteher Ralph Blattmann (CDU) wissen? Und vor allem, um welche Fragen geht es? Das treibt die Bürger ebenso um wie die Kostenfrage. Auch dazu will Parlamentchef Hofmann keine Fragen zulassen. Nur dass ein Windpark dem Marktflecken Mengerskirchen jährlich 500.000 Euro in den Haushalt spüle und ob das nicht eine „Hausnummer“ sei. Auch zu dieser suggestiven Äußerung darf es keinen Einwand geben. Nur das der Gemeindevorstand die Telefonumfrage beschlossen habe, das steht fest.

Diese schmallippige Informationsstrategie sorgt zunehmend für Ärger, zumal etwa Manfred Lischeck, Bürger aus Waldbrunn und für die Bürgerliste in der Gemeindevertretung ,erklärt, dass die Fraktionen in der Gemeindevertretung durchaus beantragen könnten, die vom Gemeindevorstand beschlossene Telefonumfrage abzublasen. Das müsste freilich in dem Gremium beantragt werden. Ginge es nach den Bürgern in der Lahrer Mehrzweckhalle stünde diesem Antrag nichts im Weg. Die wollen keine telefonische Befragung, so lange deren Abwicklung nicht bekannt ist. Außerdem müssten endlich Fakten zum geplanten Windpark auf den Tisch, fordern die Fragesteller immer wieder. Die sollen sich die Bürger anlesen, empfiehlt Blum, der sichtlich bemüht ist, eine weitere Eskalation zu verhindern. Der Fragenkatalog werde vor der Befragung veröffentlicht, lautet sein Kompromissvorschlag. Wolfgang Hofmann schweigt.

 

Kommentar

Wer fragt, fliegt raus

Diese Veranstaltung konnte nur schief gehen: Parlamentchef Dr. Wolfgang Hofmann lud die Bürger seiner Gemeinde ein und verbot ihnen sogleich das Wort. Mehr noch. Er fertigte die Fragesteller wie dumme Kinder ab. Das war peinlich und unhöflich, weil man – bis zu dieser Veranstaltung jedenfalls – dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung einen Grundstock an Souveränität ebenso zutraute wie ein ausgeprägtes Demokratieverständnis. Die Waldbrunner waren gekommen, um sich über die Zukunft ihres Lebensumfelds zu informieren. Sie haben ein berechtigtes Interesse daran zu erfahren, was in der Nähe ihrer Wohnhäuser geplant ist. Dieses Recht hat Hofmann den Bürgern auf schäbige Art und Weise verweigert. Im Gegensatz zu Bürgermeister Peter Blum, der an diesem Abend zeigte, dass er ausgleichen und deeskalieren kann, dass er sich um seine Bürger bemüht. Seine mangelnde Detailkenntnis heilt diese Freundlichkeit freilich nicht. Angenehmer als Hofmanns Entgleisungen ist sie aber allemal.

(Von Anken Bohnhorst)
 

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Juli-August 2019 

+++  Gegenwind aktuell   +++   Gegenwind aktuell   +++

Aktueller Einschub zur lokalen Entwicklung um den 'Hauser Wald'

(1)

Am 12.06.2019 wurden im Rahmen der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauausschusses der Gemeinde Waldbrunn durch einen Vertreter der Fa. Enertrag verschiedene Folien präsentiert.

Aus einer der Folien ging am Rande hervor, dass eine lokale Bürgerenergiegesellschaft bereits gegründet worden sein muss. Diese handelsrechtliche Personengesellschaft firmiert demnach unter dem Namen „Bürgerwind Westerwald II UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG“.

Dadurch aufmerksam geworden, hat sich die IG Gegenwind Hauser Wald zu dieser gewerblichen Unternehmung den öffentlich zugänglichen Auszug aus dem Handelsregister verschafft, um u. a. zu prüfen, ob darin auch Entscheidungsträger aus dem kommunalpolitischen Bereich als Akteure aufgeführt sind. Mit Björn Fritz, seiner Ehefrau und Jens Schäfer, ebenfalls mit Ehefrau, erschienen dann in dem v. b. Auszug auch tatsächlich sogleich zwei Mandatsträger (einer inzw. aus dem Waldbrunner Gemeindevorstand ausgeschieden) als Kommanditisten (haftungsbeschränkte Gesellschafter der Kommanditgesellschaft), während man jedoch weitere Waldbrunner Bürger in dem gerichtlichen Dokument vergeblich suchte.

Dazu ist hier Bemerkenswertes - gerade auch zu ENERTRAG -  zu erfahren:

! Spiegel online - Firmen tarnen sich als Bürgergesellschaften !

>>> https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/windparks-firmen-tarnen-sich-als-buergergesellschaften-a-1152947.html <<<

 

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>>> Am Ende ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass bestimmte Personen, die sich zuvor als "besorgte Klimaschützer" "Für Wind und gegen Panikmache" hervorgetan haben - besonders in einem (a)sozialen Netzwerk - in Wirklichkeit vor allem finanzielle Interessen verfolgen ...

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„Angeführt“ wird die Gesellschaft im Übrigen von Frau Jane Benavides, jene Dame, die als Planerin im Auftrag der Fa. ENERTRAG während einer von der IG Gegenwind organisierten Waldexkursion am 10. September 2016 vor großer Öffentlichkeit u. a. eröffnete, dass (1) im Bereich von Steilstellen (Zuwegung WKA 7) vorübergehend eine Teerdecke (im Wasserschutzgebiet !!) aufgebracht werden muss … (diese werde ja später wieder zurückgebaut und der Boden wieder in seinen "Original-Zustand" gebracht…???) ... , die (2) die Existenz von Quellgerinnen bezweifelte, da sie nicht auf Ihren Plänen verzeichnet waren, jedoch (fotographisch belegt!) mitten in einem solchen drin stand … , und die schließlich (3) lautstark versicherte: „Es gibt keine Wildkatze im Hauser Wald“ …

>>> Schon damals konnte eigentlich niemand mehr mit geraden Fußnägeln nach Hause marschieren ...  ;-)

 

(2)

In der Folge einer Gemeindevertretersitzung am 25.06.2019 erschien schließlich folgender lesenswerter Artikel im HL-Journal:

>>> Hauser Wald soll Naturschutzgebiet werden - HL-Journal 28.06.2019

>> Zu den darin aufgegriffenen ebenso unwahren, wie lächerlichen aber eindeutig ehrverletzenden und beleidigenden öffentlichen Behauptungen der SPD-Fraktion Waldbrunn, das MOLAMU/BLP sei zusammen mit Vertretern der HGON und IG Gegenwind 'Hauser Wald' an "Sabotage-Akten" beteiligt, sind so peinlich, selbstentlarvend und zum "Fremdschämen", dass sie hier nicht weiter kommentiert werden.

 

 

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02. April 2019:

Waldexkursion / Vorort-Termin

mit VertreterInnen des RP Gießen

 

>>> zur Pressemitteilung

 

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März 2019:

Antrag auf Ausweisung als NSG !

 

Auf der Grundlage der im Jahr 2016 begonnenen umfangreichen wissenschaftlichen Erhebungen, an denen der Herausgeber dieser Seite gemeinsam mit KollegInnnen (u. a. von der HGON) arbeitet, haben die beiden Natur- und Umweltschutzverbände Naturschutzinitiative e.V. (NI) und Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) beim Regierungspräsidium Gießen einen Antrag auf Ausweisung des Hauser Waldes zwischen Waldbrunn-Hausen und Dornburg-Langendernbach (Westerwald) als Naturschutzgebiet (NSG) gestellt und gleichzeitig die sofortige Sicherstellung beantragt.

>>> zur Pressemitteilung

 

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29. März 2019

Lichtbilder-Vortrag bei der SPD Waldbrunn

 

Nach Vermittlung des ehemaligen Waldbrunner Bürgermeisters L. Blättel durften G. Reitz und Dr. H. Rittweger am 29.03.19 während einer Fraktions-Sitzung Ihre schwerwiegendenökologischen Bedenken erstmals einem Kreis lokaler Kommunalpolitiker der SPD Waldbrunn u. a. anhand von Lichtbildern aus dem 'Hauser Wald' vortragen. Dafür gebührt der SPD Waldbrunn ausdrücklicher Dank. Auch hier wurde zweifelsfrei dargelegt, dass von den Tiefbauarbeiten auch gesetzlich geschützte Biotope und hinsichtlich Grundwasserneubildung äußerst sensible Bereiche betroffen sein werden.

