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Waldbrunn Westerwald  Projekt   Naturschutz und Biotopvernetzung

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Waldbrunn Westerwald  Projekt   Naturschutz und Biotopvernetzung

Naturschutz und Biotopvernetzung

am Beispiel

Waldbrunn / Westerwald

 

Ein Projekt des BLP

in Kooperation mit der Naturschutz-Initiative e.V. sowie der HGON Limburg-Weilburg

 

 

Teilprojekt II:

 

Wanderkorridor "Neunkirchen-Honigwald-Heidenhäuschen"

 

 

 

1. Grundlagen

 

Im Gebiet zwischen den Waldflächen bei Neunkirchen (VB Rennerod) und Mengerskirchen-Waldernbach sowie dem Heidenhäuschen bei Elbtal-Hangenmeilingen liegen zahlreiche schützenswerte Lebensräume und bedeutende Biotope, die durch ausufernde Flächenversiegelung, Übernutzung, Trockenlegung und Zerschneidung der Landschaft zunehmend in Gefahr geraten.

 

Die Ursachen für den daraus resultierenden und auch in dieser Landschaft erschreckend zunehmenden Artenschwund sind vielfältig. Neben der direkten Zerstörung von Lebensraum (meist aus Unwissenheit und / oder Ignoranz) muss vor allem die fortschreitende Isolierung von Rest-Naturflächen als wesentlicher Faktor angesehen werden. So misst der vorliegend im Fokus stehende, mehrere große Waldgebiete miteinander verbindende  Wildtier-Wanderkorridor an einer Stelle nur noch ca. 250 m im Durchmesser !

 

 

 

Die zentrale und zugleich engste Stelle des Wildtier-Wanderkorridors bei Waldbrunn-Hausen im Satelliten-Bild (Quelle: google maps 2021; verändert HR). Zwischen Baugebiet "In der Wolfsgrub" und eingezäuntem Kunstrasen-Sportplatz nebst Gewerbegebiet und Fotovoltaik-Fläche liegen nur noch 250 m Offenland (Äcker und Wiesen). Vor allem unmittelbar nördlich der L3280 sind hier zahlreiche bedeutende (Feucht-) Biotope erhalten, die dringend vor weiteren Eingriffen geschützt werden müssen (Bereich 'Obere Lahrbach'; vgl. 2.1.1.).

 

 

Neben der aktuell in aller Munde befindlichen "Klimakatastrophe" wird die Gefahr, die durch den galoppierenden Biodiversitätsverlust entsteht, bislang noch absolut unterschätzt. Im streng wissenschaftlichen Vergleich stellt dieser jedoch die weitaus größere Bedrohung dar - auch und im Besonderen für den Fortbestand unserer eigenen Art (s. dazu u. v. a.  z.B.: http://www.naturschutz-initiative.de/images/PDF2022/BiodiversitaetGlaubrecht.pdf).

 

Um diesem bedrohlichen und am Ende alles in Frage stellenden Trend wirkungsvoll zu begegnen, sind deshalb gezielte Maßnahmen unumgänglich und müssen mit allen Beteiligten (Gemeinde, Landwirte, Grundstückseigentümer etc.) diskutiert werden. Dabei darf es nicht nur um den Erhalt von Rest-Lebensraum gehen, sondern es ist eine Trendumkehr durch Extensivierung, gezielter Anpflanzung (z.B. von Heckenstrukturen), naturnahe Gartengestaltung, Wiedervernässung, Flächenstilllegung, Ankauf von Grundstücken, Entsiegelung, Duldung von "Wildnis", Vernetzung, Unterschutzstellung etc. anzustreben.

 

 

 

 

2. Beispiel-Biotope im Wanderkorridor

 

 

2.1.  'Lahrbach' und 'Rihnstück' - Die Engstelle bei Waldbrunn-Hausen

 

2.1.1. Die arten- und blütenreiche Mähwiese in der 'Oberen Lahrbach'

 

 

Wer im Sommer mit offenen Augen durch die Landschaft wandert, dem werden sofort der besondere Blütenreichtum sowie die vielen Schmetterlinge auf der großen Wiesenfläche zwischen Kunstrasen-Sportplatz und Siedlungsfläche von Waldbrunn-Hausen auffallen. Sie hebt sich schon allein durch die Farben markant von den intensiv bewirtschafteten und überdüngten Grünlandflächen in der Umgebung ab. Klappertopf, Acker-Witwen- und Flockenblumen zeigen neben vielen anderen Arten, dass diese Wiese bislang noch nicht überdüngt wurde.*)  Damit das möglichst so bleibt, sollten hier gezielte Maßnahmen ins Auge gefasst und Gespräche mit den Eigentümern und Pächtern dieser Flächen geführt werden.

