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zum Beispiel:
"TANZ AUF DEM
VULKAN"
GEO-KinderKulturtage
Waldbrunn
2010
Mit-Mach-Ausstellung,
Exkursion, Spurensuche, Experimente rund um Gesteine, ...
Grundschule
Hausen; Grundschule Hintermeilingen; Grundschule Ellar
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Oberlahn-Express Weilburg, 06. Mai 2010:
“Tanz auf dem
Vulkan” - GEOPARK zum Anfassen
Grundschüler
erlebten Gelände-Exkursion, Spurensuche, Experimente, …
Geo-Natur-Erlebnis mit allen Sinnen im Wald bei Waldbrunn-Hausen. Durch
gemeinsames Springen auf einer sog. „Locker-Braunerde“ kann der Boden
spürbar zum Vibrieren gebracht werden ...
Waldbrunn-Hausen.
– Natur und Geologie mit allen Sinnen erfahren, das haben die Kinder der
vierten Klassen aus den Grundschulen Hausen, Hintermeilingen und Ellar bei
einer Geländeexkursion mit dem promovierten Geowissenschaftler Dr. Holger
Rittweger aus Waldbrunn. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte
der Erde anschaulich darzustellen. So fand diese “Geo-Exkursion in die
Erdgeschichte” auch in der nächsten Umgebung statt. Der Ausflug führte in
den heimischen Wald, zu vulkanischen und eiszeitlichen Spuren und an ein
kleines noch weitgehend intaktes Fließgewässer, den Lorsbach, wo nach
Kleinlebewesen im Wasser geforscht wurde.
Anschaulich sind die Mittel, mit denen Rittweger arbeitet. “Es gibt viele
Museen. Aber um jemanden für diese Themen zu begeistern, muss man Dinge
zum Anfassen bieten“, so lautet sein Ansatz. Draußen im Gelände gibt es
fast überall Interessantes zu entdecken. Rittweger führt die
Museumsbesucher genau dorthin, wo Erdgeschichte sicht-, greif- und
erlebbar wird.
So auch in diesem
Falle. Neben Säulenbasalt-Bildungen am Lindenberg wurde auch die
sagenumwobene Felsgruppe der “Wildweiber-Kirch” besucht, wo sich der
Basalt in Schichten abgelagert hat. Wie um zahlreiche „Wildleute-Orte“ in
der Region ranken sich auch um diesen Platz schaurige Geschichten, die von
Rittweger vorgelesen wurden. Die „wilden Weiber“, dunkle Gestalten mit
zerzausten, schwarzen Haaren sollen hier einst gehaust und den
Dorfbewohnern das Leben schwer gemacht haben.
Nicht weit entfernt gibt es im Wald bei Waldbrunn-Hausen eine weitere,
sehr interessante Stelle, die dem ungeübten Blick jedoch zunächst
verborgen bleibt. Hier hat sich auf der so genannten „Laacher-See-Tephra“
eine mächtige Lockerbraunerde gebildet. Es handelt sich dabei um die Asche
des einstigen „Laacher-See-Vulkans“, die bis in den Westerwald geweht
wurde. Der Vulkan war vor 12.900 Jahren in der Osteifel explodiert. Unter
tatkräftiger Unterstützung aller jungen Geoforscherinnen und –forscher
wurde hier ein Bohrgestänge bis zu zwei Meter in den Boden getrieben. So
konnten die untersten Schichten der eiszeitlichen Asche zum Anfassen nach
oben gefördert werden. Und anschließend fand dann tatsächlich ein Tanz auf
dem Vulkan statt. Denn durch gemeinsames Springen auf dieser
„Locker-Braunerde“ kann der Boden spürbar zum Vibrieren gebracht werden.
Wenn Rittweger nicht Gruppen durch die Landschaft führt, arbeitet er nach
wie vor wissenschaftlich – zurzeit zum Beispiel für das Deutsche
Archäologische Institut in Madrid. „Durch die Untersuchung von Tier- und
Pflanzenresten in Ablagerungen aus Seen und Mooren lassen sich
Informationen über Klimageschichte, Meeresspiegelschwankungen und die
Landschaftsgeschichte gewinnen. Nebenbei ist er ehrenamtlich tätig – als
paläontologischer und archäologischer Denkmalpfleger für den Landkreis.
„Ein Museum, dessen Anspruch es ist, Urgeschichte für alle zum Anfassen zu
bieten, verschlingt Unmengen an Arbeitsstunden allein für die Vorbereitung
und Pflege der Exponate. Ehrenamtlicher Arbeit sind hier deshalb leider
enge Grenzen gesteckt“, betont Rittweger. Die Waldbrunner Kinder freuen
sich aber schon auf den zweiten Erlebnistag am 15. Juni, an dem es heißt:
„Mit Manni in die Altsteinzeit!“. Weitere Informationen gibt es unter
„Aktuelles“ auf
www.mobileslandschaftsmuseum.de.
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