 

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23.11.2018

Info-Abend der IG Gegenwind Hauser Wald:

in der "Kulturscheune" Langendernbach

In seiner Begrüßungsrede konnte der Sprecher der IG Gegenwind Hauser Wald, St. Wingenbach, unter den mehr als 100 Gästen insbesondere Frau Marion Schardt-Sauer (MdL) von der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag sowie von den  Dornburger Gemeinde-Vertretung die Herren G. Ehl und R. Schmidt willkommen heißen. Obwohl auf direktem Weg eingeladen, blieben sämtliche weitere Gemeinde-Vertreter wie auch der Dornburger Bürgermeister der Veranstaltung fern.

 

Auszug aus einem Presse-Bericht in der NNP v. 27. Nov. 2018:

 

Sechs Windräder für den Hauser Wald

(v. K.-D. Häring )

 

Dornburg-Langendernbach. Eingeladen hatte die „IG Gegenwind Hauser Wald“ in die Kulturscheune Langendernbach. Die Organisatoren, um Moderator Stefan Wingenbach, hatten für diesen Abend mit Dr. Holger Rittweger und Roger Simak gleich zwei hochrangige Experten zum Thema Wald und Windkraft eingeladen. Und das Interesse zu diesem Informationsabend war groß, ging es doch um die Zukunft des Hauser Waldes, in dem gleich sechs Windkrafträder aufgestellt werden sollen. Davon sollen je zwei Windkrafträder auf Waldbrunner und Dornburger Gebiet errichtet werden und zwei auf dem Gebiet von Hessen Forst.
An den Beginn des Informationsabends wurden die Ausführungen der zwei Experten gestellt. Dabei beklagte zunächst Dr. Holger Rittweger, vom Büro für Landschafts- und Paläoökologie Waldbrunn, den rücksichtslosen Umgang in diesem Gebiet des Hauses Waldes. Dabei ging er gegen die Einschätzung der Experten vor, die für das Gebiet im Hauser Wald seiner Meinung nach nur unzureichende Berichte geliefert hätten. So seien etwa die Quellbiotope im Hauser Wald nicht erkannt worden. Sollte es zu dem Bau der sechs Windkrafträder kommen, sieht er Gefahren für die Langendernbacher Trinkwassergewinnung. Auch sei der Hauser Wald im Bereich der Tier-Artenvielfalt ein Kleinod. Hier kommen nicht nur Uhu, Schwarzstorch und 15 verschiedene Fledermausarten vor, sondern viele weitere Arten, die auf der Roten Liste stehen. Darunter die Quell-Erbsenmuschel und der Höhlen-Flohkrebs. „Alles Tierarten, die nur in sauberstem Quellwasser vorkommen“ so Dr. Holger Rittweger, der davon ausgeht, dass einige der Biotope durch die Baumaßnahmen zerstört werden.
Einen Erfahrungsbericht zur Windkraft lieferte Roger Simak vom Regionalverband Taunus – Windkraft mit Vernunft. Danach seien die Angaben über Lärmwerte und Größe der Windkraftanlagen unzutreffend. Die Anlagen seien nicht 200 Meter hoch sondern "240 Meter und dementsprechend lauter“. Zudem sollten auch wissenschaftliche Gutachten veröffentlicht werden. Auch müssten die Verträge mit Windkraftfirmen, die mit den Gemeinden Dornburg und Waldbrunn geschlossen wurden, genau untersucht werden. „Wir werden prüfen wie die Verträge zustande gekommen sind und ob zu alten Verträgen Zusatzleistungen genehmigt wurden“.
Die Betroffenheit der Zuhörer war groß etwa als der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Dornburg Gilbert Ehl berichtete „wie man als Gemeindevertreter gelinkt wird“. Der Bürgermeister hätte die Macht Informationen weiter zu geben. So sei die Information von einer Windkraftanlagenhöhe von 100 Meter weitergegeben worden - davor hätte gestanden „höher als“.

Unerträgliche Beschallung

Zum Thema Lärm meldete sich eine betroffene Bürgerin aus Wilsenroth, die schon jetzt unter dem Lärm von Windkraftanlagen leidet. „Schon jetzt ist die Beschallung unerträglich. Wenn dann auch noch sechs in den Hauser Wald kommen, können wir wegziehen“. Hier gab Roger Simak den Teilnehmern den Tipp sich ein Messgerät anzuschaffen „und die 100 Euro sinnvoll zu investieren“. Denn nicht alle von Experten prognostizierten Werte sind seiner Meinung nach richtig. Hat man nun eigene Werte, die dazu über 35 Dezibel gehen, kann man die Abstellung der Windkraftanlagen fordern. Auch die Trennung der Gemeinde Dornburg von Hessen Forst wurde zum Thema gemacht. Hier wurde aus dem Publikum heraus gemutmaßt, dass ein erfahrener Förster, der dazu noch Daten über den Schwarzstorch sammelt und auflistet, entfernt werden soll. „Es ist unbegreiflich sich von einem Menschen zu trennen, der hervorragende Arbeit macht“ so einer der Teilnehmer. Roger Simak betonte, dass er sich sämtliche Unterlagen besorgen würde. Gegen Unstimmigkeiten würde man sofort vorgehen. Denn die Zeit dränge da derzeit die Preise für Strom aus Windkraft in die Höhe gehen. „Die geben jetzt Gas“ so Roger Simak.

 

Da er anhand einer Bildunterschrift  im o.g. Pressebericht  falsch zitiert wurde, schrieb Th. Blum anschließend den folgenden

 Leserbrief (der ebenfall in der NNP (04.12. 2018) erschien):

 

Schon in der Überschrift dieses Artikels fehlt ein wesentliches Wort, das den eigentlichen Sinn der Informationsveranstaltung der IG Gegenwind Hauser Wald, widerspiegeln würde, nämlich "gegen". Windindustrieanlagen sind nicht "für" einen Wald, sondern sie zerstören im Gegenteil gnadenlos (meist nur aus monetären Gründen heraus) unsere Wälder.
Ich werde (mit Lichtbild) von Herrn Häring zitiert, Energie aus Windkraft sei ein Schritt in die richtige Richtung. Diese selektive Aussage ist total aus dem Zusammenhang herausgerissen und suggeriert beim Leser die Meinung, ich sei generell für Windkraft - auch im Hauser Wald (und nur darum ging es an diesem Abend). In Wirklichkeit habe ich Herrn Häring zu verstehen gegeben, dass diese sogenannte Energiewende alles andere als in die richtige Richtung geht. Industrieanlagen gehören in keinen Wald (!) und nach dem jetzigen Erkenntnisstand schon gar nicht in den Hauser Wald. Allein durch die Ausführungen von Dr. Rittweger müsste dies eigentlich dem letzten Zweifler klar geworden sein. Neben diesen vielen einzigartigen Quellen, die Herr Rittweger nachweisen konnte, ist es vor allem die besondere Avifauna, die einen Bau solcher Anlagen von sich aus verbietet. Wegen dieser besonderen Biodiversität und der zahlreichen Quellen, wird die HGON zusammen mit der Naturschutzinitiative einen Antrag zur Ausweisung von Teilen des Hauser Waldes als Naturschutzgebiet stellen. Diese wichtige Aussage hätte Herr Häring eigentlich in seinen Artikel einbauen müssen (oder es ist ihm vielleicht auch wegen zwischenzeitlicher Abstinenz entgangen).
Thomas Blum, Waldbrunn-Hausen

 

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14. November 2018

""Scoping-Termin" Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren Windpark Westerwald II"

im DGH Waldbrunn-Fussingen

Im Rahmen eines sog. "Scoping-Termins" (zur Definition des Untersuchungsumfangs) im Vorfeld der inzwischen feststehenden UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) tragen die Mitglieder der HGON Limburg-Weilburg (Th. Blum, C. Hrbek, D. Stahl, Dr. H. Rittweger) auf Einladung des RP Gießen anhand einer ornithologischen Stellungnahme sowie eines Lichtbilder-Vortrages (u.a. über bislang nicht beachtete Quellbiotope) ihre schwerwiegenden Bedenken in Sachen Naturschutz vor. Dabei wird erstmals öffentlich angekündigt, dass die HGON aufgrund des überaus wertvollen Biotop-Verbundes incl. Schwarzstorch-Habitaten beantragen wird, den 'Hauser Wald' in weiten Teilen unter Naturschutz zu stellen.