 

 

 

Inzwischen ein Anblick mit Seltenheitswert:  extensiv genutztes Grünland im Wanderkorridor im Osten von Waldbrunn-Hausen; Blick n. SO auf den Kunstrasen-Sportplatz und Teile des wachsenden Gewerbegebietes (links); (Foto: HR 13.07.2021)

 

 

Weitere Indikatorpflanzen wie die Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) und die Sumpfkratzdistel (Cirsium palustre; s. Foto oben) zeigen, dass diese Wiesenfläche in Teilbereichen auch von Grundwasser beeinflusst ist. Eine umfassende Pflanzenkartierung steht bislang aus, sollte zur Untermauerung des sich abzeichnenden Artenreichtums jedoch zwingend durchgeführt werden.

 

Der die Wiesenfläche im NW begrenzende Feldweg ist im Jahreslauf häufig vernässt und zeichnet sich infolge des landwirtschaftlichen Schwerlastverkehrs durch große und lang anhaltende Pfützen aus. Letztere sind hier nicht allein auf Staunässe und Niederschlagsereignisse zurückzuführen sondern zeugen trotz Entwässerungsgräben und der im Untergrund vorhandenen Drainagen auch vom oberflächennahen Zustrom von Quellwasser aus Richtung O. Die großflächige Vernässung im NW-Teil der Mähwiese ist neben den genannten Zeigerpflanzen auch an der Grünfärbung im nachfolgenden Luftbild zu erkennen (s. Abb. unten). Im westlichsten Zipfel der Wiesenfläche gipfelt der Grundwasser-Zustrom schließlich in einer permanenten Quellschüttung, welche nachfolgend zu beschreiben ist.

 

 

 

 

Luftbild-Ausschnitt der ökologisch wertvollen Bereiche zwischen 'Rihnstück' und 'Obere Lahrbach'.

(Quelle: Geoportal Hessen; mit Zusatzinformationen zur Hydrographie; H. Rittweger, Feb. 2024)

 

 

*)  Aktuelle Ergänzung Sommer 2024: Leider wurde die Wiese Ende 2023 vom aktuellen Pächter gedüngt, was zwar den Heuertrag in keiner Weise erhöhte, jedoch zum Verschwinden zahlreicher Arten - z.B. des Klappertopfs - führte !!

 

 

2.1.2. Der 'Obere Lahrbach - Quellsumpf'

 

Was der örtliche Landwirt als "Unland" bezeichnet, da es ihm außer Schwierigkeiten bei der Bewirtschaftung nichts einbringt, ist aus Sicht des Naturschutzes ein wahres Juwel. Trotz umfangreicher Drainagen ist im südwestlichen Bereich der zuvor beschriebenen Mähwiese eine weit ausladende Sickerquelle (Helokrene) erhalten, die Lebensraum für zahlreiche gefährdete Arten bietet. Als nach § 30 BNatschG gesetzlich geschütztes Biotop ist ihr besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Da auch diese Biotop-Fläche infolge der Bewirtschaftung mit schweren Maschinen und der Nähe zur stark befahrenen L3280 in Gefahr ist,  sollten gezielte Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung und zum Schutz  eingeleitet werden.

 

 

 

Blick von der großen Versumpfungs-Quelle nach O Richtung Waldbrunn-Fussingen und das wachsende Gewerbegebiet (rechts). Die Entnahme-Stelle der Wasser- und Sediment-Probe (Tabelle 1) liegt unmittelbar vor der Sumpfdotterblume (Caltha palustris L.); (Foto: HR 19.04.2023)

 

 

 

 

Zu nah am begrenzenden Feldweg gelegen, wird die Helokrene nicht selten durch den landwirtschaftlichen Schwerlastverkehr in Mitleidenschaft gezogen; Blick n. O; (Foto: HR 21.12.2019)

 

 

 

 

In einer am 01.02.2024 aus einem der sichtbaren Quellaustritte entnommenen kleinen Benthal-Probe konnten folgende Arten ermittelt werden:

 

 

Tabelle 1: Bentahl-Probe 2.1.2_1; K 50.521420, 8.101981; ca. 30 ml; 01.02.2024

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Galba truncatula (O.F. MÜLLER 1774) (Leberegelschnecke) - G -Fg   1

