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Limburg-Weilburg. Einblicke in
die vergangenen 30 Millionen Jahre unserer Erdgeschichte erlebten rund 50
Teilnehmer der ersten Geo-Erlebnisexkursion im Landkreis Limburg-Weilburg.
Vorbereitet und organisiert hatte die Veranstaltung die Kreisheimatstelle
zusammen mit dem "Mobilen Landschaftsmuseum", das von Dr. Holger Rittweger
aus Waldbrunn geleitet wird. Auf dem Programm standen Einblicke in
einige herausragende geologische Aufschlüsse im hessischen Westerwald: der
Steinbruch bei Runkel-Hofen, die Dornburg und die Elbbachaue in Elz.
Landrat Dr. Manfred Fluck war erfreut über die große Anzahl interessierter
Mitbürger, darunter auch zahlreiche Kinder, wie es in einer Mitteilung
heißt. Einmalig in Deutschland sind die so genannten Kegelkarstbildungen
im Steinbruch von Runkel-Hofen.
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Sie schaffen eine
faszinierende Landschaftskulisse, von der sich alle Exkursionsteilnehmer
begeistern ließen. Anzutreffen ist in diesem Steinbruch auch ein 25
Millionen Jahre altes Flussbett, auf das die zahlreichen vom Wasser
gerundeten Kieselsteine hinweisen. Kulturgeschichtliches liegt unter dem
Wasserspiegel eines kleinen Sees im Steinbruch verborgen. Rittweger hatte
hier im Auftrag der Universität Marburg Buchenhölzer untersucht, die als
Auskleidung für einen aus der Zeit um 1860 stammenden schmalen Einstieg
unter Tage dienten. Durch ihn gelangten die Arbeiter auf abenteuerliche
Weise mehr als 40 Meter tief in eine Eisenerzgrube, um die wertvollen
Bodenschätze zu bergen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch einer
Ausstellung im Bürgerhaus Frickhofen, die Rittweger zum besseren
Verständnis der Thematik aufgebaut hatte. Neben speziellen Angeboten für
die Kinder, konnten die Teilnehmer hier auch sehen, wie in der
Altsteinzeit Feuer gemacht wurde. Anschließend ging es weiter zum
Steinbruch an der Dornburg. Mächtige Basaltsäulen künden schon am Eingang
von der vulkanischen Vergangenheit des Westerwaldes."Landschaft zum
Anfassen" erlebten die Wissbegierigen zum Abschluss in der Elzer
Elbbachaue. Mit Hilfe eines Bohrgestänges konnten die Exkursionsteilnehmer
Bodenproben entnehmen und erste Analysen wagen. Bereits mit bloßem Auge
ließen sich einzelne Schichten erkennen, die der Elbbach vor Jahrhunderten
dort angeschwemmt hatte. Durch Aussieben sind darin Schnecken, Samen und
Früchte zu finden, die einen genauen Aufschluss über die Vegetation der
Vergangenheit geben würden, meinte der Geowissenschaftler
Rittweger.
Allenthalben war Begeisterung unter den
Geo-Interessierten zu spüren. Dieser ersten Exkursion, die von der
Kreisheimatstelle angeboten wurde, sollten weitere folgen, lautete die
einhellige Meinung. (nnp)
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