 

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Sommer 2018

Mehrere voneinander unabhängige Berichte über ein beleuchtetes "UFO" über dem abendlichen 'Hauser Wald' führen zu dem Entschluss der IG Gegenwind, sich an einigen Abenden in Kleingruppen aufzuteilen und das Gelände von mehreren Beobachtungspunkten aus zu überwachen. Nach den Beschreibungen mehrerer Personen dürfte es sich um eine beleuchtete Drohne gehandelt haben. Da kein Verursacher ausfindig gemacht werden konnte, muss die Frage, ob es sich um "Spielerei" oder aber gezieltes Stören von Brutvögeln gehandelt haben könnte, offen bleiben.

 

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März - Mai 2018

Über den Stil neu entworfener Transparente, die sich mit dem Thema Infra-Schall bzw. Schall und Lärm befassen, kann keine Einigkeit erzielt werden. Da sie am ursprünglichen Konsens vorbei für einzelne bisherige Mitstreiter so nicht tragbar sind, führen sie in der Folge zum Bruch mit und zum Verlassen der 'IG Gegenwind Hauser Wald'.

 

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Februar 2018

Dringender

SPENDENAUFRUF!

Mehr als 60 % der BürgerInnen von Waldbrunn-Hausen haben mit Ihrer Unterschrift bekundet, dass sie gegen die WKA im Hauser Wald sind !!

... und werden einfach ignoriert ...

Im Kampf gegen die sinnlose Zerstörung unserer Heimat sind wir auf Rechtsbeistand und externe wissenschaftliche Gutachter angewiesen - bitte helfen Sie uns mit einer Spende!

>>>

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Januar 2018

>>>  Die besondere Veranstaltung zum Jahresbeginn:  <<<

> 20. Januar 2018, 15.00 Uhr <

"Winter-Wunder-Wald"

Ein naturkundlicher Streifzug durch den Hauser Wald

 

 

Wege durch unseren wunderbaren Wald ...

... sie führen zu Orten ...,

sie führen zu Einkehr, Ruhe, Frieden und Entspannung.

Nicht einer führt hier jedoch in eine gute Zukunft der erneuerbaren Energien !

Denn diese befinden sich bislang auf einem Holzweg ...

Und weil das immer noch von zu vielen in Verantwortung Stehenden ignoriert oder einfach nicht verstanden wird ..., müssen wir uns mit unzähligen und äußerst komplexen juristischen, naturkundlichen, physikalisch-technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fragen befassen ... ehrenamtlich, zeitraubend, kräftezehrend, auf Kosten unserer Freizeit und Lebensqualität.

Das neue Jahr wird voraussichtlich Entscheidungen bringen. Sollten wir verlieren, dann verlieren wir ein einzigartiges Stück Natur und Heimat ... und werden mit wachsender Wahrscheinlichkeit auch erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt ... allein aufgrund von Kurzsicht, Sturheit, Gier und Ignoranz.

Doch selbst dann können wir erhobenen Hauptes sagen: Im Unterschied zur Masse der Gleichgültigen haben wir es immerhin versucht und dabei unglaublich viel erfahren, verstanden und gelernt ...

und vor allem zu einer Gemeinschaft gefunden, die ihresgleichen sucht!

Unsere Gegner haben bislang allenfalls einen kleinen (weiß-blauen) Punktsieg davon getragen ...   :D

Sorgen wir dafür, dass sie sich demnächst deutlich wärmer anziehen müssen !   ;-)

Lasst uns deshalb gemeinsam Kraft sammeln -

am besten auf unseren wunderbaren Waldwegen!

...

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27. November 2017

 

Offenbar wachsen inzwischen sogar die Zweifel in konservativ geprägten Wirtschaftskreisen

(wenngleich an dieser Stelle erwartungsgemäß weniger der Naturschutz als die Volkswirtschaft im Fokus steht ...)

Ein bemerkenswerter Aufruf auf den Seiten des Deutschen Arbeitgeberverbandes:

Goldgrube Windkraftanlage?  Eine Schrift zur Aufklärung von Waldbesitzern für Waldbesitzer über wichtige Zusammenhänge der Ökostromförderung.
mit sachlich und nüchtern abgearbeiteten physikalischen wie wirtschaftspolitischen Fakten, die jeder kennen sollte:

https://deutscherarbeitgeberverband.de/energiefrage/2017/2017_11_27_dav_aktuelles_

energiefrage_45 _waldbesitzerbrief.html

s. dazu auch folgenden Artikel im Handelsblatt v. 11.11.17

>>> Windkraft entzweit Waldbesitzer

Sehr lesenswert !!!

 

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Am

25. November 2017

titelte die Lokal-Zeitung NNP

"Gegenwind für Bürgerinitiative -

CDU-Fraktionschef dreht den Spieß um und greift Windkraftkritiker an."

(leider ist dieser Artikel nicht im Internet zu finden, genau wie mehrere Leserbriefe, die seitens der IG Gegenwind dazu als Reaktion verfasst wurden)

Im Kern ging es um den Vorwurf, dass die IG Gegenwind vor allem durch Intransparenz und Halbwahrheiten (bzw. Lügen) auffalle. Einer der Vorwürfe war, dass verschwiegen werde, dass die CDU als einzige Fraktion zu einem Gespräch bereit gewesen sei. Dazu sei an dieser Stelle ausdrücklich auf die weiter unten folgende Rubrik "Der Widerstand im Rückblick" verwiesen: Hier wird die Gesprächsbereitschaft der CDU-Fraktion nicht nur erwähnt, sondern auch ausdrücklich dafür gedankt!

 

Zudem erschien dazu am

29. November 2017

in der gleichen Zeitung folgender Leserbrief:

Wir "Windkraftgegener" informieren transparent (zu ... "Gegenwind für Bürgerinitiative" (Ausg. v. 25. November):

Dem Artikel ist nichts hinzuzufügen. Außer: Die Tatsachen. Richtig ist, dass wir in einem Pressegespräch mit der NNP auf unseren Vortrag vor der CDU-Fraktion hingewiesen haben, der Hinweis aber nicht aufgegriffen wurde. Das wusste Herr Erler, weil wir ihn darüber informiert hatten. Warum nun sein Erstaunen über die nicht zutreffende Darstellung in der Presse? Richtig ist auch, dass wir sehr transparent mit unseren Untersuchungsergebnissen zur Hydrologie umgehen. Wo war Herr Erler, als nach unserer Exkursion die wissenschaftlichen Grundlagen erläutert wurden? Warum nimmt er unser Angebot nicht an, ihm persönlich die fachwissenschaftlichen Grundlagen und die rechtlichen Auswirkungen zu erläutern? Rechtliche Auswirkungen des Plans, Lebensräume, Arten und Hydrologie zu gefährden? Wo ist bitte die Intransparenz? Richtig ist ferner, dass wir gegenwärtig das, was wir ihm gerne ganz persönlich zeigen und erläutern wollen, dass wir diese unsere Erkenntnisse zu einem gerichtsfesten Gutachten zusammenfassen. Richtig ist auch, dass wir dieses Gutachten - wie auch der Investor die seinen - ausschließlich im Verfahren der Oberen Naturschutzbehörde vorlegen. Diese zeigt nach bereits erfolgtem mündlichen Vortrag hohes Interesse daran. Und nein, Herr Erler, wir lassen die Enetrag nicht von uns abschreiben. Denn Enertrag merkt, dass die eigenen Hausaufgaben falsch und unvollständig sind. Und ja, Herr Erler, die Unterlagen werden offen gelegt. Im Verfahren und nicht zuvor. Und zuletzt - auch das ist richtig: Ungemach droht dem, der anderen Böses unterstellt. Bürgermeister Blum vermute anonyme Plakateschreiber unter den, unter uns "Windkraftgegnern" - so wird suggeriert. Halbwahrheiten und falsche Behauptungen - von wem? Stefan Wingenbach, Waldbrunn.