Pisidium cf. personatum MALM 1855 (Quell-Erbsenmuschel) - Sc  juv.   r

Gammarus fossarum (Bachflohkrebs)   +++

Ostracoda (Muschelkrebse) indet. - Sc   +++

Ligidium hypnorum (Sumpfassel)   +

Trichoptera (Köcherfliegen) div. Spezies indet. - Larven - G   ++

Crunoecia irrorata (Vierkant-Quellköcherfliege) Larven - G    ++

Insecta indet. (Insekten) – Larven (i.e.L. Diptera u. Coleoptera) u. Chitin-Fg   +

Ei-Kokons indet.   r

div. S (Scirpus sylvaticus, Ranunculus repens, Lychnis flos-cuculi, ...)   ++

Moosreste indet.   r
 

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(Fg = Fragment(e); G = Gehäuse; juv. = juvenil (jugendlich); Sc = Schale(n); S = Samen, Früchte; r = selten; + = mäßig;

++ = häufig; +++ = sehr häufig; Zahlen = Anzahl Individuen absolut)

 

 

Dass hier u. a. die nur in reinem Quellwasser vorkommende Vierkant-Quellköcherfliege zu finden ist, untermauert die zuvor bereits konstatierte extensive Bewirtschaftung mit bis dato geringer Düngung im Quelleinzugsgebiet (s. 2.1.1.). Steht eine angemessene faunistische Analyse bislang auch aus, sei ergänzend erwähnt, dass hier u. a. regelmäßig die Wasser-Spitzmaus sowie Erdkröten und Grasfrösche zu beobachten sind. Leider wird der Laich von Letzteren nahezu jedes Frühjahr vollständig von Stockenten vertilgt.

 

Wie der Blick auf das Luftbild (s. oben 2.1.1.) zeigt, ist die vorliegende Helokrene als eine der Quellen des 'Lahrbach' zu betrachten; das austretende Quellgerinne wird zunächst im tiefen Wegseitengraben zur L3280 umgeleitet und dort in den (leider meist vermüllten) Straßengraben gezwängt. Bei K 50.521553, 8.100878 mündet es in den aus NO kommenden Lahrbach und wird schließlich unter der L3280 hindurch geleitet.

 

 

 

 

In den Sommermonaten wird der 'Obere Lahrbach-Quellsumpf' von Hochstauden wie dem Zottigen Weidenröschen, dem Mädesüß und dem Blutweiderich dominiert. Blick n. S; (Foto: HR 10.07.2021)

 

 

In der Gesamtbetrachtung ist davon auszugehen, dass die vernässten Flächen im Bereich 'Obere Lahrbach' einstmals deutlich größer waren und durch gezielte Eingriffe (Drainage etc.) auf ein Minimum reduziert sind. Zusammen mit den unmittelbar benachbarten und noch zu beschreibenden Biotopen im Bereich 'Rihnstück' kommt dem Gesamtensemble in der ansonsten weitgehend ausgeräumten Landschaft deshalb eine ganz besondere Bedeutung zu.

 

 

 

 

 

 

 

 

2.2. Die Biotope im nördlichen Teil

 

2.2.1. Die 'Beilstein-Helokrene'

 

Wie sehr wertvollste Natur - auch und gerade mit Blick auf den Gebietswasserhaushalt - durch Ignoranz, Gleichgültigkeit und Unwissen gegenwärtig in Gefahr gebracht wird, kann am Beispiel der 'Beilstein-Helokrene' (Sickerquelle) am Waldrand von Waldbrunn-Fussingen (Koordinaten: 50.529583, 8.108972) anschaulich gezeigt werden. Obwohl es sich - wie bei allen Quellen - um ein nach § 30 BNatschG gesetzlich geschütztes Biotop handelt, wurde im Jahr 2018 eine Tiefbaufirma beauftragt, hier mittels Bagger "für Ordnung zu sorgen" und den (wen auch immer?) störenden Sumpf trocken zu legen. Eine seitens des Verfassers erfolgte Anfrage zu Sinn und Zweck dieses Gesetzesverstoßes am 07.03.2019 (mit Durchschlag an die Untere Naturschutzbehörde (UNB)) wurde seitens Gemeinde Waldbrunn erst auf weitere Anfrage im folgenden Mai mit der Auskunft, dass die UNB möchte, "dass der Müll weggeräumt wird (Arbeitsauftrag direkt ergangen) und in Zukunft der Erdaushub aus Gräben, auch wenn es sich nur um ein Naturprodukt handelt nicht mehr im Versumpfungsgebiet abgelegt wird.", beantwortet. Weiteres würde seitens UNB nicht gefordert ...

