"Vom Aussterben der Dinosaurier bis zum Auftreten des modernen Menschen" Erdgeschichte im Westerwald Exkursion Volkshochschule Limburg-Weilburg u. Mobiles Landschaftsmuseum 2006 |
Ein Apatosaurus vor dem Heidenhäuschen ? |
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Presseartikel: Von der Eiszeit bis zum Westerwälder Ton (Quelle: Nassauische Neue Presse vom 29.03.2006; leicht verändert) Waldbrunn/Elbtal. "Mich persönlich hat die Teilnehmerzahl von 50 Personen mitten in der Woche sehr überrascht. Das zeigt, dass die Menschen im Landkreis und darüber hinaus an dieser Thematik interessiert sind und macht Mut, auf dem Weg zum "GeoPark Westerwald-Lahn-Taunus" weiter voranzuschreiten". Dr. Holger Rittweger zeigte sich zu Beginn der Erlebnis-Wanderung erfreut von der überaus hohen Zahl an Teilnehmern, die sich beim Start an der Mehrzweckhalle in Hausen einfanden. Angeboten wurde diese Erlebnis-Wanderung erstmals von der Volkshochschule Weilburg und geleitet von Dr. Holger Rittweger, der im Gegensatz zu seiner ersten, selbst organisierten Erlebniswanderung, eine neue Thematik aufgriff. Unter dem Motto "Vom Aussterben der Dinosaurier bis zum Auftreten des modernen Menschen" wurde die reizvolle Basaltkuppen-Landschaft zwischen Waldbrunn und Elbtal in Angriff genommen. Auf einer Strecke von sieben Kilometern wurde mit jedem Schritt eine festgelegte Anzahl an Jahren zurückgelegt. Zur Auflockerung wurden an bestimmten Punkten erdgeschichtliche Stationen eingeplant, die Raum für kurze Erläuterungen und Spurensuchen in der Landschaft bieten.
Nach der Einführung an der Hauser Mehrzweckhalle ging es auf den Weg 70 Millionen Jahre zurück in die Geschichte. Die Gruppe startete am symbolischen Datum "22. März des Jahres 69 999 999 vor Christus". Um sich klar zu machen, wie viel das immer noch ist, sollten sich die Exkursionsteilnehmer vorstellen, dass jeder ihrer Schritte den Zeitraum von zehntausend Jahren umfasse. Los ging es am Ende der Kreide-Zeit (142 bis 65 Millionen Jahre vor heute). Damals waren weite Teile Deutschlands vom Meer bedeckt, und das Heidenhäuschen und den Westerwald gab es damals noch nicht. Das Klima war wärmer und ausgeglichener als heute, warme Meeresströme verhinderten die Eisbildung an den Polen. Aber auch die Kontinente sahen anders aus. Der noch aus der vorhergehenden Triaszeit stammende Urkontinent Pangäa brach auseinander, der Nordatlantik öffnete sich und Nordamerika wurde nach und nach von Eurasien getrennt. Das war die Zeit der Dinosaurier, die gegen Ende der Kreidezeit ausstarben. Mögliche Ursache war der Einschlag eines Meteoriten mit 100 000 Stundenkilometern. Er hinterließ ein 100 Kilometer breites und 13 Kilometer tiefes Einschlagloch im Golf von Mexiko mit verheerenden Spätfolgen. Drei Viertel aller Lebewesen starben aus. Denn seine Energie mit der Kraft von 100 Millionen Wasserstoffbomben ließ Gestein verdampfen und eine große Flutwelle entstehen. Im Westerwald fehlen aber Ablagerungen aus der Jura- und der Kreidezeit, in der dieses Unglück passierte, vollständig. Vom Ende der Dinozeit bis zum Auftreten der ersten Menschen vergingen nochmals 60 Millionen Jahre. Das war am Ende der Tertiärzeit (65 bis 1,8 Millionen Jahre vor heute), in der die Temperaturen weltweit allmählich zurückgingen. Die Teilnehmer waren sowohl von der Schönheit der Landschaft als auch von der kurzweiligen, lebendigen Darstellung der Entwicklung von Landschaft und Leben der heimischen Region mit zahlreichen Bildern begeistert. Das folgende Zeitalter des Tertiärs, 65 bis 1,6 Millionen Jahre vor heute, ist durch einen Temperaturrückgang gekennzeichnet. Die Säugetiere sind auf dem Vormarsch. Der Westerwald muss damals eine flache, seenreiche Landschaft gewesen sein. Aus dieser Zeit stammt die in Enspel im Westerwaldkreis gefundene Stöffelmaus. Gegen Ende des Tertiärs traten in Afrika schließlich die ersten Vormenschen auf. |
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