Des Weiteren war in o.g. Artikel v. 25.11.17 auch zu lesen, dass der Waldbrunner Bürgermeister Blum erwäge,  in Sachen 'Aufhängen von Plakaten im Wald' Strafanzeige zu stellen. Damit die LeserInnen wissen, worum es dabei genau geht, seien nachfolgend zwei fotographisch dokumentierte Beispiele abgebildet:

      

Zwei der im November 2017 an Bäumen im Hauser Wald befestigten Plakate, die wohl in Anlehnung an die vielzitierte "Bananen-Republik"

zeigen sollen, dass es bei Gutachten wie Zustimmung der Gemeinde vor allem um Geld geht (Fotos: H. Rittweger)

Dazu sei an dieser Stelle nochmals betont, dass die 'Chronologie des Widerstands' (s. bereits erwähnte "Rückblicke" weiter unten auf dieser Seite) unmissverständlich zeigt, dass die IG Gegenwind Hauser Wald stets um sachliche Auseinandersetzung bemüht war und ist. Gleichwohl ist es völlig unmöglich, bei (wahrscheinlich weit) mehr als 60% Ablehnung der WKA allein im OT Hausen, sämtliche Aktionen einzelner empörter Bürger zu kanalisieren. Den Gemeinden Waldbrunn und Dornburg ist offenbar nicht klar, wie sehr sie eine zunehmende Zahl an BürgerInnen gegen sich aufbringen und damit das bislang so harmonische Miteinander in unseren Dorfgemeinschaften gefährden ...

Gemessen an der Stimmungslage einzelner BürgerInnen ... muss man jedenfalls kein Prophet sein, um zu erahnen, dass es vor Ort noch zu weiteren Formen des Widerstandes kommen wird ...

 

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>>> November 2017 <<<

+++  Interessengemeinschaft Gegenwind aktuell   +++   Bald 30.000 WKA in Deutschland und: Nicht ein Kohlekraftwerk abgeschaltet, keine CO2-Reduktion, nicht ein Klimaziel umgesetzt! Werdet wach!   +++   Interessengemeinschaft Gegenwind aktuell   +++

Bald 15 Riesen-WKA rund um Waldbrunn?

Erst Hausen, jetzt Fussingen und Lahr, dann Hintermeilingen ... und danach?

>>> https://www.energieportal-mittelhessen.de/fileadmin/image/Teilplan_Energie/2._Entwurf/Anlage_1_-_Plankarte__Windenergie_u_Photovoltaik_2015.pdf

 

>>> Am 24. Oktober 2017 stellten div. potentielle "Investoren" erstmals neue Pläne für WKA bei Lahr und Fussingen einem ausgewählten Publikum unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor <<<

Wir zeigten dennoch Präsenz und stellten fest: 

Bald 30.000 WKA in ganz Deutschland ... und:

nicht ein Kohlekraftwerk abgeschaltet!

nicht ein Gramm CO2-Reduktion!

nicht ein Klimaziel umgesetzt!

Fast 100 BürgerInnen fanden sich am 24.10.2017 zu einer spontanen Demonstration vor dem

DGH in Waldbrunn-Fussingen zusammen.

Werdet wach!

Hier geht es nicht ums Klima - nur um Profit!

Kämpft für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen und Lebensqualität!

 

+++  Interessengemeinschaft Gegenwind aktuell   +++   Bald 30.000 WKA in Deutschland und: Nicht ein Kohlekraftwerk abgeschaltet, keine CO2-Reduktion, nicht ein Klimaziel umgesetzt! Werdet wach!   +++   Interessengemeinschaft Gegenwind aktuell   +++

 

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Am

03. Juli 2017

titelt die Lokal-Zeitung NNP

"Gemeindevertretung verlängert Vertrag mit Investor Enertrag: Deutliches Ja zur Windenergie"

Hier der Artikel in Gänze:

http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/

Deutliches-Ja-zur-Windenergie;art680,2695468

Das "Deutliche Ja" war indes alles andere als deutlich! Die Bürgerliste war nämlich bereits ab dato geschlossen gegen die Errichtung der WKA im Hauser Wald. Wären die inzwischen auch in Reihen der CDU vorhandenen Kritiker sämtlich anwesend gewesen, wäre diese Abstimmung deshalb ganz anders ausgefallen!

Hier eine unserer Reaktionen darauf:

"Waldbrunn / Westerwald -

Vertragsmanagement der besonderen Art"
 

(Ein "versehentlich erschienener" ...   :D 

... Leserbrief v. G. Reitz; NNP 27.07.2017)


Ob man nun Windkraft mag oder nicht: Das Husarenstück der sogenannten "Vetragsverlängerung" für den geplanten Waldbrunner Windpark in Hausen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Gemeinde hat einen Vertrag mit dem Investor Enertrag. Sie ist durch Zeitablauf und Untätigkeit des Vertragspartners in eine durchaus komfortable Position gekommen: Der Vertrag läuft unbefristet weiter (er muss also gar nicht verlängert werden!), kann aber seitens der Gemeinde einseitig jederzeit gekündigt werden. Man kann also das, was man hat, festhalten, sich aber gleichzeitig neu am Markt orientieren. Besser geht es doch gar nicht! Vor allem, weil die mit der Enertrag vereinbarten Entgelte möglicherweise weit unter dem in der Branche Üblichen liegen. Man könnte also deutlich nachbessern. Doch was machen die Verantwortlichen? Sie geben diese hervorragende Vertrags- und Verhandlungsposition für ein vergleichsweises Almosen auf und verzichten auf das einseitige Kündigungsrecht. Harte Nachverhandlungen um deutlich bessere Entgelte wären möglich gewesen! Man hätte Konkurrenzbewerber um die Windvorranggebiete in Waldbrunn ins Spiel bringen können. Deren gibt es genug! Es interessieren sich fünf Bewerber für die Waldbrunner Windvorrangflächen, hört man. Doch die Gemeinde favorisiert die Enertrag. Warum eigentlich? Glücklich, wer mit unserer Gemeinde Verträge machen darf – auf Kosten der Bürger. Sicher wird man es bei dem möglichen Windpark im Lahrer Wald besser machen – oder etwa nicht? Interessierte Investoren gibt es genug!

(... oder geschah dieses " unkluge Husarenstück" etwa nur, weil man nur dieses eine kleine Zeitfenster hatte, um durch das "geplante Fernbleiben von Kritikern" eine Abstimmungsniederlage zu verhindern?  (Anm. d. Webmasters)  ;-)  :D  )
 

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Mai 2017

 

Der Widerstand trägt Früchte ...

denn inzwischen haben mehr als 60 % der BürgerInnen von Waldbrunn-Hausen mit Ihrer Unterschrift bekundet, dass sie gegen die Windkraftanlagen im Hauser Wald sind !!

Zeit für ein Umdenken liebe Gemeindevertreter !

 

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26. April 2017

 

"BL-Antrag fliegt von der Tagesordnung - Windkraft- Kritiker abgeblockt"

NNP, 26.04.2017
Von HEIKE LACHNIT

"Diese Sitzung könnte ein Nachspiel haben: Durch einen Vorstoß der CDU ist am Montag ein Antrag der windkraftkritischen Bürgerliste (BL) von der Tagesordnung genommen worden. Die rund 150 Zuschauer waren empört. Die BL prüft rechtliche Konsequenzen " ...
weiter auf:
>>> http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Windkraft-Kritiker-

abgeblockt;art680,2593167

 

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22. April 2017

 

"Lebensräume - Biodiversität im Hauser Wald"

Große Waldexkursion incl. Lichtbilder-Vortrag im Wald!

Die 2. Waldbegehung am 22.04.2017 brachte neue Erkenntnisse

(Ein Bericht v. A. Rudolph)

 

Mit 5.000 über Ostern verteilten Flyern in den 5 Waldbrunner Ortsteilen, Langendernbach, Wilsenroth, Neunkirchen, Dorndorf und Frickhofen lud die IG Gegenwind zur 2. Waldbegehung ein. Fast 300 interessierte Bürger folgten der Einladung, um sich über die Standorte der geplanten Windkraftanlagen im Hauser Wald zu informieren.

 

 

Die jeweils 31 Gemeindevertreter aus Dornburg und Waldbrunn erhielten eine persönliche Einladung. Beide Bürgermeister Andreas Höfner (Dornburg) und Peter Blum (Waldbrunn) waren, wenn auch verkürzt (Andreas Höfner) und verspätet (Peter Blum) zur Waldbegehung erschienen. Aus Dornburg konnten wir Peter Trottmann (CDU), Dr. Walter Valeske (CDU), Alois Höhler (CDU) und Reiner Schmidt (parteilos) begrüßen. Entschuldigt haben sich Fabian D’Antonio (CDU), Ottmar Baron (SPD) und Toni Simon (FWG). Aus Waldbrunn informierten sich Wolfgang Erler (CDU), Markus Reitz (CDU), Maria Dannewitz (CDU), Hans-Josef Wüst (CDU), Peter Krahl (SPD), Walter Meuser (SPD), Jana Jeuck (SPD). Von der Bürgerliste waren Marc Eisenkopf, Rüdiger Zeiler, Oliver Hölzer, Christof Daum, Jörg Guckelsberger und Manfred Lischeck anwesend. Entschuldigt haben sich Melanie Blum (Bürgerliste) und Jörg Blum (Gemeindevorstand).