 

Trotz dieser ersten dokumentierten und beanstandeten völlig sinnfreien Zerstörung bei gleichzeitiger grundlegender Information / Belehrung  der Gemeinde zur Gesetzeslage und Schutzbedürftigkeit dieser großen Versumpfungsquelle seitens des Verfassers erfolgte hier im August 2022 ein zweiter schwerwiegender Eingriff. Nach Mitteilung von C. Hrbek (HGON, Waldbrunn-Hausen) wurde infolge eines auf den Weg gestürzten Weidenstammes, den man leicht einfach zur Seite hätte räumen können, gleich das komplette Weidensumpfgebüsch unter Einsatz schwerer Maschinen vollständig gefällt und das Holz achtlos im Quellenbereich liegen gelassen. Da so viel Ignoranz und Beratungsresistenz eine zurückhaltende Wortwahl schwierig machen, sei hier zunächst nur auf die nachfolgende Fotodokumentation verwiesen. Eine umfassende Aufarbeitung auch der weiteren Hintergründe ist Dipl.-Ing. Paul Guckelsberger (Waldbrunn-Hausen) zu verdanken. Sie kann unter diesem Link abgerufen werden: https://www.dropbox.com/s/h1k8hc3hd611igm/Guckelsberger%20P._2022_FeuchtBio_BeilsteinHelokre_01.pdf?dl=0

 

 

 

 

 

Blick vom Waldweg nach SO auf das große Weiden-Sumpfgebüsch der 'Beilstein-Helokrene' und den kleinen gefassten Brunnen-Einbau (s. u.); (Foto: HR 14.07.2018)

 

 

 

 

Das vollständig zerstörte Weiden-Sumpfgebüsch der 'Beilstein-Helokrene' im August 2022 (vgl. die gemauerte Brunnen-Einfassung am linken Bildrand); Blick n. NO; (Foto: HR 31.08.2022)

 

 

 

 

Blick in die entgegen gesetzte Richtung, vom östlichen Hangfuß (hinter dem Betrachter) nach SW (Foto: HR 31.08.2022)

 

 

 

      

Situation wenige Wochen nach dem ersten illegalen Eingriff per Bagger im Jahr 2018; links: unmittelbarer Rand des Waldweges und rechts: in der Mitte der Helokrene (zum damaligen Zeitpunkt versickerte das Quellwasser hier sehr rasch in einem Schwundloch (Drainage ?) ) ... und als würde es sich nicht um einen Lebensraum für streng geschützte Quellorganismen sondern um eine Müllhalde handeln: sind PVC-Drainagerohre und Eternit-Platten in die vollkommen zerwühlte Erde eingearbeitet (Fotos: HR 26.12.2018)

 

 

 

 

Im anschließenden Frühjahr folgten weitere dilettantische "Maßnahmen" zur Entwässerung mittels Gräben und Drainagerohren; "Quellen können verdammt lästig sein" ... (Fotos: HR 01.04.2019)

 

 

 

 

Nachdem wenigstens der grobe Müll beseitigt wurde, konnte sich die standorttypische Vegetation (Grauweiden, Sumpfdotterblumen u.v.a.) zunächst wieder regenerieren; (Foto: HR: 20.06.2019)

 

 

 

 

Kennzeichnend bis zur zweiten Zerstörung im August 2022 waren u. a. auch die Massenvorkommen des Großen Springkrauts (Impatiens noli-tangere) sowie des den nassen Boden großflächig bedeckenden Wassersterns (Callitriche palustris agg.); (Foto: HR: 20.06.2019)

 

 

 

 

Bereits der im Jahr 2008 errichtete Brunnen-Einbau (sog. Laurentius-Brunnen) hätte in dieser Form nicht genehmigt werden dürfen. PVC-Rohre haben in einem gesetzlich geschützten Feuchtbiotop nichts zu suchen!   (Foto: HR 31.08.2022)

 

 

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2.2.2.  Temporäre Tümpel und Quellgerinne am nördlichen 'Heidersberg'

 

 

Die nachfolgend beschriebenen Lebensräume sind Teil eines ganzen Netzes weiterer in der Umgebung liegender Feuchtbiotope, z. B. der 'Kräuselstein-Quellflur', der 'Birkenheck-Helokrene' oder des 'Birkenheck-Gerinnes'. Insbesondere im Hinblick auf die moderne Forstwirtschaft mittels "schwerem Gerät" sollten sie dringend besser geschützt und auch umfassender wissenschaftlich untersucht werden - nicht zuletzt aufgrund einiger durch P. Guckelsberger 2021 hier beobachteter und dokumentierter Balz- und Brutreviere der Waldschnepfe.