Los ging es vom Langendernbacher Waldparkplatz „Waldlehrpfad“ durch den Wald zur Grillhütte in Hausen. Dabei passierten die Besucher die Standorte der WEA 10, 4 und 5. An jedem Standort gab es eine kleine Rast, dabei wurden die Ausmaße der Baumaßnahmen, sowie die Auswirkungen auf Artenvielfalt und Wasserhaushalt verdeutlicht.


Um im Wald eine PowerPoint-Präsentation zu ermöglichen musste ein Stromaggregat

aufgestellt und ein spezieller Tageslicht-Beamer ausgeliehen werden (Foto: H. Blum)


Beim anschließenden PowerPoint-Vortrag an der Hauser Grillhütte zeigte Herr Dr. Rittweger mit eindrucksvollen Bildern, was er bei seinen Untersuchungen in den betroffenen Feuchtbiotopen gefunden hatte. Millimetergroße Schnecken und Muscheln, die nur durch aufwendiges Filtern sichtbar werden und zu den bedrohten Arten zählen. Diese Lebewesen können nur im klaren reinen Quellwasser überleben. Auch wenn diese Tiere für uns mit dem Auge fast unsichtbar sind, zeigen sie doch, welch hohe Wasserqualität hier vorliegt und durch den Bau der Anlagen verloren geht.

Leider waren beim Lichtbildervortrag nur noch einige Gemeindevertreter (Reiner Schmidt, Markus Reitz, Maria Dannewitz, Hans-Josef Wüst, Marc Eisenkopf, Rüdiger Zeiler, Oliver Hölzer, Christof Daum, Jörg Guckelsberger und Manfred Lischeck) anwesend. Auch beide Bürgermeister fehlten beim Lichtbildervortrag und anschließender Fragerunde.

Nach der zweistündigen Wanderung durch den Wald stärkten sich die Besucher mit Kuchen und Kaffee. Für die Backwaren bedanken wir uns bei den Bäckereien Krekel und Simon.

Dank gebührt auch den zahlreichen fleißigen HelferInnen, großzügigen Spendern sowie allen TeilnehmerInnen für ihr Interesse. Über die durchweg positive Resonanz haben wir uns sehr gefreut.

Leider wurde diese besondere Veranstaltung von der Lokalpresse - trotz Einladung - vollständig ignoriert. Sie dürfte sich damit keinen Gefallen getan haben ...
 

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Im

April 2017

war auf der Facebook-Seite von Herrn B. Fritz zu lesen:

"Ich bin fürWindkraft! Und gegen unsachliche Panikmache!"

( wir auch ;-) ... )

und so mussten die Vertreter der IG Gegenwind: P. Guckelsberger, G. Reitz und Dr. H. Rittweger dann leider auch noch umfangreich Stellung zu einem u.a. über "Facebook" (Gesichtsbuch) verbreiteten Pamphlet Stellung beziehen, in dem neben zahlreichen im Internet kopierten gängigen Argumenten für den Ausbau der erneuerbaren Energien auch versucht wurde, der IG Gegenwind bewusste Falschaussagen, Täuschung und "unsachliche Panikmache" hinsichtlich der Auswirkungen auf den lokalen Naturhaushalt zu unterstellen. Selbiges musste/konnte bis ins Detail widerlegt und dann gleichermaßen über lokale Mail-Verteiler in Umlauf gebracht werden. Details würden den Rahmen dieser Seite bei weitem sprengen. Sämtliche von Herrn Fritz in Umlauf gebrachten Pamphlete und die jeweiligen umfangreichen Antworten unserer Wissenschaftler darauf, können aber über die IG Gegenwind als pdf-Dateien (s. >>> IMPRESSUM) angefordert werden. Unsere Einladungen zu einer öffentlichen Diskussion sowie zu den öffentlichen Exkursionen in den Hauser Wald - ergo an den Ort des Geschehens (s.o.) - wurden von Herrn Fritz bedauerlicherweise nicht angenommen ...

 

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27. März 2017

Lichtbilder-Vortrag bei der CDU Waldbrunn

 

Am 27.03.17 durften die Vertreter der IG Gegenwind: P. Guckelsberger, G. Reitz und Dr. H. Rittweger während einer Sitzung der CDU Waldbrunn Ihre ökologischen Bedenken erstmals einem Kreis lokaler Kommunalpolitiker u.a. anhand von Lichtbildern vortragen. Dafür gebührt der CDU Waldbrunn ausdrücklicher Dank, wurden doch sämtliche diesbezüglichen Vorstöße und Bitten an die Fraktion der SPD grundsätzlich und dankend abgelehnt. Dabei wurde zweifelsfrei dargelegt, dass von den Tiefbauarbeiten auch gesetzlich geschützte Biotope und hinsichtlich Grundwasserneubildung äußerst sensible Bereiche betroffen sein werden. Gleichwohl waren (/sind) der finanzielle (Schulden-) Druck und das Vertrauen in die seitens Vorhabenträger bezahlten Gutachten wohl noch zu groß, um an diesem Tag bereits eine deutliche Mehrheit der Gemeindevertreter von ihrem (in unseren Augen) Irrweg abzubringen. Zweifel wurden indes gesät ...

 

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06. Februar 2017

1. Besprechungstermin bei der ONB im RP Gießen

 

Mit Unterstützung der HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz), dankenswerter Weise vertreten durch Herrn D. Stahl, durften P. Guckelsberger, G. Reitz und Dr. H. Rittweger (sämtlich ausgewiesene Fachleute f. Hydrologie, Forstwirtschaft, Umweltrecht, Naturschutz, Botanik, Malakozoologie und Landschaftsökologie im Rahmen eines ersten Erörterungstermins bei der Oberen Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Gießen einige naturwissen-schaftliche Fakten vortragen. Dabei stellte sich rasch heraus, dass zahlreiche Beobachtungen hinsichtlich gesetzlich geschützter Biotope und Spezies bislang in den seitens Vorhabenträger in Auftrag gegebenen Gutachten (noch?) nicht erfasst waren ...

 

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18. Dezember 2016

Merenberg hat abgestimmt:

 

Mit der eindeutigen Mehrheit von 60,07 % wurden Windkraftanlagen im dortigen Wald abgelehnt !!

Und die Waldbrunner Bürger?  Werden gar nicht erst gefragt ...

 

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Anti-Windkraft-Demonstration am

01. Dezember in Wiesbaden

 

 

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25. November 2016

!! Anonyme Umfrage zur Windkraft !!

 Es wird immer wieder behauptet, dass die Windkraft uneingeschränkt auf eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung stoße. Nach unserer Erfahrung ist jedoch das konkrete Gegenteil der Fall. Um ein möglichst präzises Meinungsbild öffentlich kommunizieren zu können (die Ergebnisse sollen in einen Blog-Beitrag münden...), hatten wir deshalb ab Oktober auch alle Besucher dieser Seite gebeten, sich an einer von Frau H. Lachnit  (freie Journalistin aus Limburg) über www.surveymonkey.de initiierten Umfrage zu beteiligen!

 

Ende November 2016 zeichnete sich dabei bereits folgendes Meinungs-Bild ab:

 

Von 887 (= 100 %) Personen, die bis dahin teilgenommen hatten,

 lehnen 77,2 % Windkraft grundsätzlich ab,

15,6 % akzeptieren sie, jedoch nur außerhalb des Waldes (!),

4,7 % stimmen dafür, fordern jedoch 1.000 m Abstand zum Ortsrand

und nur 2,5 % sind uneingeschränkt für Windkraft.

 

Da muss sich die Politik doch wohl dringend überlegen, ob der derzeit eingeschlagene - wirklich der richtige Weg ist, die Bürger auf dem dringend notwendigen Weg in ein Zeitalter der alternativen Energien mitzunehmen !!

 

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Öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung am

28. September im DGH Waldbrunn-Fussingen

 

Der uns interessierende Punkt zur Stellungnahme der Gemeinde im Genehmigungsverfahren Windfeld Westerwald II wurde unter TOP 7 geführt.   