 

 

 

Die höchst gelegene 'Heidersberg-Helokrene' ist aktuell durch einen befestigten Waldweg gestört bzw. überbaut. Trotz der Splitt-Aufschüttung und Verdichtung strömt das austretende Quellwasser unterirdisch in Richtung des NW (links) anschließenden Waldgebietes (K.: 50.529742, 8.111558; Foto: HR 01.03.2020)

 

 

 

 

Unmittelbar NW des Waldweges fließt das austretende Quellwasser zwar großenteils unter der Oberfläche als sog. "Interflow", stellenweise jedoch auch oberflächennah, teils auf breiter Fläche sowie mancherorts auch in Einzelgerinnen weiter talwärts. Neben der im weiteren Verlauf (hangabwärts) nachweisbaren Verbindung zur 'Birkenheck-Helokrene' (s. u.) ist auch eine (unterirdische) Verbindung zur 'Beilstein-Helokrene' (s. 2.1.) nicht auszuschließen (Foto: HR 04.02.2023)

 

 

 

 

Der hohe Grundwasserstand in den anschließenden bewaldeten Hängen wird zusätzlich durch zahlreiche temporäre Tümpel angezeigt, die teils bis in den Frühsommer wassergefüllt sind und so das Gebiet zusätzlich ökologisch aufwerten (K.: 50.530794, 8.112084 ; Foto: HR 01.03.2020)

 

 

 

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2.2.3.  'Birkenheck-Helokrene', 'Birkenheck-Gerinne' und der temporäre 'Molch-Tümpel'

 

 

Die 'Birkenheck-Helokrene' liegt unmittelbar O des zur L 3109 führenden Waldweges unweit des Wege-Abzweiges nach NW zur Birkenmühle (K: 50.532438, 8.110721).  Der Abfluss aus der Sickerquelle mündet am Waldweg zunächst in das aus NO zufließende und in den Wegseitengraben gezwängte 'Birkenheck-Gerinne'. Zusammen mit dem unmittelbar SW anschließenden künstlich angelegten temporären Tümpel (s. Abb. unten) ergibt sich in diesem Bereich ein sehr schützenswertes und ökologisch wertvolles Gesamt-Ensemble.

 

 

 

Blick vom Waldrand n. N auf das ausladende Weiden-Sumpfgebüsch im Bereich der 'Birkenheck-Helokrene'. Die große Sickerquelle wird phasenweise zusätzlich durch das hinter dem Betrachter einmündende 'Heidersberg-Gerinne' (s. 2.2.) gespeist. Der im Hintergrund sichtbare Wegedamm staut das Quellwasser kurzzeitig auf, bis es unter selbigem mittels Betonrohr hindurch geführt wird, um auf der gegenüberliegenden Seite entlang des Weges zur Birkenmühle weiter nach NW abgeführt zu werden. Dort angekommen, wird es erneut in den Untergrund abgeführt, um letztlich in den 'Lasterbach' zu münden (Foto: HR 06.04.2019)

 

 

 

    

Links: Blick n. SO hangaufwärts auf das einmündende 'Heidersberg-Gerinne'; rechts: Blick nach W auf den unmittelbar anschließenden 'Molch-Tümpel' (Fotos HR 04.02.2023)

 

 

Neben der Fauna sollten auch die Wasser- und Sumpfpflanzengesellschaften einer genauen Analyse unterzogen werden. Nach flüchtiger Beobachtung konnten u.a. Glyceria fluitans, Ranunculus flammula, Callitriche sp. sowie vereinzelt Peplis portula beobachtet werden (Foto HR 06.04.2019)

 

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Abkürzungen:

 

K = Koordinate

N, NW, O, S, W  = Norden, nordwestlich u.s.w

 

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Weitere Biotop-Beschreibungen folgen in regelmäßigem Abstand ...

eine umfassende Gesamt-Dokumentation wird zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt.

Dr. H. Rittweger, im Februar 2024

 

(Der Herausgeber dieser Seite ist sowohl Mitglied d. Wissenschaftlichen Beirats der NI als auch der HGON Limburg-Weilburg, die das vorliegende Projekt unterstützen)

https://www.naturschutz-initiative.de/       

https://www.hgon.de/arbeitskreise/arbeitskreis/arbeitskreis-limburg-weilburg-limburg-weilburg/ 

 

 

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letzte Aktualisierung

04.11.2024