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Im Vorfeld dieser Sitzung wurde erneut ein öffentlicher Aufruf verfasst (IG Gegenwind 22. 09.2016):

Die Fa. ENERTRAG informiert unsere Gemeindevertreter - aber wie?

Offenbar versucht ENERTRAG unsere Gemeindevertreter davon zu überzeugen, dass eine Öffentlichkeitsbeteiligung auch ohne Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) möglich sei. Bemerkenswert ist, wie man dabei vorgeht:

Es wird suggeriert, eine öffentliche Auslegung der Planunterlagen, welche unter bestimmten Voraussetzungen bei einem vereinfachten Genehmigungsverfahren nach § 19 Abs. 3 BImSchG ( s. >>>) vorgesehen ist, sei doch eine Beteiligung der Öffentlichkeit.

Welch ein Hohn !!!

Es ist doch ein gewaltiger Unterschied, ob die Planunterlagen nur öffentlich ausliegen, oder ob - wie nur bei einer UVP möglich (!) - in einem ÖFFENTLICHEN ERÖRTERUNGSTERMIN zusätzlich zu einer Auslegung der Pläne auch die Einwendungen der Bürger und der Naturschutzverbände VOR DEN AUGEN DER ÖFFENTLICHKEIT VERHANDELT, ABGEWOGEN UND ENTSCHIEDEN WERDEN!

Davor hat man wohl Angst? Warum soll denn so im Verborgenen über unsere Hinweise und Einwendungen entschieden werden? Darüber mag sich jeder seine Gedanken machen. Man scheut die öffentliche Auseinandersetzung mit den Einwendungen der Bürger und der Naturschutzverbände.

Man will keine Zeit verlieren und hat möglicherweise sogar etwas zu verbergen! Deswegen auch der Antrag auf Sofortvollzug!?

DENN ZEIT IST GELD, meine Damen und Herren !!!

Darum, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lasst Euch nicht vor die Tür setzen, wenn über Eure Bedenken entschieden wird! Lasst nicht zu, dass Eure Einsprüche zum Schutz Eurer Belange durch den Sofortvollzug der Genehmigung wirkungslos werden.

Wendet Euch an Eure Gemeindevertreter und fordert von ihnen eine Entscheidung FÜR eine UVP und GEGEN den Sofortvollzug !!!

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Leider war der Ablauf dieser Gemeinde-Vertreter-Sitzung vor allem durch parteipolitisches Geplänkel geprägt, da CDU und SPD offenbar grundsätzlich nicht für von der Bürgerliste eingebrachte Anträgen stimmen (können?) - und seien sie auch noch so gut formuliert. Auf Außenstehende - vor allem auf die auch zahlreich erschienenen jungen Leute - hatte dieses Verhalten gewiss eine ausgesprochen abschreckende Wirkung, die der vielzitierten Politik-Verdrossenheit lokal ohne jeden Zweifel weiteren Vorschub leistete ...

Immerhin wurde nach langem (und völlig unnötigem!) Hin und Her (sowie zum Glück von der Bürgerliste beantragter namentlicher Abstimmung) dann doch mit einer Stimme Mehrheit (!) gegen den seitens ENERTRAG beantragten "Sofortvollzug" sowie auch für die Durchführung einer UVP gestimmt - wenngleich mit einer seitens der SPD eingebrachten viel zu laschen Formulierung: "sollte durchgeführt werden" ...

Im Fazit also wahrlich keine "Sternstunde der Kommunal-Politik" - jedoch ein weiterer klarer Erfolg der von der IG Gegenwind Hauser Wald geleisteten Überzeugungsarbeit.

 

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Öffentliche Sitzung des Bau- und Finanzausschusses

21. September im DGH Waldbrunn-Fussingen

 

Zunächst besuchten wir die Öffentliche Sitzung des Bau- und Finanzausschusses der Gemeinde Waldbrunn zu der auch drei (!) Vertreter der Fa. ENERTRAG geladen waren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Letztere an dieser Stelle versucht haben, die Gemeindevertreter vehement davon zu überzeugen, dass man von einer UVP (Umweltverträglichkeits-Prüfung) doch absehen könne, da man ja ohnehin ein öffentliches Verfahren beantragt habe ... Gleiches galt für den ebenfalls beantragten "Sofortvollzug" (= Möglichkeit zur sofortigen Umsetung (=Rodungen) bei Baugenehmigung durch das RP (Regierungspräsidium in Gießen). Warum wohl? ...

Im Vorfeld dieser Sitzung wurde jedoch seitens der IG Gegenwind der nachfolgende Aufruf sowie Brief an den Bürgermeister verfasst:

>>> Ein dringender Appell und offener Brief an Herrn Bürgermeister Peter Blum sowie sämtliche Gemeindevertreter von Waldbrunn:

Bitte verhindern Sie die standrechtliche Liquidierung unseres Waldes ohne Rechtsschutz für die Natur durch den evtl. seitens der Fa. ENERTRAG beantragten "Sofortvollzug" im Falle einer erteilten Bau-Genehmigung!

Dies käme einer rechtlichen Entmündigung der Waldbrunner Bürger gleich!

Bereits während der "Wald-Exkursion" am 10. September 2016 (s.u.) hat die "IG Gegenwind Hauser Wald" anschaulich zeigen können, dass durch die Errichtung der Windkraftanlagen im betreffenden Waldgebiet weitaus mehr intakte Natur und Lebensqualität verloren geht, als durch den Vorhabenträger bislang öffentlich gemacht! Dies werden wir auch anhand fundierter Gutachten von ausgewiesenen Fachleuten sowie mit Unterstützung der HGON, als anerkanntem Naturschutzverband, hinlänglich untermauern.

Bitte stimmen Sie deshalb für ein förmliches Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung und Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) !!   <<<

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IG Gegenwind Hauser Wald                                                                 Waldbrunn, den 15.09.2016

Gemeindevorstand der Gemeinde Waldbrunn
Herrn Bürgermeister Peter Blum
Hauser Kirchweg
65620 Waldbrunn

Windpark im Hauser Wald;
hier: Ihre Stellungnahme als Träger Öffentlicher Belange; Nachbesserung des ENERTRAG-Vertrages

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

wir danken nochmals für Ihre Teilnahme an unserer Waldexkursion am letzten Samstag. Wir hoffen, wir konnten auch Ihnen deutlich machen, dass wegen der sehr hochwertigen Naturausstattung des Hauser Waldes die Naturschutzbelange im Rahmen des nun vom Vorhabenträger angestoßenen Genehmigungsverfahrens sehr sensibel betrachtet werden müssen. Auch haben Sie sicherlich das sehr engagierte Interesse der Öffentlichkeit an den Windparkplanungen und die Sorge darüber, dass rechtliche Belange von Bürgern betroffen sein könnten, wahrgenommen. Mittlerweile haben sich deutlich mehr als 50 % der Hauser Bürger mit ihrer Unterschrift gegen Ihre Windparkplanungen ausgesprochen.

Vor diesem Hintergrund möchten wir Sie dringend auffordern:

• Setzen Sie sich im Rahmen Ihrer Beteiligung am Genehmigungsverfahren als Träger Öffentlicher Belange dafür ein, dass ein förmliches Genehmigungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wird. Nur so können Sie glaubhaft machen, dass für Sie maximale Transparenz nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern - durch eine öffentliche Auslegung der Pläne mit Abwägung aller Schutzgüter in einem öffentlichen Erörterungstermin (v. a. Schutzgüter Mensch, Natur, Wasser) - auch verwirklicht wird.

Sie selbst, aber auch der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste, haben in Ihren Antworten auf unsere Fragen deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Sie hinsichtlich der Beachtung der Naturbelange vor allem auch auf das Genehmigungsverfahren selbst setzen und vertrauen. Im Genehmigungsverfahren mit UVP haben alle betroffenen Bürger, aber auch die anerkannten Naturschutzverbände gesetzlich formalisierte Möglichkeit für ihre Belange Rechtsschutz zu erhalten.

Leider wird dieser Aspekt der Öffentlichkeitsbeteiligung in letzter Zeit zunehmend dadurch unterlaufen, dass Vorhabenträger von Windparks den Sofortvollzug einer erteilten Genehmigung beantragen. Dies würde bedeuten, dass - trotz eventuell anhängiger Widersprüche oder gar Klagen von in ihren Rechten betroffenen Waldbrunner Bürgern - der Hauser Wald sofort gerodet, die Windräder errichtet und damit ggf. unrevidierbare Fakten geschaffen werden können. Eine sofortige Vollziehung würde also wegen der dann fehlenden aufschiebenden Wirkung möglicher Einsprüche oder Klagen die Waldbrunner Bürger faktisch rechtlich entmündigen.

• Bitte bringen Sie deshalb unverzüglich in Erfahrung, ob ENERTRAG für die Genehmigung des Hauser Windparks ebenfalls den Sofortvollzug einer möglichen Genehmigung beantragt hat. Sollte dies der Fall sein, setzen Sie sich als unser Bürgermeister mit Nachdruck gegen einen Sofortvollzug und somit dafür ein, dass alle Waldbrunner Bürger, aber auch die Natur im Hauser Wald vollumfänglichen und uneingeschränkten Rechtsschutz im Genehmigungsverfahren genießen.

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie diese Belange sofort und unverzüglich in der nun anstehenden Entscheidung der Genehmigungsbehörde über die Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligung der Öffentlichkeit aufgreifen und als Träger Öffentlicher Belange in das Verfahren einbringen würden.

In Ihrer Eigenschaft als Vertragspartner der ENERTRAG fordern wir Sie auf, auch auf diesem Wege Ihre Erwartung an das Genehmigungsverfahren hinsichtlich der sorgfältigen Abwägung der Naturschutzbelange aktiv zu gestalten:

• Treten Sie in Vertragsverhandlungen mit der Vorhabenträger und verlangen Sie folgenden Nachtrag zum Vertrag:
„Der Vorhabenträger verpflichtet sich gegenüber dem Waldbesitzer, im Genehmigungsantrag nicht den Sofortvollzug eines eventuellen Genehmigungsbescheides zu beantragen.“

Nur so können Sie glaubhaft Ihrer Verpflichtung als öffentlicher Waldbesitzer gem. § 2 Abs. 4 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) nachkommen.

Die Vorsitzenden der Fraktionen in der Gemeindevertretung erhalten einen Abdruck dieses Schreibens, verbunden mit der Bitte, unverzüglich einen entsprechenden Beschluss der Gemeindevertretung herbeizuführen.

Sie gestatten auch, dass wir dieses Schreiben auf der Internetseite der IG Gegenwind veröffentlichen und im Rahmen unserer Pressearbeit verwenden.

Mit freundlichen Grüßen
 

Für die IG Gegenwind Hauser Wald:

Stefan Wingenbach, Emil-Hurm-Str. 9; Paul Guckelsberger, Friedhofstr. 9; Josef Benischke, Emil-Hurm-Str. 6; Ralf Schnepf, Langstr. 63, 65620 Waldbrunn-Hausen


Abdrucke dieses Briefes gehen an die Vorsitzenden der Fraktionen in der Gemeindevertretung

mit der Bitte, den Anspruch der Hauser Bürger auf vollumfänglichen Rechtsschutz im Genehmigungsverfahren durch Ablehnung einer möglicherweise beantragten Anordnung eines Sofortvollzuges in entsprechender Weise zu unterstützen.
Wir bitten unsere Gemeindevertreter daher dringend, den Bürgermeister durch Beschluss der Gemeindevertretung zu Nachverhandlungen des Vertrages mit der ENERTRAG im oben dargelegten Sinne aufzufordern.

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Rechenkunst ...

für die Freunde der Mathematik ...

eine besondere

"Text-Aufgabe"

(von St. Wingenbach):

In der Gemeinde Waldbrunn gibt es gerundet ca. 6000 Einwohner. Die Gemeinde erhält 90.000 Euro Pachteinnahmen jährlich für die geplanten 3 Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet. Teilt man die 90.000 Euro durch die 6.000 Einwohner, ergibt sich ein Betrag von 15,- € pro Jahr und Einwohner. Für einen 4–Personenhaushalt also 60,- € pro Jahr. Die EEG Umlage beträgt ab diesem Jahr 6,354 Cent.
Für einen durchschnittlichen 4 Personenhaushalt wird im Verbraucherportal Verivox ein Verbrauch von 5000 kwH angesetzt. Das bedeutet einen Strompreis von 5.000 kwH * 0,0635 Euro und ergibt eine Summe von 317,70 Euro. Es darf sich nun jeder fragen, was er lieber bezahlen würde!?

EEG Umlage 2017 und kein Ende in Sicht!!
Durch die erneute Erhöhung der EEG Umlage im Jahr 2017 auf nun 6,880 ct/kWh wird der im obigen Text beschriebene 4-Personen Haushalt mittlerweile mit 344,- € zusätzlich belastet. Das bedeutet eine Erhöhung vom Jahr 2016 nach 2017 um 26,30 Euro.
 

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Viel Arbeit ...

Eine "besondere Wald-Exkursion" im Rückblick

10. September 2016

 

Da unsere Gemeinde es bis dato versäumt hatte, in ausreichendem Maße darüber zu informieren, wie massiv die geplanten Eingriffe im Wald zwischen Hausen, Langendernbach, Irmtraut und Neunkirchen sein werden und welche Folgen für Natur, Landschaft, Lebensqualität, Erholung und Freizeitaktivität zu erwarten sind, lag es allein an der IG Gegenwind, den zahlreichen Teilnehmern vor Augen führen, welche Flächen gerodet, welche beliebten und traditionellen Waldwege ruiniert und wie viel intakte Natur hier geopfert werden soll. 

 

 

Unter den mehr als 150 Teilnehmern konnten wir (wenngleich verspätet) auch Herrn Bürgermeister Peter Blum, bedauerlicherweise  aber nur drei der gewählten Gemeinde-Vertreter vor Ort begrüßen. Eine allein durch die IG finanzierte Privat-Anzeige im Lokalblatt "Waldbrunner Nachrichten" hatte wohl nicht genügt, um klar zu machen, dass es hier um nicht weniger geht, als das höchste Gut im ländlichen Raum: eine intakte Naturlandschaft.

Daneben durften wir auch zwei Vertreter der Fa. ENERTRAG willkommen heißen. So konnten diese zu ihren Bauplänen direkt Stellung nehmen und z.B. bestätigen, dass mehr als 80.000 qm (mehr als 11 Fußballfelder) Wald gerodet ..., die bestehenden Waldwege zukünftig in Kurvenbereichen bis zu 20 m Breite einnehmen würden und dass auch ganz neue Trassen durch einen intakten Laubwald mit z.T. nach Bundesnaturschutzgesetz geschützten Biotoptypen, Quellen und zahlreichen geschützten Tierarten geschlagen und Unmengen an Splitt aufgeschüttet werden ..., oder dass im Bereich von Steilstellen sogar (vorübergehend) eine Teerdecke (im Wasserschutzgebiet ...) aufgebracht werden muss. Diese werde aber später zurückgebaut und der Boden wieder in seinen "Original-Zustand" gebracht ... eine Vorstellung, die einen Bodenkundler (zum Glück nur für wenige Sekunden) sprachlos machte ...

 

 

Wir konnten u.v.a. zeigen, welche Bedeutung die zahlreichen Feuchtstellen für die vielen wandernden Amphibien haben, welch majestätische, teils mehr als 120 Jahre alten Buchen gefällt würden und wie sehr selbst die an den Waldwegen stehenden Baum-Veteranen (u.a. mehr als 100 Jahre alte Weißtannen) durch die Wege-Verbreiterung incl. Bodenverdichtung durch Schwerlastverkehr  leiden würden ... ergo, welchen Schaden das Gesamt-Ökosystem incl. Grundwasser-Neubildung, Mikro- und Meso-Klima sowie die lokale Artenvielfalt nehmen wird.

Sehr ergreifend war schließlich auch eine im Wald an traditionsreichem Ort angeregte Schweigeminute (unter einem schon vor 50 Jahren angebrachten Wege-Kreuz) für die "Stille des Waldes", die an dieser Stelle so möglicherweise nie wieder genossen werden kann ... wenngleich nicht viel später zum Abschluss noch die klare Ansage erfolgte, dass die Betreiber und Befürworter dieser Natur-Vernichtung in jedem Fall mit weiterem und entschlossenem Widerstand zu rechnen haben ...

Insgesamt war diese Waldbegehung incl. Begleitausstellung und Info-Stand somit eine außerordentlich gelungene Veranstaltung, die zwar viele betroffene, schockierte und ratlose Bürger hinterlassen hat .., für die die "IG Gegenwind Hauser Wald" jedoch überwältigend großes Lob erfahren hat ... so dass sich das teilweise bis zur Erschöpfung reichende Engagement rückblickend mehr als bezahlt gemacht hat ...

Vielen Dank allen Teilnehmern und fleißigen Helfern sowie der HGON für die Unterstützung!

s. auch:   >>> http://hl-journal.de/windkraft-in-waldbrunn-buergerinformation-und-ortsbegehung/

 

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Ein erstes Plakat ...

 

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Eine erste  ...

"Bürger-Informationsveranstaltung" am

05. September 2016 in Waldbrunn-Hausen

 

Am 05. September 2016 hatten die Gemeinde Waldbrunn zusammen mit der Fa. ENERTRAG zu einer Bürger-Informationsveranstaltung im DGH Waldbrunn-Hausen eingeladen. Es wurde ein Bild vermittelt, als ob die Errichtung von (damals noch) 7 Windkraftanlagen mitten in einem naturnahen Laubwald überhaupt kein Problem für die Natur und Umwelt darstellte ... und man am Ende ja nur der Rettung des Klimas diene ... dabei sagt doch allein der Name dieser Firma mit 6:2 Buchstaben etwas ganz anderes ...

Die Powerpoint-Folien sind (wie versprochen) an dieser Stelle online gestellt und abrufbar:

>>> http://www.waldbrunn-westerwald.de/cms/wp-content/uploads/

2016/09/WWII_BuergerInfo-zum-Thema-Windkraft-vom-05092016.pdf

 

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Ein Gedicht ...

Der Tragödie Erster Teil:

„Gretchen trifft Faust an der 'Wildweiberkirch'“

(von T. B.)


Hallo mein liebes, holdes Mädchen! Bist du nicht unser Nachbars Gretchen?
 

Seid mir gegrüßt, mein edler Herr. Euch zu sehn, erfreut mich sehr.
 

Sag mein Kind, was führt dich denn zu diesem Ort, der von daheim doch recht weit fort?
 

Ach Herr Doktor, ich such Reiser. Wisst, die Mutter – sie ist heiser.
Sie braucht des Nachts in ihrer Kammer, ein kleines Feuer – so ein Jammer!


Nun, dann sei so lieb und setz dich her. Erzähl mir mal ein bisschen mehr.
Es ist zwar schon ein wenig kalt, doch ich bin immer gern im Wald.


Ist die Natur nicht wunderschön? Man kann so viele Tiere sehn.
Und diese Bäume – welche Pracht! Die hat Gott so schön gemacht!


Liebes Gretchen, träum ruhig weiter. Bald wohl bist auch du gescheiter.
 

Wie Herr Doktor soll ich das verstehn? Ist dies nicht herrlich anzusehn?
 

Doch, doch, das will ich gern gestehn. Die Natur ist wirklich schön.
Doch hast du es noch nicht vernommen, dass bald die Riesen werden kommen?
Es sind sieben an der Zahl. Was bleibt den Tieren dann noch für ´ne Wahl?
Sie werden sich in allen Ecken, versuchen zu verstecken.


Ach herrje, mir wird ganz bang ums Herz. Ich fühle einen tiefen Schmerz.
Was wollen diese Riesen hier? Das ist doch gar nicht ihr Revier.


Der alte Vogt hat einst befohlen, die Monster einfach herzuholen.
Und seine Mannen nickten nur ergeben, zu dem, was er hat vorgegeben.
Auch der Neue, so scheint's ist dran gebunden, an das, was er hat vorgefunden.


Ich kann es immer noch nicht fassen. Wie kann man so was denn erlassen?
 

Nach Unheil einst, in fernem Land, der König selbst gab schnell bekannt:
„Die bösen Geister müssen weg! Holt alle Riesen raus aus dem Versteck.
Verteilt sie nur im ganzen Reich. Wohin sie gehen, ist mir gleich.“


Muss man, um diese Geister zu verscheuchen, denn alles ringsum gleich so meucheln?


Mich deucht, du hast es jetzt kapiert, was hier im Walde bald passiert.
Ob Buchen, Fichten oder Eichen – sie alle solln den Riesen weichen.
Auch Vogel, Reh und Haselmaus. Für viele ist es hier bald aus.
Und ist es erst mal richtig kalt, geht keiner mehr in unsren Wald.
Denn dann, so hat es auch geheißen, die Riesen dann mit Brocken schmeißen.


Was machen denn die hohen Herren, um dies Unheil abzuwehren?


Dem jungen Vogt ist's wohl egal. Wie so vielen nach der Wahl.
Er will nur mit den wenig Gulden, verringern seine großen Schulden.
Die glauben dort noch wirklich dran, dass man daran verdienen kann.


Warum hat man denn nicht uns gefragt? Mein Herr ihr seid schon leicht betagt,

seid weise, wisst von vielen Dingen – nun müssen wir mit Monstern ringen.
 

Ach Gretchen du wagst es noch zu hoffen, die wär´n für unsre Meinung offen.
Was kümmert die den kleinen Mann, wenn man was Güld´nes haben kann.
 

Wer holt die Riesen denn ins Land. Ist dies den Leuten schon bekannt?
 

Von Berlichingens sollens machen, lang geübt in solchen Sachen.
Die machen richtig fette Beute. Auf Kosten meist der armen Leute.


Von denen hab ich schon gehört. Haben anderswo schon viel zerstört.
Wie lange sollen denn die Riesen bleiben – wer wird sie später mal vertreiben?
 

Das weiß noch niemand so genau. Die machen alle nur auf schlau.
Später sind dann alle klein, und keiner will es gewesen sein.
Kommt nicht bald die große Wende, zahlt das Volk das dicke Ende.


Jetzt fröstelt's mich an diesem Orte. Ich danke euch für eure Worte.
Ich muss nach Haus, um zu berichten, von diesen grauslichen Geschichten.
Dies alles macht mich sehr betroffen. Auf GEGENWIND kann man jetzt hoffen!

(Dann wird vielleicht aus der Tragödie, am Ende doch noch ´ne Komödie!)

 

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s. schließlich auch:

Presse

>>> http://hl-journal.de/ig-gegenwind-hausen-kaempft-gegen-die-windkraft/

>>> http://hl-journal.de/ig-in-hausen-gegen-windkraft-aus-dem-dornroeschenschlaf-erwachen/

 

Älteres:

>>> http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Windkraft-in-Waldbrunn-Nein;art680,396613

>>> http://www.nnp.de/lokales/limburg_und_umgebung/Windkraft-fuer-Waldbrunn;art680,96279


 

Windkraft im Wald? - Windkraftanlagen im Wald? - Zeit für Gegenwind ... nicht nur in Waldbrunn, Dornburg, im Westerwald, in Hessen, Rheinland-Pfalz, ...

Zu guter Letzt

... und passend zum oben aufgeführten Gedicht noch:

4. Die 'Gretchen-Frage':

 

Wie wäre es denn mal mit wirklich ehrlichem Energie sparen ...?

(von Dr. H. Rittweger)

 

... ohne sich ständig selbst zu belügen, ohne ständig neuen Konsum,  ohne am Ende nur das Gewissen beruhigende Energiespar-Birnen, "AAA+++-Geräte", schnittige Elektro-Fahrzeuge etc.  ... und damit vor allem ohne ständig wachsende Müllberge ..., am besten als Wettbewerb zur "Entschleunigung" (Geschwindigkeitsreduzierung nicht nur (aber endlich auch!) auf der Autobahn ...) zwischen den am meisten verschwendenden Industrie-Nationen und vorgelebt von "ganz oben" (Umweltschutz statt Gier...) ... z.B. durch Verzicht auf so manches wirklich Überflüssige und nicht selten zudem noch Ungesunde, was auch wir ganz normalen Konsumenten alle längst und ohne Not zur Gewohnheit haben werden lassen ...

Oder verträgt sich das einfach nicht mit einem auf Wachstum, Wachstum und nochmals Wachstum mit zwingend notwendigem geplanten "Kaputt-Gehen" von Konsumgütern ausgerichteten Wirtschafts-System?

 

... weiter unter:   >>> Gretchenfrage

 

Investoren investieren ... ,

um der Welt was Gutes zu servieren?

 Oder einfach, weil sie gieren -

nach Einfluss, Ruhm und Wertpapieren?

                                                                            H. R.

 

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04.11.2024